Trikline Anisotropie

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Bravais-Gitter eines triklin anisotropen Kristalls (a≠b≠c, α,β,γ≠90°)

Die trikline Anisotropie (von Vorlage:GrcS tria „drei“ und Vorlage:Lang klinein „neigen“, „beugen“) ist die vollständige Anisotropie eines Werkstoffs/Materials, der / das im triklinen Kristallsystem – mit einer Elementarzelle wie im Bild – vorliegt.

Triklin anisotrope Materialien wie im Bild haben folgende Eigenschaften:

  1. Das Kraft-Verformungs-Verhalten ändert sich, sobald das Material irgendwie gedreht wird.
  2. Bei reinem Zug kommt es zu Schubverzerrungen.
  3. Bei Scherungen treten Normaldehnungen auf.
  4. Scherungen in einer Ebene führen zu Scherungen in anderen Ebenen.

Die Beschreibung von triklin anisotropem linear-elastischem Materialverhalten benötigt die größtmögliche Anzahl an Materialparametern, nämlich 21. Für #Thermo- und Elektromechanische Gleichgewichtseigenschaften werden höchstens 34 weitere Parameter benötigt.

Ein Material ist isotrop, wenn es richtungsunabhängig dasselbe Kraft-Verformungs-Verhalten hat. Bei anisotropen Materialien dagegen hängt das Kraft-Verformungs-Verhalten von der Belastungsrichtung ab. Die trikline Anisotropie ist die umfassendste Art der Anisotropie und enthält alle anderen Arten als Spezialfall, z. B. monokline Anisotropie (α=γ=90°) oder Orthotropie (α=β=γ=90°).

Bedeutung

Feldspate gelten als die wichtigsten gesteinsbildenden Minerale der Erdkruste und kristallisieren monoklin oder triklin.

Die kristallinen Bereiche von PET sind triklin anisotrop, ein Kunststoff, der bei Flaschen (PET-Flaschen), Folien und Textilfasern eingesetzt wird (2008 lag die Produktion bei 40 Millionen Tonnen.)

Materialtheoretische Beschreibung

Symmetriegruppe

Die Richtungsabhängigkeit eines Materials zeichnet sich dadurch aus, dass das Kraft-Verformungs-Verhalten unabhängig (invariant) ist gegenüber nur bestimmten Drehungen des Materials. Diese Drehungen bilden zusammen mit der Punktspiegelung die Symmetriegruppe des Materials.[1]Vorlage:Rp

Bei trikliner Anisotropie sind keinerlei Drehungen möglich, ohne dass sich das Materialverhalten ändern würde.[1]Vorlage:Rp

Das veranschaulichen zwei Experimente an einem Teilchen: Im ersten Experiment bringt man am Teilchen eine bestimmte Kraft auf und misst die resultierende Verformung. Im zweiten Experiment dreht man das Material irgendwie, aber nicht um Vielfache von 360°. Dann bringt man dieselbe Kraft auf wie im ersten Experiment und misst erneut die Verformung. Bei wirklich triklin anisotropem Material wird man im zweiten Experiment immer eine andere Verformung messen wie im ersten.

Die angesprochenen Drehungen werden in der Kontinuumsmechanik durch orthogonale Tensoren Q repräsentiert. Eine Symmetriegruppe gR besteht aus denjenigen Transformationen, die die Formänderungsenergie w invariant lassen. Mathematisch wird das mit dem Verzerrungstensor E durch

𝐐gRw(𝐐𝐄𝐐)=w(𝐄) für alle E

ausgedrückt.[1]Vorlage:Rp Darin bedeutet „·“ das Matrizenprodukt und das hochgestellte „⊤“ eine Transponierung. Mit Q gehört in der Mechanik auch -Q zur Symmetriegruppe, was durch Hinzufügen des negativen Einheitstensors -1, der eine Punktspiegelung repräsentiert, zu gR berücksichtigt wird. Die Symmetriegruppe wird durch die Erzeugenden bestimmt, mit denen sämtliche Elemente der Gruppe durch Matrizenmultiplikation berechnet werden können. Die Symmetriegruppe des triklinen Materials ist in der Mechanik[1]Vorlage:Rp

gR={𝟏,𝟏} mit Gruppenordnung 2

Diese kleinste aller möglichen mechanischen Symmetriegruppen drückt aus, dass das Material keinerlei Symmetrieeigenschaften besitzt. Der Einheitstensor ist mit -1 zwar bereits in gR enthalten (1=(-1)·(-1)). Seine Angabe soll hier unterstreichen, dass als einzige eigentliche Drehung, die keine Drehspiegelung ist, nur die 0-Grad-„Drehung“ in der Symmetriegruppe enthalten ist.[1]Vorlage:Rp

Invarianten

In der isotropen Hyperelastizität hängt die Formänderungsenergie von den Hauptinvarianten I1,2,3 des Verzerrungstensors E ab:

w(E)=w(I1, I2, I3)

Die analoge Darstellung der Anisotropie erfordert, dass ein komplettes System von skalarwertigen Funktionen bekannt ist, die unter allen Transformationen in der Symmetriegruppe gR invariant sind.[1]Vorlage:Rp In der triklinen Anisotropie sind alle Komponenten des Verzerrungstensors in einem körperfesten System Invarianten:[1]Vorlage:Rp

E11, E22, E33, E12, E13, E23.

