Malliavin-Kalkül

Aus testwiki
Version vom 11. Februar 2025, 22:42 Uhr von imported>Tensorproduct (Über die Wiener-Itō-Chaos-Zerlegung: reffix)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Malliavin-Kalkül (auch stochastische Variationsrechnung) ist ein Teilgebiet der stochastischen Analysis und ein unendlich-dimensionaler Differentialkalkül auf einem gaußschen Wahrscheinlichkeitsraum (beispielsweise einem abstrakter Wiener-Raum). Mit Hilfe der Techniken des Malliavin-Kalküls können die Existenz und Glattheit von Wahrscheinlichkeitsdichten von Wiener-Funktionalen bewiesen werden, dies können zum Beispiel Lösungen von stochastischen Differentialgleichungen oder stochastische Integrale sein. Der Malliavin-Kalkül wird auch als stochastische Variationsrechnung für Wiener-Funktionale bezeichnet.

Der Malliavin-Kalkül hat seinen Ursprung in zwei Publikationen des französischen Mathematikers Paul Malliavin von 1976.[1][2] Im Kern ist der Malliavin-Kalkül ein unendlich-dimensionales Analog der Sobolew-Theorie. Der Malliavin-Kalkül kann auch im Rahmen der White-Noise-Analysis formuliert werden, einem Analog der Distributionstheorie auf unendlich-dimensionalen Räumen.

Neben der Anwendung in der Theorie der stochastischen Differentialgleichungen etablierte sich der Malliavin-Kalkül auch erfolgreich in weiteren Gebieten, darunter in der Finanzmathematik, in der Theorie der stochastischen Filterung sowie in der Theorie der partiellen stochastischen Differentialgleichungen. In der Finanzmathematik wird der Kalkül unter anderem zur Berechnung von Hedging-Strategien und der Sensitivität des Optionspreises (in der Finanzwirtschaft auch die Griechen genannt) verwendet. Insbesondere findet der Kalkül auch Anwendung bei Finanzmärkten mit Sprüngen.

Malliavin lieferte als Anwendung seiner Techniken einen probabilistischen Beweis des Satzes von Hörmander über Hypoelliptizität von Differentialoperatoren. Da eine Verbindung zwischen partiellen Differentialgleichungen und stochastischen Differentialgleichungen existiert (Feynman-Kac-Formel), bestand damals ein Interesse unter Stochastikern einen rein probabilistischen Beweis zu entwickeln.

Sei (Wt1,Wtn) eine n-dimensionale brownsche Bewegung, dWt die Stratonowitsch-Integration und μ das Wiener-Maß. Die zugrundeliegende Idee von Malliavin war es, die Übergangswahrscheinlichkeit pt(x,dy) einer Lösung einer stochastischen Differentialgleichung

dXt=i=1nAi(Xt)dWti+A0(Xt)dt,X0=x

als Bildmaß des Wiener-Maßes einer nicht-linearen Transformation p=μT1 (auch Itō-Abbildung genannt) zu verstehen, welche durch die stochastische Differentialgleichung generiert wird. Damit überträgt sich die Untersuchung der Regularität in den Wiener-Raum, wo man die partielle Integration gegen ein gaußsches Maß anwenden kann. Das Problem an diesem Ansatz ist, dass eine solche Transformation in der Regel weder differenzierbar (im Sinne von Fréchet und Gâteaux) noch stetig ist, weshalb ein neuer Differentialkalkül benötigt wird. Unter Ausnützung der Quasi-Invarianz des gaußschen Maßes unter Translationen eines geeigneten Unterraumes, definierte Malliavin einen schwachen Ableitungsbegriff und dazugehörige Sobolew-Räume. Man kann nun zeigen, dass eine Abbildung von einem Wiener-Raum existiert, welche glatt im Sinne der neuen Ableitung ist, die jedoch keine stetige Modifikation bezüglich der zugehörigen Banach-Norm besitzt.[3]

Mathematiker erkannten das mächtige Potential der von Malliavin eingeführten Methoden und entwickelten sie daraufhin in verschiedene Richtungen weiter, darunter der funktionalanalytische Ansatz von Daniel Stroock (durch einen symmetrischen linearen Operator) und der Ansatz über den Satz von Girsanow von Jean-Michel Bismut. Weitere Entwicklungen erfolgten durch Shigeo Kusuoka, Shinzō Watanabe, Ichirō Shigekawa, Paul-André Meyer, Moshe Zakai, David Nualart und viele weitere.

