Hurwitzquaternion

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Eine Hurwitzquaternion (oder Hurwitz-Ganzzahl), benannt nach Adolf Hurwitz, ist eine Quaternion, deren vier Koeffizienten entweder alle (rational-)ganzzahlig oder alle halbzahlig (Hälften ungerader ganzer Zahlen) sind – Mischungen von Ganzzahlen und Halbzahlen sind also unzulässig. Die Menge aller Hurwitzquaternionen ist

H:={ξ=x0+x1i+x2j+x3k(x0,x1,x2,x3)4(12+)4}.

Sie bildet in ihrem Quotientenkörper, dem Divisionsring (Schiefkörper) der Quaternionen mit rationalen Koeffizienten

S:={ξ=x0+x1i+x2j+x3kx0,x1,x2,x3},

eine maximale -Ordnung. S ist der kleinste Unterkörper des Quaternionenschiefkörpers mit nicht-kommutativer Multiplikation. Andererseits ist seine Vervollständigung (Komplettierung) für die Betrags-Metrik gerade wieder .

Vorlage:Anker Eine Lipschitzquaternion (oder Lipschitz-Ganzzahl), benannt nach Rudolf Lipschitz, ist eine Quaternion, deren Koeffizienten alle ganzzahlig sind. Die Menge aller Lipschitzquaternionen

L:={ξ=x0+x1i+x2j+x3kx0,x1,x2,x3}

ist ein (nicht-kommutativer) Unterring von H (aber kein Ideal!). L und H haben denselben Quotientenkörper S.

Im Unterschied zu L ist H maximal als Ganzheitsring und zusätzlich ein euklidischer Ring, d. h., H kennt eine Division mit kleinem Rest und einen euklidischen Algorithmus.

Der Artikel behandelt die wichtigsten algebraischen Eigenschaften inklusive Symmetrien von H und deren geometrische Auswirkungen. Ferner lässt sich exemplarisch verfolgen, inwieweit Begriffe, die man von den kommutativen Ringen her kennt und die häufig nur dort definiert werden, fürs nicht-kommutative Umfeld angepasst werden können.

Erbschaften

Der Schiefkörper S „erbt“ die i, j, k und alle einschlägigen Rechenregeln von , den Quaternionen mit reellen Koeffizienten. Bezüglich der Definitionen wird auf den entsprechenden Artikel verwiesen.

S ist ein 4-dimensionaler Vektorraum über seinem Skalarkörper , wie es über ist. Vom Vektorraum gewinnt man die Addition und die Skalarmultiplikation :×SS, bei der der Skalar r die Quaternion komponentenweise multipliziert. Diese Multiplikation stimmt in ihrem Definitionsbereich mit der Quaternionen-Multiplikation überein, da r als r+0i+0j+0k in die Quaternionen eingebettet wird, und sie ist kommutativ.

In diesem Artikel wird die (volle) Quaternionen-Multiplikation mit dem Mittepunkt und die Skalarmultiplikation durch einfache Juxtaposition notiert, ferner werden die Quaternionen mit griechischen und die Skalare mit lateinischen Buchstaben geschrieben.

Zur Erläuterung der Auswirkungen der Erbschaften auf das Thema des Artikels seien ξ=x0+x1i+x2j+x3k und η=y0+y1i+y2j+y3k beliebige Quaternionen (mit rationalen oder ggf. reellen Koeffizienten).

  • Das Skalarprodukt   ,:×, definiert durch
    ξ,η:=x0y0+x1y1+x2y2+x3y3,
    ist eine positiv definite symmetrische Bilinearform. Wir haben die Bilder
    {ξ,ηξ,ηH}=12
    und
    {ξ,ηξ,ηL}=
    und die Bilder
    {ξ,ξξH}={ξ,ξξL}=0.
  • Die Vorlage:AnkerKonjugation ξξ¯ wirft ξ nach
    ξ¯:=x0x1ix2jx3k.
  • Die Norm, gegeben durch
    ξ:=ξξ¯=ξ¯ξ=x02+x12+x22+x32
    ist  =ξ,ξ=|ξ|2 (Quadrat des Betrags), multiplikativ, rein reell, nicht-negativ und bei einer Hurwitzquaternion immer eine ganze Zahl. Gemäß dem Vier-Quadrate-Satz von Lagrange benötigt man für jede nicht-negative ganze Zahl höchstens 4 Quadratzahlen, deren Summe sie ist. Somit ist jede nicht-negative Ganzzahl Norm einer Lipschitz- (oder Hurwitz-)Quaternion.
  • Die positive Definitheit des Skalarprodukts bedeutet ξ>0 für ξ0. Daraus folgt die Existenz des Inversen
    ξ1=ξ¯ξS für ξ0,
    daraus die Nullteilerfreiheit von H.

Gruppeneigenschaften

Folgende Notationen seien in diesem Artikel durchgehalten.

  • Die Menge
    Λ:={ξHξ0mod2}
    ist wegen der Multiplikativität der Norm additiv und multiplikativ abgeschlossen und Untermenge von L, da alle ξ mit (x0,x1,x2,x3)(+12)4 eine ungerade Norm haben. Ferner ist für ξH und λΛ sowohl
    ξλΛ als auch λξΛ.
    Λ ist bekannt als das Gitter D4[1] im 4. Es wird der geraden „Quersummenx0+x1+x2+x3 wegen auch „Schachbrettgitter“ genannt.
  • [ξ] sei eine Kurzschreibweise für die Nebenklasse ξ+Λ.
  • Die Quaternion
    ε:=12(1+i+j+k)
    hat 1 zur 6-ten Potenz, und es ist ε2=12(1+i+j+k),ε3=1 und ε4=12(1ijk).
  • Die Menge
    Q4:={0,1,ε4,ε2}
    ist multiplikativ abgeschlossen.

Additivität

Lipschitz-Gitter

Die additive Gruppe L wird erzeugt von {1,i,j,k} und bildet ein Gitter im 4, bekannt als das Gitter I4.[2]

Λ ist ein Untergitter vom Index 2 von L. Es ergeben sich die Partitionen

L=[0][1].
Additionstafel
± [0] [1] [ε4] [ε2]
[0] [0] [1] [ε4] [ε2]
[1] [1] [0] [ε2] [ε4]
[ε4] [ε4] [ε2] [0] [1]
[ε2] [ε2] [ε4] [1] [0]

Hurwitz-Gitter

Als additive Gruppe ist H frei abelsch mit den Erzeugenden {ε,i,j,k}. H bildet ebenfalls ein Gitter im 4, bekannt als das Gitter F4[3].

Vorlage:Anker L ist ein Untergitter vom Index 2 von H und es ergeben sich die Partitionen

H=L(ε4+L)=L(ε2+L)=[0][1][ε4][ε2]

(siehe unten stehendes Diagramm). Damit ist Q4 ein vollständiges Repräsentantensystem von H/Λ.

Die Elemente ξ der Nebenklassen [0],[ε4] haben gerade, die von [1],[ε2] ungerade „Quersumme“ x0+x1+x2+x3.

Aus den Nebenklassen des Gitters D4
gebildete Gitter und Ringe
[0][1][ε4][ε2]
=L(ε4+L)
=H=𝖥4
[0][ε4]
=ε4L
[0][1]
=L=𝖨4
[0][ε2]
=ε2L
[0]
=(ε4L)L(ε2L)
=Λ=𝖣4

Multiplikativität

Lipschitz-Halbgruppe

Es ist klar, dass das Produkt zweier Lipschitz-Zahlen mit ganzzahligen Koeffizienten wieder ganzzahlige Koeffizienten hat. Somit ist die Menge L eine Halbgruppe unter der Quaternionen-Multiplikation .

