Ganzheitsring

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Vorlage:Quellen Im mathematischen Teilgebiet der algebraischen Zahlentheorie ist der Ganzheitsring eines algebraischen Zahlkörpers das Analogon des Ringes der ganzen Zahlen im Fall des Körpers der rationalen Zahlen. Die Elemente eines Ganzheitsringes werden als algebraisch ganze Zahlen bezeichnet, die Menge aller algebraisch ganzen Zahlen ist der Ganzheitsring im Körper aller algebraischen Zahlen.

Definition

Es sei K ein algebraischer Zahlkörper, d. h. eine endliche Erweiterung des Körpers der rationalen Zahlen. Dann ist der Ganzheitsring 𝒪K von K definiert als der ganze Abschluss von in K, d. h. die Teilmenge derjenigen xK, die eine Gleichung der Form

xn+cn1xn1++c1x+c0=0

mit ci erfüllen. Man beachte, dass der Koeffizient von xn (der Leitkoeffizient des Polynoms xn+cn1xn1++c1x+c0) gleich 1 sein muss. Man bezeichnet solche Polynome als normiert. Ohne diese Einschränkungen bekäme man den ganzen Körper K.

Eine äquivalente Definition lautet: Der Ganzheitsring von K ist die im Sinne der Inklusion maximale Ordnung, die Hauptordnung auf K.

Eigenschaften

Beispiele

u+v1+i32 mit u,v.
Eine solche Zahl ist Nullstelle des Polynoms
X2(2uv)X+(u2uv+v2).
Erfüllt umgekehrt x=a+bi3K die Polynomgleichung
x2+px+q=0 mit p,q,
so folgt p=2a und q=a2+3b2. Man kann zeigen, dass dann a+b und 2b ganzzahlig sind, also ist
x=(a+b)+2b1+i32
eine Eisenstein-Zahl.
  • Allgemein sieht für den Ganzheitsring von (d) (wobei d ganz und quadratfrei sei) eine Ganzheitsbasis so aus:
{1,d}, falls d kongruent 2 oder 3 mod 4
{1,1+d2}, falls d kongruent 1 mod 4

Siehe auch