Krummlinige Koordinaten

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Krummlinige, affine und Kartesische Koordinaten

Krummlinige Koordinaten sind Koordinatensysteme auf dem euklidischen Raum En, bei denen die Koordinatenlinien gekrümmt sein können und die diffeomorph zu kartesischen Koordinaten sind.[1] Das heißt, die Transformation zwischen kartesischen Koordinaten und krummlinigen Koordinaten muss lokal invertierbar sein, wobei die Abbildung wie auch die Umkehrabbildung stetig differenzierbar sein müssen.

Die am häufigsten verwendeten krummlinigen Koordinatensysteme, die beide zu den orthogonalen Koordinatensystemen zählen, sind:

Je nach Problemstellung sind Berechnungen in krummlinigen Koordinatensystemen einfacher als in kartesischen durchzuführen. Zum Beispiel sind physikalische Systeme mit Radialsymmetrie oft einfacher in Kugelkoordinaten zu behandeln.

Folgende Ausführungen beziehen sich speziell auf den dreidimensionalen euklidischen Raum, vieles davon lässt sich jedoch auf den n-dimensionalen Fall erweitern.

Transformation von kartesischen Koordinaten

Koordinaten eines Punktes im n-dimensionalen Raum sind ein Tupel aus n reellen Zahlen, die bezüglich eines speziellen Koordinatensystems bestimmt werden. Im Folgenden werden für einen Punkt die Koordinaten in zwei verschiedenen Koordinatensystemen betrachtet.

Die kartesischen Koordinaten xi lassen sich als stetig differenzierbare Funktionen neuer Koordinaten ui schreiben (direkte Transformation):

x1=x1(u1,u2,,un) ,     x2=x2(u1,u2,,un) ,   …   xn=xn(u1,u2,,un)

Dies stellt ein Gleichungssystem dar, das invertierbar (also nach den ui auflösbar) ist (inverse Transformation)

u1=u1(x1,x2,,xn) ,     u2=u2(x1,x2,,xn) ,   …   un=un(x1,x2,,xn)

wenn die inverse Funktionaldeterminante ungleich null oder unendlich ist:

det(J__1)=det(u1,u2,,un)(x1,x2,,xn)0.

Die inverse Transformation muss ebenso wie die direkte Transformation stetig differenzierbar sein.

Für die Punkte, in denen die Transformation umkehrbar eindeutig ist, heißt die Transformation regulär, sonst singulär. Dann gilt: Ist ein Punkt P mit den kartesischen Koordinaten (x1,x2,,xn) gegeben, so können mit Hilfe der inversen Transformation eindeutig die Koordinaten (u1,u2,,un), die krummlinigen Koordinaten von P, berechnet werden. Jeder reguläre Punkt des Raums kann eindeutig sowohl durch die {xi} als auch äquivalent durch die {ui} beschrieben werden.

Ein Satz von Transformationsgleichungen mit den oben beschriebenen Eigenschaften zusammen mit einem kartesischen Koordinatensystem definiert ein krummliniges Koordinatensystem.

Koordinatenflächen, -linien und -achsen

Hier qi statt ui: Koordinatenflächen, Koordinatenlinien und Koordinatenachsen (entlang der Basisvektoren eines ausgewählten Ortes)

Die Begriffe Koordinatenflächen, -linien und -achsen werden im Folgenden anhand des dreidimensionalen Raums anschaulich erläutert.

Koordinatenflächen erhält man, indem jeweils eine Koordinate festgehalten (uk=const) und die beiden anderen variiert werden.

rij(α,β)=r(ui=α,uj=β,uk=const)   mit   ijki

Durch jeden nicht-singulären Punkt geht genau eine Fläche jeder Flächenschar uk=const.

Koordinatenlinien erhält man, indem jeweils zwei Koordinaten festgehalten (ui=const, uj=const mit ij) und die dritte variiert wird, d. h. als Schnittmenge zweier Koordinatenflächen für unterschiedliche Koordinaten.

rk(γ)=r(ui=const,uj=const,uk=γ)   mit   ijki

Obige Bedingung für die Funktionaldeterminante bedeutet, dass in jedem Punkt des 3-dimensionalen Raumes sich nur 3 Koordinatenlinien schneiden dürfen, da sonst dieser Punkt keine eindeutigen Koordinaten besitzt (Funktionaldeterminante gleich null).

Als Beispiel für eine Uneindeutigkeit zählt die z-Achse bei Kugelkoordinaten, an der sich alle φ=const Ebenen (φ ist der Azimutwinkel) schneiden; somit sind die Koordinaten von Punkten auf der z-Achse nicht eindeutig (z=rcosϑ, aber ϕ beliebig). Solche Punkte heißen singuläre Punkte der Transformation.

Schneiden sich die Koordinatenlinien unter rechten Winkeln, so heißt das Koordinatensystem orthogonal.

Die Koordinatenachsen sind als Tangenten an die Koordinatenlinien definiert. Da die Koordinatenlinien im Allgemeinen gekrümmt sind, sind die Koordinatenachsen nicht räumlich fest, wie es für kartesische Koordinaten gilt. Dies führt auf das Konzept der lokalen Basisvektoren, deren Richtung vom betrachteten Raumpunkt abhängt – im Gegensatz zu globalen Basisvektoren der kartesischen oder affinen Koordinaten.

Verschiedene Basen

Um einen Vektor mittels Koordinaten darstellen zu können, ist eine Basis nötig. Im n-dimensionalen Raum besteht diese aus n linear unabhängigen Vektoren, den Basisvektoren. Jeder beliebige Vektor kann als Linearkombination der Basisvektoren dargestellt werden, wobei die Koeffizienten der Linearkombination die Komponenten des Vektors genannt werden.

Für echt krummlinige (also nicht-geradlinige) Koordinaten variieren Basisvektoren und Komponenten von Punkt zu Punkt, weshalb die Basis als lokale Basis bezeichnet wird. Die Ortsabhängigkeit eines Vektorfeldes verteilt sich auf die Koordinaten sowie auf die Basisvektoren. Im Gegensatz dazu zeichnen sich globale Basen dadurch aus, dass die Basisvektoren in jedem Punkt identisch sind, was nur für lineare bzw. affine Koordinaten (die Koordinatenlinien sind geradlinig, aber im Allgemeinen schiefwinklig) möglich ist. Die Ortsabhängigkeit eines Vektorfeldes steckt bei geradlinigen Koordinatensystemen allein in den Koordinaten.

Um Basisvektoren mit einem Koordinatensystem zu verknüpfen, gibt es zwei gebräuchliche Methoden:

  • kovariante Basisvektoren: Tangential an die Koordinatenlinien, d. h. kollinear zu den Koordinatenachsen
  • kontravariante Basisvektoren: Normal zu den Koordinatenflächen

Die beiden Klassen von Basisvektoren sind dual bzw. reziprok zueinander. Diese beiden Basen bezeichnet man als holonome Basen. Sie unterscheiden sich in ihrem Transformationsverhalten unter Koordinatenwechsel. Dabei sind die Transformationen invers zueinander.

An jedem Punkt der betrachteten Mannigfaltigkeit existieren gleichzeitig beide Basen. Somit kann ein beliebiger Vektor als Linearkombination entweder der kovarianten Basisvektoren oder der kontravarianten Basisvektoren dargestellt werden. Dabei werden stets kontravariante Koordinaten aui mit kovarianten Basisvektoren bui kombiniert und kovariante Koordinaten aui* mit kontravarianten Basisvektoren bui*.

a=i=1nauibui=i=1naui*bui*

Diese kreuzweise Paarung (kontra-ko bzw. ko-kontra) sorgt dafür, dass der Vektor a unter Koordinatentransformation invariant ist, da die Transformationen von Koordinaten und Basisvektoren invers zueinander sind und sich gegenseitig aufheben. Diese Eigenschaft ist für den Begriff eines Vektors in der Physik essentiell: In der Physik müssen Gesetzmäßigkeiten unabhängig vom speziellen Koordinatensystem gelten. Aus physikalischer Sicht muss ein Vektor, der z. B. die Geschwindigkeit eines Teilchens beschreibt, unabhängig vom gewählten Koordinatensystem sein.

Man spricht von einem kontravarianten Vektor (besser: kontravarianter Koordinatenvektor), wenn die Koordinaten kontravariant und die Basisvektoren kovariant sind. Analog spricht man von einem kovarianten Vektor, wenn die Koordinaten kovariant und die Basisvektoren kontravariant sind.

Kovariante Basis

Die kovarianten Basisvektoren schmiegen sich in jedem Punkt tangential an die Koordinatenlinien an.

Normierte und natürliche Basisvektoren

Die Tangenteneinheitsvektoren an die Koordinatenlinien bilden eine Basis, bestehend aus kovarianten Basisvektoren:

eui=rui|rui|

Diese Einheitsvektoren haben im Allgemeinen eine vom Ort abhängige Richtung eui=eui(u1,u2,,un).

Man definiert die Maßstabsfaktoren hui durch

hui:=|rui|,   somit eui=1huirui

Die unnormierten Vektoren bilden die natürliche Basis, aus der man durch Normierung die unitäre Basis erhält (Einheitsvektoren). Die Vektoren der natürlichen Basis werden hier mit bui bezeichnet, die Vektoren der normierten Basis durch eui.

bui=rui=huieui

Kontravariante Komponenten: Vektoren als Linearkombination der kovarianten Basisvektoren

Mit der neuen Basis lassen sich nun alle Vektoren a durch die Basisvektoren der kovarianten Basis eui (normiert) bzw. bui (unnormiert = natürliche Basisvektoren) ausdrücken:

a=i=1nauieui=i=1na~uibuimita~ui=auihui,bui=huieui

Dabei ist aui bzw. a~ui die (kontravariante) Vektorkomponente, die in Richtung der ui-Koordinatenlinie zeigt, aui bezüglich der normierten Basis und a~ui bezüglich der natürlichen Basis. In der Tensoranalysis wird a~ui mit hochgestelltem Index ai geschrieben.