Lipschitz-Einheiten

Die Einheitengruppe in L ist die nicht-abelsche Quaternionengruppe

𝖰8:={ξLξ=1}={±1,±i,±j,±k}

von der Ordnung 8 mit dem Zentrum Z:={±1}. Erzeugende von Q8 sind z. B. i und j mit den Gleichungen

i4=1,   j2=i2 und ji=i3j.
Multiplikationstafel
.[0]. [1] [ε4] [ε2]
[0] [0] [0] [0] [0]
[1] [0] [1] [ε4] [ε2]
[ε4] [0] [ε4] [ε2] [1]
[ε2] [0] [ε2] [1] [ε4]

Hurwitz-Halbgruppe

Der Beweis der multiplikativen Abgeschlossenheit von (H,) gelingt ohne große Rechnerei durch Zusammensetzen aus den 4 Nebenklassen.[Anm 1]

Fazit: Die Mengen L und H sind abgeschlossen unter der Addition + und der Multiplikation , so dass sie (nicht-kommutative) Unterringe in ihrer beider Quotientenkörper S bilden, und Λ ist ein Ideal in beiden Ringen (siehe auch den Abschnitt Ideale).

Hurwitz-Einheiten

Vorlage:Anker

Multiplikationstabelle von 12 Hurwitz-Einheiten δ (ohne δ)
δ δ1 δi δj δk δε1 δε2 δε3 δε4 δε5 δε6 δε7 δε8
1 1 i j k ε1 ε2 ε3 ε4 ε5 ε6 ε7 ε8
i i 1 k j ε6 ε8 ε5 ε7 ε3 ε1 ε4 ε2
j j k 1 i ε7 ε3 ε2 ε6 ε8 ε4 ε1 ε5
k k j i 1 ε4 ε5 ε8 ε1 ε2 ε7 ε6 ε3
ε1:=12+12i+12j+12k ε1 ε7 ε4 ε6 ε8 j i ε2 k ε5 ε3 1
ε2:=12+12i+12j12k ε2 ε5 ε8 ε3 i ε7 ε4 k ε1 j 1 ε6
ε3:=12+12i12j+12k ε3 ε8 ε5 ε2 k ε1 ε6 i ε7 1 j ε4
ε4:=12+12i12j12k ε4 ε6 ε1 ε7 ε3 i j ε5 1 ε2 ε8 k
ε5:=1212i+12j+12k ε5 ε2 ε3 ε8 j ε6 ε1 1 ε4 i k ε7
ε6:=1212i+12j12k ε6 ε4 ε7 ε1 ε2 k 1 ε8 j ε3 ε5 i
ε7:=1212i12j+12k ε7 ε1 ε6 ε4 ε5 1 k ε3 i ε8 ε2 j
ε8:=1212i12j12k ε8 ε3 ε2 ε5 1 ε4 ε7 j ε6 k i ε1

Die Einheitengruppe in H, auch Gruppe der Hurwitzeinheiten genannt, ist die nicht-abelsche Gruppe

Q24:={ξHξ=1}

der Ordnung 24, die aus den 8 Elementen der Gruppe Q8 und den 16 Quaternionen 12(±1±i±j±k) besteht, bei denen die Vorzeichen in jeder Kombination zu nehmen sind: den Hurwitzeinheiten im engeren Sinn. Q24 ist isomorph zur binären Tetraedergruppe 2T, einer zentralen Gruppenerweiterung der Tetraedergruppe T = A4 von der Ordnung 12 mit einer zyklischen Gruppe der Ordnung 2. Ihr Zentrum ist ebenfalls Z={±1} und die Faktorgruppe Q24/Z ist isomorph zu A4.

Q8 ist Normalteiler vom Index 3 von Q24, und Q3:={1,ε2,ε4} ist Untergruppe von Q24 mit Q3Q24/𝖰8 und Q3𝖰8={1}; also ist Q24 das semidirekte Produkt 𝖰8Q3.[Anm 2]

Erzeugende von Q24 sind z. B.

ε=12(1+i+j+k) und ζ:=12(1+i+jk)

mit den Gleichungen

ε3=ζ3=(εζ)2 ,

wobei εζ=j .

Geometrische Eigenschaften

Regulärer 16-Zeller (Hexadekachor)

3D-Projektion des regulären 16-Zellers

Die Elemente der Gruppe Q8 haben alle die Norm 1 und bilden die Ecken des Kreuzpolytops der vierten Dimension, des regulären sogenannten 16-Zellers, auch Vorlage:Nowrap (das, englisch Vorlage:Lang, von griechisch Vorlage:Lang aus hexa ‚sechs‘ und deka ‚zehn‘ und chōros ‚Raum‘) genannt. Er ist eingeschrieben in die Einheits-3-Sphäre, die selbst wieder eine Gruppe ist, nämlich die Lie-Gruppe SU(2). Sein Rand besteht aus 16 Tetraedern mit den Eckenmengen {±1,±i,±j,±k}, wobei jede der 16 Vorzeichenkombinationen für ein Tetraeder steht. Die Mittelpunkte dieser Tetraeder sind gerade die Hälften der Hurwitzeinheiten im engeren Sinn.

Der 16-Zeller ist zum 8-Zeller dual, gehört zu den 6 regulären konvexen 4-Polytopen (Polychora im 4), hat Schläfli-Symbol {3,3,4} und ist berandet von 16 (regulären) Tetraeder-Zellen, 32 (regulären) Dreiecksflächen, 24 Kanten und 8 Ecken. Sein 4-Volumen ist 23 bei einer Kantenlänge von 2 und einem Umkreisradius von 1.

Regulärer 8-Zeller (Tesserakt)

3D-Projektion des regulären 8-Zellers

Die restlichen 16 Elemente Q24𝖰8, d. s. die Hurwitzeinheiten im engeren Sinn, haben ebenfalls die Norm 1 und bilden die Ecken des Hyperwürfels (Maßpolytops) der vierten Dimension, des regulären sogenannten 8-Zellers, auch Tesserakt genannt. Er ist berandet durch 8 Würfel, einer davon hat bspw. die 8 Ecken 12(1±i±j±k) und 12 als Mittelpunkt. Die Mittelpunkte der Würfel sind 12𝖰8.

Der 8-Zeller ist zum 16-Zeller dual, gehört zu den 6 regulären konvexen 4-Polytopen, hat Schläfli-Symbol {4,3,3} und ist berandet von 8 Zellen (den Würfeln), 24 Quadraten, 32 Kanten und 16 Ecken. Sein 4-Volumen ist 1 bei einer Kantenlänge und einem Umkreisradius von 1.

Regulärer 24-Zeller (Ikositetrachor)

3D-Projektion des regulären 24-Zellers
Schlegeldiagramm des regulären 24-Zellers (Ecken und Kanten)

Die Elemente der Gruppe Q24 haben alle die Norm 1 und bilden die Ecken des sogenannten 24-Zellers, auch Vorlage:Nowrap (das, englisch icositetrachoron, von griechisch Vorlage:Lang aus eikosi ‚zwanzig‘ und tetra, Präfixform von τέτταρα, ‚vier‘ und chōros ‚Raum‘), eingeschrieben in die Einheits-3-Sphäre. Vorlage:Anker Die 6 Quaternionen 1,i,12(1+i±j±k) markieren die Ecken eines regulären Oktaeders mit dem Mittelpunkt 12(1+i) auf dem Rand dieses 24-Zellers, welches bei (linker wie rechter) Multiplikation mit einem Element Q24{1} in ein anderes Oktaeder (auf dem Rand) übergeht. Somit besteht der Rand des 24-Zellers aus 24 (regulären) Oktaeder-Zellen, von denen sich 6 an jeder Ecke und 3 an jeder Kante treffen. Der 24-Zeller gehört zu den 6 regulären konvexen 4-Polytopen, hat 24 Zellen (die Oktaeder), 96 Dreiecksflächen, 96 Kanten und 24 Ecken. Das 4-Volumen ist 2 bei einer Kantenlänge und einem Umkreisradius von 1.