Motivation: der Satz von Hörmander

Eine wichtige Fragestellung der Theorie der partiellen Differentialgleichungen ist folgende:

Gegeben sind glatte Vektorfelder A0,A1,,An auf d und ein Differentialoperator

L=12i=1nAi2+A0.

Welche Bedingungen müssen die A0,A1,,An erfüllen, damit das folgende Cauchy-Problem

{ut(t,x)=Lu(t,x),t>0,xdu(0,x)=f(x),f(x)

eine glatte Fundamentallösung p(t,x,y) besitzt, das heißt eine Funktion p:(0,)×d×d, so dass

  • p(t,,) für jedes t(0,) glatt auf 2d ist,
  • die Gleichung
u(t,x)=dp(t,x,y)f(y)dy
erfüllt ist?

Hörmander gab 1967 eine Bedingung für die Lie-Algebra

{Ai,[Aj,Ak],[[Aj,Ak],Al],;1in,0j,k,l,,n}

an, unter der der Operator L hypoelliptisch ist und somit eine glatte Fundamentallösung existiert.

Dieses Cauchy-Problem hat eine Verbindung zur Theorie der stochastischen Differentialgleichungen. Sei (Wt) eine n-dimensionale Standard-brownsche Bewegung und (Xt) ein Markow-Prozess gegeben durch die stochastische Differentialgleichung

dXt=i=1nAi(Xt)dWt+A0(Xt)dt,X0=x.

Durch Anwendung der Itō-Formel sehen wir, dass L der infinitesimale Generator des Prozesses ist. Des Weiteren erfüllt die Übergangswahrscheinlichkeit pt(x,dy) die Kolmogorov-Vorwärtsgleichung (auch Fokker-Planck-Gleichung genannt)

(t+Ly*)p(t,x,y)=0,]0,[×n

im distributionellen Sinne, wobei hier L* der adjungierte Operator von L bezüglich des L2-Skalarproduktes ist. Es folgt somit, dass die Übergangswahrscheinlichkeit pt(x,dy) von Xt eine C-Dichte besitzt, so fern der Operator t+Ly* hypoelliptisch ist respektive Hörmanders-Bedingung erfüllt ist.[4]

Der Satz von Hörmander hat somit eine probabilistische Formulierung

Unter Hörmanders Bedingung existiert eine Familie glatter Übergangswahrscheinlichkeitsdichten p(t,x,y) für die Lösung der oben definierten stochastischen Differentialgleichung.[5]

Malliavin-Kalkül

Das Spielmodell des Malliavin-Kalkül ist der irreduzible gaußsche Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,,P,). Dies ist ein Wahrscheinlichkeitsraum mit einem abgeschlossenen Unterraum L2(Ω,,P) von zentrierten normalverteilten Zufallsvariablen, so dass =σ(). Der Raum ist in der Regel unendlich-dimensional und man nennt ihn auch das erste Wiener-Chaos. Sei X=(Ω,,P,), dann meinen wir mit F:XG eine Abbildung von Ω. Für einen beliebigen separablen Hilbert-Raum G existiert immer ein kanonischer irreduzibler gaußscher Wahrscheinlichkeitsraum Seg(G)=(Ω,,P,G), welcher Segal-Modell genannt wird. In diesem Fall gilt für ein gG, dass man die zugehörige gaußsche Zufallsvariable als W(g) notiert und man schreibt den gaußschen Raum zur Unterscheidung als 𝒢={W(g):gG}.[6]

Sei (Ω,,P,) ein irreduzibler gaußscher Wahrscheinlichkeitsraum, wählt man eine Basis für , so nennt man (Ω,,P,) auch numerisches Modell. Ein numerisches Modell ist der Raum (,(),γ=i=1γ,2), wobei γ das kanonische eindimensionale gaußsche Maß ist.[7]

Wir werden stets annehmen, dass ein separabler Hilbert-Raum H und ein isonormaler Gauß-Prozess {W(h),hH} (ein unitärer Operator) existieren, so dass =W(H). Fixieren wir eine Basis {hn}n von H, dann lässt sich ein isometrischer Isomorphismus T:H2 in den Folgenraum 2 finden.

