Quartische Gleichung

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Eine quartische Gleichung, traditionell auch biquadratische Gleichung genannt, ist eine Bestimmungsgleichung, die sich in die Form

Ax4+Bx3+Cx2+Dx+E=0

mit Koeffizienten A,B,C,D,E und A0 bringen lässt. Üblich sind auch die Bezeichnungen algebraische Gleichung 4. Grades, polynomiale Gleichung (Polynomgleichung) 4. Grades oder schlicht Gleichung 4. Grades. Da die Nullstellen (Wurzeln) eines Polynoms gesucht sind, ist die quartische Gleichung ein Spezialfall einer algebraischen Gleichung. Bei vielen Anwendungen sind die Koeffizienten reelle oder komplexe Zahlen, jedoch sind Koeffizienten aus einem anderen Körper ebenso möglich.

Im Fall komplexer Koeffizienten lässt sich die Gleichung nach dem Fundamentalsatz der Algebra bis auf die Reihenfolge eindeutig in vier Linearfaktoren

A(xx1)(xx2)(xx3)(xx4)=0

zerlegen, wobei x1,x2,x3 und x4 die vier, nicht notwendigerweise verschiedenen komplexen Lösungen der Gleichung sind. Im Unterfall reeller Koeffizienten können nicht reelle Lösungen nur paarweise komplex konjugiert auftreten, so dass es dann nur die drei Möglichkeiten mit 0, 2 oder 4 reellen Lösungen gibt.

Die vier Lösungen einer quartischen Gleichung können mit einer allgemeinen Formel, die nur die vier arithmetischen Grundoperationen und Wurzeln verwendet, aus den Koeffizienten berechnet werden. Die historisch besondere Bedeutung von Gleichungen 4. Grades beruht darauf, dass entsprechende Lösungsformeln für Gleichungen höherer Grade nicht existieren (Satz von Abel-Ruffini).

Ist B=0 und D=0, dann lässt sich die Gleichung durch Substitution auf eine quadratische Gleichung zurückführen. Heutzutage, insbesondere in der Schulmathematik, ist es üblich, nur diese Spezialform biquadratische Gleichung zu nennen,[1] obwohl Biquadrat traditionell eine allgemeinere Bedeutung hat.

Geschichte

Das erste Lösungsverfahren für Gleichungen 4. Grades fand der italienische Mathematiker Lodovico Ferrari (1522–1565). Veröffentlicht wurde das Verfahren, das die Lösungen mittels der vier arithmetischen Grundoperationen und Wurzeln aus den Gleichungskoeffizienten berechnet, durch Ferraris Lehrer Gerolamo Cardano 1545 in dem Werk Ars magna de Regulis Algebraicis, in dem auch die sogenannte Cardanische Formel zur Lösung für kubischer Gleichungen erstmals publiziert wurde.

Es gibt zahlreiche Varianten von Lösungsmethoden für Gleichungen 4. Grades.[2] Eine davon geht auf Leonhard Euler zurück,[3] der sie 1738 in Sankt Petersburg publizierte, in dem Bestreben, eine allgemeine Lösungsformel auch für Gleichungen höherer Grade zu finden. Dass dies unmöglich ist, wurde von Niels Henrik Abel 1824 bewiesen (Satz von Abel-Ruffini).

Die Lösungsformeln für Gleichungen 4. Grades besitzen keinerlei Bedeutung mehr für Anwendungen, bei denen numerische Werte gesucht sind. Für solche numerischen Zwecke gibt es universelle und schneller zum Ergebnis führende Verfahren wie das Newtonverfahren. Die Bedeutung der Lösungsformeln ist beschränkt auf prinzipielle Aussagen innerhalb der algebraischen Körpertheorie.

Spezialfälle

B = 0 und D = 0

Diese in der Schulmathematik häufigste Art von Gleichungen 4. Grades (biquadratische Gleichung im engeren Sinn) lässt sich relativ einfach auf eine quadratische Gleichung zurückführen. Die gegebene Gleichung

Ax4+Cx2+E=0 (zunächst mit reellen Koeffizienten A, C und E)

wird durch die Substitution z=x2 zu

Az2+Cz+E=0.

Aus der Lösungsformel für quadratische Gleichungen erhält man zunächst

z1,2=C±C24AE2A.

Ist die Diskriminante C24AE positiv, so sind z1 und z2 zwei verschiedene reelle Zahlen. Ist die Diskriminante gleich null, so fallen z1 und z2 zusammen. Bei negativer Diskriminante gibt es keine reelle Lösung für z und folglich auch keine reelle Lösung der Ausgangsgleichung.