Vorlage:Anker Darin ist Eij := êi·E·êj für i,j=1,2,3 und ê1,2,3 sind Basisvektoren einer körperfesten Orthonormalbasis. Auf diese, bei trikliner Anisotropie weitgehend beliebige Basis wird im Folgenden Bezug genommen.

Strukturvariable

Die Invarianten können mit Strukturvariablen M dargestellt werden, bei denen

𝐐gRw(𝐐𝐄𝐐,𝐐𝐌𝐐)=w(𝐄) für alle E

gilt. Ihr Name rührt daher, dass die Variablen auf diese Weise die interne Struktur des Materials repräsentieren. Dieser Ansatz hat den Vorteil koordinatenunabhängig zu sein.[1]Vorlage:Rp Die Strukturvariablen sind in gR invariant[2]Vorlage:Rp, siehe Euklidische Transformation:

𝐐gR𝐌=𝐐𝐌𝐐

In der triklinen Anisotropie werden die beiden, zu ê1,2 gehörenden, schiefsymmetrischen Tensoren

N=[ê1]×, V=[ê2]×

als Strukturvariablen benutzt, die im ê1,2,3-System mit dem Kronecker-Delta δ die Darstellung

[e^i]×:=(0δi3δi2δi30δi1δi2δi10)[e^i]×v=e^i×vv

besitzen, siehe Kreuzprodukt#Kreuzproduktmatrix. Aus dem Matrizenprodukt des Verzerrungstensors E mit den Strukturvariablen entstehen im ê1,2,3-System die bereits genannten #Invarianten[2]Vorlage:Rp

E11=Sp(E)+Sp(E·N2),

E22=Sp(E)+Sp(E·V2), E33=-Sp(E)-Sp(E·N2)-Sp(E·V2),
E23=Sp(E·N·V2), E13=Sp(E·N2·V), E12=Sp(E·N·V)

Triklin anisotrope lineare Elastizität

Dieser Abschnitt befasst sich mit den linearen mechanischen Eigenschaften triklin anisotroper Stoffe. Merkmale wie Wärmeausdehnung, Piezoelektrizität oder Doppelbrechung sind Gegenstand des Abschnitts #Weitere Eigenschaften.

Materialgesetz

Gegeben sind zwei Tensoren zweiter Stufe σ und ε mit 3×3-Koeffizienten σij bzw. εij. Der allgemeinste lineare Zusammenhang, den es zwischen diesen Koeffizienten gibt, ist:

fC:εklσij=k,l=13Cijklεkl.

Darin sind Cijkl 81 Koeffizienten mit denen die neun Komponenten εij auf neun Komponenten σij abgebildet werden. In der linearen Elastizitätstheorie, in der der symmetrische Spannungstensor σ eine lineare Funktion des ebenfalls symmetrischen Verzerrungstensors ε ist, reduziert sich die Anzahl der unabhängigen Tensor-Komponenten auf sechs, so dass nur 36 Koeffizienten unabhängig sind (wegen Cijkl=Cijlk=Cjikl). Die Hyperelastizität bewirkt die zusätzliche Symmetrie Cijkl=Cklij, sodass maximal 21 Koeffizienten ausreichen, um das Material zu beschreiben, und die werden bei der triklinen Anisotropie auch gebraucht.

Der Zusammenhang zwischen Spannungen und Verzerrungen kann in Voigt’scher Notation auch als Matrizengleichung geschrieben werden. In einem triklin anisotropen linear elastischen Material nimmt die Spannungs-Dehnungs-Beziehung bezüglich der #körperfesten Basisvektoren die Form[1]Vorlage:Rp Vorlage:Anker

[σ1σ2σ3σ4σ5σ6]=[C11C12C13C14C15C16C22C23C24C25C26C33C34C35C36C44C45C46symC55C56C66][ε1ε2ε3ε4ε5ε6].

an. Mittels der Zuordnung 11→1, 22→2, 33→3, 23→4, 13→5 und 12→6 wird die Anzahl der Indizes halbiert. Die Steifigkeitsmatrix C mit den 21 unabhängigen Komponenten Cij repräsentiert den Elastizitätstensor des Materials.

Da die Inverse der Steifigkeitsmatrix, die sogenannte Nachgiebigkeitsmatrix, ebenfalls voll besetzt ist wie die Steifigkeitsmatrix, ist ersichtlich, dass jede Spannungskomponente für sich einen vollbesetzten Verzerrungstensor verursacht.