Die Länge einer Vektorkomponente auieui=a~uibui entspricht im Fall der normierten Basis dem Betrag der Koordinate aui, im Fall der natürlichen Basis dem Produkt aus dem Betrag der Koordinate a~ui und der Länge des Basisvektors bui:

|aui|=|auieui|=|a~uibui|=|a~ui||bui|=|a~ui||hui|

Beschreibt ein Vektor eine physikalische Größe, so steckt im unnormierten Fall nicht nur die Länge, sondern auch die physikalische Dimension teils in den Koordinaten und teils in den natürlichen Basisvektoren, was bei konkreten Rechnungen umständlich sein kann. Bei normierter Basis hingegen ist die physikalische Dimension rein auf die Koordinate beschränkt. Die Koordinaten aui heißen deshalb physikalische Koordinaten und die normierten Basisvektoren eui heißen auch physikalische Basisvektoren.

Zur Abgrenzung heißen die Koordinaten a~ui deshalb holonome Koordinaten und die natürlichen Basisvektoren bui heißen auch holonome Basisvektoren oder einfach kontravariante Koordinaten und kovariante Basisvektoren.

Transformationsverhalten von Basisvektoren und Koordinaten, Jacobi-Matrix

Aus der Definition der natürlichen Basisvektoren folgt für die Transformation von den Koordinaten {ui} nach {xi} die einfache Transformationsformel:

buk=ruk=jxjukrxj=jxjukexj

Die natürlichen Basisvektoren zeigen ein sehr einfaches Transformationsverhalten. Für die normierten Basisvektoren enthält die Transformationsformel zusätzliche Faktoren hui:

buk=jxjukexjhukeuk=jxjukexj

Ein beliebiger Vektor a muss sowohl in den alten, wie auch den neuen Koordinaten darstellbar sein:

a=iaxiexi=i,kaxiδikexk=i,j,kaxiujxixkujexk=i,jaxiujxibuj=ja~ujbuj

Somit erhält man das Transformationsverhalten der Koordinaten:

a~ui=jaxjuixjauihui=jaxjuixj

Während die Transformation der (kovarianten) Basisvektoren mittels der Jacobi-Matrix Jkj=xjuk durchzuführen ist, muss bei der Transformation der (kontravarianten) Koordinaten die inverse Jacobi-Matrix Jkj1=ujxk angewandt werden.

In der Tensoranalysis definiert man einen Vektor über obiges Transformationsverhalten. Insofern ist der Ortsvektor r selbst kein Vektor, das Ortsvektordifferential dr=ibuidui aber schon.

Die Jacobi-Matrix der Koordinatentransformation von kartesischen in krummlinige Koordinaten ist identisch mit der Matrix, die von den natürlichen Basisvektoren als Spalten gebildet wird:

J__=(x1,x2,,xn)(u1,u2,,un)=(x1/u1x1/u2x1/unx2/u1x2/u2x2/unxn/u1xn/u2xn/un)=(|||bu1bu2bun|||)[bu1,bu2,,bun]

Die Bedingung det(J__1)0 für die inverse Funktionaldeterminante lässt sich anhand folgender Beziehung erklären:

exk=jujxkbuj=j(J1)kjbuj

Dies entspricht einer inhomogenen linearen Gleichung b=A__v für den Vektor v. D. h. die Unbekannten v sind die Basisvektoren der krummlinigen Koordinaten {buj}. Das Gleichungssystem ist nur dann eindeutig lösbar, wenn der Kern der Matrix A__ nulldimensional ist bzw. die Zeilen- oder Spaltenvektoren linear unabhängig sind. Dies ist dazu äquivalent, dass die Determinante detA__ ungleich Null ist. Dann sind die Unbekannten eindeutig bestimmt, d. h. an jedem Punkt existiert genau eine definierte Basis {buj}.

Analog entspricht die duale Basis {bui*} einer Matrix, die genau das Inverse der obigen Matrix ist.

Metrischer Tensor und Gramsche Determinante

Die Skalarprodukte zwischen den natürlichen Basisvektoren definieren die Komponenten des metrischen Tensors bzw. Fundamentaltensors g:

gij=buibuj=huihujeuieuj=huihujcos((eui,euj))

Man beachte, dass der metrische Tensor wegen der Kommutativität des Skalarprodukts symmetrisch ist:

gij=buibuj=bujbui=gji

Wegen dieser Symmetrie hat der metrische Tensor N(N+1)/2 unabhängige Elemente (statt N2), im Dreidimensionalen also 6 Koeffizienten.

Der metrische Tensor lässt sich als Produkt der Jacobi-Matrix und ihrer Transponierten schreiben:

g__=J__TJ__=[bu1,bu2,,bun]T[bu1,bu2,,bun]=(bu1bu1bu1bunbunbu1bunbun)

Die Größen gij nennt man Metrik- bzw. Maßkoeffizienten, da diese benötigt werden, um die Länge eines Vektors aus den kontravarianten Koordinaten {a~ui} zu berechnen. Hierzu sind die Maßstabsfaktoren nötig.

Die Maßstabsfaktoren hui sind durch die Diagonalelemente gii gegeben, da |bui|=buibui gilt:

hui=gii

Die Determinante des metrischen Tensors wird Gramsche Determinante g genannt:

detg__=g

Aus g=det(JTJ)=detJTdetJ=(detJ)2 folgt, dass der Betrag der Determinante der Jacobi-Matrix (also der Funktionaldeterminante) gleich der Wurzel der Gramschen Determinante sein muss. Oder anders geschrieben, dass

det[bu1,bu2,,bun]detJ=±g,

wobei das Vorzeichen von der Orientierung der Basis abhängt. Die Determinante aus den normierten Basisvektoren ergibt (aufgrund der Multilinearität von Determinanten):

det[eu1,eu2,,eun]=det[hu11bu1,hu21bu2,,hun1bun]=det[bu1,bu2,,bun]hu1hu2hun=±ghu1hu2hun

Für die Inverse gij des metrischen Tensors gilt nach der Cramerschen Regel

gij:=(g1)ij=Aijg

wobei Aij die Adjunkte (die Transponierte der Kofaktormatrix, deren Einträge die vorzeichenbehafteten Unterdeterminanten sind) und g die Gramsche Determinante bezeichnet. Aus dem Laplace'schen Entwicklungssatz folgt

g:=detg__=i,jgijAjiggij=Aji

folgt für den inversen metrischen Tensor:

gij=1gggji

Spezialfall: Orthogonale Koordinaten

Schneiden sich im n-dimensionalen Raum an jedem Raumpunkt die n Koordinatenlinien paarweise senkrecht, so spricht man von einem orthogonalen Koordinatensystem. Die Einheitsvektoren eui bilden also eine orthonormale Basis des n:

euieuj=δij,   i,j=1,2,,n   (δ: Kronecker-Delta)

Für die natürlichen Basisvektoren gilt:

gij=buibuj=huihujδij=hui2δij

Somit ist für orthogonale Basisvektoren der metrische Tensor diagonal.

g__=(hu12000hu22000hu32)

Der inverse metrische Tensor ist für orthogonale Koordinaten gleich:

(g1)ijgij=hui2δij
g__1=(1/hu120001/hu220001/hun2)

Die Gramsche Determinante vereinfacht sich für orthogonale Koordinaten zu:

g=hu12hu22hun2

Für die Determinanten aus natürlichen bzw. normierten Basisvektoren gilt hier:

det[bu1,bu2,,bun]=g=hu1hu2hu3det[eu1,eu2,,eun]=1

Spezialfall: Orthogonale Koordinaten in 3 Dimensionen

Bilden die orthonormalen Basisvektoren eine rechtshändige Basis (positive Orientierung), gelten folgende Beziehungen:

eui×euj=εijkeuk,   i,j,k=1,2,3   (ε: Levi-Civita-Symbol)

Ausgeschrieben:

eu1×eu2=eu3eu2×eu3=eu1eu3×eu1=eu2eu2×eu1=eu3eu3×eu2=eu1eu1×eu3=eu2

Spezialfall: Geradlinige Koordinatensysteme

Für allgemeine krummlinige Koordinaten sind die Koordinatenlinien gekrümmt und die Basisvektoren variieren von Punkt zu Punkt. Beim Spezialfall der geradlinigen, aber durchaus schiefwinkligen, Koordinatensystemen sind die Koordinatenlinien gerade und die Basisvektoren somit ortsunabhängig. Die Koordinatenflächen sind Ebenen, eine Schar von Koordinatenflächen bilden parallele Ebenen.

Die Transformationsgleichungen lassen sich in diesem Fall schreiben als:

xi=j=1nAijuj+biJijxiuj=Aij

wobei die Aij und bi konstant sind. Die Jacobi-Matrix J entspricht dabei der Transformationsmatrix A. Somit entsprechen die natürlichen Einheitsvektoren bui der i-ten Spalte der Matrix A.

Beispiel für geradlinige, schiefwinklige Koordinatensysteme

Minkowski-Diagramm mit x0=ct  , x1=x,
u0=ct , u1=x, tanhθ=tanα=β.

