Ellipsoid

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Kugel (oben), a=4,
Rotationsellipsoid (unten links), a=b=5, c=3,
triaxiales Ellipsoid (unten rechts), a=4,5, b=6, c=3

Ein Ellipsoid ist die dreidimensionale Entsprechung einer Ellipse. So wie sich eine Ellipse als affines Bild des Einheitskreises auffassen lässt, gilt:

Die einfachsten affinen Abbildungen sind die Skalierungen der kartesischen Koordinaten. Sie liefern Ellipsoide mit Gleichungen

  • Eabc:x2a2+y2b2+z2c2=1,a,b,c>0.

So ein Ellipsoid ist punktsymmetrisch zum Punkt (0,0,0), dem Mittelpunkt des Ellipsoids. Die Zahlen a,b,c sind analog zu einer Ellipse die Halbachsen des Ellipsoids und die Punkte (±a,0,0),(0,±b,0),(0,0,±c) seine 6 Scheitelpunkte.

  • Falls a=b=c ist, ist das Ellipsoid eine Kugel.
  • Falls genau zwei Halbachsen übereinstimmen, ist das Ellipsoid ein prolates oder oblates Rotationsellipsoid.
  • Falls die 3 Halbachsen alle verschieden sind, heißt das Ellipsoid triaxial oder dreiachsig.

Alle Ellipsoide Eabc sind symmetrisch zu jeder der drei Koordinatenebenen. Beim Rotationsellipsoid kommt noch die Rotationssymmetrie bezüglich der Rotationsachse hinzu. Eine Kugel ist zu jeder Ebene durch den Mittelpunkt symmetrisch.

Jupiters Durchmesser von Pol zu Pol ist deutlich kleiner als am Äquator (zum Vergleich roter Kreis).

Angenäherte Beispiele für Rotationsellipsoide sind der Rugbyball und abgeplattete rotierende Himmelskörper, etwa die Erde oder andere Planeten (Jupiter), Sonnen oder Galaxien. Elliptische Galaxien und Zwergplaneten (z. B. (136108) Haumea) können auch triaxial sein.

In der Linearen Optimierung werden Ellipsoide in der Ellipsoid-Methode verwendet.

Parameterdarstellung

Vorlage:Hauptartikel

Kugelkoordinaten r,θ,φ eines Punktes und kartesisches Koordinatensystem

Die Punkte auf der Einheitskugel können wie folgt parametrisiert werden (siehe Kugelkoordinaten):

x=sinθcosφy=sinθsinφz=cosθ

Für den Winkel θ (von der z-Achse aus gemessen) gilt 0θπ. Für den Winkel φ (von der x-Achse aus gemessen) gilt 0φ<2π.

Skaliert man die einzelnen Koordinaten mit den Faktoren a,b,c, so ergibt sich eine Parameterdarstellung des Ellipsoids Eabc:

x=asinθcosφy=bsinθsinφz=ccosθ

mit 0θπ und 0φ<2π.

Volumen

Das Volumen des Ellipsoids Eabc ist

V=43πabc.

Eine Kugel mit Radius r hat das Volumen V=43πr3.

Herleitung

Der Schnitt des Ellipsoids Eabc mit einer Ebene in der Höhe z ist die Ellipse x2a2+y2b2=1z2c2 mit den Halbachsen

a=a1z2c2, b=b1z2c2.

Der Flächeninhalt dieser Ellipse ist

A(z)=πab=πab(1z2c2).

Das Volumen ergibt sich dann aus

ccA(z) dz=πabcc(1z2c2) dz=43πabc.

Oberfläche

Oberfläche eines Rotationsellipsoids

Vorlage:Hauptartikel Die Oberfläche eines abgeplatteten Rotationsellipsoids Eaac mit a>c ist

A=2πa(a+c2a2c2arsinh(a2c2c)),

die des verlängerten Ellipsoids (c>a)

A=2πa(a+c2c2a2arcsin(c2a2c)).

Eine Kugel mit Radius r hat die Oberfläche A=4πr2.

Oberfläche eines triaxialen Ellipsoids

Die Oberfläche eines triaxialen Ellipsoids lässt sich nicht mit Hilfe von Funktionen ausdrücken, die man als elementar ansieht, wie z. B. arsinh oder arcsin oben beim Rotationsellipsoid. Die Flächenberechnung gelang Adrien-Marie Legendre mit Hilfe der elliptischen Integrale. Sei a>b>c. Schreibt man

k=abb2c2a2c2 und φ=arcsina2c2a,

so lauten die Integrale

E(k,φ)=0sinφ1k2x21x2 dx und F(k,φ)=0sinφ11x21k2x2 dx.

