Die folgende Liste enthält die meisten bekannten Formeln aus der Trigonometrie in der Ebene. Die meisten dieser Beziehungen verwenden trigonometrische Funktionen.
Dabei werden die folgenden Bezeichnungen verwendet: Das Dreieck habe die Seiten , und , die Winkel , und bei den Ecken , und . Ferner seien der Umkreisradius, der Inkreisradius und , und die Ankreisradien (und zwar die Radien der Ankreise, die den Ecken , bzw. gegenüberliegen) des Dreiecks . Die Variable steht für den halben Umfang des Dreiecks :
.
Schließlich wird die Fläche des Dreiecks mit bezeichnet. Alle anderen Bezeichnungen werden jeweils in den entsprechenden Abschnitten, in denen sie vorkommen, erläutert.
Es ist zu beachten, dass hier die Bezeichnungen für den Umkreisradius , den Inkreisradius und die drei Ankreisradien , , benutzt werden. Oft werden davon abweichend für dieselben Größen auch die Bezeichnungen , , , , verwendet.
Mittels dieser Gleichungen lassen sich die drei vorkommenden Funktionen durch eine der beiden anderen darstellen:
für
für
für
für
für
für
für
für
für
für
für
für
Vorzeichen der Winkelfunktionen
Die Vorzeichen von , und stimmen überein mit denen ihrer Kehrwertfunktionen , bzw. .
Wichtige Funktionswerte
Darstellung wichtiger Funktionswerte von Kosinus (1. Klammerwert) und Sinus (2. Klammerwert) auf dem Einheitskreis
(rad)
Mit Hilfe der Additionstheoreme sind noch viele weitere Werte durch algebraische Ausdrücke (ggfs. mit verschachtelten Quadratwurzeln) darstellbar, insbesondere alle ganzzahligen Vielfachen von .[2]
Symmetrien
Die trigonometrischen Funktionen haben einfache Symmetrien:
Phasenverschiebungen
Rückführung auf spitze Winkel
Darstellung durch den Tangens des halben Winkels
Mit der Bezeichnung
gelten die folgenden Beziehungen für beliebiges
Additionstheoreme
Figur 1Figur 2
Für Sinus und Kosinus lassen sich die Additionstheoreme aus der Verkettung zweier Drehungen um den Winkel bzw. herleiten. Das ist elementargeometrisch möglich; sehr viel einfacher ist das koordinatenweise Ablesen der Formeln aus dem Produkt zweier Drehmatrizen der Ebene . Alternativ folgen die Additionstheoreme aus der Anwendung der Eulerschen Formel auf die Beziehung . Die Ergebnisse für das Doppelvorzeichen ergeben sich durch Anwendung der Symmetrien.[3]
Eine geometrische Herleitung ist in Figur 3 für Winkel und zwischen 0° und 90° veranschaulicht.[7]
Zu Figur 3:
Aus der Berechnung der Flächeninhalte der beiden grauen Dreiecke ergibt sich . Hieraus folgt .
Weitere Beziehungen:
Winkelfunktionen für weitere Vielfache
Die Formeln für Vielfache berechnen sich normalerweise über die komplexen Zahlen aus der Euler-Formel
und der DeMoivre-Formel
.
Damit ergibt sich
.
Zerlegung in Real- und Imaginärteil liefert dann die Formeln für
und
bzw. die allgemeine Reihendarstellung.
Zur Berechnung des Funktionswertes des halben Arguments dienen die Halbwinkelformeln[13], welche sich mittels Substitution aus den Doppelwinkelformeln herleiten lassen:
Eine geometrische Herleitung der dritten Formel ist in Figur 4 für Winkel und zwischen 0° und 90° veranschaulicht.[19] Aus der Berechnung der Flächeninhalte der beiden grauen Dreiecke ergibt sich unmittelbar .
Aus den Additionstheoremen lassen sich Identitäten ableiten, mit deren Hilfe die Summe zweier trigonometrischer Funktionen als Produkt dargestellt werden kann:[13]
Daraus ergeben sich noch Spezialfälle:
Produkte der Winkelfunktionen
Produkte der trigonometrischen Funktionen lassen sich mit folgenden Formeln berechnen:[13]
Die folgenden Formeln gelten für beliebige ebene Dreiecke und folgen nach längeren Termumformungen aus , solange die in den Formeln vorkommenden Funktionen wohldefiniert sind (Letzteres betrifft nur die Formeln, in denen Tangens und Kotangens vorkommen).
Der Sinus (rot) verglichen mit seinem 7. Taylorpolynom (grün)
Wie auch sonst in der Analysis werden alle Winkel im Bogenmaß angegeben.
Man kann zeigen, dass der Kosinus die Ableitung des Sinus darstellt und die Ableitung des Kosinus der negative Sinus ist. Hat man diese Ableitungen, kann man die Taylorreihe entwickeln (am einfachsten mit dem Entwicklungspunkt ) und zeigen, dass die folgenden Identitäten für alle aus den reellen Zahlen gelten. Mit diesen Reihen werden die trigonometrischen Funktionen für komplexe Argumente definiert ( bzw. bezeichnet dabei die Bernoulli-Zahlen):
↑ 4,04,1Otto Forster: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen. vieweg 1983, Seite 87.
↑Roger B. Nelsen: Beweise ohne Worte, Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Nicola Oswald, Springer Spektrum, Springer-Verlag BerlinHeidelberg 2016, ISBN 978-3-662-50330-0, Seite 44
↑I. N. Bronstein, K. A. Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik. 19. Auflage, 1979. B.G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig. S. 237.
↑Roger B. Nelsen: Beweise ohne Worte, Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Nicola Oswald, Springer Spektrum, Springer-Verlag BerlinHeidelberg 2016, ISBN 978-3-662-50330-0, Seite 46
↑Milton Abramowitz and Irene A. Stegun, 22.3.15, (s. a. oben „Weblinks“)
↑Milton Abramowitz and Irene A. Stegun, 4.3.27, (s. a. oben „Weblinks“)
↑Milton Abramowitz and Irene A. Stegun, 4.3.29, (s. a. oben „Weblinks“)
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, Table of Integrals, Series, and Products, Academic Press, 5th edition (1994), ISBN 0-12-294755-X 1.333.4
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.331.3 (Bei dieser Formel enthält Gradshteyn/Ryzhik allerdings einen Vorzeichenfehler)
↑Milton Abramowitz and Irene A. Stegun, 4.3.28, (s. a. oben „Weblinks“)
↑Milton Abramowitz and Irene A. Stegun, 4.3.30, (s. a. oben „Weblinks“)
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.335.4
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.335.5
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.331.3
↑Roger B. Nelsen: Beweise ohne Worte, Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Nicola Oswald, Springer Spektrum, Springer-Verlag BerlinHeidelberg 2016, ISBN 978-3-662-50330-0, Seite 49
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.321.1
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.321.2
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.321.3
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.321.4
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.321.5
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.323.1
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.323.2
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.323.3
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.323.4
↑I. S. Gradshteyn and I. M. Ryzhik, ebenda 1.323.5