Als Beispiel eines geradlinigen, schiefwinkligen Koordinatensystems wird ein Minkowski-Diagramm mit zwei Bezugssystemen betrachtet, die sich gleichförmig zueinander mit der Geschwindigkeit v=βc bewegen. Über tanhθ=tanα=β hängen die Größen relative Geschwindigkeit β, Rapidität θ und Winkel α mit den Wertebereichen mit 0β<1 und 0α<π/4 sowie 0θ< zusammen. Die Lorentz-Transformation transformiert die Bezugssysteme ineinander xi=j=01Aijuj:

(x0x1)=(coshθsinhθsinhθcoshθ)(u0u1)1cos2αsin2α(cosαsinαsinαcosα)(u0u1)

Da die Koordinatentransformation linear ist, gilt: Aij=Jij. Die natürlichen Basisvektoren in ui Richtung lauten in kartesischen Koordinaten:

bu0=(coshθsinhθ), bu1=(sinhθcoshθ)

Interpretiert man das Minkowski-Diagramm euklidisch (Verwendung des Standardskalarprodukts und nicht des Minkowski-Skalarprodukts) erhält man den metrischen Tensor

g__=J__TJ__=(cosh2θ+sinh2θ2coshθsinhθ2coshθsinhθcosh2θ+sinh2θ)

und die Gramsche Determinante

g=(cosh2θsinh2θ)2=1

Da für θ0 Nebendiagonalelemente auftreten, bilden die {ui} Koordinatenlinien keinen rechten Winkel:

(bu0,bu1)=arccos[tanh(2θ)]=π/22α

Da für θ0 die Diagonalelemente ungleich Eins sind, sind die natürlichen Basisvektoren bui keine Einheitsvektoren, d. h. der Maßstab auf den gekippten ui Koordinatenlinien ist gestreckt:

hui=(cosh2θ+sinh2θ)1/2=(cos2αsin2α)1/21 .

Nebenbemerkung: Mit dem Skalarprodukt der speziellen Relativitätstheorie ab=aTη__ b, wobei η__=(11) die nichteuklidische Minkowski-Metrik ist, erhält man die Invarianz des Skalarprodukts g__=J__Tη__ J__=η__ unter Lorentz-Boosts.

Duale Basis: Kontravariante Basis

Die kontravarianten Basisvektoren stehen an jedem Punkt senkrecht auf den Koordinatenflächen. Sie sind dual zu den kovarianten Basisvektoren. Die kontravarianten Komponenten eines Vektors lassen sich durch Projektion auf kontravariante Basisvektoren erhalten.

Komponenten als Projektion auf Basisvektoren: Orthogonale Koordinaten

Die Vektorkomponente aui (kontravariante Komponente) des Vektors a=j=1naujeuj lässt sich für eine orthonormale Basis (euieuj=δij) einfach durch folgende Projektion bestimmen:

euia=j=1naujeuieuj=j=1naujδij=aui

Bei nicht orthogonalen Koordinatensystemen (schiefwinklig) erhält man durch die Projektion euia eines Vektors auf einen kovarianten Basisvektor die kovariante Komponente aui* (kovariante Komponente – in der Tensoranalysis mit tiefgestelltem Index geschrieben ai) und nicht die kontravariante Komponente aui, da hier die Relation euieuj=δij nicht gilt, bzw. der metrische Tensor nicht diagonal ist. Hierzu benötigt man das Konzept des Dualraums und der dualen Basis.

Einführung Dualraum und duale Basis

Der Dualraum V* zum Vektorraum V der Tangentialvektoren wird gebildet aus den linearen Funktionalen (auch 1-Formen), die Vektoren in den darunterliegenden Körper abbilden: f: VK, vf[v]. Eine Basis des Dualraums V* sind die dualen Basisvektoren zu V. Diese sind so definiert, dass ei*[ej]=δij gilt.

Weiterhin definiert man folgende Bilinearform, die sog. duale Paarung: ,: V*×VK, f,v=f[v]. Damit lässt sich die Wirkung dualer Basisvektoren ei*V* auf Basisvektoren ejV schreiben als:

ei*,ej=δij

Für endlichdimensionale V ist V* isomorph zu V, also VV*. In euklidischen Räumen En (dem n mit dem Standardskalarprodukt) lässt sich die duale Paarung mit dem Skalarprodukt

w*,v=i=1nwi*viw*v=wg__v

identifizieren und somit duale Vektoren ebenfalls als Vektoren darstellen (hier gilt: K= und V=n sowie V*=n).

Duale Basis

Die duale Basis ist also so definiert, dass für das Skalarprodukt aus Basisvektoren euj (kovariante Basisvektoren) und dualen Basisvektoren eui * (kontravariante Basisvektoren) gilt (hier für die normierten Basisvektoren euj):

eui *euj=δijmitbuj=hujeuj ,bui *=1huieui *.

Bzw. analog für die natürlichen Basisvektoren buj und deren duale Basisvektoren bui *:

bui *buj=δij.

Für die natürlichen Basisvektoren buj und deren duale Basisvektoren eui * gilt in Matrixnotation:

[bu1 *,bu2 *,,bun *]T[bu1,bu2,,bun]=E__

Da die Matrix mit den kovarianten Basisvektoren als Spaltenvektoren der Jacobi-Matrix entspricht J__=[bu1,bu2,,bun], muss folglich die Matrix mit den kontravarianten Basisvektoren als Zeilenvektoren der inversen Jacobi-Matrix entsprechen:

J__1=[bu1 *,bu2 *,,bun *]T

Um die dualen Basisvektoren zu erhalten, muss somit die Inverse der Jacobi-Matrix bestimmt werden.

Die Gramsche Determinante der kontravarianten Basisvektoren muss dem Inversen der Determinante der kovarianten Basisvektoren entsprechen:

det[bu1 *,bu2 *,,bun *]T=det(J1)=1det(J)=1g

Kovariante Komponenten: Vektoren als Linearkombination der kontravarianten Basisvektoren

Mit der neuen Basis lassen sich nun alle Vektoren a durch die Basisvektoren der kontravarianten Basis eui * (normiert) bzw. bui * (unnormiert = natürliche Basisvektoren) ausdrücken:

a=i=1naui *eui *=i=1na~ui *bui *mita~ui *=huiaui *,bui *=1huieui *

Dabei ist aui * bzw. a~ui * die (kovariante) Vektorkomponente, die in Richtung der Normale der ui-Koordinatenfläche zeigt. In der Tensoranalysis wird a~ui * mit tiefgestelltem Index geschrieben.

Komponenten als Projektion auf Basisvektoren: Allgemein krummlinige Koordinaten

Die kontravariante Komponente aui eines Vektors a=j=1naujeuj erhält man durch Projektion auf den dualen Basisvektor eui * (kontravariante Basis – in der Tensoranalysis mit hochgestelltem Index geschrieben ei).

eui *a=j=1naujeui *euj=j=1naujδij=aui

Bei orthonormalen Basisvektoren stimmen ko- und kontravariante Basisvektoren überein und ebenso ko- und kontravariante Komponenten eines Vektors.

Allgemein lässt sich ein beliebiger Vektor über kontra- oder kovariante Basisvektoren darstellen:

a=i=1nauibui=i=1naui*bui*

Somit werden kontravariante Komponenten mit kovarianten Basisvektoren oder kovariante Komponenten mit kontravarianten Basisvektoren kombiniert. Diese Eigenschaft führt auf die Invarianz der Vektoren unter einem Wechsel des Koordinatensystems.

Multiplikation auf beiden Seiten mit buj liefert

i=1nauibuibujgij=i=1naui*bui*bujδijauj*=i=1ngijauiaui=i=1ngij1auj*

Somit lassen sich mit Hilfe des metrischen Tensors gij=buibuj und seiner Inversen gij1=bui*buj* kontravariante Komponenten aui in kovariante auj* und umgekehrt überführen (in Tensorsprache: Heben und Senken von Indizes).

Duale Basis und Komponenten für orthogonale Koordinaten

Bei orthogonalen Koordinaten stimmen in der normierten Form Basisvektoren und duale Basisvektoren überein. Für die natürliche Basis bedeutet dies, dass zwei zueinander duale Basisvektoren kollinear sind, d. h. der eine ist ein Vielfaches (Faktor hui2) des anderen:

eui *=euihuibui *=1huibuieui

Somit stimmen die Komponenten bzgl. der normierten Basis ebenfalls überein:

aui *=aui1huia~ui *=huia~uiaui

Duale Basis in 3 Dimensionen

Die dualen Basisvektoren lassen sich im dreidimensionalen über Kreuzprodukte der Basisvektoren geteilt durch deren Spatprodukt det(eu1,eu2,eu3) bzw. det(bu1,bu2,bu3)=g ausdrücken:

eu1*=eu2×eu3det(eu1,eu2,eu3) ,eu2*=eu3×eu1det(eu1,eu2,eu3) ,eu3*=eu1×eu2det(eu1,eu2,eu3)

In kompakter Notation für die normierten Basisvektoren

k=13ϵijkeuk*=eui×eujdet(eu1,eu2,eu3)

bzw. für die natürlichen Basisvektoren:

k=13ϵijkbuk*=bui×bujg

Während die (kovarianten) Basisvektoren tangential an die Koordinatenlinien sind, stehen die dualen (kontravarianten) Basisvektoren senkrecht auf den Koordinatenflächen. Beispiel: Während die Vektoren eu2 und eu3 in der u1=const Koordinatenfläche liegen, steht eu1* senkrecht auf dieser.

Umgekehrt lassen sich die kontravarianten Basisvektoren im dreidimensionalen über Kreuzprodukte der kovarianten Basisvektoren geteilt durch deren Spatprodukt det(bu1 *,bu2 *,bu3 *)=1/g bzw. det(eu1*,eu2*,eu3*) ausdrücken:

k=13ϵijkeuk=eui*×euj*det(eu1*,eu2*,eu3*)=det(eu1,eu2,eu3)eui*×euj*
k=13ϵijkbuk=bui *×buj *det(bu1 *,bu2 *,bu3 *)=det(bu1,bu2,bu3)bui *×buj *=gbui *×buj *

Bilden die kovarianten Basisvektoren ein Rechtssystem (Funktionaldeterminante positiv), dann bilden auch die kontravarianten Basisvektoren ein Rechtssystem (inverse Funktionaldeterminante positiv). Das Produkt aus den beiden Determinanten muss nämlich Eins ergeben.