Die Oberfläche hat mit E und F nach Legendre[1] den Wert

A=2πc2+2πba2c2(c2F(k,φ)+(a2c2)E(k,φ)).

Werden die Ausdrücke für k und φ sowie die Substitutionen

u:=a2c2a
v:=b2c2b

in die Gleichung für A eingesetzt, so ergibt sich die Schreibweise

A=2πc2+2πab011u2v2x21u2x21v2x2 dx.

Von Knud Thomsen stammt die integralfreie Näherungsformel[2]

A4π((ab)85+(ac)85+(bc)853)58.

Die maximale Abweichung vom exakten Resultat beträgt weniger als 1,2 %.

Im Grenzfall eines vollständig plattgedrückten Ellipsoids (c0) streben alle drei angegebenen Formeln für A gegen 2πab, den doppelten Wert des Flächeninhalts einer Ellipse mit den Halbachsen a und b.

Anwendungsbeispiel zu den Formeln

Der Planet Jupiter ist wegen der durch die schnelle Rotation wirkenden Zentrifugalkräfte an den Polen deutlich flacher als am Äquator und hat annähernd die Form eines Rotationsellipsoids.

Der Jupiter hat den Äquatordurchmesser 142984 km und den Poldurchmesser 133708 km. Also gilt für die Halbachsen a=b=71492 km und c=66854 km. Die Masse des Jupiter beträgt etwa 1,8991027 kg. Daraus ergibt sich mithilfe der oben genannten Formeln für das Volumen, die mittlere Dichte und die Oberfläche:

  • Volumen: V=43πabc1,43131015 km3
Das ist etwa 1321-mal so viel wie das Volumen der Erde.
  • Mittlere Dichte: ρ=mV=1,8991027 kg1,43131015 km3=1,8991027 kg1,43131024 m31327 kg/m3
Der Jupiter hat also insgesamt eine etwas höhere Dichte als Wasser unter Standardbedingungen.
  • Oberfläche: A4π((ab)85+(ac)85+(bc)853)586,151010 km2
Das ist etwa 121-mal so viel wie die Oberfläche der Erde.

Ebene Schnitte

Eigenschaften

Ebener Schnitt eines Ellipsoids

Der Schnitt eines Ellipsoids mit einer Ebene ist

Der erste Fall folgt aus der Tatsache, dass eine Ebene eine Kugel in einem Kreis schneidet und ein Kreis bei einer affinen Abbildung in eine Ellipse übergeht. Dass einige der Schnittellipsen Kreise sind, ist bei einem Rotationsellipsoid offensichtlich: Alle ebenen Schnitte, die wenigstens 2 Punkte enthalten und deren Ebenen senkrecht zur Rotationsachse sind, sind Kreise. Dass aber auch jedes 3-achsige Ellipsoid Kreise enthält, ist nicht offensichtlich und wird im Artikel Kreisschnittebene erklärt.

Der wahre Umriss eines beliebigen Ellipsoids ist sowohl bei Parallelprojektion als auch bei Zentralprojektion ein ebener Schnitt, also eine Ellipse (siehe Bilder).

Bestimmung einer Schnittellipse

Ebener Schnitt eines Ellipsoids

Gegeben: Ellipsoid x2a2+y2b2+z2c2=1 und eine Ebene mit der Gleichung nxx+nyy+nzz=d, die das Ellipsoid in einer Ellipse schneidet.
Gesucht: Drei Vektoren f0 (Mittelpunkt) und f1,f2 (konjugierte Vektoren) so, dass die Schnittellipse durch die Parameterdarstellung

x=f0+f1cost+f2sint

beschrieben werden kann (siehe Ellipse).

Ebener Schnitt der Einheitskugel

Lösung: Die Skalierung u=xa , v=yb w=zc führt das Ellipsoid in die Einheitskugel u2+v2+w2=1 und die gegebene Ebene in die Ebene mit der Gleichung nxau+nybv+nzcw=d über. Die Hesse-Normalform der neuen Ebene sei muu+mvv+mww=δ mit dem Normaleneinheitsvektor m=(mu,mv,mw)T. Dann ist
der Mittelpunkt des Schnittkreises e0=δm und dessen Radius ρ=1δ2.
Falls mw=±1 ist, sei e1=(ρ,0,0)T, e2=(0,ρ,0)T. (Die Ebene ist horizontal!)
Falls mw±1 ist, sei e1=ρ(mv,mu,0)Tmu2+mv2, e2=m×e1.
Die Vektoren e1,e2 sind in jedem Fall zwei in der Schnittebene liegende orthogonale Vektoren der Länge ρ (Kreisradius), d. h., der Schnittkreis wird durch die Parameterdarstellung u=e0+e1cost+e2sint beschrieben.