Die reellen Lösungen der gegebenen Gleichung (maximal vier) ergeben sich aus

x1,2=±z1,x3,4=±z2,

soweit die Wurzeln definiert, also die Radikanden z1 bzw. z2 nicht negativ sind.

Bei einer Gleichung mit komplexen Koeffizienten gelten die angegebenen Formeln nach wie vor. Allerdings sind dann z1 und z2 im Allgemeinen keine reellen Zahlen. Die Quadratwurzel ist in nicht eindeutig, es sind jeweils beide mögliche Werte zu berücksichtigen. Eine Fallunterscheidung wie im Reellen ist dann unnötig. Insgesamt hat die Gleichung Ax4+Cx2+E=0 in vier Lösungen, die auch zusammenfallen können.

Beispiel (reelle Gleichung)
2x4+6x220=0
2z2+6z20=0
z1,2=6±6242(20)22=6±144
z1=2,z2=5

Aus z1=2 ergeben sich die reellen Lösungen x1,2=±2. Weil x2=5 keine reelle Lösung hat, kommen in keine weiteren Lösungen dazu. Die Lösungsmenge ist L={+2,2}.

E = 0

In diesem Fall ist x1=0 eine Lösung der Gleichung. Dann kann man den Faktor xx1, also x0=x ausklammern und erhält die Gleichung

x(Ax3+Bx2+Cx+D)=0.

Die Lösungen der quartischen Gleichung sind dann 0 und die drei Lösungen der kubischen Gleichung

Ax3+Bx2+Cx+D=0.

Allgemeine Lösungsmethoden

Normalisieren und Reduzieren

Zunächst wird die Gleichung mit der Substitution

x=uB4A

dahingehend vereinfacht, dass der kubische Koeffizient B verschwindet (Tschirnhaus-Transformation) und gleichzeitig der führende Koeffizient durch Division der gesamten Gleichung durch A zu 1 gesetzt wird.

Mit den Festlegungen

α=3B28A2+CAβ=B38A3BC2A2+DAγ=3B4256A4+B2C16A3BD4A2+EA

reduziert sich die Gleichung zu

u4+αu2+βu+γ=0.

Am Ende der Rechnung werden die Nullstellen des Ausgangspolynoms als x1,2,3,4=u1,2,3,4B4A zurückgewonnen. Im Folgenden kann also angenommen werden, dass der Koeffizient dritten Grades Null ist.

Methode von Ferrari

Gegeben sei die reduzierte Gleichung

u4+αu2+βu+γ=0

mit reellen Koeffizienten α, β und γ. Beidseitige Addition von αu2+α2βuγ ergibt:

u4+2αu2+α2=αu2+α2βuγ
(u2+α)2=αu2βu+α2γ

Durch Hinzufügung einer neuen Unbekannten y soll erreicht werden, dass auf der rechten Seite das Quadrat eines Binoms steht.

(u2+α+y)2=αu2βu+α2γ+2u2y+2αy+y2
(u2+α+y)2=(α+2y)u2βu+(α2γ+2αy+y2)

Die letzte Gleichung lässt sich durch die Substitution z=y+α vereinfachen.

(u2+z)2=(2zα)u2βu+(z2γ)

Damit aus der rechten Seite ein vollständiges Quadrat wird, muss die Diskriminante gleich 0 sein.

β24(2zα)(z2γ)=0

Aus dieser Hilfsgleichung 3. Grades (kubische Resolventengleichung) soll ein Wert z bestimmt werden, für den in der Gleichung zuvor die rechte Seite ein Quadrat wird. Die Hilfsgleichung hat mindestens eine reelle Lösung, die z. B. mit der Formel von Cardano berechnet werden kann. Es sei nun z eine reelle Lösung der Hilfsgleichung. Dann lässt sich die obige Gleichung folgendermaßen umformulieren:

(u2+z)2=(2zαuz2γ)2
u2+z=±(2zαuz2γ)

Aus der Hilfsgleichung folgt z2γ=β24(2zα). Daher kann man die letzte Gleichung auch so schreiben:

u2+z=±(u2zαβ22zα)

Die ursprüngliche Gleichung 4. Grades wurde damit auf eine kubische Resolventengleichung für z und zwei quadratische Gleichungen für u zurückgeführt.[4][5]