Der 24-Zeller hat Schläfli-Symbol {3,4,3}, ist das einzige selbst-duale reguläre euklidische Polytop, das nicht Simplex oder Polygon ist, und hat insoweit keine Entsprechung in anderen Dimensionen.[Anm 3]

Parkettierung und Sphärenpackung

Zu jedem der 3 oben genannten regulären 4-Polytope gibt es eine reguläre und lückenlose Parkettierung – und diese sind die einzigen – des 4-dimensionalen euklidischen Raums.

Parkettierung mit dem 8-Zeller

Eine Parkettierung des 4 mit dem Tesserakt lässt sich so einrichten, dass die Mittelpunkte der Tesserakte, der Maschen, genau auf die Lipschitzquaternionen L fallen. Das gelingt mit dem oben erwähnten Tesserakt, genauer: dem 4-dimensionalen und für die Disjunktheit der Maschen rechtsoffenen Intervall [12,12[4 als der Grundmasche.

Diese Parkettierung mit dem 8-Zeller sei als die Lipschitz-Parkettierung bezeichnet. Sie hat Schläfli-Symbol {4,3,3,4} und ist zu sich selbst dual, d. h., die Mittelpunkte der einen Parkettierung sind die Ecken der dualen und umgekehrt. Das 4-Volumen der Maschen ist 1 bei einer Kantenlänge und einem Umkreisradius von 1.[Anm 4]

Parkettierung mit dem 24-Zeller

Eine Parkettierung des 4 mit dem 24-Zeller lässt sich so einrichten, dass die Mittelpunkte der 24-Zeller genau auf die Hurwitzquaternionen H fallen. Die Grundmasche ist der 24-Zeller mit dem Mittelpunkt 0 und den 24 Ecken der Art 12(±1±i),.[Anm 5]

Diese Parkettierung mit dem 24-Zeller sei als die Hurwitz-Parkettierung bezeichnet. Ihr Schläfli-Symbol ist {3,4,3,3}. Das 4-Volumen der Maschen ist 12 bei einer Kantenlänge und einem Umkreisradius von 12.[Anm 6]

Parkettierung mit dem 16-Zeller

Es gibt eine Parkettierung mit dem 16-Zeller, die dual ist zur Parkettierung mit dem 24-Zeller, – Schläfli-Symbol also {3,3,4,3}. Das 4-Volumen ihrer Maschen ist 16 bei einer Kantenlänge von 1 und einem Umkreisradius von 12.[Anm 7]

Sphärenpackung

Im Zusammenhang mit diesen letzteren 2 Parkettierungen steht eine maximale (bewiesen für Gitter-Packungen, nicht aber für Nicht-Gitter-Packungen[4]) Packungsdichte von 4-Kugeln (3-Sphären) von π2160,6168503 auf dem Hurwitz-Gitter F4 im 4. Diese Sphärenpackung kommt auf eine Kusszahl von 24 (als obere Grenze – auch unter Nicht-Gitter-Packungen – bewiesen[5]).[Anm 8]

Maschenradius

Für die Division mit Rest weiter unten benötigen wir die Gitterweite |G|m eines Gitters G und definieren sie als die größte vorkommende Entfernung

|G|m:=max{|γG(ξ)ξ|ξ}

eines Punktes ξ zu einem Gitterpunkt γG(ξ)G, der ihm am nächsten liegt, d. h.

|γG(ξ)ξ|=min{|γξ|γG}.[Anm 9]

Das Gitter L hat den Maschenradius |L|m=1.[Anm 10]

Pseudocode für die Approximation einer Quaternion ξ durch eine Lipschitz-Ganzzahl γL(ξ):

RundungZuLipschitz(ξ){    beliebige Quaternion ξ
   fori=0to3{ alle 4 Komponenten x0+x1i+x2j+x3k:=ξ
   gi=xi+12} Rundung zur nächsten Ganzzahl gi per +12 und Gaußklammer
   returnγ} γ:=g0+g1i+g2j+g3kL

Damit ist ξ in der Masche mit Mittelpunkt γ, genauer: ξ[γε,γ+ε[ (rechtsoffenes 4-dimensionales Intervall).[Anm 11]

Das Gitter H hat den Maschenradius |H|m=12.[Anm 12]

Pseudocode für die Approximation einer Quaternion ξ durch eine Hurwitz-Ganzzahl γH(ξ):

RundungZuHurwitz(ξ){ beliebige Quaternion ξ
   γ=RundungZuLipschitz(ξ) Lipschitz-Ganzzahl γ
   α=γξ Abweichung der Lipschitz-Näherung
   ifα12thenreturnγ fertig
   fori=0to3{ alle 4 Komponenten a0+a1i+a2j+a3k:=α
      ei=12sign(ai)} sign(ai)=±1 ist das Vorzeichen von ai, wobei im Fall ai=0 beides
     ei=12 wie auch ei=12 zulässig ist
   γ=γε ε:=e0+e1i+e2j+e3k ist eine halbzahlige Einheit
   returnγ} γH

Die normmäßige Abweichung des Ergebnisses ist γξ=|γξ|2|H|m2=12.[Anm 13] [Anm 14]

[Anm 15]

Euklidizität

Der folgende Pseudocode ermittelt zu einer linken Division mit „kleinem“ Rest den Rest:

DivisionsRestl(α,β){ Dividend αH, Divisor βH{0}
   μ=β1α Division links ergibt einen rechten Quotienten: μ
   ν=αβRundungZuHurwitz(μ)    Rest der linken Division
   returnν}    betragsmäßig minimal

Das Suffix l kennzeichnet das Ergebnis als einer linken Division entstammend. Damit ist es in einer nachfolgenden komplementären Multiplikation zur Verwendung als linker Faktor (Teiler) geeignet.

Vorlage:Anker Diese Division mit Rest macht den Ring H der Hurwitzquaternionen zu einem rechts-euklidischen Ring, d. h., zu 2 Zahlen α und βH{0} gibt es μr und νrH mit

α=βμr+νr und νr<β.[Anm 16]

Wie in kommutativen euklidischen Ringen ist jedes Ideal in H ein Hauptideal – nur muss zusätzlich die Seitigkeit (hier zunächst: rechts) des Ideals angegeben werden.[Anm 17]

Vorlage:Anker Der folgende Pseudocode zeigt einen euklidischen Algorithmus zum Auffinden eines linken größten gemeinsamen Teilers (ggT) zweier Hurwitzquaternionen in H.

ggTl(α,β){    Hurwitzquaternionen α,β
   whileβ0{
      δ=β
      β=DivisionsRestl(α,δ)    der Rest aus der (linken) Division δ1α
      α=δ}
   returnα}

Das Ergebnis ist ein linker Teiler δH von α und β, d. h., es gibt μ,νH mit α=δμ und β=δν. Er ist bis auf rechtsseitige Multiplikation mit einer Hurwitz-Einheit ξQ24 eindeutig bestimmt, bspw. δ:=δξ und μ:=ξ1μ. Man kann also stets eine Lipschitzquaternion als Ergebnis des Algorithmus auswählen. Außerdem ist δ auch größter Teiler, d. h., es gibt kein betragsmäßig größeres δH mit δ>δ, das linker Teiler von α und β ist. Das bedeutet auch, dass der linke ggT der beiden obigen rechtsseitigen Faktoren von δ eine Einheit ist: ggTl(μ,ν)=1.

Generell kann man die beiden Faktoren bei jeder Quaternionenmultiplikation und gleichzeitig überall die Begriffe „rechts“ und „links“ vertauschen, was zu den Funktionen DivisionsRestr(α,β) und ggTr(α,β) führt.

Vorlage:Anker Der Ring H ist also auch links-euklidisch, d. h., zu 2 Zahlen α und βH{0} gibt es μl und νlH mit

α=μlβ+νl und νl<β.

Und jedes Linksideal in H ist ein Links-Hauptideal.

Fazit
H ist zweiseitig euklidisch – oder euklidisch schlechthin.