Macht man nun die obige Skalierung (affine Abbildung) rückgängig, so wird die Einheitskugel wieder zum gegebenen Ellipsoid und man erhält aus den Vektoren e0,e1,e2 die gesuchten Vektoren f0,f1,f2, mit denen man die Schnittellipse beschreiben kann. Wie man daraus die Scheitelpunkte der Ellipse und damit ihre Halbachsen bestimmt, wird unter Ellipse erklärt.

Beispiel: Die Bilder gehören zu dem Beispiel mit a=4,b=5,c=3 und der Schnittebene x+y+z=5. Das Bild des Ellipsoidschnittes ist eine senkrechte Parallelprojektion auf eine Ebene parallel zur Schnittebene, d. h., die Ellipse erscheint bis auf eine uniforme Skalierung in wahrer Gestalt. Man beachte, dass f0 hier im Gegensatz zu e0 nicht auf der Schnittebene senkrecht steht. Die Vektoren f1,f2 sind hier im Gegensatz zu e1,e2 nicht orthogonal.

Fadenkonstruktion

Fadenkonstruktion einer Ellipse
|S1S2|= Länge des Fades (rot)
Fadenkonstruktion eines Ellipsoids
Fadenkonstruktion: Bestimmung der Halbachsen

Die Fadenkonstruktion eines Ellipsoids ist eine Übertragung der Idee der Gärtnerkonstruktion einer Ellipse (siehe Abbildung). Eine Fadenkonstruktion eines Rotationsellipsoids ergibt sich durch Konstruktion der Meridian-Ellipsen mit Hilfe eines Fadens.

Punkte eines 3-achsigen Ellipsoids mit Hilfe eines gespannten Fadens zu konstruieren ist etwas komplizierter. Wolfgang Boehm schreibt in dem Artikel Die Fadenkonstruktion der Flächen zweiter Ordnung[3] die Grundidee der Fadenkonstruktion eines Ellipsoids dem schottischen Physiker James Clerk Maxwell (1868) zu. Otto Staude hat in Arbeiten 1882, 1886, 1898[4][5][6] die Fadenkonstruktion dann auf Quadriken verallgemeinert. Die Fadenkonstruktion für Ellipsoide und Hyperboloide wird auch in dem Buch Anschauliche Geometrie[7] von David Hilbert und Stefan Cohn-Vossen beschrieben. Auch Sebastian Finsterwalder beschäftigte sich 1886 mit diesem Thema.[8]

Konstruktionsschritte
(1) Man wähle eine Ellipse und eine Hyperbel, die ein Paar von Fokalkegelschnitten bilden:
Ellipse: E(φ)=(acosφ,bsinφ,0) und
Hyperbel: H(ψ)=(ccoshψ,0,bsinhψ), c2=a2b2
mit den Scheitelpunkten und Brennpunkten der Ellipse
S1=(a,0,0), F1=(c,0,0), F2=(c,0,0), S2=(a,0,0)
und einen Faden (in der Abbildung Bild rot) der Länge l.
(2) Man befestige das eine Ende des Fadens im Scheitelpunkt S1 und das andere Ende im Brennpunkt F2. Der Faden wird in einem Punkt P so gespannt gehalten, dass der Faden von hinten auf der Hyperbel und von vorn auf der Ellipse gleiten kann (siehe Abbildung). Der Faden geht über denjenigen Hyperbelpunkt, mit dem die Entfernung von P nach S1 über einen Hyperbelpunkt minimal wird. Analoges gilt für den Fadenteil von P nach F2 über einen Ellipsenpunkt.
(3) Wählt man den Punkt P so, dass er positive y- und z-Koordinaten hat, so ist P ein Punkt des Ellipsoids mit der Gleichung
x2rx2+y2ry2+z2rz2=1 und
rx=12(la+c) ,ry=rx2c2 ,rz=rx2a2.
(4) Die restlichen Punkte des Ellipsoids erhält man durch geeignetes Umspannen des Fadens an den Fokalkegelschnitten.