Materialparameter

Die Koeffizienten Cij der Steifigkeitsmatrix haben die Dimension von Kraft pro Fläche und sind Parameter des Materials. Die Materialparameter können nicht beliebig gewählt werden, sondern müssen gewissen Stabilitätskriterien genügen. Diese folgen aus der Forderung, dass die Steifigkeits- und Nachgiebigkeitsmatrizen positiv definit sein müssen.

Notwendig dafür ist:

  • Alle Diagonalelemente der Steifigkeits- und Nachgiebigkeitsmatrix müssen positiv sein (damit sich das Material in Zugrichtung streckt, wenn man daran zieht, und nicht staucht) und
  • die Determinante der Steifigkeits- und Nachgiebigkeitsmatrix muss positiv sein (damit es unter Druck komprimiert und nicht expandiert).

Notwendig und hinreichend ist, das alle sechs Eigenwerte der Steifigkeitsmatrix positiv sind, denn dann sind es die der Nachgiebigkeitsmatrix ebenfalls.

Werden an einem realen Werkstoff Materialparameter identifiziert, die diesen Stabilitätskriterien widersprechen, ist Vorsicht geboten.

Hydrostatischer Spannungszustand und Kompressibilität

Der hydrostatische Spannungszustand stellt sich in einem allseitigem Druck ausgesetzten Körper ein. Wegen des auf der Erdoberfläche allgegenwärtigen Luftdrucks, ist dieser Zustand dort überall präsent. Wenn ein Körper aus kompressiblem isotropem Material allseitigem Druck ausgesetzt wird, dann schrumpft er in allen Raumrichtungen gleichermaßen. Ein kompressibles triklin anisotropes Material schrumpft in jeder Raumrichtung unterschiedlich und wird dabei geschert.

Das ist am einfachsten mit der Nachgiebigkeitsmatrix S in Voigt’scher Notation nachzuweisen:

[ε1ε2ε3ε4ε5ε6]=[S11S12S13S14S15S16S12S22S23S24S25S26S13S23S33S34S35S36S14S24S34S44S45S46S15S25S35S45S55S56S16S26S36S46S56S66][ppp000]=p[S11+S12+S13S12+S22+S23S13+S23+S33S14+S24+S34S15+S25+S35S16+S26+S36]

Darin ist p der Druck. Beim triklin anisotropen linear elastischen Werkstoff kommt es bei allseitigem Druck zu Scherungen

γ23:=2ε23:=ε4=p(S14+S24+S34)γ13:=2ε13:=ε5=p(S15+S25+S35)γ12:=2ε12:=ε6=p(S16+S26+S36)

in allen Raumebenen, eine Eigenschaft, die keine andere real existierende Form der Anisotropie aufweist.

Die Kompression wird von den oberen drei Einträgen im rechten Vektor repräsentiert und wenn deren Summe verschwindet, dann zeigt

ε1+ε2+ε3=ε𝗏:=𝗏VV=p[S11+S22+S33+2(S23+S13+S12)]=0

dass das Material in erster Näherung inkompressibel ist, denn die Summe der Normaldehnungen ist die Volumendehnung εv, siehe Deviator#Deviatoren und Volumendehnung. Darin ist V das Volumen bei p=0 und v dasjenige beim aktuellen Druck. Bei kompressiblem Material ergibt sich der Kompressionsmodul K aus dem Kehrwert:[3]Vorlage:Rp

K:=dpdvV=1S11+S22+S33+2(S23+S13+S12)

Beim triklin anisotropen, linear elastischen Werkstoff kontrahiert das Material in allen Raumrichtungen unterschiedlich, was die lineare Kompressibilität[3]Vorlage:Rp

β:=n^εn^p=(S11+S12+S13)n12+(S12+S22+S23)n22+(S13+S23+S33)n32+2[(S14+S24+S34)n2n3+(S15+S25+S35)n1n3+(S16+S26+S36)n1n2]

ausdrückt. Hier sind n1,2,3 die Koordinaten des Einheitsvektors n^ bezüglich der #körperfesten Basisvektoren.

Richtungsabhängigkeit des Elastizitätsmoduls

Der Elastizitätsmodul ist definiert als das Verhältnis der Spannung σ zur Dehnung ε bei reinem Zug:

E:=σε

Bei anisotropem Werkstoff ist der Modul richtungsabhängig und ergibt sich in Richtung des Einheitsvektors n^ aus

En:=σnεn:=n^σn^n^εn^

Bei reinem Zug in Richtung n^ ist σ=σnn^n^ oder in voigtscher Notation

[σ]=σn(n12n22n32n2n3n1n3n1n2)

mit den Komponenten n1,2,3 des Richtungsvektors. Mit der Nachgiebigkeitsmatrix S werden daraus die Verzerrungen und der Verzerrungstensor berechnet mit dem Ergebnis[3]Vorlage:Rp

En={S11n14+2n13(S16n2+S15n3)+n12[S66n22+2(S14+S56)n2n3+2S13n32]+S22n24+2n23(S24n3+S26n1)+n22[S44n32+2(S25+S46)n1n3+2S12n12]+S33n34+2n33(S35n1+S34n2)+n32[S55n12+2(S36+S45)n1n2+2S23n22]}1