Beispiel für geradlinige, schiefwinklige Koordinatensysteme

Minkowski-Diagramm für tanhθ=β und β=0,5 mit Basis- und dualen Basisvektoren.

Als Beispiel eines geradlinigen, schiefwinkligen Koordinatensystems dient, als Fortsetzung des obigen Beispiels, ein Minkowski-Diagramm. Die Lorentz-Transformation war gegeben durch xi=j=01Aijuj, somit lautet die inverse Transformation: ui=j=01Aij1xj:

(u0u1)=(coshθsinhθsinhθcoshθ)(x0x1)

Da die Koordinatentransformation linear ist, gilt: Aij1=Jij1. Somit lauten die dualen Einheitsvektoren in kartesischen Koordinaten:

bu0*=(coshθsinhθ), bu1*=(sinhθcoshθ)

Diese erfüllen die Dualitätsbedingungen: Orthogonalität für bu0*bu1=0 und bu1*bu0=0 sowie Normierung für bu0*bu0=1 und bu1*bu1=1.

Tensoren

Tensoren n-ter Stufe lassen sich allgemein als n-faches Tensorprodukt von Vektoren darstellen:

v1v2vn

Das tensorielle Produkt von Vektoren ist nicht kommutativ, sodass die Reihenfolge der (Basis-)Vektoren nicht vertauscht werden darf.

Dabei sind Skalare (Funktionen der Koordinaten {ui} in den Grundkörper, also ϕ:n, die unter Koordinatentransformation ihren Funktionswert an jedem Punkt nicht ändern ϕ(ui)=ϕ~(u~i)) Tensoren nullter Stufe und Vektoren sind Tensoren erster Stufe.

Da sich Vektoren auf zwei verschiedene Arten, nämlich kovariant bzw. kontravariant, darstellen lassen, gibt es für einen Tensor n-ter Stufe 2n Darstellungsmöglichkeiten. Durch die Darstellung mittels Vektoren werden die Eigenschaften des Vektors auf Tensoren vererbt. So lassen sich z. B. mit Hilfe des metrischen Tensors Indizes heben und senken, d. h. ko- in kontravariante Komponenten bzw. umgekehrt überführen. Tensoren, die sich durch Heben und Senken (also innere Produkte mit dem metrischen Tensor) ergeben, heißen assoziierte Tensoren. Ebenso wird das Transformationsverhalten von Vektoren für Tensoren übernommen, d. h. kovariante Anteile eines Tensors transformieren sich wie kovariante Vektoren, also mittels der Jacobi-Matrix, und kontravariante Anteile mit der inversen Jacobi-Matrix, wie bei kontravarianten Vektoren.

Tensoren zweiter Stufe

Ein Tensor zweiter Stufe kann auf vier verschiedenen Arten dargestellt werden:

T__=vw=i,j=1nvuiwujbui *buj *=i,j=1nvui*wuj*buibuj=i,j=1nvuiwuj*bui *buj=i,j=1nvui*wujbuibuj *

Die vier Fälle sind: (rein) kontravariant, (rein) kovariant, gemischt kontra-kovariant, gemischt ko-kontravariant.

Der Einheitstensor, definiert durch I__v=v, ist gegeben durch:

I__=i,j=1ngijbui *buj *=i,j=1ngijbuibuj=i=1nbui *bui=i=1nbuibui *

Skalarprodukt zweier Vektoren

Das Skalarprodukt zweier Vektoren in krummlinigen Koordinaten ist gegeben durch:

vw=i=1nvuiwui*=i=1nvui*wui=i,j=1nvui*gijwuj*=i,j=1nvuigijwuj

Dies entspricht der Kontraktion des Tensors zweiter Stufe vw zu einem Tensor nullter Stufe.

Tensoren dritter Stufe

Ein Tensor dritter Stufe kann auf acht verschiedene Arten dargestellt werden:

T___=abc=i,j,k=1nauibujcukbui *buj *buk *=i,j,k=1nauibujcuk*bui *buj *buk==i,j,k=1naui*buj*cuk*buibujbuk

Im Dreidimensionalen ist der total antisymmetrische Tensor gegeben durch:

___=i,j,k=1nϵijkexiexjexk=i,j,k=1nijkbui *buj *buk *==i,j,k=1nijkbuibujbuk
ϵijk=det[exi,exj,exk]det[exi,exj,exk] ,ijk=det[bui,buj,buk]=gϵijk ,ijk=det[bui *,buj *,buk *]=1gϵijk

Dabei ist die erste Relation die kartesische Schreibweise, die folgenden zwei aus acht Schreibweisen der krummlinigen Version des Tensors.

Ableitungen der Basisvektoren

Die Ableitungen von Vektoren, die in krummlinigen Koordinaten dargestellt werden, weisen gegenüber den kartesischen folgende Besonderheit auf. Da die Koordinatenlinien im Allgemeinen keine Geraden sind und daher die Basisvektoren eine vom Ort abhängige Richtung haben, müssen die Basisvektoren auch differenziert werden (Anwenden der Produktregel):

auk=i=1n(auieui)uk=i=1n[auiukeui+auieuiuk]

Bzw. bzgl. der natürlichen Basis

auk=i=1n(a~uibui)uk=i=1n[a~uiukbui+a~uibuiuk]

Christoffel-Symbole

Die Ableitung der Basisvektoren bui nach einer Koordinate uk lässt sich als Linearkombination aller Basisvektoren {buj|j=1,2,,n} schreiben.

buiuk=j=1nΓkijbuj

Die Koeffizienten Γkij heißen Christoffel-Symbole zweiter Art.

Γkij=buj*buiuk=lgjlbulbuiuk=lgjlΓki,l=(uj)2rukui=lujxl2xlukui

Die Größen Γki,l heißen Christoffel-Symbole erster Art. Das vollständige Differential eines natürlichen Basisvektors lautet:

dbui=j,k=1nΓkijbujduk

Die Christoffel-Symbole werden nun für die Ableitung eines Vektors verwendet (beim zweiten Gleichheitszeichen werden die Indizes i und j vertauscht, was möglich ist, da über beide summiert wird, und bui ausgeklammert):

auk=i=1n[a~uiukbui+j=1na~uiΓkijbuj]=i=1n[a~uiuk+j=1na~ujΓkji]bui

Kovariante Ableitung

Darauf basierend definiert man die kovariante Ableitung (ein ausgezeichneter Zusammenhang auf einem Tensorbündel, einem besonderen Vektorbündel) eines Vektors durch:

uka~ui=a~uiuk+j=1na~ujΓkji

Der erste Term beschreibt die Änderung der Vektorkomponenten a~ui des Feldes a entlang der Koordinatenachse uk, der zweite die Änderung des Feldes, die durch die Änderung des Koordinatensystems zustande kommt. In geradlinigen Koordinatensystemen (hier ist der metrische Tensor konstant) verschwinden die Christoffel-Symbole und die kovariante Ableitung ist identisch mit der partiellen Ableitung.

Die kovariante Ableitung führt eine zusätzliche geometrische Struktur auf einer Mannigfaltigkeit ein, die es erlaubt Vektoren aus unterschiedlichen Vektorräumen und zwar aus benachbarten Tangentialräumen zu vergleichen. Somit stellt die kovariante Ableitung einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Vektorräumen her. Dieser ist z. B. nötig, um für eine Kurve γ(t) die Krümmung berechnen zu können – dazu ist der Differentialquotient aus den Vektoren γ(t+Δt) und γ(t) zu bilden, die in unterschiedlichen Vektorräumen leben.

Die kovariante Ableitung der Koordinaten eines Tensors n-ter Stufe ergibt die Koordinaten eines Tensors der Stufe (n+1), da ein kovarianter Index hinzukommt. Für Tensoren der Stufe n1 gilt: Die partielle Ableitung einer Tensorkoordinate nach krummlinigen Koordinaten ist, im Gegensatz zur kovarianten Ableitung, keine Tensorkoordinate.

Die kovariante Ableitung der Koordinaten des metrischen Tensors verschwinden: ukgij=ukgij=0.

Mit der kovarianten Ableitung lässt sich die Richtungsableitung verallgemeinern:

wa=i,k=1n(w~uka~uiuk+j=1nw~uka~ujΓkji)bui

Beispiel: Die Geodäte auf einer riemannschen Mannigfaltigkeit, die kürzeste Verbindungskurve γ:n,tr(t) zwischen zwei Punkten, lässt sich durch die geodätische Differentialgleichung γ˙γ˙=0 ausdrücken. Diese Gleichung bedeutet, dass das Geschwindigkeitsvektorfeld (bzw. Tangentenvektorfeld) der Kurve r˙ längs der Kurve γ (also parallel zu r˙) konstant ist. Dieser Definition liegt die Überlegung zu Grunde, dass die Geodäten des n gerade Linien sind. Die Krümmung der Kurve muss also verschwinden und somit die Richtungsableitung der Tangentenvektoren entlang der Kurve null sein. In lokalen Koordinaten ausgedrückt lautet die geodätische Differentialgleichung:

r˙r˙=i,k=1n(dukdtu˙ku˙iuk+j=1nu˙ku˙jΓkji)bui=i=1n(du˙idt+j,k=1nu˙ku˙jΓkji)bui

Es existieren grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Christoffelsymbole, also die Koeffizienten des affinen Zusammenhangs , festzulegen: Entweder man gibt die Koeffizienten vor, d. h. man gibt vor, wie sich die Koordinatensysteme von Punkt zu Punkt auf der Mannigfaltigkeit ändern, oder man hat mehr Informationen über den betrachten Raum als nur, dass es sich um eine differenzierbare Mannigfaltigkeit handelt (z. B. einen Abstandsbegriff) und weiß dadurch, was man unter der kovarianten Ableitung zu verstehen hat, wodurch die Christoffelsymbole ebenfalls festgelegt werden. Hier ist letzterer Fall realisiert, da die hier betrachteten Mannigfaltigkeiten riemannsche Mannigfaltigkeiten sind und somit für jeden Tangentialraum der Mannigfaltigkeit ein Skalarprodukt und dadurch induziert eine Metrik, also ein Abstandsbegriff, existiert.