Die Gleichungen für die Halbachsen des erzeugten Ellipsoids ergeben sich, wenn man den Punkt P in die beiden Scheitelpunkte Y=(0,ry,0), Z=(0,0,rz) fallen lässt:

Aus der unteren Zeichnung erkennt man, dass F1,F2 auch die Brennpunkte der Äquatorellipse sind. D. h.: Die Äquatorellipse ist konfokal zur gegebenen Fokalellipse. Also ist l=2rx+(ac), woraus sich rx=12(la+c) ergibt. Ferner erkennt man, dass ry2=rx2c2 ist.
Aus der oberen Zeichnung ergibt sich: S1,S2 sind die Brennpunkte der Ellipse in der x-z-Ebene und es gilt rz2=rx2a2.

Umkehrung:
Möchte man ein durch seine Gleichung gegebenes 3-achsiges Ellipsoid mit den Halbachsen rx,ry,rz konstruieren, so lassen sich aus den Gleichungen im Schritt (3) die für die Fadenkonstruktion nötigen Parameter a,b,l berechnen. Für die folgenden Überlegungen wichtig sind die Gleichungen

(5): rx2ry2=c2,rx2rz2=a2,ry2rz2=a2c2=b2.

Konfokale Ellipsoide:
Ist ein zu konfokales Ellipsoid mit den Quadraten der Halbachsen

(6): rx2=rx2λ,ry2=ry2λ,rz2=rz2λ,

so erkennt man aus den vorigen Gleichungen, dass die zu gehörigen Fokalkegelschnitte für die Fadenerzeugung dieselben Halbachsen a,b,c wie die von besitzen. Deshalb fasst man – analog der Rolle der Brennpunkte bei der Fadenerzeugung einer Ellipse – die Fokalkegelschnitte eines 3-achsigen Ellipsoids als deren unendlich viele Brennpunkte auf und nennt sie Fokalkurven des Ellipsoids.[9]

Auch die Umkehrung ist richtig: Wählt man einen zweiten Faden der Länge l und setzt λ=rx2rx2, so gilt ry2=ry2λ, rz2=rz2λ. D. h.: Die beiden Ellipsoide sind konfokal.

Grenzfall Rotationsellipsoid:
Im Fall a=c ist S1=F1,S2=F2, d. h., die Fokalellipse artet in eine Strecke und die Hyperbel in zwei Strahlen auf der x-Achse aus. Das Ellipsoid ist dann ein Rotationsellipsoid mit der x-Achse als Rotationsachse. Es ist rx=l2,ry=rz=rx2c2.

Unten: Parallelprojektion und Zentralprojektion eines 3-achsigen Ellipsoids, wo der scheinbare Umriss ein Kreis ist

Eigenschaften der Fokalhyperbel:
Betrachtet man ein Ellipsoid von einem außerhalb gelegenen Punkt V auf der zugehörigen Fokalhyperbel aus, so erscheint der Umriss des Ellipsoids als Kreis. Oder, anders ausgedrückt: Die Tangenten des Ellipsoids durch V bilden einen senkrechten Kreiskegel, dessen Rotationsachse Tangente in V an die Hyperbel ist.[10][11] Lässt man den Augpunkt V ins Unendliche laufen, entsteht die Ansicht einer senkrechten Parallelprojektion mit einer Asymptote der Fokalhyperbel als Projektionsrichtung. Die wahre Umrisskurve auf dem Ellipsoid ist im Allgemeinen kein Kreis.
In der Abbildung ist unten links eine Parallelprojektion eines 3-achsigen Ellipsoids (Halbachsen: 60, 40, 30) in Richtung einer Asymptote und unten rechts eine Zentralprojektion mit Zentrum V auf der Fokalhyperbel und Hauptpunkt H auf der Tangente an die Hyperbel in V dargestellt. In beiden Projektionen sind die scheinbaren Umrisse Kreise. Links ist das Bild des Koordinatenursprungs O der Mittelpunkt des Umrisskreises, rechts ist der Hauptpunkt H der Mittelpunkt.

Die Fokalhyperbel eines Ellipsoids schneidet das Ellipsoid in seinen vier Nabelpunkten.[12]

Eigenschaft der Fokalellipse:
Die Fokalellipse mit ihrem Inneren kann als Grenzfläche der durch a,b bestimmten Schar von konfokalen Ellipsoide für rz0 als unendlich dünnes Ellipsoid angesehen werden. Es ist dann rx=a,ry=b,l=3ac.

Ellipsoid in beliebiger Lage

Ellipsoid als affines Bild der Einheitskugel

Parameterdarstellung

Eine affine Abbildung lässt sich durch eine Parallelverschiebung um f0 und eine reguläre 3×3-Matrix A beschreiben:

xf0+Ax=f0+xf1+yf2+zf3,

wobei f1,f2,f3 die Spaltenvektoren der Matrix A sind.