Herleitung

In der Hyperelastizität ergeben sich die Spannungen aus der Ableitung der Formänderungsenergie nach den Dehnungen. Damit die Spannungen linear in den Dehnungen sind, muss demnach die Formänderungsenergie quadratisch in den Dehnungen sein, denn nur dann ist ihre Ableitung linear. Unter Verwendung der #Invarianten ergibt sich der Ansatz

w(ε):=a2ε112+b2ε222+c2ε332+2dε232+2eε132+2fε122+gε11ε22+hε11ε33+kε22ε33+2mε11ε23+2nε11ε13+2qε11ε12+2rε22ε23+2sε22ε13+2tε22ε12+2uε33ε23+2vε33ε13+2wε33ε12+4xε23ε13+4yε23ε12+4zε13ε12

mit 21 Parametern a bis z. Nicht-linear hyperelastisches Verhalten kann modelliert werden, indem die Parameter a bis z durch Funktionen der Invarianten ersetzt werden.

Um die Formänderungsenergie nach ε ableiten zu können, müssen die Komponenten εij als Funktion des Tensors ε ausgedrückt werden. Dies gelingt mit der Darstellung des Frobenius-Skalarprodukts ":" als Spur:

𝐀:𝐁:=Spur(𝐀𝐁)

Darin bedeutet "·" das Matrizenprodukt und das hochgestellte ⊤ eine Transponierung. Mit der Abkürzung 𝐊ij=12(e^ie^j+e^je^i) für die symmetrisierten dyadischen Produkte ⊗ der #körperfesten Basisvektoren ê1,2,3 ist dann[4]

𝐊ij:ε=12(εij+εji)=εijdεijdε=𝐊ij

Aus dem Ansatz der Formänderungsenergie berechnen sich die Spannungen zu

σ=dwdε=aε11𝐊11+bε22𝐊22+cε33𝐊33+4dε23𝐊23+4eε13𝐊13+4fε12𝐊12+g(ε11𝐊22+ε22𝐊11)+h(ε11𝐊33+ε33𝐊11)+k(ε22𝐊33+ε33𝐊22)+2m(ε23𝐊11+ε11𝐊23)+2n(ε13𝐊11+ε11𝐊13)+2q(ε12𝐊11+ε11𝐊12)+2r(ε23𝐊22+ε22𝐊23)+2s(ε13𝐊22+ε22𝐊13)+2t(ε12𝐊22+ε22𝐊12)+2u(ε23𝐊33+ε33𝐊23)+2v(ε13𝐊33+ε33𝐊13)+2w(ε12𝐊33+ε33𝐊12)+4x(ε13𝐊23+ε23𝐊13)+4y(ε12𝐊23+ε23𝐊12)+4z(ε12𝐊13+ε13𝐊12)

oder in Voigt-Notation im ê1,2,3-System

[σ11σ22σ33σ23σ13σ12]=[aε11+gε22+hε33+2mε23+2nε13+2qε12gε11+bε22+kε33+2rε23+2sε13+2tε12hε11+kε22+cε33+2uε23+2vε13+2wε12mε11+rε22+uε33+2dε23+2xε13+2yε12nε11+sε22+vε33+2xε23+2eε13+2zε12qε11+tε22+wε33+2yε23+2zε13+2fε12]=[aghmnqgbkrsthkcuvwmrudxynsvxezqtwyzf][ε11ε22ε332ε232ε132ε12]

Die Parameter lassen sich den Einträgen in der #Steifigkeitsmatrix direkt zuordnen. Ableitung der Spannungen nach den Dehnungen liefert den konstanten und symmetrischen Elastizitätstensor 4. Stufe:

:=dσdε=a𝐊11𝐊11+b𝐊22𝐊22+c𝐊33𝐊33+4d𝐊23𝐊23+4e𝐊13𝐊13+4f𝐊12𝐊12+g(𝐊11𝐊22+𝐊22𝐊11)+h(𝐊11𝐊33+𝐊33𝐊11)+k(𝐊22𝐊33+𝐊33𝐊22)+2m(𝐊11𝐊23+𝐊23𝐊11)+2n(𝐊11𝐊13+𝐊13𝐊11)+2q(𝐊11𝐊12+𝐊12𝐊11)+2r(𝐊22𝐊23+𝐊23𝐊22)+2s(𝐊22𝐊13+𝐊13𝐊22)+2t(𝐊22𝐊12+𝐊12𝐊22)+2u(𝐊33𝐊23+𝐊23𝐊33)+2v(𝐊33𝐊13+𝐊13𝐊33)+2w(𝐊33𝐊12+𝐊12𝐊33)+4x(𝐊23𝐊13+𝐊13𝐊23)+4y(𝐊23𝐊12+𝐊12𝐊23)+4z(𝐊13𝐊12+𝐊12𝐊13)