Da die betrachteten Mannigfaltigkeiten (semi-) riemannsche Mannigfaltigkeit sind (hier verschwindet der Torsionstensor), ist der Zusammenhang ein sog. Levi-Civita-Zusammenhang, d. h. er ist torsionsfrei bzw. symmetrisch und außerdem ein metrischer Zusammenhang. Da hier der Zusammenhang torsionsfrei ist, entspricht die antisymmetrisierte Richtungsableitung waaw genau der Lie-Ableitung Lwa[w,a]. Während die Richtungsableitung wa linear im Richtungsfeld w ist (die Richtungsableitung hängt vom Richtungsfeld an nur einem Punkt ab), ist die Lie-Ableitung Lwa in keinem Argument linear (für die Lie-Ableitung müssen beide Vektorfelder in einer offenen Umgebung bekannt sein).

Eigenschaften der Christoffel-Symbole

Aus dem Satz von Schwarz (bzw. aus der Torsionsfreiheit des Zusammenhangs ) folgt, dass die Christoffel-Symbole in den unteren beiden Indizes symmetrisch sind:

buiuj=2rujui=2ruiuj=bujuiΓijk=Γjik

Daher lassen sich die Christoffel-Symbole durch Ableiten der metrischen Koeffizienten gij bestimmen:

Γki,l=12(giluk+gkluigkiul)Γkij=l=1ngjl2(giluk+gkluigkiul)

Dies folgt aus folgender Relation

gijuk=(buibuj)uk=buiukbuj+buibujuk=lΓiklbulbuj+lΓjklbuibul=lΓiklgjl+lΓjklgil=Γik,j+Γjk,i

und zwei Permutationen von kgij, nämlich igjk und jgki.

Für die Ableitung der dualen Basisvektoren erhält man folgenden Zusammenhang mit dem negativen Christoffel-Symbol:

Γkij=buj*buiuk=ukbuj*buiδij0buj*ukbui=buj*ukbuibuj*uk=Γkijbui*

Damit folgt die kovariante Ableitung von kovarianten Komponenten:

auk=i=1n(a~ui*bui *)uk=i=1n[a~ui*ukja~uj*Γkij]bui*uka~ui*=a~ui*ukj=1na~uj*Γkij

Es ist wichtig anzumerken, dass die Christoffel-Symbole mit ihren drei Indizes keinen Tensor dritter Stufe beschreiben, da sie nicht das geforderte Transformationsverhalten für Tensoren zeigen.

Γ¯ijk:=l,m,nu¯kulumu¯iunu¯jΓmnl+nu¯kun2unu¯iu¯j

Das Auftreten des zweiten Summanden in der Transformationsformel zeigt, dass es sich nicht um einen Tensor handelt. Deswegen werden die Christoffel-Symbole in der Literatur manchmal mit Symbolen notiert, die nicht mit Tensoren verwechselt werden können:

Γijk={kij}undΓij,k=[ij,k]

Die Aussage zum Transformationsverhalten lässt sich verallgemeinern: Der Index (i) einer partiellen Ableitung eines Tensors transformiert sich wie ein kovarianter Index (iA). Dagegen transformieren sich die beiden Indizes (i,j) einer zweiten partiellen Ableitung ijA nicht wie Tensorindizes. Als Ausweg steht die kovariante Ableitung zur Verfügung: Die Indizes einer n-te kovarianten Ableitung einer Tensorkoordinate sind wieder Tensorkoordinaten, sie transformieren sich wie kovariante Indizes. Z.B. sind in ijA die Indizes i und j kovariante Indizes.

Weitere Eigenschaften krummliniger Koordinaten in 3 Dimensionen

Vektorprodukt und alternierender Tensor

In kartesischen Koordinaten lautet das Kreuz- oder Vektorprodukt mit dem Levi-Civita-Symbol ϵijk

v×w=ijkϵijkvjwkei*=ijkϵijkvj*wk*eimitϵijk=ϵijk=det[ei,ej,ek]

In krummlinigen Koordinaten {ui} ist dies unter Verwendung des alternierenden Tensors

ijk=det[bui,buj,buk]=gϵijk ,ijk=det[bui *,buj *,buk *]=1gϵijk

zu ersetzen durch:

v×w=ijkijkv~ujw~ukbui*=ijkijkv~uj*w~uk*bui=g|bu1 *bu2 *bu3 *v~u1v~u2v~u3w~u1w~u2w~u3|=1g|bu1bu2bu3v~u1*v~u2*v~u3*w~u1*w~u2*w~u3*|

Dies lässt sich mit buj×buk=igϵijkbui* ableiten:

ijk:=(buj×buk)bui=lgϵljkbul*buiδl,i=gϵijk
v×w=jk(v~ujbuj)×(w~ukbuk)=jkv~ujw~uk(buj×buk)=ijkv~ujw~ukgϵijkijkbui*

An folgender Rechnung sieht man, dass ijk das korrekte Transformationsverhalten eines Tensors hat (hier die kovariante Version des Tensors):

ijk:=det[rui,ruj,ruk]=det[lxluirxlel,mxmujrxmem,nxnukrxnen]=l,m,nxluixmujxnukdet[el,em,en]ϵlmn

Bezüglich der normierten Basis lautet das Vektorprodukt:

v×w=ijkijkvujwukeui*hujhukhui=ijkijkhujvuj*hukwuk*huieui=g|hu11eu1 *hu21eu2 *hu31eu3 *hu11vu1hu21vu2hu31vu3hu11wu1hu21wu2hu31wu3|=1g|hu1eu1hu2eu2hu3eu3hu1vu1*hu2vu2*hu3vu3*hu1wu1*hu2wu2*hu3wu3*|

Koordinatenfläche: Innere Geometrie

Wir betrachten ohne Beschränkung der Allgemeinheit die Fläche u3=const. Ein (unnormierter) Normalenvektor der Fläche ist kollinear zum kontravarianten Basisvektor bu3*:

n=bu1×bu2=gbu3*

Man definiert für eine Fläche im 3 konventionsgemäß die folgenden Größen der „inneren Geometrie“, die sich durch Längen- und Winkelmessungen innerhalb der Fläche ermitteln lassen (siehe Erste Fundamentalform):

E=(ru1)2=bu1 2=hu12=g11
F=ru1ru2=bu1bu2=hu1hu2eu1eu2=g12
G=(ru2)2=bu2 2=hu22=g22

Für orthogonale Koordinaten euieuj=δij ist F=0.

Der Metrische Tensor der Fläche und deren Gramsche Determinante ist

g~__=(EFFG)g~=detg~__=EGF2=bu1 2bu2 2(bu1bu2)2=(bu1×bu2)2

Die Funktionaldeterminante der Fläche lautet, wobei n^=n/|n| der normierte Normalenvektor der Fläche ist:

g~=EGF2=|bu1×bu2|=det[bu1,bu2,n^]

Der inverse metrische Tensor der Fläche lautet:

g~__1=1g~(GFFE)

Koordinatenfläche: Äußere Geometrie

Griechische Indizes laufen im Folgenden über den Bereich 1,2 und kennzeichnen so Koordinaten und Basisvektoren in der Fläche.

Die partielle Ableitung des normierten Normalenvektors n^ nach der Koordinate uβ lässt sich als Linearkombination der Basisvektoren der Fläche eα darstellen. Dies folgt aus der Normierungsbedingung n^n^=1 durch Ableiten n^βn^=0. Somit ist βn^ orthogonal zur Flächennormale n^ und muss folglich in der Fläche liegen. Man führt eine neue Größe h ein, der ein Tensor zweiter Stufe ist:

βn^=α=12h βαeα=α=12hαβeα *

Der Tensor h wird in der Literatur teilweise Flächentensor zweiter Stufe, Krümmungstensor oder Haupttensor genannt. Die kovarianten Koordinaten hαβ lassen sich wie folgt berechnen, wobei n^=(bu1×bu2)/g~ gilt:

hαβ=eαβn^=β(eαn^)=0+n^βeα=n^βeα=1g~det[bu1,bu2,βeα]

Dies lässt sich auch umschreiben zu (siehe zweite Fundamentalform):

hαβ=n^2ruβuα=i,j,k=131g~ϵijkxiu1xju12xkuβuα=:(LMMN)αβ

Die hαβ lassen sich mit den Christoffel-Symbolen zweiter Art in Verbindung bringen. Es gelte im Folgenden n^=e3 *:

hαβ=n^βeα=n^i=13eiΓαβi=i=13e3 *eiδi3Γαβi=Γαβ3

Daraus folgen die Gauß-Weingarten-Gleichungen:

βeα=γ=12Γαβγeγ+hαβn^ ,βn^=γ=12h βγeγ

Die zweite Fundamentalform hängt von der Lage der Fläche im umgebenden Raum ab und wird für Krümmungsberechnungen benötigt. Mit Hilfe des gemischt kontravariant-kovarianten Tensors h βα

h βα=γ=12g~αγhγβ=1g~(GLFMGMFNFL+EMFM+EN) βα

werden die Hauptkrümmungen (Eigenwerte von h βα), die mittlere Krümmung H=Spur(h βα)/2 und die Gaußsche Krümmung K=det(h βα) der Fläche definiert.