Die Parameterdarstellung eines beliebigen Ellipsoids ergibt sich aus der obigen Parameterdarstellung der Einheitskugel und der Beschreibung einer affinen Abbildung:

x(θ,φ)=f0+f1cosθcosφ+f2cosθsinφ+f3sinθ,π/2θπ/2, 0φ<2π

Umgekehrt gilt: Wählt man einen Vektor f0 beliebig und die Vektoren f1,f2,f3 beliebig, aber linear unabhängig, so beschreibt die obige Parameterdarstellung in jedem Fall ein Ellipsoid. Bilden die Vektoren f1,f2,f3 ein Orthogonalsystem, so sind die Punkte f0±fi, i=1,2,3 die Scheitelpunkte des Ellipsoids und |f1|,|f2|,|f3| die zugehörigen Halbachsen.

Ein Normalenvektor im Punkt x(θ,φ) ist

n(θ,φ)=f2×f3cosθcosφ+f3×f1cosθsinφ+f1×f2sinθ

Zu einer Parameterdarstellung eines beliebigen Ellipsoids lässt sich auch eine implizite Beschreibung F(x,y,z)=0 angeben. Für ein Ellipsoid mit Mittelpunkt im Koordinatenursprung, d. h. f0=(0,0,0)T, ist

F(x,y,z)=det(x,f2,f3)2+det(f1,x,f3)2+det(f1,f2,x)2det(f1,f2,f3)2=0

eine implizite Darstellung.[13]

Bemerkung: Das durch obige Parameterdarstellung beschriebene Ellipsoid ist in dem eventuell schiefen Koordinatensystem f0 (Koordinatenursprung), f1,f2,f3 (Basisvektoren) die Einheitskugel.

Ellipsoid als Quadrik

Vorlage:Hauptartikel Ein beliebiges Ellipsoid mit Mittelpunkt f0 lässt sich als Lösungsmenge einer Gleichung

(xf0)A(xf0)=1

schreiben, wobei A eine positiv definite Matrix ist.

Die Eigenvektoren der Matrix A bestimmen die Hauptachsenrichtungen des Ellipsoids und die Eigenwerte von A sind die Kehrwerte der Quadrate der Halbachsen: a2, b2 und c2.[14]

Ellipsoid in der projektiven Geometrie

Schließt man den 3-dimensionalen affinen Raum und die einzelnen Quadriken projektiv durch eine Fernebene bzw. Fernpunkte ab, so sind die folgenden Quadriken projektiv äquivalent, d. h., es gibt jeweils eine projektive Kollineation, die die eine Quadrik in die andere überführt:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Adrien-Marie Legendre: Traite des fonctions elliptiques et des intégrales Euleriennes, Bd. 1. Hugard-Courier, Paris 1825, S. 357.
  2. Suzanne M. Kresta, Arthur W. Etchells III, David S. Dickey, Victor A. Atiemo-Obeng (Hrsg.): Advances in Industrial Mixing: A Companion to the Handbook of Industrial Mixing. John Wiley & Sons, 11. März 2016, ISBN 978-0-470-52382-7, Vorlage:Google Buch.
  3. W. Böhm: Die Fadenkonstruktion der Flächen zweiter Ordnung, Mathemat. Nachrichten 13, 1955, S. 151.
  4. O. Staude: Ueber Fadenconstructionen des Ellipsoides. Math. Ann. 20, 147–184 (1882).
  5. O. Staude: Ueber neue Focaleigenschaften der Flächen 2. Grades. Math. Ann. 27, 253–271 (1886).
  6. O. Staude: Die algebraischen Grundlagen der Focaleigenschaften der Flächen 2. Ordnung. Math. Ann. 50, 398–428 (1898).
  7. D. Hilbert, S. Cohn-Vossen: Anschauliche Geometrie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 3662366851, S. 18.
  8. S. Finsterwalder: Über die Fadenconstruction des Ellipsoides. Mathematische Annalen Bd. 26, 1886, S. 546–556.
  9. O. Hesse: Analytische Geometrie des Raumes. Teubner, Leipzig 1861, S. 287.
  10. D. Hilbert, S. Cohn-Vossen: Anschauliche Geometrie. S. 22.
  11. O. Hesse: Analytische Geometrie des Raumes. S. 301.
  12. W. Blaschke: Analytische Geometrie. S. 125.
  13. Computerunterstützte Darstellende und Konstruktive Geometrie. Uni Darmstadt (PDF; 3,4 MB), S. 88.
  14. Symmetric matrices, quadratic forms, matrix norm, and SVD.