Einige einfache Rechenregeln für den ggT für beliebige α,βH, wobei das Suffix x{l,r} für eine der Seitigkeiten des ggT steht:

  1. ggTx(α,0)=α und ggTx(α,1)=1
  2. ggTx(α,β)=ggTx(β,α)
  3. ggTl(ξα,ξβ)=ξggTl(α,β) und analog ggTr(αξ,βξ)=ggTr(α,β)ξ
  4. ggTr(α¯,β¯)=ggTl(α,β)

Und es gilt auch das beidseitige Lemma von Bézout, d. h., es gibt

ξr,ηrH mit ggTl(α,β)=αξr+βηr     (linkes Lemma von Bézout)
ξl,ηlH mit ggTr(α,β)=ξlα+ηlβ     (rechtes Lemma von Bézout)

wobei die ξx,ηx als Nebenprodukte des resp. euklidischen Algorithmus anfallen (und auch aus der Funktion ggTx(α,β) herausgeführt werden können, s. den Artikel Erweiterter euklidischer Algorithmus).

Automorphismen

Als Automorphismus einer algebraischen Struktur X gilt eine bijektive Abbildung f:XX, bei der alle algebraischen Verknüpfungen homomorph behandelt werden, d. h. bspw.

f(ξη)=f(ξ)f(η).

Der Primkörper des Schiefkörpers S muss immer fest bleiben. Dagegen können die 3 imaginären Einheiten i,j,k (die die Quaternionengruppe Q8 erzeugen) in eine jeweils andere überführt werden. Die Automorphismen von Q8 lassen sich alle zu Automorphismen von S (eindeutig) fortsetzen. Die Untergruppen H und Q24 von S erben diese Automorphismen durch Einschränkung. Somit sind die Automorphismengruppen Aut(S), Aut(H) und Aut(Q24) isomorph zu Aut(𝖰8) und zur Drehgruppe des Oktaeders, die wiederum zur symmetrischen Gruppe S4 isomorph ist.

Vorlage:Anker Die Automorphismen lassen sich durch (für S) „innere“ Automorphismen realisieren:

Von den 24 Quaternionen
λ(1+i)Q24
werden auf S Automorphismen vermittelt vermöge ξλ1ξλ. Die ändern sich nicht, wenn wir die λ auf die Einheits-3-Sphäre projizieren. Die Ergebnisse 12λ erzeugen die Gruppe Q48, welche =Q2412(1+i)Q24 und isomorph zur binären Oktaedergruppe 2O ist, 48 Elemente und Zentrum Z={±1} hat.

Die Faktorgruppe Q48/Z hat 24 Elemente und ist damit isomorph zu den hier besprochenen Automorphismengruppen (und zur symmetrischen Gruppe S4).

Die Konjugation als Spiegelung an der reellen Achse ist involutiv und (wie schon bei Q8) antihomomorph[6] in der Multiplikation, d. h.

ξη=η¯ξ¯,

und wird deshalb als involutiver Antiautomorphismus bezeichnet.

Assoziierte Elemente

Vorlage:Hauptartikel

Der Begriff der zueinander assoziierten Elemente kann für nicht-kommutative Ringe etwas weiter gefasst werden: 2 Elemente ξ und η sind zueinander erweitert assoziiert, wenn es 2 Einheiten α,βQ24 gibt mit η=αξβ. Zu einer Hurwitzquaternion gibt es höchstens 242/2 = 288 erweitert Assoziierte, da auf einer der beiden Seiten die ganze Gruppe Q24 auf der anderen nur die Faktorgruppe Modulo dem Zentrum durchlaufen werden muss. Die Assoziiertheit ist wie im kommutativen Fall eine Äquivalenzrelation.

Ist ξHL, so ist entweder εξL oder ε¯ξL (siehe Hurwitz-Gitter), d. h., zu jeder Hurwitzquaternion gibt es links (und genauso rechts) assoziierte Lipschitzquaternionen.

Die Konjugierte ist normalerweise nicht assoziiert.

Ideale

Die Hurwitzquaternionen bilden eine Ordnung (im Sinn der Ringtheorie) in ihrem Quotientenkörper, dem Divisionsring (Schiefkörper) S der Quaternionen mit rationalen Koeffizienten. Sie sind dort sogar eine Maximalordnung oder auch Ganzheitsring. Die Lipschitzquaternionen – als auf den ersten Blick näher liegende Kandidaten für das Konzept ganzer Quaternionen – stellen auch eine Ordnung dar, sind aber nicht maximal und haben keine Division mit kleinem Rest. Deshalb sind sie weniger geeignet für die Entwicklung einer Idealtheorie, die mit der algebraischen Zahlentheorie vergleichbar wäre. Adolf Hurwitz hat dies erkannt – ein großer Schritt in der Theorie der Maximalordnungen. Ein anderer war die Feststellung, dass sie – bei einem nicht-kommutativen Ring wie H – nicht eindeutig sind (alle rein imaginären Einheitsquaternionen haben 1 zum Quadrat), so dass man sich auf eine festlegen muss, wenn man das Konzept der algebraischen ganzen Zahl auf den Schiefkörper S übertragen möchte.

Vorlage:Anker Für λH mit λ=2, also λ(1+i)Q24, ist der Automorphismus ξλ1ξλ von S auch ein (äußerer) Automorphismus von H. Das Linksideal Λ=Hλ ist gleich

(λλ1)Hλ=λ(λ1Hλ)=λH,

somit auch Rechtsideal, also zweiseitig und gleich für alle diese 24 Erzeugenden λ. Ferner ist es ein maximales Ideal mit Faktorring H/Λ isomorph zu 𝔽22=GF(22), dem endlichen Körper der Charakteristik 2, dessen multiplikative Gruppe isomorph ist zu Q24/𝖰8 und der die 3-ten primitiven Einheitswurzeln enthält (siehe Additions- und Multiplikationstafel). Λ ist genauso maximal in L mit Faktorring L/Λ𝔽2=GF(2).[Anm 18]

Prime Elemente, Faktorisierung

Eine Hurwitzquaternion ist prim in H genau dann, wenn ihre Norm prim in ist.

Folgende Besonderheiten der natürlichzahligen (rein reellen) Hurwitzquaternionen n sind im Kontext der Primelementzerlegung von Belang:

  1. n ist mit jeder anderen Hurwitzquaternion ξ vertauschbar, d. h., nξ=ξn.
  2. Vorlage:Anker Ein n>1 ist niemals prim in H.
  3. Ist n>2 prim in , dann gibt es nach dem Satz von Jacobi 8(n+1) prime Hurwitzquaternionen mit ganzzahligen Koeffizienten (ξL) und 16(n+1) Hurwitzquaternionen mit halbzahligen Koeffizienten (ξL+ε), deren Norm n ist (und die deshalb nur ausnahmsweise zueinander assoziiert oder konjugiert sein können).[Anm 19]

Jede Hurwitzquaternion lässt sich in Primteiler zerlegen, wobei die Reihenfolge der Primteiler in folgendem Sinn vorgegeben werden kann: Sei ξH eine Hurwitzquaternion und

ξ=p1p2pn

eine Zerlegung ihrer Norm in Primfaktoren . Dann gibt es zu jeder Reihenfolge dieser Primfaktoren eine Zerlegung von

ξ=π1π2πn

in Primelemente in H mit

πi=pi für i=1,2,,n.[Anm 20]

Bei vorgegebener Primzahlsequenz ist die Faktorisierung bis auf Einheiten zwischen den Primelementen bzw. links und rechts davon und den vielen Aufspaltungsmöglichkeiten eines natürlichen Teilers (dazu muss in der Primzahlsequenz eine Primzahl mindestens 2 Mal vorkommen) eindeutig. Für die Faktorisierung in stehen mehrere Algorithmen zur Verfügung. Ein der Primzahl p1 in korrespondierendes Primelement π1 in H kann man bspw. mit der oben beschriebenen Funktion ggTL(ξ,p1) dingfest machen und dann eben links von ξ abspalten. Ist das Ergebnis von ggTL(ξ,p1)=p1, dann kommt die Primzahl p1 in der Primzahlsequenz mindestens 2 Mal vor, und man kann unter ihren vielen Jacobi-Aufspaltungen ein beliebiges Primelement auswählen.[Anm 21]

Metrik, Vervollständigung und Potenzreihenentwicklung

Archimedische Bewertung und Metrik

Die „natürliche“ Bewertung des Schiefkörpers S ist die Betragsbewertung

|ξ|=ξ.