Der Riemannsche Krümmungstensor lässt sich durch das Tensorprodukt R αβγν=h βνhαγh γνhαβ ausdrücken. Weitere Integrabilitätsbedingungen sind die Mainardi-Codazzi-Gleichungen γhαββhαγ=0.

Integrationselemente in 3 Dimensionen

Kurvenelement

Ein vektorielles Wegelement oder Kurvenelement dr kann als totales Differential des Ortsvektors dargestellt werden.

dr=i=13ruidui=i=13buidui=i=13euihuidui

Die Differentiale in Richtung der ui-Koordinatenlinien können identifiziert werden:

drui=buidui=euihuidui

Es ist zu beachten, dass der Index in drui kein kovarianter Index ist.

Mit Hilfe des vektoriellen Wegelements können nun Bogen-, Flächen- und Volumenelement bestimmt werden.

Bogenelement

Das skalare Wegelement oder Längenelement bzw. Bogenelement ist definiert über ds=|dr|

ds=dr2=i=13druidrui=i,j=13buibujduiduj=i,j=13gijduiduj=g11(du1)2+g22(du2)2+g33(du3)2+2g12du1du2+2g13du1du3+2g23du2du3

Mit physikalischen (normierten) Basisvektoren gilt:

ds=(hu1du1)2++2(eu1eu2)hu1hu2du1du2+

für orthogonale Koordinaten euieuj=δij gilt: gij=hui2δij

ds=(hu1du1)2+(hu2du2)2+(hu3du3)2

Spezialfall: Verläuft die Kurve in der Ebene u3=const, dann gilt die erste Fundamentalform

ds=(hu1du1)2+(hu2du2)2+2(eu1eu2)hu1hu2du1du2=E(du1)2+G(du2)2+2Fdu1du2

Flächenelement

Das vektorielle Flächenelement einer Koordinatenfläche lautet

dA=i=13dAimitϵijkdAi=±druj×druk=±buj×bukdujduk=±gbui *dujduk

Das Vorzeichen hängt von der Orientierung des Flächenelements ab. Die Größe dA=|dA| heißt skalares Flächenelement.

Wir betrachten ohne Beschränkung der Allgemeinheit die Fläche u3=const:

dA3=±dru1×dru2=±bu1×bu2du1du2=±gbu3 *du1du2
dA3=|dA3|=|bu1×bu2|du1du2=|gbu3 *|du1du2=|n|du1du2=bu1 2bu2 2(bu1bu2)2du1du2=EGF2du1du2=g~du1du2

Mit physikalischen (normierten) Basisvektoren gilt:

dA3=±eu1×eu2hu1hu2du1du2
dA3=|eu1×eu2||hu1hu2|du1du2

Für orthogonale Koordinaten gilt:

dA3=±eu3hu1hu2du1du2=±eu3EGdu1du2
dA3=|hu1hu2|du1du2=EGdu1du2

Volumenelement

Das Volumenelement lautet, wobei sich der Betrag der Funktionaldeterminante g identifizieren lässt:

dV=|dru1(dru2×dru3)|=|det[dru1,dru1,dru3]|=|det[bu1,bu2,bu3]|du1du2du3=|g|du1du2du3

Mit physikalischen (normierten) Basisvektoren gilt:

dV=|det[eu1,eu2,eu3]||hu1hu2hu3|du1du2du3=|g|du1du2du3

Für orthogonale Koordinaten gilt:

dV=|hu1hu2hu3|du1du2du3

Differentialoperatoren in 3 Dimensionen

Spezialfall: Orthogonale Koordinatensysteme

Vorlage:Hauptartikel Dieser Spezialfall ist aus verschiedenen Gründen besonders wichtig (z. B. für Physiker und Ingenieure), u. a. weil die gebräuchlichsten krummlinigen Koordinatensysteme (etwa sphärische und elliptische Koordinaten) dazugehören und weil erschwerende mathematische Begriffe, etwa kovariant und kontravariant bzw. der mit dem *-Symbol verbundene Begriff des Dualen bzw. die Γ-Koeffizienten hier entfallen. Ferner hat man es immer mit orthogonalen Basen (orthonormierte Einheitsvektoren) zu tun. (Die Basisvektoren sind nur orthogonal, aber nicht notwendig normiert. Erst das zugehörige Einheitsvektorsystem ist orthonormiert.)[2]

Es werden die Differentialoperatoren Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace für orthogonale Koordinatensysteme angegeben[3]:

  • Gradient einer skalaren Funktion Φ(𝐮) (eigentlich einer Schachtelfunktion):
Φ=i=13eui1huiΦui=eu11hu1Φu1+eu21hu2Φu2+eu31hu3Φu3

Beachte, dass nicht nur Φ, sondern alle genannten Größen, auch die Basisvektoren und die h-Koeffizienten, von u abhängen können.

a=1hu1hu2hu3j=13uj(hu1hu2hu3hujauj)=1hu1hu2hu3[u1(hu2hu3au1)+u2(hu1hu3au2)+u3(hu1hu2au3)]
×a=1hu1hu2hu3i,j,k=13ϵijkhuieuiuj(hukauk)=1hu1hu2hu3|hu1eu1hu2eu2hu3eu3u1u2u3hu1au1hu2au2hu3au3|=eu1hu2hu3((hu3au3)u2(hu2au2)u3)+eu2hu1hu3((hu1au1)u3(hu3au3)u1)+eu3hu1hu2((hu2au2)u1(hu1au1)u2)
ΔΦ=1hu1hu2hu3j=13uj(hu1hu2hu3huj2Φuj)=1hu1hu2hu3[u1(hu2hu3hu1Φu1)+u2(hu1hu3hu2Φu2)+u3(hu1hu2hu3Φu3)]

Man sollte hier also nicht einfach Δ=2 setzen, sondern die Definition ΔΦ=div grad ϕ benutzen. Die oben wiedergegebenen Ergebnisse erhält man in der Tat leichter auf anschaulichem Wege als aus der meist ziemlich umständlichen Rechnung, wenn man von den vorhandenen koordinatenunabhängigen Definitionen der benutzten Größen grad, div und rot ausgeht.

Konforme Abbildung

Nützliche orthogonale krummlinige Koordinaten in zwei Dimensionen werden unter anderem durch konforme Abbildungen erzeugt. Solche krummlinigen Koordinaten sind nicht nur orthogonal, sondern winkeltreu für beliebige Winkel. Das bedeutet u. a., dass die Längenverhältnisse zweier Basisvektoren, z. B. |huk|:|hu1|, k=2,3,, unabhängig von k den Wert 1 ergeben, sodass nicht etwa aus einer Sphäre ein Ellipsoid entsteht.

Allgemeine krummlinige Koordinatensysteme

Schließlich werden in allgemeinen krummlinigen Koordinatensystem die Differentialoperatoren angegeben.

Im Folgenden wird die natürliche Basis benutzt und die korrekte Notation der Tensoranalysis (kontravariant = hochgestellter Index, kovariant = tiefgestellter Index) verwendet. Φ sei ein skalares Feld und a=aibi=aibi ein Vektorfeld.

Es wird die Schreibweise i=xi verwendet. Weiterhin werden die Christoffel-Symbole Γikj, die durch kbi=jΓikjbj definiert sind, sowie die kovariante Ableitung i benutzt. Die kovariante Ableitung eines Skalars ist kΦ=kΦ und die kovariante Ableitung eines Vektors ist kai=kai+jΓkjiaj bzw. kai=kaijΓkijaj.

  • Gradient eines skalaren Feldes
gradΦ=i(iΦ)bi=i(iΦ)bi
  • Gradient eines Tensorfeldes
Für Tensoren A der Stufe n1 gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten den Gradient zu definieren: Der Rechtsgradient als
gradA=A=k(kA)bk
und der Linksgradient als
gradA=A=kbk(kA).
Hier wird im Folgenden die Rechtsversion verwendet.
  • Gradient eines Vektorfeldes
grada=k(ka)bk=i,k(kai)bibk=i,k(kai+alΓlki)bibk=i,k(kai)bibk=i,k(kaialΓikl)bibk
  • Gradient eines Tensors zweiter Stufe
gradS__=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[SijukΓkilSljΓkjlSil]bibjbk=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[Sijuk+ΓkliSlj+ΓkljSil]bibjbk=i,j,kk[Sjibibj]bk=i,j,k[Sjiuk+ΓkliSjlΓkjlSli]bibjbk=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[SijukΓiklSlj+ΓkljSil]bibjbk
  • Divergenz eines Vektorfeldes
diva=Tr(grada)=iiai=iiai+i,jΓijiaj=i,kiakgik=k(iiaki,jΓikjaj)gik=i1gi(gai)
  • Divergenz eines Tensorfeldes
Für Tensoren A der Stufe n2 gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Divergenz zu definieren: Die Rechtsdivergenz als divA=A und die Linksdivergenz als divA=A. Hier wird im Folgenden die Rechtsversion verwendet.
  • Divergenz eines Tensors zweiter Stufe
divS__=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[kSij]bibjbkδjk=i,k[kSik]bi=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[kSij]bibjbkδjk=i,k[kSik]bi=i,j,kk[Sjibibj]bk=i,j,k[kSji]bibjbkgjk=i,k[kSik]bi=i,j,kk[Sijbibj]bk=i,j,k[kSij]bibjbkgjk=i,k[kSik]bi
  • Rotation eines Tensorfeldes
Für Tensoren A der Stufe n1 gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Rotation zu definieren: Die Rechtsrotation als rotA=A und die Linksrotation als rotA=A. Hier wird im Folgenden die Rechtsversion verwendet:
rotA=A=A×=kA×b k
  • Rotation eines Vektorfeldes
rota=i,j,kijkiajbk=1gi,j,kϵijk(iaj)bk=1g|b1b2b3123a1a2a3|=1gi,j,k,lϵijk(ialgjl)bk=i,j,kijkiajb k=gi,j,kϵijk(iaj)b k=g|b 1b 2b 3123a1a2a3|
  • Laplace eines skalaren Feldes
ΔΦ=div(gradΦ)=ii(iΦ)=i,jigijjΦ=i,jigijjΦ+i,j,kΓijigjkkΦ=i,j1gi(ggijjΦ)

