Dirac–Kähler-Gleichung

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Die Dirac–Kähler-Gleichung (auch Ivanenko–Landau–Kähler-Gleichung) ist eine geometrische Formulierung der Dirac-Gleichung auf pseudo-riemannschen Mannigfaltigkeiten mithilfe des Laplace–de Rham-Operators. Die Gleichung wurde von Dmitri Ivanenko und Lew Landau im Jahr 1928 entdeckt,[1] Erich Kähler entdeckte sie erneut im Jahr 1962.[2]

Konstruktion

Sei M eine n-dimensionale glatte Mannigfaltigkeit. Das Differential d:Ωk(M)Ωk+1(M) erhöht den Grad einer Differentialform und das adjungierte Differential δ:Ωk(M)Ωk1(M) verringert den Grad einer Differentialform. Der Laplace–de-Rham-Operator:

Δ=dδ+δd:Ωk(M)Ωk(M)

erhält daher den Grad einer Differentialform. Mit den Komplexitätsbedingungen d2=δ2=0 ergeben sich die Zusammenhänge (d±δ)2=±Δ, wodurch Dirac-Operatoren ähnlich wie bei der Konstruktion der Dirac-Gleichung existieren, sodass deren Quadrat der Laplace–de-Rham-Operator ist. Diese können jedoch nicht mehr auf den Vektorräumen von Differentialformen eines einzigen Grades definiert werden kann, daher ist der Übergang auf die direkte Summe:

Ω(M)=k=0nΩk(M)

notwendig. Einer dieser Dirac-Operatoren ist der Dirac–Kähler-Operator:

dδ:Ω(M)Ω(M).

Für ein Skalar m und eine Differentialform ωΩk(M) ist die Dirac–Kähler-Gleichung gegeben durch:[3]

(dδ+m)ω=0.

Diese besteht aus n+3 miteinander gekoppelten Differentialgleichungen für n+1 Differentialformen. Für ω=k=0nωk mit ωkΩk(M)sind diese gegeben durch:

dωk1δωk+1+mωk=0

für k=1,0,,n,n+1. Für die Randfälle k=1 und k=n+1 ergeben sich dabei jeweils dωn=0 und δω0=0, was sowieso aus Gradgründen gelten muss, da es keine 1- und n+1-Formen auf M gibt. Dadurch gibt es tatsächlich nur n+1 miteinander gekoppelte Differentialgleichungen für n+1 Differentialformen. Für k=0 und k=n ergibt sich:

δω1+mω0=0
dωn1+mωn=0.

Durch Anwendung von dδm auf die Dirac–Kähler-Gleichung wird diese zur Klein–Gordon-Gleichung (Δ+m2)ω=0, bei welcher die einzelnen Differentialgleichungen entkoppeln und daher jede einzelne Differentialform ωk mit (Δ2+m2)ωk=0die Klein–Gordon-Gleichung erfüllt. Würde für die Dirac–Kähler-Gleichung stattdessen der Operator d+δ verwendet werden, würden diese stattdessen (Δm2)ω=0 erfüllen.

Einzelnachweise