Klassifizierender Raum von O(n)

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der klassifizierende Raum BO(n) der n-ten orthogonalen Lie-Gruppe O(n) klassifiziert O(n)-Prinzipalbündel (auch O(n)-Hauptfaserbündel genannt). Das bedeutet, dass ein O(n)-Prinzipalbündel über einem parakompakten topologischen Raum eineindeutig einer Homotopieklasse einer stetigen Abbildung von diesem nach BO(n) entspricht. BO(n) ist selbst der Basisraum (eng. base space) eines O(n)-Prinzipalbündels, woraus sich die Notation ergibt.

Definition

Es gibt eine kanonische Inklusion von reellen Grassmann-Mannigfaltigkeiten gegeben durch Grn(k)Grn(k+1),VV×{0}. Deren direkter Limes ist:[1]

BO(n):=Grn():=limnGrn(k).

Da reelle orientierte Graßmann-Mannigfaltigkeiten sich als homogene Räume ausdrücken lassen durch:

Grn(k)=O(n+k)/(O(n)×O(k))

überträgt sich die Gruppenstruktur auf BO(n).

Grundlegender Zusammenhang

Zur Erklärung des obigen Zusammenhangs ist ein weiterer Raum notwendig: Der totale Raum EO(n) der n-ten orthogonalen Lie-Gruppe O(n) ist schwach zusammenziehbar[2] und verfügt über eine Gruppenwirkung von O(n), wobei der Orbitraum EO(n)/O(n) genau BO(n) ist. Durch Projektion auf Äquivalenzklassen gibt es daher das spezielle O(n)-Prinzipalbündel EO(n)BO(n),x[x] mit Faser O(n), welches universelles O(n)-Hauptfaserbündel genannt wird. Jedes O(n)-Hauptfaserbündel auf einem parakompakten topologischen Raum X lässt sich nun durch Rückzug von diesem entlang einer stetigen Abbildung XBO(n) erhalten, wobei homotope Abbildungen das gleiche O(n)-Prinzipalbündel erzeugen. Dadurch existiert eine Bijektion:[3][4][5]

BundO(n)(X):={O(n)-Prinzipalbündel über X}/iso[X,BO(n)].

Kleinster klassifizierender Raum

Es ist O(1)=2, wobei BO(1)=P=limnPn der unendliche reelle projektive Raum ist und EO(1)=S=limnSn die -Sphäre ist. Beide entstehen jeweils als direkter/induktiver Limes der kanonischen Inklusionen PnPn+1 beziehungsweise SnSn+1. Erstaunlicherweise ist die -Sphäre S wie oben erwähnt tatsächlich schwach zusammenziehbar und sogar zusammenziehbar,[6] obwohl keine der Sphären Sn (schwach) zusammenziehbar ist.

Kohomologie

Für den Kohomologiering von BO(n) gilt:[7][8][9]

H*(BO(n);2)=2[w1,,wn].

Unendlicher klassifizierender Raum

Die kanonische Inklusionen O(n)O(n+1) induzieren kanonische Inklusionen BO(n)BO(n+1) auf ihren jeweiligen klassifizierenden Räumen. Die direkten Limiten dieser beiden Ketten an Inklusionen werden jeweils als:

O:=limnO(n)
BO:=limnBO(n)

bezeichnet. BO ist dabei tatsächlich der klassifizierende Raum von O.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mitchell 01, Seite 14
  2. Vorlage:Internetquelle
  3. Vorlage:Literatur
  4. Vorlage:Internetquelle
  5. Vorlage:Internetquelle
  6. Hatcher 02, Aufgabe 16 auf Seite 19 (ohne Beweis)
  7. Milnor & Stasheff, Theorem 7.1 auf Seite 83
  8. Hatcher 02, Theorem 4D.4.
  9. Vorlage:Internetquelle

Vorlage:Navigationsleiste Algebraische Topologie