Gradient und totales Differential

Im Folgenden soll der Gradient in krummlinigen Koordinaten hergeleitet werden. Das totale Differential des Ortsvektors lässt sich darstellen als:

dr=jjrduj=jbjdujbidr=jbibjδjiduj=dui

Betrachte nun ein beliebiges Skalarfeld Φ. Sein totales Differential lautet (wobei obige Darstellung von dui verwendet wird):

dΦ=i(iΦ)dui=i(iΦ)bidr

Der Gradient Φ ist definiert über

dΦ=Φ,dr=Φdr

und lässt sich also identifizieren als:

Φ=i(iΦ)bi=iΦuibi

Für orthogonale Koordinaten ist ein kovarianter Basisvektor gleich bi=hiei und der dazu duale kontravariante Basisvektor bi=1hiei. Somit der Gradient für orthogonale Koordinaten:

Φ=iΦuibi=iΦui1hiei

Für Φ=uk erhält man als Gradient den kontravarianten Basisvektor bk, also den Normalenvektor zur Koordinatenfläche uk=const..

uk=i(iuk)bi=iukuiδikbi=bk

Spezielle Christoffel-Symbole

Bei der Berechnung der Divergenz wird das Christoffel-Symbol Γiji benötigt. Dieses lässt sich durch die Determinante g des metrischen Tensors ausdrücken:

iΓiji=i,kgki2gikuj=i,k12gggikgikuj=12gguj=12gjg=1gjg

was aus gij=1gggji und folgender Beziehung folgt:

ijgijgijuk=ijlΓiklgljgij+ijlΓjklgilgij=ilΓiklδli+jlΓjklδlj=iΓiki+jΓjkj=2iΓiki

Somit erhält man für Divergenz und Laplace:

diva=iiai+i,jΓjijai=iiai+i1g(ig)ai=i1gi(gai)
ΔΦ=iigijjΦ+i,j,kΓkikgijjΦ=iigijjΦ+i,j1g(ig)gijjΦ=i,j1gi(ggijjΦ)

Divergenz in koordinatenfreier Darstellung

Die koordinatenfreie Definition der Divergenz führt diese als „Quellendichte“ ein:

divF=limΔV01ΔV(ΔV)dAF

Dabei ist ΔV ein beliebiges Volumen, wobei der Fluss dAF über den Rand (ΔV) dieses Volumenelements integriert wird. Im Folgenden sei dieses Volumen ein (infinitesimal) kleines Parallelepiped am Raumpunkt r=(u01,u02,u03), das von den Vektoren biΔui=eihiΔui in Richtung der ui-Koordinatenlinien aufgespannt wird, d. h. jede Koordinate läuft im Intervall uiIi:=[u0i,u0i+Δui]. Die Kantenlänge ist hiΔui, wobei die Kanten ei nicht notwendigerweise orthogonal zueinander sind. Das Volumen berechnet sich im Allgemeinen zu:

ΔV=|det[b1,b2,b3]|Δu1Δu2Δu3=gΔu1Δu2Δu3

Das Parallelepiped ist für jede Koordinate von den Flächen ui=u0i=const und ui=u0i+Δui=const begrenzt. Das Flächenelement für eine Koordinatenfläche ui=u0i=const lautet in drei Dimensionen

dAi=±j,k=13ϵijkbj×bkdujduk=±j,k=13ϵijkgb idujduk

und der lokale Fluss durch dieses Flächenelement für das Vektorfeld F=lFlbl ist:

dAiF=±j,k,l=13ϵijkgFlb iblδlidujduk=±j,k=13ϵijkgFidujduk

Somit ist der Fluss durch die Fläche u1=u01 (nach außen zeigendes vektorielles Flächenelement, deswegen dA1)

Φ1a=(u2,u3)I2×I3[dA1F](u01,u2,u3)=u02u02+Δu2du2u03u03+Δu3du3[gF1](u01,u2,u3)[gF1](u01,u02,u03)Δu2Δu3

und der Fluss durch die Fläche u1=u01+Δu1

Φ1b=(u2,u3)I2×I3[dA1F](u01+Δu1,u2,u3)=u02u02+Δu2du2u03u03+Δu3du3[gF1](u01+Δu1,u2,u3)[gF1](u01+Δu1,u02,u03)Δu2Δu3[gF1](u01,u02,u03)Δu2Δu3+[gF1u1](u01,u02,u03)Δu1Δu2Δu3

Dabei wurde der Integrand an der Stelle (u01,u02,u03) in erster Ordnung in Δui entwickelt. Als Bilanz aus beiden erhält man

Φ1=Φ1a+Φ1b=[gF1u1](u01,u02,u03)Δu1Δu2Δu3

Analog für die beiden anderen Koordinaten

1ΔV(ΔV)dAF=1ΔVi=13Φi=1gΔu1Δu2Δu3i=13gFiuiΔu1Δu2Δu3=1gi=13gFiui

Somit lautet die Divergenz in natürlichen Fi bzw. physikalischen Koordinaten F~i:

divF=1giigFi=1giigF~i/hi

Für orthogonale Koordinaten gilt:

divF=1h1h2h3iih1h2h3hiF~i

Rotation in koordinatenfreier Darstellung

Die koordinatenfreie Definition der Rotation ist gegeben durch

(rotF)n^=limΔA01ΔA(ΔA)Fdr

Dabei ist ΔA eine beliebige Fläche mit Normaleneinheitsvektor n^, wobei das Linienintegral drF über den Rand (ΔA) dieser Fläche läuft.

Zunächst wird hier eine Fläche mit n^=b3/|b3| betrachtet. Die linke Seite wird dann zu:

(rotF)n^=i=13(rotF)ibib3|b3|=(rotF)31|b3|

Im Folgenden sei die Fläche ΔA ein (infinitesimal) kleines Parallelogramm am Raumpunkt r=(u01,u02,u03), das von den Vektoren b1Δu1 und b2Δu2 aufgespannt wird. Der Flächeninhalt ist ΔA=|b1Δu1×b2Δu2|=g|b3|Δu1Δu2.

Als (geschlossener) Integrationsweg dienen die Kanten des Parallelogramms:

[u01,u02]dr=b1du1γ1[u01+Δu1,u02]dr=b2du2γ2[u01+Δu1,u02+Δu2]dr=b1du1γ3[u01,u02+Δu2]dr=b2du2γ4[u01,u02]

Mit F=i=13Fibi gilt Fdr=F1du1 für γ1 sowie für γ3 und Fdr=F2du2 für γ2 sowie für γ4.

Die Integrale über Weg 1 und 3 lassen sich zusammenfassen:

γ1+γ3Fdr=u01u01+Δu1[F1](u1,u02,u03)du1+u01+Δu1u01[F1](u1,u02+Δu2,u03)du1=u01u01+Δu1([F1](u1,u02,u03)[F1](u1,u02+Δu2,u03))du1

Entwickelt man den Integranden an der Stelle (u01,u02,u03) in erster Ordnung in Δu1, hängt der genäherte Integrand nur noch von u01 ab, ist also unabhängig von u1 und man kann das Integral einfach auswerten:

γ1+γ3Fdru01u01+Δu1([F1u2](u01,u02,u03)Δu2)du1=[F1u2](u01,u02,u03)Δu2Δu1

Eine analoge Vorgehensweise für die Integrale über Weg 2 und 4 ergibt:

γ2+γ4Fdr=u02u02+Δu2([F2](u01+Δu1,u2,u03)[F2](u01,u2,u03))[F2u1](u01,u02,u03)Δu1du2[F2u1](u01,u02,u03)Δu1Δu2

Insgesamt erhält man die Zirkulation in der Fläche u3=u03 um das Parallelogramm ΔA.

(ΔA)Fdr[F2u1F1u2](u01,u02,u03)Δu1Δu2

Für Δu1,Δu20 werden aus den Näherungen exakte Relationen. Eingesetzt in obige Definitionsgleichung für die Rotation (alle Größen am Punkt (u01,u02,u03) ausgewertet)

(rotF)31|b3|=limΔA01g|b3|Δu1Δu2[F2u1F1u2]Δu1Δu2(rotF)3=1g[1F22F1]

Analog für die beiden anderen Koordinaten unter zyklischer Vertauschung. Somit lautet die Rotation mit ijk=εijk/g:

(rotF)i=1gjkεijkjFkrotF=ijkbiijkjFk

Die (natürliche) kovariante Koordinate Fk berechnet sich aus der (natürlichen) kontravarianten Fn mittels Fk=ngknFn. Des Weiteren gilt für physikalischen Koordinaten Fn=F~n/hn sowie bi=hiei.

Sind die Koordinaten orthogonal, gilt wegen gkn=hk2δkn die Beziehung Fk=hk2Fk sowie g=h1h2h3. Für orthogonale physikalische Koordinaten F~k gilt also Fk=hkF~k und die Rotation lautet für diesen Spezialfall:

rotF=1h1h2h3ijkhieiεijkj(hkF~k)

Rotation als antisymmetrischer Tensor

Bei der Rotation treten Terme der Form iajjai, was sich zu partiellen Ableitungen vereinfachen lässt, da die Christoffelsymbole in den unteren Indizes symmetrisch sind:

iajjai=iajΓijkakjai+Γjikak=iajjaii,kϵijkΓikl=i,kϵijkΓikl=0

Diese Größe stellt einen antisymmetrischen Tensor zweiter Stufe dar, den Rotor des Vektors a.