Da jede Größe durch Vervielfachung einer Einheitsgröße betragsmäßig überholt werden kann, wird diese Bewertung archimedisch genannt.[Anm 22] Dieser Betrag induziert die Metrik

d(ξ,η):=|ξη|,

die genau dem euklidischen Abstand im 4 entspricht. Sie erfüllt bekanntlich die Axiome für Metriken:

      (1) Definitheit d(ξ,η)=0ξ=η,
      (2) Symmetrie d(ξ,η)=d(η,ξ),
      (3) Dreiecksungleichung                         d(ξ,η)d(ξ,ϑ)+d(ϑ,η).

Die Vervollständigung von S für die Metrik d führt zu , den Quaternionen mit reellen Koeffizienten. Die Vervollständigung von H für die Metrik d führt zu nichts Neuem, da H eine diskrete Teilmenge von ist.

Vorlage:Anker Zu jeder Hurwitzquaternion ξH gibt es eine eindeutige Darstellung durch jede der zwei endlichen Reihen

ξ=i=0nηiϱi     oder   ξ=i=0nϱiϑi

mit der Basis ϱ:=i1[7], Ziffern ηi,ϑiC:={0,1,ε,ζ} (s. Abschnitt #Hurwitz-Einheiten), Basispotenzen rechts bzw. links davon und einem n0 mit ϱn=2nξ.

Dieses Stellenwertsystem, das sich auf ganz erweitern lässt, hat folgende Eigenschaften:

Nichtarchimedische Bewertung und Metrik

Zu einer festen Primzahl p sei für jedes ξS

vp(ξ):=n  mit  ξ=stpn,ps,pt,n{}

der p-Exponent der Norm. Diese (Exponenten-)Bewertung erfüllt:

     (A) Definitheit vp(ξ)=ξ=0,
     (B) Multiplikativität vp(ξη)=vp(ξ)+vp(η),
     (C) verschärfte Dreiecksungleichung            v2(ξ+η)min(v2(ξ),v2(η)).

Man beachte, dass der p-Exponent der Norm zu einer Primzahl p>2 die Bedingung (C) nicht erfüllt.[Anm 25] Dass es bei p=2 klappt, liegt an der Zweiseitigkeit des Ideals Λ.

Man kann vp eine Gruppe von „Einheiten“

Up:={ξSvp(ξ)=0}

zuordnen, zu der es für p=2 einen Bewertungsring gibt.[Anm 26]

Der Bewertungsring zu v2 ist

A:={ξSv2(ξ)0}=HU2=HN,

ein lokaler Ring mit dem maximalen Ideal

𝔪:={ξSv2(ξ)>0}=ΛU2=ΛN,

wobei N:={1t2t} die (skalaren) Normen der Nenner von U2 beisteuert. Den Anschluss zu den 2-adisch ganzrationalen Zahlen schafft wegen (2)=N die Gleichung

A={ξ=x0+x1i+x2j+x3k(x0,x1,x2,x3)(2)4(12+(2))4}.[Anm 27]

Die durch v2 definierte Abstandsfunktion

d2(ξ,η):=2v2(ξη)

erfüllt ebenfalls die Axiome für Metriken. Dazu noch die

       verschärfte Dreiecksungleichung            d2(ξ,η)max(d2(ξ,ζ),d2(ζ,η)),

die d2 zu einer Ultrametrik macht. Die Vervollständigung von S für diese Metrik führt zu

S^:={ξ=x0+x1i+x2j+x3kx0,x1,x2,x32},

den Quaternionen mit 2-adischen Koeffizienten. Der vervollständigte Bewertungsring ist

A^:={ξS^v^2(ξ)0},

der mit der Vervollständigung H^ des Rings H der Hurwitzquaternionen zusammenfällt, weil H in A d2-dicht liegt[Anm 28]. Hierbei ist v^2 die eindeutige Fortsetzung von v2 auf S^.

Aus den Nebenklassen
des Ideals Λ^ zu bildende
Ringe L^ und H^
[0]^[1]^[ε4]^[ε2]^
=L^ε4+L^=H^
[0]^[1]^
=L^
[0]^
=Λ^

Das vervollständigte Bewertungsideal ist

𝔪^:=Λ^:={ξS^v^2(ξ)>0}=H^λ=λH^,

wo λH^ mit v^2(λ)=1, und der Restklassenkörper H^/Λ^ ist isomorph zu dem im Abschnitt Ideale erwähnten H/Λ𝔽22.

Wenn wir _^ als Vervollständigungsoperator nehmen, erhalten wir das nebenstehende Diagramm für die Vervollständigungen der Nebenklassen von Λ, die allerdings im Unterschied zu oben keine Gitter mehr sind.

Wie bei den p-adischen Zahlen haben wir, bei einem festen Primelement λ(1+i)Q24, eine eindeutige λ-adische Darstellbarkeit eines Elementes ξS^ durch jede der zwei d2-konvergenten Reihen

ξ=i=v2(ξ)λiζi       oder     ξ=i=v2(ξ)ϑiλi

mit ζi,ϑiQ4 (s. o. Repräsentantensystem) und Potenzen der Basis links bzw. rechts davon. Die Elemente S, und nur diese rationalen Elemente, haben periodische Darstellungen.[Anm 29]

[Anm 30]