Umformung in eine Differenz zweier Quadrate

Ist β0, so versucht man, die Gleichung als Differenz zweier vollständiger Quadrate zu schreiben. Dabei werden komplexe Parameter w,y,z eingeführt. Die Darstellung als Differenz führt dann direkt zu einer Faktorisierung in quadratische Faktoren mit komplexen Koeffizienten:

u4+αu2+βu+γ=(u2+α+y)2(wuz)2=(u2+wuz+α+y)(u2wu+z+α+y)

Durch Vergleich mit

u4+αu2+βu+γ=(u2+α+y)2[(α+2y)u2βu+((α+y)2γ)]

ergeben sich w2=α+2y und z2=(α+y)2γ sowie β=2wz.

Damit der zweite Teil der Differenz ein vollständiges Quadrat in u ist, muss die Diskriminante dieses quadratischen Terms verschwinden:

0=4w2z2β2=4(α+2y)((α+y)2γ)β2
0=y3+52αy2+(2α2γ)y+12α(α2γ)18β2

Dies ist eine kubische Gleichung in y.

Aus einer der Lösungen für y ergeben sich zwei quadratische Gleichungen in u, die zu insgesamt vier Lösungen für u bzw. dann x führen.

Zusammenfassung

Insgesamt werden folgende Rechenschritte durchgeführt:

P=α212γ,
Q=α3108+αγ3β28,
y=56α+{Q3 falls P=0UP3U falls P0 mit U=Q2+Q24+P3273
w=α+2y
z=β2w.

Nun können die Nullstellen wie folgt berechnet werden:

u1,2,3,4=12[sw+rw24(α+y+sz)]

und in der Variablen der ursprünglichen Gleichung

x1,2,3,4=B4A+12[sw+r(α+2y)2(α+sβw)].

Die Parameter r,s{1,1} geben das in den zwei Quadratwurzeln zu wählende Vorzeichen an, alle vier Kombinationen von r und s sind nötig, um die vier Lösungen zu erhalten.

Zerlegung in quadratische Faktoren

Hier wird die Zerlegung in ein Produkt mit zwei quadratischen Faktoren

x4+ax3+bx2+cx+d=(x2+px+q)(x2+sx+t)

zurückgeführt auf die Lösung u der kubischen Gleichung

u32bu2+(ac+b24d)u+c2abc+a2d=0.[6]

(Bei reellen Koeffizienten a,b,c und d gibt es ein reelles u mit 4ua2.)

Mit einer Lösung u dieser Gleichung errechnet sich direkt:

p=a+a24u2 (Sonderfall p=a2 siehe unten)
q=(bu)(a24u+a)2c2a24u
s=aa24u2
t=(bu)(a24ua)+2c2a24u[7]

Im Sonderfall 4aba3=8c[8] ist die Lösung[9]

p=a2
q=ca+c2a2d (Falls a=0 ist, ist die Ausgangsgleichung x4+bx2+d=0 zu lösen.)[10]
s=a2
t=cac2a2d

Beispiel 1: Von x4x3x2+4x2=0 kommt man auf die Gleichung 3. Grades

u3+2u2+5u+10=0.

Eine Lösung ist u=2. Daraus ergibt sich die Zerlegung:

x4x3x2+4x2=(x2+x1)(x22x+2).

Beispiel 2: Von x43x38x6=0 kommt man auf die Gleichung 3. Grades

u3+10=0.

Eine Lösung ist u=103. Daraus ergibt sich die Zerlegung:

x43x38x6=(x2+px+q)(x2+sx+t) mit
p=3+9+410323,598674508
q=9+4103103+16+310329+41033,753109199
s=39+410320,598674508
t=9+410310316310329+41031,598674508

Beispiel 3: x4+4x311x230x+50=(x2+2x5)(x2+2x10).

Hier ist a=4,b=11,c=30 und d=50. Es liegt der Sonderfall 4aba3=8c vor.