Beispiele krummliniger Koordinatensysteme

Orthogonale Koordinatensysteme

Vorlage:Hauptartikel

ρ0,0ϕ<2π,<z<
x=ρcosϕ,y=ρsinϕ,z=z
r0,0θπ,0ϕ<2π
x=rsinθcosϕ,y=rsinθsinϕ,z=rcosθ
<u<,v0,<z<
x=(u2v2)/2,y=uv,z=z
u0,v0,0ϕ<2π
x=uvcosϕ,y=uvsinϕ,z=(u2v2)/2
ξ0,0ϕ<2π,<z<
x=acoshξcosϕ,y=asinhξsinϕ,z=z
ξ0,0θπ,0ϕ<2π
x=asinhξsinθcosϕ,y=asinhξsinθsinϕ,z=acoshξcosθ
η0,0ϑπ,0ϕ<2π
x=acoshηsinϑcosϕ,y=acoshηsinϑsinϕ,z=asinhηcosϑ
x2a2λ+y2b2λ+z2c2λ=1 ,λ<c2<b2<a2x2a2μ+y2b2μ+z2c2μ=1 ,c2<μ<b2<a2x2a2ν+y2b2ν+z2c2ν=1 ,c2<b2<ν<a2
  • Bipolar-Koordinaten: (u,v,z)
0u<2π,<v<,<z<
x=asinhvcoshvcosu,y=asinucoshvcosu,z=z

Nicht orthogonale Koordinatensysteme

  • Alternative elliptische Zylinderkoordinaten: (ξ,ϕ,z)
ξ0,0ϕ<2π,<z<
x=aξcosϕ,y=bξsinϕ,z=z

Differentialgeometrie

Krummlinige Koordinaten lassen sich als Anwendung der Differentialgeometrie ansehen, speziell als Karte auf einer differenzierbaren Mannigfaltigkeit. Im Folgenden werden Zusammenhänge zum Kalkül der Differentialformen hergestellt, da mit diesen Berechnungen koordinatenunabhängig dargestellt werden können.

Differentialformen – allgemein

Sei M eine n-dimensionale differenzierbare Mannigfaltigkeit. Eine k-Form ω ordnet jedem Punkt pM eine glatte alternierende k-Multilinearform ωp auf dem Tangentialraum TpM zu. Dieses ωp ist ein reellwertiges lineares Funktional, das k-Tupeln von Vektorfeldern reelle Zahlen zuordnet:

ωp:TpM××TpMk-mal

Dabei ist ωp selbst ein Element der äußeren Potenz des Tangentialraums, also von Λk(Tp*M)=Tp*MTp*M (es gilt dabei Λ0(T*M)=C(M,) und Λ1(T*M)=T*M). Die Menge aller k-Formen auf M, also das Bündel beziehungsweise die disjunkte Vereinigung Λk(T*M)=pMΛk(Tp*M), bildet den Vektorraum Ωk(M). Diese Formen haben den großen Vorteil, dass man mit ihrer Hilfe kartenunabhängig auf einer Mannigfaltigkeit integrieren kann.

In der Tensoranalysis ist ωp ein antisymmetrischer (wg. alternierend) kovarianter Tensor k-ter Stufe (wg. k-Multilinearform).

Differentialformen – Koordinatendarstellung

Sei U ein offener Teil von M und (U,x) ein lokales Koordinatensystem (Karte) mit den lokalen Koordinaten (x1,,xn). Dann bilden am Ort pU

{bii=1,n}={ixii=1,n}

die lokale Basis des Tangentialraums TpM und

{b ii=1,n}={dxiΩ1Mi=1,n}

die dazu duale Basis (die Dualität drückt sich durch dxij=δji aus), also die Basis des Kotangentialraums Tp*M=Λ1(Tp*M)Ω1M, dies sind 1-Formen auf dem Vektorraum TpM.

Das k-fache äußere Produkt dieser 1-Formen dxi (dabei ist dxidxj assoziativ, bilinear und antikommutativ) ist eine k-Form, wobei

{dxi1dxikΩkM1i1<<ikn}

eine Basis der äußeren Algebra Λk(Tp*M) über dem Kotangentialraum Tp*M ist. Jede Differentialform ωΩk(M) hat auf allen Karten (U,x) eine eindeutige Darstellung:

ω=1i1<<iknwi1,,ik(x)dxi1dxik

Eine 2-Form ist z. B.

ω=1i<jnwij(x)dxidxj=1i<jnwij(x)(dxidxjdxjdxi)

was einem antisymmetrischen kovarianten Tensorfeld zweiter Stufe entspricht. Für n=3 erhält man also:

ω=i,j=1i<j3wij(x)dxidxj=w12(x)dx1dx2+w13(x)dx1dx3+w23(x)dx2dx3

Verbindung zwischen Skalar- bzw. Vektorfeldern mit Differentialformen

Für differenzierbare Skalarfelder gilt die Identität: Glatte Funktionen f:M sind identisch mit 0-Formen:

C(M,)=Ω0M

Durch folgende Isomorphie lässt sich einem differenzierbaren Vektorfeld vC(M,n) eindeutig eine 1-Form zuordnen (dabei bezeichne das Skalarprodukt) (es wird die Einsteinsche Summenkonvention verwendet):

C(M,n)Ω1M ,v=vib iv=vib i=vidxi

Mit Hilfe des Hodge-Stern-Operators (siehe unten) lassen sich einem Skalarfeld auch eine n-Form zuordnen und einem Vektorfeld eine (n1)-Form.

Verknüpfung Tangential-/Kotangentialvektoren

Die musikalischen Operatoren (flat und sharp ) beschreiben Isomorphien, die durch die Riemannsche Metrik g__=ijdxidxj induziert werden, und Tangentialvektoren auf Kotangentialvektoren bzw. umgekehrt abbilden:

:TpMTp*M ,vieivigijb j=vjb j ,viivjdxj
:Tp*MTpM ,vib ivigijbj=vjbj ,vidxivjj

In Tensornotation entspricht dies dem Heben und Senken von Indizes.

Hodge-Stern-Operator

Für n-dimensionale Vektorräume, die orientiert und euklidisch sind (somit muss M einer orientierten Riemannschen Mannigfaltigkeit entsprechen), existiert ein kanonischer Isomorphismus, der alternierende Multilinearformen komplementären Grades (also k und nk) aufeinander abbildet. Dies ist der sog. Hodge-Stern-Operator:

*:ΩkMΩnkM

Beide Vektorräume haben die Dimension (nk)(nnk).

Im dreidimensionalen Raum n=3 lässt sich somit einer 0-Form eine 3-Form zuordnen

Ω0M*Ω3M ,ρρdet(,,)=ρdx1dx2dx3

und einer 1-Form eine 2-Form

Ω1M*Ω2M ,v=viduidet(v,,)=ϵ jkividxjdxk

Somit lässt sich einem differenzierbaren Vektorfeld a nicht nur eine 1-Form a1dx1+a2dx2+a3dx3 sondern auch eine 2-Form a1dx2dx3+a2dx3dx1+a3dx1dx2 zuordnen. Und eine differenzierbare skalare Funktion f kann sowohl einer 0-Form f wie auch einer 3-Form fdx1dx2dx3 zugeordnet werden.

Durch die äußere Ableitung einer k-Form entsteht eine (k+1)-Form. Mit den musikalischen Operatoren und dem Hodge-Stern-Operator wird der De-Rham-Komplex gebildet. Die Verkettung zweier äußerer Ableitungen ist identisch Null. Hieraus lassen sich die Integralsätze der Vektoranalysis (Stokes, Gauß und Green) herleiten.

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. William M. Boothby: An Introduction to Differential Manifolds and Riemannian Geometry. 2. überarbeitete Auflage. Academic Press, 2002.
  2. Normierte Vektoren werden nicht durch den Vektorpfeil, sondern durch den ^-Operator gekennzeichnet.
  3. Der Gradient einer Funktion ϕ(𝐫) gibt den Vektor des steilsten Anstiegs dieser Funktion an, der Skalar div 𝐚(𝐫) bzw. das Vektorfeld rot 𝐚 geben Quellen- bzw. Wirbeldichte des Vektorfeldes 𝐚 an. Ihre Bedeutung ist unabhängig von den benutzten Koordinaten.

Literatur

  • Günter Bärwolff: Höhere Mathematik für Naturwissenschaftler und Ingenieure. 2. Auflage, 1. korrigierte Nachdruck. Spektrum Akademischer Verlag, München u. a. 2009, ISBN 978-3-8274-1688-9.
  • Wolfgang Kühnel: Differentialgeometrie. Kurven – Flächen – Mannigfaltigkeiten. 4. überarbeitete Auflage. Vieweg, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8348-0411-2.
  • Siegfried Kästner: Vektoren, Tensoren, Spinoren. Eine Einführung in den Tensorkalkül unter Berücksichtigung der physikalischen Anwendung. 2. verbesserte Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1964.
  • Murray R. Spiegel, Dennis Spellman, Seymour Lipschutz: Vector Analysis. Schaum’s Outlines. 2. Auflage. McGraw-Hill, 2009, ISBN 978-0-07-161545-7.
  • Heinz Schade, Klaus Neemann: Tensoranalysis. 3. überarbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-020696-8.
  • Klaus Jänich: Vektoranalysis. 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-540-23741-9.

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