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

  1. Denn ist ξL, dann ist entweder ξΛ oder ξ1Λ ; ist jedoch ξHL, dann ist ξε4L und entweder ξε4Λ oder ξε41=ξ+ε2Λ, welch letzteres ξε2Λ.    Somit gibt es zu beliebigen ξ,ηH Repräsentanten ζξ,ζηQ4 und Elemente λξ,ληΛ derart, dass ξ=ζξ+λξ und η=ζη+λη. Dann ist
    ξη=(ζξ+λξ)(ζη+λη)
              =ζξζη+ζξλη+λξζη+λξλη
              ζξζη+Λ.
    Wegen der multiplikativen Abgeschlossenheit von Q4 ist auch ζ:=ζξζηQ4. Somit ist ζ+Λ=[ζ] eine der 4 Partitionen von H, und es folgt das gesuchte Resultat:
    ξηH.
  2. Als das θ:Q3Aut(𝖰8) aus Semidirektes Produkt#Definition ist die Konjugation θ(q3)(q8):=q3q8q31 zu nehmen.
    Neben den genannten Normalteilern Q8 und Z hat Q24 nur zyklische Untergruppen der Ordnungen 3, 4 und 6. Die 8 Hurwitzeinheiten 12(1±i±j±k) haben die Ordnung 6 und die 8 mit negativer Skalarkomponente 12(1±i±j±k) die Ordnung 3. Somit enthält Q24 (und damit auch H und S) neben 6 primitiven 4-ten auch 8 primitive 6-te aber keine primitiven 12-ten Einheitswurzeln.
  3. Im 3 gibt es 5 reguläre Körper, die sog. Platonischen Körper. Sie haben alle eine Entsprechung im 4: Obiger 16-Zeller ist bspw. als Kreuz-4-Polytop das Analogon des Kreuzpolytops Oktaeder und der 8-Zeller als Maß-4-Polytop das des Maßpolytops Würfel. Und nach Coxeter, Table I: Regular polytopes, (iii) The three regular polytopes in n dimensions (n ≥ 5) Seite 294f gibt es in den Dimensionen > 4 als reguläre Polytope nur Simplex, Kreuzpolytop und Maßpolytop.
    Der 24-Zeller ist zusammengesetzt aus Kreuzpolychor (16-Zeller) und Maßpolychor (8-Zeller). In jeder Dimension lässt sich Kreuzpolytop und Maßpolytop zusammensetzen, d. h. die Menge der Ecken beider Polytope auf der Einheitssphäre platzieren. Nur in der zweiten, wo es banal ist, und eben in der vierten Dimension lässt sich ein reguläres Ergebnis arrangieren.
  4. Zu jeder Dimension gibt es eine Parkettierung des euklidischen Raums mit dem Maßpolytop. Bei Dimensionen > 4 gibt es keine andere reguläre.
  5. Diese Ecken sind 12(1+i)Q24, sind die Mittelpunkte der Oktaeder auf dem Rand des von der Einheitengruppe Q24 markierten 24-Zellers und markieren damit den zu ihm dualen 24-Zeller. Das Oktaeder auf seinem Rand mit der Eckenkonfiguration 12(1+{±i,±j,±k}) fällt zusammen mit dem Oktaeder mit der Eckenkonfiguration 12(1+{±i,±j,±k}) auf dem Rand des um +1 versetzten 24-Zellers mit Mittelpunkt 1. Da aber das erstere Oktaeder durch die Multiplikation mit einem Element Q24 in jedes der 24 Oktaeder auf dem Rand der Grundmasche überführt werden kann und dabei 1 in jeden der 24 Gitternachbarn des Ursprungs übergeht, ferner die Elemente Q24 – als Obermenge von {ε,i,j,k} – das ganze Gitter H erzeugen, müssen die Mittelpunkte aller Maschen dieser Parkettierung genau aus den Punkten aus H bestehen.
  6. Eine Zelle (d. i. ein Oktaeder) gehört 2 Maschen an. An einer Ecke stoßen 8 Maschen zusammen; jeweils 2 Mittelpunkte solcher Maschen sind in derselben Nebenklasse von Λ, nämlich antipodische. Es gibt keine Nachbarmasche mit nur Kante oder nur Dreieck gemeinsam. Die Maschen sind alle parallel zueinander.
  7. Es kommen also drei 16-Zeller auf einen 24-Zeller der dualen Parkettierung, genauer: 24 facettenartig um die 0 als Pol angeordnete und an dem Oktaeder in ihrer Äquator-Hyperebene halbierte 16-Zeller füllen exakt den 24-Zeller Q24. Die Maschen fallen in 3 Parallelitätsklassen entsprechend der Gruppe Q24/𝖰8Q3.
  8. Dieses Phänomen hat Ähnlichkeit mit der Packung des Kreises in der Parkettierung der Ebene mit dem regulären 6-Eck bei einer Kusszahl von 6 und einer Packungsdichte von π230,9068996. Im 2 gibt es die Einheits-1-Sphäre, die auch eine Lie-Gruppe ist, nämlich die U(1). Das entsprechende Gitter sind die Eisenstein-Zahlen.
  9. Für die Bestimmung von |G|m ist es unerheblich, welcher von den qualifizierenden Gitterpunkten γG(ξ) ausgewählt wird, und für γG(ξ) ist es unerheblich, ob zum Vergleichen der Betrag || oder die Norm herangezogen wird.    Bei einem kompakten Polytop werden die Entfernungsextrema in den Ecken angenommen. Bei ausreichender Symmetrie der Masche sind Punkte auf dem Rand von den Mittelpunkten der Maschen, auf deren Rand sie liegen, gleich weit entfernt; innere Punkte einer Masche haben einen eindeutigen nächsten Gitterpunkt, den Mittelpunkt der Masche.
  10. Die Grundmasche der Lipschitz-Parkettierung hat einen Radius von 1. Tatsächlich ergibt eine Umschau unter den 8 Gitterpunkten ±1,±i,±j,±k in der Nachbarschaft, dass die 16 Ecken 12(±1±i±j±k) der Grundmasche (als Endpunkte der Raumdiagonalen in allen Tesserakten) von ihnen mindestens 1 entfernt sind.
  11. Diese Zuordnung eines Punktes ξ zu einer Masche ist eindeutig, und die Ecke γε ist der einzige Punkt der Masche, der von γ einen Abstand 1 hat; alle anderen sind näher.
  12. Die Grundmasche der Hurwitz-Parkettierung hat einen Radius von 12. Ihre 24 Ecken von der Art
    12(±1±i),12(1+i)Q24
    sind von jedem Gitterpunkt H mindestens 12 entfernt.
  13. Beweis: Aufgrund der Symmetrie kann man für alle i=0,,3 o. B. d. A. ansetzen 0ai12. Daraus folgt ai(ai1)ai2. Im Fall α>12 sind entsprechend alle ei=+12 und man erhält
    γξ=i(ai12)2=1+iai(ai1)
                  1iai2=1α12.
  14. Das Ergebnis ist von vornherein eindeutig für Quaternionen, die im Inneren einer Masche der Hurwitz-Parkettierung liegen. Bei Quaternionen auf dem Rand (sie liegen ebenfalls auf dem Rand einer Nachbarmasche) bevorzugt der Pseudocode Maschenmittelpunkte L, wodurch die Maschen inkongruent werden. Dem lässt sich abhelfen, indem man im Fall gleicher Abweichung nach lexikographischer Ordnung auswählt.
  15. Der Maschenradius des Gitters
    im 1    beträgt    ||m=12   bei einem 1-Volumen von 1,
    der des Gitters der Gaußschen Zahlen
    [i] im 2    ist    |[14]|m=12   bei einem 2-Volumen von 1
    und der des Gitters der Eisenstein-Zahlen
    [32] im 2    ist    |[16]|m=13   bei einem 2-Volumen von 32.
  16. Nach dem unter Maschenradius Gesagten gilt wegen νr=αβμr=β(β1αμr) und β1αμr12 sogar
    νr12β,
    während der Ring L bei Quotienten, die genau auf die Punkte 12(±1±i±j±k) fallen, die euklidische Bedingung verfehlt. Tatsächlich ist Λ kein Hauptideal in L, denn das (rechte oder linke) Erzeugnis in L eines jeden der 3 Primelemente 1+i, 1+j oder 1+k enthält die beiden anderen Primelemente nicht, wogegen sie in H miteinander assoziiert sind und ein jedes für sich allein das Ideal Λ erzeugt.
  17. Ist I={0}, dann ist I ein Hauptideal. Ist I{0} ein Rechtsideal in H, dann gibt es ein βI mit kleinster positiver Norm. Zu jedem αI gibt es wegen der Rechts-Euklidizität μr und νrH mit α=βμr+νr und νr<β. Da aber β minimal ist mit β>0, muss νr=0 sein. D. h., α=βμr ist ein Rechts-Vielfaches von β und I das Rechts-Hauptideal βH.
  18. Reell erzeugte Hauptideale sind ebenfalls zweiseitig, während die übrigen Nichteinheiten
    αH(Q24(1+i)Q24)
    (sie haben alle eine Norm α>2) nur einseitige Linksideale Hα bzw. Rechtsideale αH erzeugen. Demnach ist Λ das einzige maximale Ideal von H, welches zweiseitig ist. Dennoch ist der Ring H kein lokaler, da er weitere maximale (eben einseitige) Ideale enthält.    Modulo einem nur einseitigen Ideal kann man einen Faktorring nicht bilden, da die zu „erbende“ Multiplikation nicht wohldefiniert werden kann (das Ideal müsste dafür Normalteiler sein und nicht nur Untergruppe). Und der Faktorring modulo einem reell erzeugten Hauptideal H hat Nullteiler (die Erzeugende ist nicht prim).
  19. Allgemeiner ist die Anzahl der Quadratsummenzerlegungen einer ungeraden Zahl u>2 als u=a02+a12+a22+a32 gleich 8σ(u) für ai und gleich 16σ(u) für ai+12 mit σ als der Teilersummenfunktion.
  20. Beispiel für Varianten der Primfaktorzerlegung:
    (Die Vektornotation soll u. a. die Beliebigkeit der Zuordnung der Komponenten zu den Einheitsvektoren ±1,±i,±j,±k zum Ausdruck bringen.) Die zu zerlegende Hurwitzquaternion sei (13,13,13, 0) mit einer Norm von 507 = 3·13·13. Die Primzahl 13 wurde gewählt, weil sie die kleinste Primzahl ist, die 2 wesentlich verschiedene, d. h. nicht assoziierte und nicht konjugierte, Zerlegungen
    • (3, 2, 0, 0)·(3,-2, 0, 0) = (2, 2, 2, 1)·(2,-2,-2,-1)
    jeweils zur Primzahlsequenz 13·13 besitzt. Zur Primzahlsequenz 3·13·13 hat (13,13,13, 0) die Zerlegungen:
    • ( 1, 1, 1, 0)·( 3,-2, 0, 0)·( 3, 2, 0, 0)
    • ( 1, 1, 1, 0)·( 2,-2,-2,-1)·( 2, 2, 2, 1)
    zur Primzahlsequenz 13·3·13
    • ( 3, 2, 0, 0)·( 0, 1, 1,-1)·( 2,-2,-2, 1)
    • ( 2,-2,-2,-1)·( 0, 1, 1, 1)·( 3, 2, 0, 0)
    • ( 2, 2, 2, 1)·( 1,-1,-1, 0)·( 2, 2, 2,-1)
    zur Primzahlsequenz 13·13·3
    • ( 3, 2, 0, 0)·( 3,-2, 0, 0)·( 1, 1, 1, 0)
    • ( 2, 2, 2, 1)·( 2,-2,-2,-1)·( 1, 1, 1, 0)
    Es gibt unter den Zerlegungen zur Sequenz 13·3·13 übrigens keine Zerlegung des Typs   (3,2,0,0)·(1,1,1,0)·(3,2,0,0).
  21. Bei den Gaußschen Zahlen [i] gibt es rein reelle Primelemente, nämlich die Primzahlen p mit p3 mod 4. Die Primzahlen p1 mod 4 haben genau 2 Primteiler in [i], die p=(a+bi)(abi) eindeutig zerlegen und zueinander konjugiert sind.
  22. Man kann ihr eine Gruppe von „Einheiten“
    U:={ξSξ=1}
    zuordnen, zu der es allerdings wegen der Archimedizität keinen (Bewertungs-)Ring gibt.
  23. Alle Quaternionen mit mehrfacher Darstellbarkeit sind rational aus S. Z. B. gibt es drei Darstellungen für
         η:=(1+3i)/5=0ϱ010=ϱ2+ϱ5+=ϱ3/(1ϱ3)ϱ1=11ϱ001=ϱ1+ϱ0+ϱ3+ϱ6+=ϱ+1+ϱ3/(1ϱ3)ϱ0=1110ϱ100=ϱ3+ϱ2+ϱ1+ϱ1+ϱ4+=ϱ3+ϱ2+ϱ+ϱ3/(1ϱ3)ϱ2
    und genauso alle η+ξ mit ξH, wobei die Periode wie üblich durch eine über die periodischen Ziffern gezogene Linie gekennzeichnet ist.
  24. Mit dem folgenden Pseudocode lassen sich Hurwitzquaternionen in ein Stellenwertsystem zu einer Basis ϱ(1+i)Q24 mit 4 Ziffern – alle mit Norm ≤1 – codieren. Nach S. Khmelnik, der die Basis −1±i zum ersten Mal (1964) für die komplexen Zahlen vorgeschlagen hat, hängt die Endlichkeit der Darstellung sowohl von der Basis wie vom Ziffernsatz ab. Für H geeignete Stellenwertsysteme sind ϱ:=i1;{0,1,ε,ζ} mit Erzeugenden ε,ζ von Q24 (s. Abschnitt #Hurwitz-Einheiten). Statt i kann auch jedes andere Element der Ordnung 4 𝖰8 genommen werden.
    EncodeArchimR(ξ){ Hurwitzquaternion ξH
       D= " " die leere Zeichenkette
       while(ξ0){ Die Schleife terminiert für ξH und geeignete Stellenwertsysteme.
         fork=0to3{ Genau eine der Ziffern aus dem 4-wertigen Ziffernsatz …
           η=ξC[k]    C={0,1,ε,ζ} qualifiziert sich.
           ifmod(η,2)=0then{    Wenn die Norm gerade ist, …
             ξ=ηϱ1 … ist diese Division (eine rechte) ohne Rest.
             d=01εζ[k] Der Code d für die neue Ziffer …
             D=d.D … wird dem Ergebnis links vorangestellt.
             break}}}
       returnD}   

