Twist-Knoten (Mathematik)

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Im mathematischen Gebiet der Knotentheorie ist ein Twist-Knoten ein durch wiederholtes Twisten eines Unknotens entstandener Knoten. Für jede Anzahl n von Halb-Twists gibt es einen Twist-Knoten Tn. Die Twist-Knoten bilden also eine unendliche Familie von Knoten, neben den Torusknoten werden die Twist-Knoten als die einfachste Familie von Knoten angesehen.

Twist-Knoten sind also die Whitehead-Doppel des Unknotens.

Eigenschaften

Der Stevedore-Knoten entsteht aus einem Unknoten mit vier Half-Twists durch Verschlingen der beiden Enden.

Alle Twist-Knoten haben Entknotungszahl u(K)=1, weil der Knoten (wie im Bild rechts) durch Entschlingen der beiden Enden entknotet werden kann.

Twist-Knoten sind spezielle 2-Brücken-Knoten.

Mit Ausnahme der Kleeblattschlinge sind alle Twist-Knoten hyperbolisch.

Nur der Unknoten und der Stevedore-Knoten sind Scheibenknoten.

Die Kreuzungszahl des Twist-Knotens Tn ist n+2.

Alle Twist-Knoten sind invertierbar.

Nur der Unknoten und der Achterknoten sind amphichiral.

Die Knotengruppe von Tn hat die Präsentierung a,bawn=wnb mit w=(ba1b1a)1.

Invarianten

Das Alexander-Polynom des Twist-Knotens Tn ist

Δ(t)={n+12tn+n+12t1wenn n ungerade istn2t+(n+1)n2t1wenn n gerade ist,

und das Conway-Polynom ist

(z)={n+12z2+1wenn n ungerade ist1n2z2wenn n gerade ist.

Für ungerade n ist das Jones-Polynom

V(q)=1+q2+qnqn3q+1,

und für gerade n ist es

V(q)=q3+qq3n+qnq+1.

Literatur

Dale Rolfsen: Knots and links. Corrected reprint of the 1976 original. Mathematics Lecture Series, 7. Publish or Perish, Inc., Houston, TX, 1990, ISBN 0-914098-16-0