Das Ziel wird es sein, einen Kalkül auf Ω sogar dann zu definieren, wenn Ω weder ein topologischer Vektorraum noch ein Vektorraum ist. Der Malliavin-Kalkül besteht im Wesentlichen aus drei fundamentalen Operatoren:

  • dem Ableitungsoperator D,
  • dem Divergenzoperator δ,
  • dem Ornstein-Uhlenbeck-Operator L=δD,

wobei δ gerade der adjungierter Operator von D ist.

Ein Weg, um die Malliavin-Ableitung oder stochastische Ableitung zu definieren, ist über die Wiener-Chaos-Zerlegung.

Wir führen folgende Funktionenräume ein

  • L0(Ω,,P)=p<Lp(Ω,,P)
  • L1+0(Ω,,P)=p>1Lp(Ω,,P)
  • Cp(n) ist der Raum der glatten Funktionen, deren partielle Ableitungen polynomiales Wachstum besitzen.
  • End(L0(Ω,,P))={T:L0(Ω,,P)L0(Ω,,P);T linear}, der Raum aller Endomorphismen über L0(Ω,,P).

Quasi-invarianz des gaußschen Maßes und der Satz von Cameron-Martin

Betrachte (,(),γ) und notiere die Translation um ein Element α mit (ταf)(x)=f(x+a).

Fundamental für den Malliavin-Kalkül ist der Satz von Cameron-Martin. Die moderne Version des Satzes wird in der Regel in lokalkonvexen Räumen formuliert mit Hilfe des Kovarianzoperator (eine Abbildung in den Bidualraum), welcher den Cameron-Martin-Raum induziert. Wir werden hier aber eine konkretes Beispiel verwenden.

Eine Variante des Satzes von Cameron-Martin lautet wie folgt:[8]

Sei fL1+0(,(),γ) und α2, dann existiert ein kαL0(γ), so dass
(ταf)(x)dγ=f(x)kα(x)dγ,x=(x1,x2,)
und die Cameron-Martin-Formel gilt
kα(x)=exp(kαkxk12α22)
mit der Abschätzung
kαLpexp(p12α22)
und infinitesimalem Erzeuger
lim\limits ε0kεα(x)k0(x)ε=kαkxk=αx.

Sei γh=γ(h), dann sagt der Satz also, falls h2, dann sind die beiden Maße äquivalent γγh. Wenn h∉2, dann sind die Maße singulär γγh wegen des Satzes von Feldman-Hájek. Wir nennen 2 den Cameron-Martin-Raum von .

Kanonische Darstellung der additiven Gruppe

Betrachte nun (Ω,,P,) und wähle eine Orthonormalbasis für mit der Abbildung j:2 so, dass Basis auf Basis abgebildet wird. Definiere weiter

g:L0(,(),γ)L0(Ω,,P),

dann überträgt sich der Satz von Cameron-Martin durch die kanonischen Abbildung

ρ:End(L0(Ω,,P))

definiert durch

ρ(h)=gτj(h)g1.

Für ein fL0(Ω,,P) und ρh:=ρ(h) bedeutet dies ρh(f)L0(Ω,,P). ρ nennt man auch kanonische Darstellung der additiven Gruppe von .

Weiter lässt sich zeigen, dass

ρ(h+h)=ρ(h)ρ(h),

sowie die Abschätzung

ρh(f)Lpexp(2p2h2)fL2p

und der infinitesimalen Erzeuger

lim\limits ε0(ρ(εh)I)fε=hf,

die Multiplikation mit der Zufallsvariable h ist.

Analog für einen beliebigen Hilbert-Raum G und das Segal-Modell Seg(G) sind die Abbildungen j:G2 und ρ:GEnd(L0(Ω,,P)), folglich ist der infinitesimale Erzeuger die Multiplikation mit der Zufallsvariable W(g)

lim\limits ε0(ρ(εg)I)fε=W(g)f.[9]

Weißes Rauschen

Der wichtige Fall wenn H=L2(T,,μ) und X=Seg(W(H)) ist, wobei T=[0,𝒯] mit 𝒯, (T,) ein messbarer Raum und μ σ-endliches und atomlos Maß ist, nennt man weißes Rauschen über T.[10] In diesem Fall werden wir mit HSH den Unterraum der symmetrischen Funktionen notieren.

Zur Unterscheidung werden wir vom allgemeinen Fall sprechen, wenn wir keine zusätzliche Struktur für H annehmen.

