Zweidimensionale Yang-Mills-Theorie

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Zweidimensionale Yang-Mills-Theorie (auch D = 2 Yang-Mills-Theorie, kurz D = 2 YM) ist in der Differentialgeometrie der Spezialfall der Yang-Mills-Theorie über einer Basismannigfaltigkeit mit zwei Dimensionen. Dieser Spezialfall erlaubt die Konstruktion des Yang-Mills-Maßes auf dem Raum aller Zusammenhänge des Hauptfaserbündels sowie ihren Orbiträumen bezüglich der Eichgruppe.[1] Außerdem sind alle nichtflachen Yang-Mills-Zusammenhänge bereits Yang-Mills-Higgs-Zusammenhänge für ein nichttriviales Higgs-Feld, welches sich direkt aus diesen konstruieren lässt. Eine zentrale Anwendung findet die zweidimensionale Yang-Mills-Theorie in einer zweidimensionalen Formulierung der Quantenchromodynamik (auch ’t Hooft-Modell genannt), welche die starke Wechselwirkung beschreibt.[2]

Grundlagen

Sei G eine Lie-Gruppe mit Lie-Algebra 𝔤 und EB ein G-Hauptfaserbündel, wobei B eine orientierbare Riemannsche 2-Mannigfaltigkeit ist. Es sei AΩAd1(E,𝔤)Ω1(B,Ad(E)) ein Zusammenhang und FA:=dAA=dA+[AA]ΩAd2(E,𝔤)Ω2(B,Ad(E)) dessen Krümmungsform. Da B zweidimensional ist, kann tr(FA)Ω2(B) (auch notiert als FA), wobei tr die Spur (englisch trace) notiert und die Differentialform wieder reellwertig macht, über dieser integriert werden (wofür die Riemannsche Struktur notwendig ist). Gemäß der Chern-Weil-Theorie ergibt dies für G<U(n) (was für jedes kompakte G wegen des Satzes von Peter-Weyl erfüllt ist) die erste Chern-Klasse des Hauptfaserbündels (definiert als die des assoziierten Vektorbündels E×Gn):[3]

c1(E),[B]=c1(E×Gn),[B]=i2πBtr(FA).

Die Kronecker-Paarung der ersten Chern-Klasse c1(E)H2(B;) mit der durch die (ebenso im Integral eingehende) Orientierung gegebenen Fundamentalklasse [B]H2(B,) wird dabei zur Vereinfachung auch oft weggelassen. In diesem Fall vergleicht die Gleichung jedoch eine Kohomologieklasse mit einer ganzen Zahl.

Ist A flach (FA=0), dann ist also c1(E)=0. Daher ist die erste Chern-Klasse eine Obstruktion für die Existenz von flachen Zusammenhängen auf zweidimensionalen Mannigfaltigkeiten. Yang-Mills-Zusammenhänge (dAFA=0) sind dadurch nicht nur eine Verallgemeinerung von flachen Zusammenhängen, sondern ebenfalls eine Alternative für Hauptfaserbündel, auf denen diese nicht existieren.

Spezialfall

Yang-Mills-Higgs-Gleichungen

In den Yang-Mills-Gleichungen dAFA=0 wird noch zusätzlich der Hodge-Stern-Operator auf die Krümmungsform FA angewendet. Da B eine 2-Mannigfaltigkeit ist, ergibt dies eine 0-Form FAΩ0(B,Ad(E))=Γ(B,Ad(E)). Daher ist der Grad nur in dieser Dimension identisch mit dem eines Higgs-Feldes Φ, wodurch sich eine spezielle Eigenschaft ergibt. Ein Yang-Mills-Zusammenhang A, also eine Lösung der Yang-Mills-Gleichungen dAFA=0, ist sogar ein Yang-Mills-Higgs-Zusammenhang für das nicht unbedingt triviale Higgs-Feld Φ=FA, also eine Lösung der Yang-Mills-Higgs-Gleichungen:

dAFA+[Φ,dAΦ]=0;
dAdAΦ=0.

Dies folgt einfach daraus, dass die beiden Terme des Higgs-Feldes herausfallen:

dAΦ=dAFA=0.

Yang-Mills-Maß

Zuerst definiert wurde das Yang-Mills-Maß von Bruce Driver sowie von Leonard Gross, Christopher King und Ambar Sengupta. Mit der Yang-Mills-Wirkung:

YM(A):=BFA2dvolg.

und einem Parameter T ist das Yang-Mills-Maß gegeben durch:

dμT(A)=1ZTeYM(A)/TDA.

Anwendung auf die 2-Sphäre

Eine einfache 2-Mannigfaltigkeit ist die 2-Sphäre S2. Die komplexe Hopf-Faserung 24S3S2P1,(z,w)[z:w] ist etwa ein U(1)-Hauptfaserbündel über S2. Zudem korrespondieren derartige Hauptfaserbündel mit der Quantisierung der Ladung eines magnetischen Monopols in drei Dimensionen (auch Dirac-Monopol genannt). Dies entspricht ihrer Klassifikation durch die ganzen Zahlen:[4][5][6]

PrinU(1)(S2)[S2,BU(1)]=π2BU(1)π1U(1)π1S1

Dabei ist BU(1)P der klassifizierende Raum der Eichgruppe U(1). Das triviale Hauptfaserbündel entspricht 0 und die komplexe Hopf-Faserung entspricht 1.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise