Chern-Simons-Form

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Vorlage:Dieser Artikel Die Chern-Simons-Formen sind bei der Definition von sekundären charakteristischen Klassen verwendete Differentialformen, die in der Mathematik in Differentialgeometrie und Differentialtopologie in verschiedenen Zusammenhängen vorkommen, insbesondere in Eichtheorien. Die Chern-Simons-3-Form definiert das Wirkungsfunktional der Chern-Simons-Theorie. Sie sind benannt nach Shiing-Shen Chern und James Harris Simons, den Autoren der 1974 veröffentlichten Arbeit Characteristic Forms and Geometric Invariants.

Definition

Sei M eine Riemannsche Mannigfaltigkeit. Der Riemannsche Zusammenhang

AΩ1(P(M),𝔤𝔩(n))

ist eine Lie-Algebra-wertige 1-Form auf dem Rahmenbündel P(M).

Die Chern-Simons-1-Form wird definiert durch

Tr[𝐀],

wobei Tr die Spur von Matrizen bezeichnet.

Die Chern-Simons-3-Form wird definiert durch

Tr[𝐅𝐀13𝐀𝐀𝐀].

Die Chern-Simons-5-Form wird definiert durch

Tr[𝐅𝐅𝐀12𝐅𝐀𝐀𝐀+110𝐀𝐀𝐀𝐀𝐀]

wobei die Krümmung 𝐅 definiert ist durch

𝐅=d𝐀+𝐀𝐀.

Die allgemeine Chern-Simons-Form ω2k1 ist definiert, so dass

dω2k1=Tr(𝐅k),

wobei 𝐅k durch das äußere Produkt von Differentialformen definiert wird.

Falls M eine parallelisierbare 2k-1-dimensionale Mannigfaltigkeit ist (zum Beispiele eine orientierbare 3-Mannigfaltigkeit), dann gibt es einen Schnitt s:MP(M) und das Integral von s*ω2k1 über die Mannigfaltigkeit M ist eine globale Invariante, die modulo der Addition ganzer Zahlen wohldefiniert ist. (Für verschiedene Schnitte unterscheiden sich die Integrale nur um ganze Zahlen.) Die so definierte Invariante ist die Chern-Simons-Invariante

cs(M)/.

Allgemeine Definition für Prinzipalbündel und invariante Polynome

Sei G eine Lie-Gruppe mit Lie-Algebra 𝔤 und fIk(𝔤) ein invariantes Polynom.

Jedem invarianten Polynom f entspricht eine Chern-Simons-Form von G-Prinzipalbündeln wie folgt.

Sei π:PM ein Prinzipalbündel mit Strukturgruppe G. Man wähle eine Zusammenhangsform ωΩ1(P,𝔤) und bezeichne mit ΩΩ2(P,𝔤) ihre Krümmungsform. Dann ist die Chern-Simons-Form TfΩ2k1(P,) definiert durch

Tf=i=0k1Aif(ω[ω,ω]iΩki1)

mit Ai:=(1)ik!(k1)!2i(k+i)!(k1i)!.

Im Fall flacher Bündel vereinfacht sich diese Formel zu (1)k1k!(k1)!2k1(2k1)!f(ω[ω,ω]k1).

Es gilt die Gleichung

dTf=f(Ω,,Ω),

im Fall flacher Bündel also dTf=0.

Bekanntlich entspricht jede charakteristische Klasse uH*(BG,) einem invarianten Polynom, siehe Chern-Weil-Theorie. Falls f(Ω,,Ω)=0, dann verschwindet nach Chern-Weil-Theorie die entsprechende charakteristische Klasse uf in reeller Kohomologie. Die Form Tf ist in diesem Fall geschlossen und definiert zunächst eine Klasse in der Kohomologie von P. Zurückziehen mittels eines Schnittes definiert eine Kohomologieklasse von M, welche modulo ganzer Zahlen wohldefiniert ist. Die so definierte Kohomologieklasse in H*(M,/) passt in die Bockstein-Folge

H2k1(M,/)H2k(M,)H2k(M,),

wo sie auf die charakteristische Klasse uf abgebildet wird, deren Bild in reeller Kohomologie verschwindet.

Siehe auch

Quellen

  • Chern, S.-S.; Simons, J.: Characteristic forms and geometric invariants. The Annals of Mathematics, Second Series 99, 1974, S. 48–69.