Die Voigt-Notation der Tensoren Kij mit i≠j besitzen den Eintrag ½ an einer Stelle und sonst nur nullen. Mit den Definitionen Vi=Kii für i=1,2,3 und V4=2K23, V5=2K13 sowie V6=2K12, deren Koeffizienten nur nullen und einsen sind, entsteht eine Darstellung des Elastizitätstensors, an der seine Voigt-Notation direkt ablesbar ist:

=(a𝐕1+g𝐕2+h𝐕3+m𝐕4+n𝐕5+q𝐕6)𝐕1+(g𝐕1+b𝐕2+k𝐕3+r𝐕4+s𝐕5+t𝐕6)𝐕2+(h𝐕1+k𝐕2+c𝐕3+u𝐕4+v𝐕5+w𝐕6)𝐕3+(m𝐕1+r𝐕2+u𝐕3+d𝐕4+x𝐕5+y𝐕6)𝐕4+(n𝐕1+s𝐕2+v𝐕3+x𝐕4+e𝐕5+z𝐕6)𝐕5+(q𝐕1+t𝐕2+w𝐕3+y𝐕4+z𝐕5+f𝐕6)𝐕6

Weitere Eigenschaften

Dieser Abschnitt behandelt Eigenschaften die Gegenstand der Mechanik, Elektrizitätslehre, Thermodynamik oder Kristalloptik sind.

Zur Notation: Die Komponenten von Vektoren und Tensoren beziehen sich immer auf die #körperfesten Basisvektoren ê1,2,3, beispielsweise vi=𝗏 · êi wenn 𝗏 ein Vektor ist oder Tiji · T · êj wenn T ein Tensor zweiter Stufe ist, und es gilt die einsteinsche Summenkonvention.

Gleichgewichtseigenschaften

Die Eigenschaften dieses Abschnitts beziehen sich auf Gleichgewichts­lagen oder reversible Prozesse.

Elektrische Permittivität und magnetische Permeabilität

Die elektrische Permittivität und magnetische Permeabilität sind Materialeigenschaften, die die Kräfte bestimmen, die ein elektrisches oder magnetisches Feld auf einen Körper ausübt. Die elektrische Flussdichte oder dielektrische Verschiebung Di ist in einem triklin anisotropen Stoff nicht parallel zur elektrischen Feldstärke Ei, weswegen der Zusammenhang in einem nicht zu starken Feld mit einem Tensor zweiter Stufe, dem Permittivitäts­tensor κij, ausgedrückt wird:[3]Vorlage:Rp

Diij Ej

Die Schreibweise κ statt ε wurde hier gewählt, um eine Verwechslung mit der mechanischen Dehnung zu vermeiden. Der Permittivitätstensor ist symmetrisch, hat damit reelle Eigenwerte und paarweise orthogonale oder orthgonalisierbare Eigenvektoren, und er besitzt in der triklinen Anisotropie sechs unabhängige Komponenten.[3]Vorlage:Rp

Ähnliche Verhältnisse gelten in einem Magnetfeld; es ist nur die dielektrische Verschiebung durch die magnetische Flussdichte Bi, die elektrische Feldstärke durch die magnetische Hi und die Permittivität durch die magnetische Permeabilität μij zu ersetzen:

Biij Hj

Auch der Permeabilitätstensor ist symmetrisch und besitzt in der triklinen Anisotropie sechs unabhängige Komponenten.[3]Vorlage:Rp

Thermodynamik

Mit den Werkzeugen der Thermodynamik können verschiedene Effekte wie elastische Verformung und Piezoelektrizität einheitlich dargestellt und in Beziehung gesetzt werden. Es werden nur kleine, reversible Zustandsänderungen betrachtet, bei denen die mechanischen Dehnungen εij, die dielektrischen Verschiebungen Di und die Entropie s ausschließlich und linear von den mechanischen Spannungen σij, der elektrischen Feldstärke Ei und der Temperatur T abhängen.[3]Vorlage:Rp

Die Differenziale der abhängigen Größen berechnen sich zu

Vorlage:Anker Vorlage:NumBlk

Die Indizes hinter den Klammern bedeuten, dass die Klammerausdrücke unter Konstanthaltung der aufgeführten Größen ausgewertet werden. Wegen der angenommenen Linearität sind die Klammerausdrücke konstant, und die insgesamt 13 Gleichungen (9 Verzerrungen, 3 dielektrische Verschiebungen und die Entropie) können in Matrizenform geschrieben werden, mit einer Systemmatrix, die, wie sich unten zeigt, symmetrisch ist. Durch Ausnutzung der Symmetrie des mechanischen Spannungs- und Verzerrungstensors kann die Systemmatrix auf eine 10×10-Matrix reduziert werden.

