Träger (Mathematik)

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Vorlage:Dieser Artikel In der Mathematik bezeichnet der Träger (engl. support) meist die abgeschlossene Hülle der Nichtnullstellenmenge einer Funktion oder anderer Objekte.

Analysis

Träger einer Funktion

Der Träger von f wird meist mit Tr(f)[1] oder supp(f) bezeichnet.

Sei A ein topologischer Raum und f:A eine Funktion. Der Träger von f besteht dann aus der abgeschlossenen Hülle der Nichtnullstellenmenge von f, formal:

Tr(f)=supp(f):={xAf(x)0}

Träger einer Distribution

Sei Ω eine offene Teilmenge des d und T𝒟(Ω) eine Distribution. Man sagt, dass ein Punkt x0Ω zum Träger von T gehört, und schreibt x0supp(T), wenn für jede offene Umgebung UΩ von x0 eine Funktion ϕ𝒟(U) existiert mit T(ϕ)0.

Falls T eine reguläre Distribution T=Tf mit stetigem f ist, so ist diese Definition äquivalent zur Definition des Trägers einer Funktion (der Funktion f).

Beispiele

Ist f: mit f(x)=x, dann ist supp(f)=, denn die Nichtnullstellenmenge von f ist {0}, deren Abschluss ganz ist. Dasselbe gilt für jede Polynom-Funktion außer der Nullfunktion.

Ist f: mit f(x)=1, falls |x|<1, sonst 0, dann ist supp(f) die Menge {x:|x|1}.

Ist χ die charakteristische Funktion von :χ(x)=1, falls x, und χ(x)=0, falls x, dann ist der Träger , also der Abschluss von .

Sei U eine offene Teilmenge des d. Die Menge aller stetigen Funktionen von U nach mit kompaktem Träger bildet einen Vektorraum, der mit Cc(U) bezeichnet wird.

Die Menge Cc(U) aller glatten (unendlich oft stetig differenzierbaren) Funktionen mit kompaktem Träger in U spielt als Menge der „Testfunktionen“ eine große Rolle in der Theorie der Distributionen.

Die Delta-Distribution δ(f):=f(0) hat den Träger {0}, denn mit ω:=d{0} gilt: Ist f aus Cc(ω), dann ist δ(f)=0.

Garbentheorie

Es sei F eine Garbe abelscher Gruppen über einem topologischen Raum X.

Träger eines Schnittes

Für eine offene Teilmenge UX und einen Schnitt sΓ(U,F) heißt der Abschluss der Menge derjenigen Punkte xX, für die das Bild von s im Halm Fx ungleich null ist, der Träger von s, meist mit supps oder |s| bezeichnet.

Insbesondere bezeichnet man als Träger eines auf einer Mannigfaltigkeit M definierten Vektorfeldes F:MTM den Abschluss der Menge der Punkte, in denen das Vektorfeld nicht Null ist.

Der Träger eines Schnittes ist nach Definition stets abgeschlossen.

Träger einer Garbe

Der Träger von F selbst ist die Menge der Punkte xX, für die der Halm Fx ungleich null ist.

Der Träger einer Garbe ist nicht notwendigerweise abgeschlossen, der Träger einer kohärenten Modulgarbe hingegen schon.

Literatur

  • Roger Godement: Théorie des faisceaux. Hermann, Paris 1958.

Einzelnachweise

  1. Bei der Schreibweise Tr(f) gibt es möglicherweise Verwechslungsgefahr mit der Spur einer quadratischen Matrix, die auf Englisch trace heißt.