    Das Auswahlkriterium für die Ziffern ist eines der Teilbarkeit – also ein nichtarchimedisches. Deshalb werden auch die Ziffern aufsteigend von den niedrigen zu den hohen Potenzen von ϱ geliefert. Die Potenzen sind hier rechte – daher der Funktionsname – Faktoren der Ziffern. Dazu passt das von links nach rechts absteigende Horner-Schema, z. B.

       (ζϱ+ε)ϱ+1=ζϱ2+εϱ1+1ϱ0=ζε1ϱ.
    Eine Überdeckung der Gaußschen Zahlen durch ein Stellenwertsystem zur Basis i-1 mit Ziffernsatz {0,1}

    Üblicherweise sind bei archimedischen Stellenwertsystemen die Terme mit Exponenten ≥ 0 links; Nachkommastellen schließen sich rechts vom optionalen Stellenwert-Trennzeichen »lϱ« an, das in seiner Asymmetrie anzeigt, auf welcher Seite die Exponenten negativ unendlich werden können. Das angehängte Vorlage:Nowrap drückt aus, dass ϱ die Basis ist und dass deren Potenzen sich von rechts mit den Koeffizienten (Ziffern) multiplizieren. Somit haben wir z. B.

       ζε1ϱ=1ζ1ζ1ϱ=1+ϱ(ζ+ϱ(1+ϱ(ζ+ϱ1))).

    Ein genuin archimedisches Auswahlkriterium für die Ziffern, welches die Ziffern von den hohen Potenzen absteigend liefert und sich für ganz eignet, ist wesentlich komplizierter zu formulieren, wie man schon an der Form des nebenstehenden drachenförmigen Gebiets erkennen kann.
    Es zeigt das von einer Potenz ϱn in der Gauß-Ebene in eindeutiger Weise durch Summen niedrigerer Potenzen erreichbare Gebiet in gleichen Grautönen – bei jedem Potenzschritt wird ein exaktes Duplikat der Vereinigung des Bisherigen hinzugefügt.

    Additionstafel
    + ..0.. 1 ε ζ
    0 0 1 ε ζ
    1 1 1100 εε0ζ ζζ0ε
    ε ε εε0ζ εε00 1
    ζ ζ ζζ0ε 1 ζζ00

    Das additive Erzeugendensystem {ε,i,j,k} von H hat die resp. Codierungen {ε,11,ζζ1,ζζ1ε1}. (Die Codierungen sind vom Typ lϱ, die Potenzen der Basis ϱ stehen also rechts in ihrem Term. Das Trennzeichen ist bei ganzen Zahlen weggelassen.) Hiermit und mit Hilfe der gezeigten Additionstafel lässt sich jede Hurwitzquaternion codieren. (Für den Bau einer Arithmetik für die Hurwitzquaternionen sind jedoch Additionstafeln geschickter, die zu jeder der 9 Ziffernsummen zweier Summanden und jedem der 225 möglichen Überträge die neuen Überträge enthalten.) Wegen εζ=ζε=1 bedürfen von der Multiplikationstafel nur die Quadrate

    ε2=ζζζ0ζ   und
    ζ2=εεε0ε

    einer Erwähnung.