Dem ersten und zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zufolge ist das Differenzial der inneren Energie[3]Vorlage:Rp

dU=σijdεij+EjdDj+Tds

Das Differenzial der Funktion

ϕ=UσijεijEiDiTs

wird damit

dϕ=εijdσijDidEisdT=(ϕσij)E,Tdσij+(ϕEi)σ,TdEi+(ϕT)σ,EdT

Koeffizientenvergleich liefert

(ϕσij)E,T=εij,(ϕEi)σ,T=Di,(ϕT)σ,E=s

und nach dem Satz von Schwarz mit Gleichung (*)

(2ϕEkσij)T=(Dkσij)E,T=(εijEk)σ,T=dkijT(2ϕTσij)E=(sσij)E,T=(εijT)σ,E=αijE(2ϕTEi)σ=(sEi)σ,T=(DiT)σ,E=piσ

Dies zeigt:[3]Vorlage:Rp

  • Die oben erwähnte Systemmatrix von Gleichung (*) ist symmetrisch.
  • Die Koeffizienten des inversen Piezoeffekts sind gleich denen des direkten Effekts.
  • Die Koeffizienten für die thermische Ausdehnung sind gleich denen für den piezokalorischen Effekt.
  • Die Koeffizienten für den pyroelektrischen Effekt sind gleich denen für den elektrokalorischen Effekt.

Thermo- und Elektromechanische Gleichgewichtseigenschaften

Das trikline Kristallsystem umfasst die beiden Kristallklassen (Punktgruppen), die in den Tabellen aufgeführt sind.

Kristallsystem Triklin
Kristallklasse¹,           ¹=[2]Vorlage:Rp 1
Her­mann-Mauguin-Symbol¹ 1
#Symmetriegruppe¹ {𝟏}
Gruppenordnung¹ 1
Systemmatrix:[3]Vorlage:Rp
σ1 σ2 σ3 σ4 σ5 σ6 E1 E2 E3 𝚫T
ε1 S11  S12 S13 S14 S15 S16 d11  d21 d31 α1
ε2 S12 S22  S23 S24 S25 S26 d12 d22  d32 α2
ε3 S13 S23 S33  S34 S35 S36 d13 d23 d33  α3
ε4 S14 S24 S34 S44  S45 S46 d14 d24 d34 α4
ε5 S15 S25 S35 S45 S55  S56 d15 d25 d35 α5
ε6 S16 S26 S36 S46 S56 S66  d16 d26 d36 α6
D1 d11 d12 d13 d14 d15 d16 κ11  κ12 κ13 p1
D2 d21 d22 d23 d24 d25 d26 κ12 κ22  κ23 p2
D3 d31 d32 d33 d34 d35 d36 κ13 κ23 κ33  p3
𝚫s α1 α2 α3 α4 α5 α6 p1 p2 p3 cσ/T
Kristallsystem Triklin
Kristallklasse¹,           ¹=[2]Vorlage:Rp 2
Her­mann-Mauguin-Symbol¹ Vorlage:Oberstrich
#Symmetriegruppe¹ {𝟏,𝟏}
Gruppenordnung¹ 2
Systemmatrix:[3]Vorlage:Rp
σ1 σ2 σ3 σ4 σ5 σ6 E1 E2 E3 𝚫T
ε1 S11  S12 S13 S14 S15 S16   ·   ·   · α1
ε2 S12 S22  S23 S24 S25 S26   ·   ·   · α2
ε3 S13 S23 S33  S34 S35 S36   ·   ·   · α3
ε4 S14 S24 S34 S44  S45 S46   ·   ·   · α4
ε5 S15 S25 S35 S45 S55  S56   ·   ·   · α5
ε6 S16 S26 S36 S46 S56 S66    ·   ·   · α6
D1   ·   ·   ·   ·   ·   · κ11  κ12 κ13   ·
D2   ·   ·   ·   ·   ·   · κ12 κ22  κ23   ·
D3   ·   ·   ·   ·   ·   · κ13 κ23 κ33    ·
𝚫s α1 α2 α3 α4 α5 α6   ·   ·   · cσ/T

Vorlage:Absatz Die Symmetriegruppe 2 gehört zu den elf mechanischen Symmetriegruppen oder Anisotropietypen, bei denen die Lage der Atome oder Moleküle in der Elementarzelle die Symmetrien des Kristallgitters widerspiegelt, und sie enthält die Punktspiegelung -1.[2]Vorlage:Rp

Die Systemmatrix der physikalischen Eigenschaften ist symmetrisch, siehe #Thermodynamik, und erfasst hier nur die linearen Effekte einer Theorie erster Ordnung. Der zehnparametrige Zustandsvektor enthält die mechanischen Spannungen σk, die Elektrische Feldstärke Ej und die Temperatur­differenz 𝚫T. Sie verursachen Dehnungen εk, dielektrische Verschiebungen Dj und Entropie­änderungen 𝚫s, was hier klein geschrieben wird, um eine Verwechselung mit den Koeffizienten der Nachgiebigkeitsmatrix zu vermeiden. Die Matrix gibt die Kopplungsgrößen an, wobei die Punkte · für nullen stehen. In der ersten Kristallklasse beschreiben 55, in der zweiten 34 Parameter alle hier aufgeführten, linearisierten, physikalischen Effekte.