Beispiel 4: x4+x2+4=(x23x+2)(x2+3x+2)

Hier errechnen sich die Werte p=(x1+x2),q=x1x2,s=(x3+x4) und t=x3x4 über die Nullstellen:

x1=   122+2i15=   123+125i
x2=   1222i15=   123125i
x3=1222i15=123+125i
x4=122+2i15=123125i

Methode von Lagrange

Mit dieser auf Joseph-Louis Lagrange zurückgehenden Methode kann die reduzierte Gleichung y4+py2+qy+r=0 gelöst werden. Die Koeffizienten seien reelle oder komplexe Zahlen. Allgemeiner sind Koeffizienten aus einem beliebigen Körper möglich, sofern die Charakteristik ungleich 2 und ungleich 3 ist. Sind y1,y2,y3,y4 die Lösungen der reduzierten Gleichung, so werden folgendermaßen die Hilfsgrößen z1,z2,z3 eingeführt.[11]

z1=(y1+y2)(y3+y4)z2=(y1+y3)(y2+y4)z3=(y1+y4)(y2+y3)

Unter Verwendung elementarsymmetrischer Polynome und des Satzes von Vieta kann gezeigt werden, dass z1,z2,z3 die Lösungen der kubischen Gleichung

z3+2pz2+(p24r)zq2=0

sind.[11] z1,z2,z3 lassen sich also z. B. mit der cardanischen Formel ermitteln. Das Polynom auf der linken Seite wird als kubische Resolvente (Lagrange-Resolvente) bezeichnet.

Drei weitere Hilfsgrößen u1,u2,u3 seien definiert durch:

u1=y1+y2u2=y1+y3u3=y1+y4

Zur Berechnung von u1,u2,u3 werden – unter Berücksichtigung von y1+y2+y3+y4=0 (Satz von Vieta) – folgende Gleichungen aufgestellt:

u12=(y1+y2)2=(y1+y2)(y3y4)=z1u22=(y1+y3)2=(y1+y3)(y2+y4)=z2u32=(y1+y4)2=(y1+y4)(y2y3)=z3

Es folgt uk=zk für k=1,2,3. Allerdings ist die Quadratwurzel in nicht eindeutig definiert, sodass zunächst acht Kombinationen dieser Quadratwurzeln denkbar wären. Die einschränkende Bedingung für die Wahl der Quadratwurzeln ist

u1u2u3=q.[11]

Es existieren also nur vier Lösungen für das Tripel (u1,u2,u3).

Die Definitionsgleichungen von u1, u2 und u3, zusammen mit y1+y2+y3+y4=0, kann man als lineares Gleichungssystem für die Unbekannten y1,y2,y3,y4 auffassen. Es ergibt sich:[11]

y1=12(u1+u2+u3)y2=12(u1u2u3)y3=12(u1+u2u3)y4=12(u1u2+u3)

Im Falle reeller Koeffizienten hängen die Lösungen der Gleichung vierten Grades folgendermaßen mit den Lösungen der kubischen Resolvente zusammen:

Kubische Resolvente Gleichung vierten Grades
sämtliche Lösungen reell und positiv vier reelle Lösungen
sämtliche Lösungen reell, eine positiv und zwei negativ zwei Paare von zueinander komplex konjugierten Lösungen
eine positive reelle Lösung und zwei komplexe, zueinander konjugierte Lösungen zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen

Lösungsformel

Vorlage:Panorama

Reelle Koeffizienten

Sind alle Koeffizienten reell, lassen sich Fallunterscheidungen für die möglichen Lösungen angeben. Dies beruht auf folgender Tatsache: Ist die nicht-reelle Zahl a+bi mit b0 Nullstelle eines beliebigen Polynoms mit reellen Koeffizienten, so ist es auch die konjugiert komplexe Zahl abi (Beweis). Bei der Zerlegung des zugehörigen Polynoms ergibt das Produkt der beiden Faktoren

(x(a+bi))(x(abi))

ein quadratisches Polynom mit reellen Koeffizienten, nämlich x22ax+a2+b2. Also lässt sich jedes Polynom mit reellen Koeffizienten unabhängig von seinem Grad in lineare und quadratische Faktoren mit reellen Koeffizienten zerlegen. Es gibt für die quartische Gleichung also drei Möglichkeiten:

  • Die Gleichung hat vier reelle Lösungen. Sie zerfällt in vier Linearfaktoren mit reellen Koeffizienten.
  • Die Gleichung hat zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen. Sie zerfällt in zwei Linearfaktoren und einen quadratischen Faktor mit reellen Koeffizienten.
  • Die Gleichung hat zwei Paare konjugiert komplexer Lösungen. Sie zerfällt in zwei quadratische Faktoren mit reellen Koeffizienten.

Vier reelle Lösungen

Unter den Lösungen können einfache Lösungen oder solche mit einer Vielfachheit 2,3 oder 4 sein (Erläuterung).