    Vertauschungsregeln
    ϱ1ε  εεεζ0 ϱ1ζ  εεε0
    ϱ2ε  ζζ1ε00 ϱ2ζ  εεεζ1ζ00
    ϱ3ε  ζζ000 ϱ3ζ  ζζζ0ζε000

    Mit den Vertauschungsregeln können Ziffern von der rechten auf die linke Seite von ϱ gebracht werden. Da ϱ0=1 und ϱ4=4 im Zentrum liegen, haben wir      ϱn+4ε=ϱnεϱ4   und      ϱn+4ζ=ϱnζϱ4, so dass sich die Tabelle auf 3 Einträge beschränken kann. Weitere Codierungsbeispiele:

         1=ϱ4+ϱ3+ϱ2+1=11101 H,  
         15=i=1ϱ4i=0lϱ0001=0,00010001     SH.

  25. Denn für alle Primelemente πH mit π=p ist vp(π)=vp(π¯)=1. Wenn nun der Realteil Reπ=0 sein sollte, dann lässt sich unter Beibehaltung des bisher Gesagten durch Multiplikation mit einer der Quaternionen i,j,k sicherstellen, dass Reπ0. Dann ist 0<Reπ  =12(π+π¯)<p, also vp(Reπ)=0. Wo doch für eine Bewertung vp(Reπ)  =vp(π+π¯)  min(vp(π),vp(π¯))=1 sein müsste.
  26. Wir haben die Reihe von Normalteilern Q24UUp. Die sind verschieden, denn es ist z. B. 15(4+2i+2j+k)UQ24 und 4+2i+2j+kU2U.
  27. A ist Unterring des Schiefkörpers S und ist die Lokalisierung des Rings H an seinem Primideal Λ, seiner einzigen endlichen Stelle.    Die einzige unendliche Stelle ist die oben erwähnte archimedische.    Die Betragsfunktion zu einer nicht-trivialen Division mit Rest ist notwendigerweise archimedisch.
  28. wegen (Satz von Euler und eulersche φ-Funktion) 1t=12φ(t)t(1+2φ(t)+22φ(t)+) für 2t
  29. In diesem Artikel seien bei nichtarchimedischen Stellenwertsystemen die Terme mit Exponenten ≥ 0 ebenfalls links vom Trennzeichen platziert; Terme mit negativen Exponenten (bei „gebrochenen“ Zahlen) sind dann rechts vom optionalen Stellenwert-Trennzeichen »l«, das in seiner Asymmetrie anzeigt, in welcher Richtung die Exponenten unendlich werden können, also den Unterschied zwischen archimedischer und nichtarchimedischer Darstellung markiert. Das angehängte Subskript lλ drückt aus, dass λ die Basis ist und dass deren Potenzen sich rechts von den Koeffizienten (Ziffern) befinden.
    Z. B. ist
         1=λ4+λ3+λ2+1=11101λ    im System λ=i1;{0,1,ε,ε¯} und
         1=i=2λi+1=1¯01λ=11101λ     im System λ=i+1;{0,1,ε4,ε2}.

    Die folgende Funktion EncodeNonarchR kann im nichtarchimedischen Kontext alle Quaternionen aus H^ beliebig genau codieren, auch solche die keine endlichen Codierungen haben (deshalb die Erweiterung um die maximale Stellenzahl gegenüber der archimedischen Funktion).

    EncodeNonarchR(ξ,s){ Quaternion ξH^, maximale Stellenzahl s
       D= " " die leere Zeichenkette
       forj=1tos{
         ifξ=0thenreturn[true,D]    Das Ergebnis D ist vollständig.
         fork=0to3{ Genau eine der Ziffern aus dem 4-wertigen …
           η=ξC[k]    … Ziffernsatz C qualifiziert sich.
           ifmod(η,2)=0then{ Wenn die Norm gerade ist, …
             ξ=ηλ1 … ist diese Division (eine rechte) ohne Rest.
             d=Z[k] Das Zeichen für die neue Ziffer …
             D=d.D … wird dem Ergebnis links vorangestellt.
             break}}}
       return[false,D]} Das Ergebnis D ist nicht vollständig.

    Die für den archimedischen Fall genannten Codierungssysteme sind auch für H^ (und EncodeNonarchR) geeignet, insbesondere da die ϱ Primelemente in H^ sind und so als Basis λ genommen werden können.
    Sind für ein ξH nichtarchimedische und archimedische Codierung (bei gleichem System) beide endlich, dann stimmen auch die Codes überein.

  30. Die Sonderstellung der 2 unter den Primzahlen kommt auch bei den folgenden Überlegungen zur Nullteilerfreiheit von vollständigen, H umfassenden Algebren heraus: Sei p>2 eine ungerade Primzahl. Nach dem Vier-Quadrate-Satz gibt es 4 Summanden n1,n2,n3,n4 mit n12+n22+n32+n42=p. Nun ist n42p quadratischer Rest modp, es gibt also nach dem henselschen Lemma ein mp mit m2=n42p, so dass n12+n22+n32+m2=0. Mit dem Ergebnis, dass es unter den Quaternionen mit p-adischen Koeffizienten für p>2 Nullteiler gibt. Im englischen Wikipediaartikel Quaternion algebra#Quaternion algebras over the rational numbers wird festgestellt, dass die Vervollständigungen des Körpers nur über den Stellen p=2 und nullteilerfrei sind.
    • Für alle ungeraden Zahlen n ist n21mod8, also ist die Summe von 1 bis 4 ungeraden Quadraten ≢0mod8. Somit gibt es keine 4 Quadrate in 2, die nicht-trivial zu 0 aufsummieren, S^ enthält also keine Nullteiler – wie es sein muss.
    • Schon bei 5 Summanden sieht es ganz anders aus:
    Alle n7mod8 benötigen wenigstens 4 Summanden n1,n2,n3,n4, damit ihre Quadrate die Summe n bilden. Andererseits ist n1mod8 quadratischer Rest mod8, es gibt also ein m2 mit m22nmod23. Für i=2,3,4, sei nun mi derart, dass mi2nmod2i+1, und sei mi+1mimi2+n2mimod2i+2. Dann ist mi+12mi2(mi2+n)   nmod2i+2, d. h., es gibt eine d2-konvergente Folge m:=limimi2, deren Quadrat =n ist. Mit dem Ergebnis, dass die Summe aus den 5 Quadraten n12+n22+n32+n42+m2 verschwindet.
    Alle n3mod8 oder n6mod8 benötigen wenigstens 3 Summanden n1,n2,n3, damit ihre Quadrate die Summe n bilden. Andererseits sind weder n5mod8 noch n2mod8 quadratische Reste mod8, es braucht also mindestens 2 zusätzliche Zahlen n4 und n5 für n42+n52nmod8. Wie oben kann n52 so gewählt werden, dass n12+n22+n32+n42+n52 verschwindet.
    • Aus jedem dieser Ergebnisse folgt weiter, dass es in den Quaternionenalgebren mit Koeffizienten aus den über 2 quadratischen Körpern 2(1), 2(±2), 2(±3) und 2(±6) (die Aufzählung ist vollständig) Nullteiler gibt.
    • Nullteiler gibt es auch unter den Quaternionen mit Koeffizienten aus dem über quadratischen Körper =(i) wegen der Quadratsumme i2+12+02+02=0.
    Solche Erweiterungen einer Quaternionenalgebra werden als Skalarerweiterungen bezeichnet. Durch sie können im Tensorring Nullteiler hinzukommen. Wegen 52 und 22 sind weder 120-Zeller noch 600-Zeller Polytope des 24. Nach Conway, 3.5 The Finite Groups of Quaternions, S. 33, sind alle Quaternionen über 2, die endliche Ordnung haben, in Q24.

Einzelnachweise

  1. Conway 5.5 Factoring the Lipschitz Integers, S. 62.
  2. Conway 5.5 Factoring the Lipschitz Integers, S. 62.
  3. Bei Conway 5.5 Factoring the Lipschitz Integers, S. 62, wegen seiner Dualität zu D4 bezeichnet als D4*
  4. Vorlage:MathWorld
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:MathWorld
  7. Vorlage:Literatur