Die Gleichungen werden unten in Voigtscher Indexnotation geschrieben. Bei den piezoelektrischen Verzerrungskoeffizienten dik, den Ausdehnungskoeffizient αk, den Verzerrungen εk und Spannungen σk sind für k die Zuordnungen 1→11, 2→22, 3→33, 4→23, 5→13, 6→12 zu beachten, die bei den Nachgiebigkeitskoeffizienten Sjk auf beide Indizies anwendbar sind.[3]Vorlage:Rp

Elastizität (Physik)
Die Nachgiebigkeitsmatrix mit Koeffizienten Sjk vermittelt zwischen Spannungen und Dehnungen, wie im Abschnitt #Triklin anisotrope lineare Elastizität dargelegt: εj=Sjk σk
Inverser Piezoeffekt
Anlegen einer elektrischen Spannung bewirkt eine Verformung: εk=Ej djk gemäß den piezoelektrischen Verzerrungskoeffizienten djk. Dieser Effekt ist nur in der ersten Kristallklasse zu beobachten.
Thermische Ausdehnung
Eine Temperaturerhöhung lässt das Material sich in allen Raumrichtungen ausdehnen: εkk 𝚫T[3]Vorlage:Rp Die Ausdehnungskoeffizienten sind die Koeffizienten eines symmetrischen Tensors zweiter Stufe. Eine Temperaturänderung bewirkt neben Normaldehnungen auch Schubverzerrungen.
Piezoeffekt
Eine mechanische Spannung erzeugt eine dielektrische Verschiebung Dj=djk σk, was nur in der ersten Kristallklasse möglich ist.
Permittivität
Eine angelegte elektrischen Feldstärke Ei bewirkt mit der Permittivität κij eine dielektrische Verschiebung Diij Ej.
Pyroelektrischer Effekt
Eine Temperaturänderung 𝚫T bewirkt eine dielektrische Verschiebung Di=pi 𝚫T mit der pyroelektrischen Konstante pi, die in der zweiten Kristallklasse null ist, d. h. der Effekt tritt dort nicht auf.
Entropie­änderung
Eine Entropieänderung wird durch mechanische und elektrische Spannungen sowie eine Temperaturänderung erzeugt: 𝚫s=αk σk+pi Ei+(cσ/T) 𝚫T, wobei cσ die spezifische Wärmekapazität bei konstanter mechanischer Spannung ist.[3]Vorlage:Rp In der zweiten Kristallklasse trägt die elektrische Spannung wegen p1,2,3=0 nichts dazu bei.

Transport-Eigenschaften

Bei den Eigenschaften in diesem Abschnitt geht es um Transport von Wärme oder elektrischer Ladung, Prozesse die mit Dissipation und Irreversibilität zu tun haben.

Wärmeleitfähigkeit

In der triklinen Anisotropie ist die Wärmestromdichte q˙ nicht – wie in isotropen Medien – antiparallel zum Temperaturgradient grad T, weshalb für die Wärmeleitfähigkeit λ ein Wärmeleitfähigkeitstensor λ einzusetzen ist:[3]Vorlage:Rp

q˙=λgradT

Der Wärmeleitfähigkeitstensor ist symmetrisch und in der triklinen Anisotropie voll besetzt.[3]Vorlage:Rp

Das Onsagersche Prinzip führt zwar nur darauf, dass die Divergenz des schiefsymmetrischen Anteils div(λ-λ) den Nullvektor ergibt, λ also durchaus schiefsymmetrisch sein kann (das hochgestellte „⊤“ bedeutet eine Transponierung). Da dies aber erstens zu keinen messbaren Effekten führt und zweitens die Konsequenz hätte, dass das Vakuum eine nicht verschwindende Wärmeleitfähigkeit besitzen müsste, ist die Annahme der Symmetrie zwar nicht erzwungen, so doch statthaft.[3]Vorlage:Rp

Spezifischer Widerstand

In der triklinen Anisotropie ist die Stromdichte Ji nicht – wie in isotropen Medien – parallel zur elektrischen Feldstärke Ei, weshalb sich der spezifische Widerstand ρ als Tensor zweiter Stufe darstellt:[3]Vorlage:Rp

Eiik Jk

Die elektrische Leitfähigkeit σ ist dann ebenfalls ein Tensor:

Jiik Ek

(nicht zu verwechseln mit dem mechanischen Spannungstensor.) Diese Tensoren sind symmetrisch und in der triklinen Anisotropie voll besetzt.

Thermoelektrizität

Die Thermoelektrizität wird im anisotropen Stoff mathematisch beschrieben durch die Gleichungen[3]Vorlage:Rp

gradμ¯=e2ρJeΣgradTq˙=TΣJeλgradT

mit

Der thermoelektrische Tensor Σ ist unsymmetrisch und im triklinen Material voll besetzt.[3]Vorlage:Rp

Optische Eigenschaften

Vorlage:Hauptartikel Bei den Eigenschaften in diesem Abschnitt geht es darum, wie durchsichtige Kristalle auf sie durchdringendes Licht wirken und wie das von äußeren Einflüssen abhängt. Allgemein lässt sich sagen:

Vorlage:Zitat

Ein äußerer Einfluss vermag die Symmetrieeigenschaften eines Kristalls nur zu verringern. Wenn ein dem Kristall (ohne Einfluss) und dem äußeren Einfluss (bevor er auf das Kristall angewendet wird) gemeinsames Symmetrieelement auf das Kristall und den äußeren Einfluss angewendet wird, dann wird sich bei beiden keine Veränderung zeigen.