Im Einzelnen gibt es diese Möglichkeiten:

  • eine Lösung mit Vielfachheit 4
Beispiel: 2x4+8x3+12x2+8x+2=0, zerlegt 2(x+1)4=0
hat die vierfache Lösung x1,2,3,4=1.
  • eine Lösung mit Vielfachheit 3 und eine einfache Lösung
Beispiel: 12x43x3+6x24x=0, zerlegt 12(x2)3x=0
hat die dreifache Lösung x1,2,3=2 und die einfache Lösung x4=0.
  • zwei Lösungen, jeweils mit Vielfachheit 2
Beispiel: x4+2x311x212x+36=0, zerlegt (x2)2(x+3)2=0
hat die zweifache Lösung x1,2=2 und die zweifache Lösung x3,4=3.
  • eine Lösung mit Vielfachheit 2 und zwei einfache Lösungen
Beispiel: 5x4152x3452x252x+152=0, zerlegt 5(x+1)2(x3)(x12)=0
hat die zweifache Lösung x1,2=1 und die einfachen Lösungen x3=3,x4=12.
  • vier einfache Lösungen
Beispiel: x4+x34x24x=0, zerlegt (x2)(x+1)(x+2)x=0
hat die einfachen Lösungen x1=2,x2=1,x3=2,x4=0.

Zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen

Auch hier kann die reelle Lösung mit Vielfachheit 2 auftreten. Es gibt also diese beiden Möglichkeiten:

  • eine reelle Lösung mit Vielfachheit 2 und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Beispiel: x44x3+7x26x+2=0, zerlegt (x1)2(x(1+i))(x(1i))=0
oder mit reellem quadratischem Faktor (x1)2(x22x+2)=0
hat die zweifache Lösung x1,2=1 und die konjugiert komplexen Lösungen x3=1+i,x4=1i.
  • zwei einfache reelle Lösungen und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Beispiel: x4+3x32x216x+16=0, zerlegt (x1)(x+2)(x(2+2i))(x(22i))=0
oder mit reellem quadratischem Faktor (x1)(x+2)(x24x+8)=0
hat die einfachen Lösungen x1=1,x2=2 und die konjugiert komplexen Lösungen x3=2+2i,x4=22i.

Zwei Paare konjugiert komplexer Lösungen

Hier gibt es diese beiden Möglichkeiten:

  • zwei konjugiert komplexe Lösungen mit Vielfachheit 2
Beispiel: x44x3+14x220x+25=0, zerlegt (x(1+2i))2(x(12i))2=0
oder mit zwei reellen quadratischen Faktoren (x22x+5)(x22x+5)=0
hat die zweifachen konjugiert komplexen Lösungen x1,2=1+2i,x3,4=12i.
  • zwei Paare einfacher konjugiert komplexer Lösungen
Beispiel: x44x3+214x24x+174=0, zerlegt (xi)(x+i)(x(212i))(x(2+12i))=0
oder mit zwei reellen quadratischen Faktoren (x2+1)(x24x+174)=0
hat die konjugiert komplexen Lösungen x1=i,x2=i und x3=212i,x4=2+12i.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bronstein, Semendjajev: Taschenbuch der Mathematik. 22. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Thun 1985, ISBN 3-87144-492-8.
  2. Ludwig Matthiessen: Grundzüge der antiken und modernen Algebra der litteralen Gleichungen. Leipzig 1896, doi:10.3931/e-rara-78944 (frei zugänglich)
  3. Ludwig Matthiessen: Grundzüge der antiken und modernen Algebra der litteralen Gleichungen. Leipzig 1896, doi:10.3931/e-rara-78944 (frei zugänglich), S. 552 ff.
  4. Vorlage:Literatur
  5. Frei nach Ferrari.
  6. Quelle: Lösungsformel von Joachim Mohr.
  7. Implementierbar als
    w = sqrt(a^2 - 4 * u)
    p = (a + w)/2
    q = ((b - u) * (w + a) - 2 * c)/(2 * w)
    s = (a - w)/2
    t = ((b - u) * (w - a) + 2 * c)/(2 * w)
  8. Quelle: kilchb.de.
  9. In diesem Fall ist das Schaubild der Parabel vierten Grades
    y=x4+ax3+bx2+cx+d
    symmetrisch zu der Geraden mit der Gleichung
    x=a4.
    Die Lösung erhält man durch Substitution
    x=ua4
    über die elementar lösbare Gleichung
    u4+bu2+d=0.
  10. kilchb.de.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 Vorlage:Literatur

Literatur