Wiener-Itō-Chaos-Zerlegung

Vorlage:Hauptartikel Die Wiener-Chaos-Zerlegung sagt, dass zu jedem gaußschen Wahrscheinlichkeitsraum eine stark stetige Halbgruppe von Kontraktionen (P2(t))t0 mit Pt:L2(Ω,,P)L2(Ω,,P) existiert, so dass sich der L2(Ω,,P) in eine Hilbertraum-Summe von Eigenräumen des infinitesimalen Generators dieser Gruppe zerlegen lässt, den sogenannten Wiener-Chaos.

Im Falle des weißen Rauschens existiert eine lineare Isometrie zwischen dem symmetrischen Tensorprodukraum HSn und dem n-ten Wiener-Chaos 𝒞n, dann ist dies das multiple stochastische Integrale In:HSn𝒞n.

Sei (Wt)tT eine eindimensionale brownsche Bewegung und Sn={(t1,,tn)Tn;0t1<<tn𝒯} ein n-Simplex. Für ein fHSn ist In(f) das iterierte stochastische Integral über Sn gegeben als

In(f)=n!T0tn0t30t2f(t1,,tn)dWt1dWt2dWtn1dWtn.

Für jedes FL2(X) existieren eindeutige, symmetrische Kerne fnHSn und eine Zerlegung der Form

F=n=0In(fn),

wobei I0(fn)=𝔼[F].

Malliavin-Ableitung

Vorlage:Hauptartikel Sei H ein separabler Hilbert-Raum und X=(Ω,σ(W),P,W(H)), dann ist die stochastische Ableitung oder Malliavin-Ableitung einer Funktion F:X eine Abbildung der Form DFL2(X)H. Für einen separablen Hilbert-Raum G lässt sich die Ableitung durch Tensorierung sofort auf F:XG und DFL2(X;HG) verallgemeinern. Höhere Ableitungen definieren wir durch die Iteration Dk=D(Dk1).

Sei ρ:HEnd(L0(Ω,,P)) die oben definierte kanonische Darstellung der additiven Gruppe. Die Malliavin-Ableitung erfüllt für hH die Beziehung

DF,hH=lim\limits ε01ε(ρ(εh)FF),

wobei die linke Seite die Richtungsableitung darstellt.

Es lässt sich leicht schlussfolgern, dass die Partielle-Integration-Integrationsformel

𝔼[DF,hH]=𝔼[MW(h)F]=𝔼[W(h)F].

gelten muss.

Analog kann die Formel auch angewendet werden, wenn nicht zwischen H und W(H)={W(h):hH} unterschieden wird.

Über die Wiener-Itō-Chaos-Zerlegung

Der Malliavin-Ableitungoperator reduziert den Grad des Chaos. Wir betrachten des Fall des weißen Rauschens, damit wir eine Zerlegung in multiple stochastische Integrale haben und später den Zusammenhang zum Skorochod-Integral besser verstehen. Das Vorgehen im allgemeinen Fall ist aber analog. Mit In1(fn(,t)):=In1(fn(t1,t2,,tn1,t)) notieren wir das (n1)-te multiple stochastische Integral bezüglich (t1,t2,,tn1), das heißt t wird fixiert und nicht integriert.

Sei FL2(X) mit einer Wiener-Itō-Chaos-Zerlegung der Form

F=𝔼[F]+n=1In(fn).

Wir nehmen an, dass n=1nn!fnL2(Tn)2< gilt.

Für ein hH definieren wir

DhF=n=1nIn1(fn(,t),hH).

Die Malliavin-Ableitung DFL2(X;H) ist die Abbildung, so dass für alle hH

DhF=DF,h

gilt.

Im Falle des weißen Rauschens gilt zudem L2(X;H)L2(X×T), deshalb können wir die Ableitung als Prozess interpretieren. Der dazugehörige Ableitungsprozess (DtF)tT ist

DtF=n=1nIn1(fn(,t)).[11]

Über einen isonormalen Gauß-Prozess

Wir betrachten nun wieder den allgemeinen Fall, das heißt wir nehmen keine zusätzliche Struktur für H an.

Definiere die Klasse 𝒮L2(X;) glatter Zufallsvariablen der Form

F=f(W(h1),,W(hn))

für h1,,hnH,fCp(n,) und n.

Die Malliavin-Ableitung für ein F𝒮 lässt sich nun als die H-wertige Zufallsvariable

DF=i=1nif(W(h1),,W(hn))hi,

definieren.