Doppelbrechung

Der Brechungsindex ist eine Materialeigenschaft, die nach dem snelliusschen Brechungsgesetz angibt, wie groß die Richtungsänderung eines Lichtstrahls beim Durchtritt durch ein transparentes Kristall sein wird. Der Brechungsindex lässt sich anschaulich aus dem Indexellipsoid ableiten, dessen Halbachsen erstens parallel zu den Eigenvektoren der dielektrischen Moduln ηij ausgerichtet und deren Länge zweitens eine Funktion der entsprechenden Eigenwerte sind. Die dielektrischen Moduln sind an denselben Stellen besetzt wie die Permittivität κij und daher wie sie symmetrisch (ηijji). Triklin anisotrope Stoffe sind optisch zweiachsig, denn sie besitzen sechs unabhängige dielektrische Moduln.[3]Vorlage:Rp Ferner beeinflussen mechanische und elektrische Spannungen die Moduln, siehe #Photoelastischer und elektrooptischer Effekt.

Photoelastischer und elektrooptischer Effekt

Vorlage:Siehe auch Die dielektrischen Moduln, siehe #Doppelbrechung, werden von der elektrischen Feldstärke Ek und von mechanischen Spannungen σkl beeinflusst:

𝚫ηij=zijk Ek + πijkl σkl

Die zijk werden elektro-optische und die πijkl piezo-optische Koeffizienten genannt.[3]Vorlage:Rp Ein einachsiger Zug oder ein elektrisches Feld ergibt auf diese Weise ein optisch zweiachsiges Kristall.[3]Vorlage:Rp Die ηij sind aus den gleichen Gründen symmetrisch (ηijji) wie die Permittivität κij, siehe #Thermodynamik. Von den 27 möglichen elektro-optischen Koeffizienten sind daher nur 18 unabhängig, genauso viele wie piezoelektrische Verzerrungskoeffizienten dijk, siehe #Thermo- und Elektromechanische Gleichgewichtseigenschaften. Der elektro-optische Effekt tritt daher nur in der ersten und nicht in der zweiten Kristallklasse auf.

Weil der mechanische Spannungstensor σij symmetrisch ist, sind von den 34=81 piezo-optischen Koeffizienten nur 36 unabhängig (wegen πijklijlkjikl.) Diese Anzahl wird in der triklinen Anisotropie für die Beschreibung der optischen Elastizität gebraucht, weil keine weiteren Symmetrien auftreten.[3]Vorlage:Rp

Optische Aktivität

Vorlage:Siehe auch Die optische Aktivität bezeichnet die Eigenschaft durchsichtiger Materialien die Polarisations­richtung des durchdringenden Lichts zu drehen. Der Drehwinkel ist[3]Vorlage:Rp

ϕ=πdλ0n¯(k^𝐠k^)

mit

Ein Kristall, dessen #Symmetriegruppe die Punktspiegelung -1 enthält, kann nicht optisch aktiv sein[3]Vorlage:Rp, und daher ist in der zweiten Kristallklasse g=0. Im triklin anisotropen Material der ersten Kristallklasse besitzt der Drehtensor sechs unabhängige Komponenten.

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Vorlage:Literatur
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Vorlage:Literatur
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 3,22 3,23 3,24 3,25 3,26 Vorlage:Literatur
  4. Die ij-Komponente eines beliebigen Tensors zweiter Stufe T im ê1,2,3-System ist
    Tij:=e^i𝐓e^j=e^j(e^i𝐓)=Spur(e^je^i𝐓):=(e^ie^j):𝐓
    Die Fréchet-Ableitung hiervon nach T ist der beschränkte lineare Operator 𝒜 der – sofern er existiert – in allen Richtungen H dem Gâteaux-Differenzial entspricht, also
    𝒜(𝐇)=dds[(e^ie^j):(𝐓+s𝐇)]|s=0=(e^ie^j):𝐇𝐇
    Darin ist s und der lineare Operator ist das Skalarprodukt mit e^ie^j. Hier ist 𝐓=ε ein symmetrischer Tensor, dessen Differenzial H auch symmetrisch ist. Beim Skalarprodukt mit diesem trägt nur der symmetrische Anteil etwas bei:
    (e^ie^j):𝐇=12(e^ie^j+e^je^i):𝐇=𝐊ij:𝐇
    wo nun H auch unsymmetrisch sein kann. Dann wird auch
    𝒜=Tij𝐓=𝐊ij
    geschrieben.

Literatur