Dann ergibt sich auch eine Interpretation als Richtungsableitung

DF,hH=i=1nif(W(h1),,W(hn))hi,hH=f(𝐰)𝐯

mit 𝐰=(W(h1),,W(hn)) und 𝐯=(h1,hh,,hn,hh)n. Definiere den mehrdimensionalen Shift

τε,h(n):𝐰(W(h1)+εh1,hH,,W(hn)+εhn,hH)

dann

DF,hH=ddε(τε,h(n)f)(𝐰)|ε=0

für alle hH. Betrachten wir andererseits den Pfadraum und ω=(ω1,,ωn), dann gilt auch

ddεF(ω+ε𝐯)|ε=0=i=1niF(ω)hi,hH=DF,hH.

Dies zeigt, dass die Definition der Malliavin-Ableitung unabhängig von der Darstellung von F ist. Für f(W(h1),,W(hn))=g(W(h1),,W(hn)) gilt auch Df(W(h1),,W(hn))=Dg(W(h1),,W(hn)). Wir können DF,hH als Ableitung entlang der Cameron-Martin-Richtung verstehen.[12]

Watanabe-Sobolow-Räume

Wir definieren die Norm

F𝔻1,p=FLp(Ω)+DFLp(Ω;H)

und bezeichnen den Abschluss der Variablen in 𝒮 bezüglich dieser Norm mit 𝔻1,p.[13]

Räume höherer Ordnung definieren wir durch

𝔻k,p={F𝔻k1,p;Dk1F𝔻1,p}.

Sei G ein separabler Hilbert-Raum, analog definiert man für G-wertige Funktionen 𝔻1,p(X;G) und 𝔻k,p(X;G).[14]

Außerdem definiert man

𝔻k,=1<p<𝔻k,p,𝔻=s>01<p<𝔻k,p,𝔻=s>01<p<𝔻k,p.

und

𝔻~=s>01<p<𝔻k,p,𝔻~=s>01<p<𝔻k,p.[15]

Der Raum 𝔻 ist der Dualraum von 𝔻 und seine Elemente nennt man verallgemeinerte Funktionale.

Eine Abhandlung verschiedener Normen findet sich bei Sugita.[16]

Die Sobolew-Räume werden manchmal auch Malliavin-Sobolew-Räume oder Stroock-Sobolew-Räume genannt.

Divergenz-Operator

Vorlage:Hauptartikel

Der Divergenz-Operator δ ist der adjungierte Operator des Malliavin-Ableitungsoperator D. Im Falle des weißen Rauschens wird er auch Skorochod-Integral genannt. Der Divergenz-Operator besitzt als Definitionsbereich alle Zufallsvariablen XL2(Ω;H), so dass

|𝔼[DU,XH]|c(U)UL2(Ω)

für alle U𝔻1,2 gilt, wobei c(U) eine Konstante ist.

Der Divergenz-Operator ist der unbeschränkte Operator δ:L2(Ω;H)L2(Ω;) definiert für ein Xdom(δ) durch

𝔼[Uδ(X)]=𝔼[DU,XH],

welches für alle U𝔻1,2 gilt.[17]

Das Skorochod-Integral kann man nun auch wieder über die Wiener-Itō-Chaos-Zerlegung definieren. Sei XL2(T×Ω) mit der Zerlegung

Xt=n=0In(fn(t1,,tn,t)),

wobei fnL2(Tn+1) symmetrisch in den ersten n Variablen ist. Sei f~n(t1,,tn,t) die vollständige Symmetrisierung von fn, dann ist das Skorochod-Integral gegeben durch

δ(X)=n=0In+1(f~n).[18]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Literatur
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Literatur
  4. Jean-Michel Bismut. (1982). An introduction to the stochastic calculus of variations. In: Kohlmann, M., Christopeit, N. (eds) Stochastic Differential Systems. Lecture Notes in Control and Information Sciences, vol 43. Springer, Berlin, Heidelberg. doi:10.1007/BFb0044286
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:Literatur
  7. Vorlage:Literatur
  8. Vorlage:Literatur
  9. Vorlage:Literatur
  10. Vorlage:Literatur
  11. Vorlage:Literatur
  12. Vorlage:Literatur
  13. Vorlage:Literatur
  14. Vorlage:Literatur
  15. Vorlage:Literatur
  16. Vorlage:Literatur
  17. Vorlage:Literatur
  18. Vorlage:Literatur