Teileranzahlfunktion

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Teileranzahlfunktion d(n) für natürliche Zahlen 0<n<24

Die Teileranzahlfunktion gibt an, wie viele positive Teiler eine natürliche Zahl hat; dabei werden die Eins und die Zahl selbst mitgezählt. Die Teileranzahlfunktion gehört zum mathematischen Teilgebiet der Zahlentheorie. Sie wird meist mit d oder τ bezeichnet – da sie einen Spezialfall der Teilerfunktion darstellt, auch als σ0(n).

d(n) … Anzahl der Teiler von n.
nmin … kleinstes n mit d(n) Teilern.
d(n) nmin Faktorisierung
von nmin
1 1 1
2 2 2
3 4 22
4 6 2 · 3
5 16 24
6 12 22 · 3
7 64 26
8 24 23 · 3
9 36 22 · 32
10 48 24 · 3
11 1.024 210
12 60 22 · 3 · 5
13 4.096 212
14 192 26 · 3
15 144 24 · 32
16 120 23 · 3 · 5
17 65.536 216
18 180 22 · 32 · 5
19 262.144 218
20 240 24 · 3 · 5
21 576 26 · 32
22 3.072 210 · 3
23 4.194.304 222
24 360 23 · 32 · 5
25 1.296 24 · 34
26 12.288 212 · 3
27 900 22 · 32 · 52
28 960 26 · 3 · 5
29 268.435.456 228
30 720 24 · 32 · 5
31 1.073.741.824 230
32 840 23 · 3 · 5 · 7
33 9.216 210 · 32
34 196.608 216 · 3
35 5.184 26 · 34
36 1.260 22 · 32 · 5 · 7

Definition

Für jede natürliche Zahl n wird die Teileranzahlfunktion definiert als

d(n):=|{d:dn}|,

wobei || die Mächtigkeit der Menge ist.

Die ersten Werte sind:[1]

n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Teiler von n  1  1, 2 1, 3 1, 2, 4 1, 5 1, 2, 3, 6 1, 7 1, 2, 4, 8 1, 3, 9 1, 2, 5, 10 1, 11 1, 2, 3, 4, 6, 12
d(n) 1 2 2 3 2 4 2 4 3 4 2 6

Eigenschaften

n=p1e1p2e2prer,
so gilt:[2]
d(n)=(e1+1)(e2+1)(er+1)
d(mn)=d(m)d(n)
Die Teileranzahlfunktion ist also eine multiplikative zahlentheoretische Funktion.
  • Eine Zahl n ist genau dann eine Primzahl, wenn d(n)=2 gilt.
  • Eine Zahl n ist genau dann eine Quadratzahl, wenn d(n) ungerade ist.
  • Die zur Teileranzahlfunktion gehörige Dirichlet-Reihe ist das Quadrat der riemannschen Zetafunktion:[3]
ζ(s)2=n=1d(n)ns (für Res>1).
  • Wenn der Wert d(n) eine Primzahl ist, dann ist nmin=2d(n)1
  • Wenn der Wert d(n) eine zusammengesetzte Zahl 1 ist, dann ist nmin stets durch 6 teilbar
  • Wenn der Wert d(n) eine Zweierpotenz ist, dann ist nmin eine hochzusammengesetzte Zahl

Asymptotik

Im Mittel ist d(n)logn, präziser gilt:[4]

nxd(n)=xlogx+(2γ1)x+O(x)

Dabei sind „O“ ein Landau-Symbol und γ die Euler-Mascheroni-Konstante.

Als Heuristik kann die Erkenntnis dienen, dass eine Zahl dx ein Teiler von etwa xd Zahlen nx ist, damit wird die Summe auf der linken Seite in etwa zu

xd=1x1dxlogx.

(Zum letzten Schritt siehe harmonische Reihe.)

Der Wert β=12 für den Fehlerterm O(xβ) wurde bereits von P. G. L. Dirichlet bewiesen;[5] die Suche nach besseren Werten ist deshalb auch als dirichletsches Teilerproblem bekannt.

Bessere Werte wurden von G. F. Woronoi (1903, x13logx),[6] J. van der Corput (1922, β=33100)[7] sowie M. N. Huxley (β=131416)[8] angegeben. Auf der anderen Seite zeigten G. H. Hardy und E. Landau, dass β14 gelten muss.[9] Die möglichen Werte für β sind immer noch Forschungsgegenstand.

Verallgemeinerungen

Die Teilerfunktion σk(n) ordnet jeder Zahl n die Summe der k-ten Potenzen ihrer Teiler zu:[10]

σk(n)=dndk

Die Teilersumme ist der Spezialfall der Teilerfunktion für k=1, und die Teileranzahlfunktion ist der Spezialfall der Teilerfunktion für k=0:

σ(n)=σ1(n)=dnd1=dnd
d(n)=σ0(n)=dnd0=dn1

Siehe auch

Literatur

  • G. H. Hardy, E. M. Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 4. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1975. ISBN 0-19-853310-1.

Quellen

  1. Weitere Anfangswerte siehe auch Vorlage:OEIS.
  2. G. H. Hardy, E. M. Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 4. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1975. ISBN 0-19-853310-1, Theorem 273, S. 239.
  3. G. H. Hardy, E. M. Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 4. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1975. ISBN 0-19-853310-1, Theorem 289, S. 250.
  4. G. H. Hardy, E. M. Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 4. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1975. ISBN 0-19-853310-1, Theorem 320, S. 264.
  5. P. G. L. Dirichlet: Über die Bestimmung der mittleren Werthe in der Zahlentheorie. In: Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. 1849, S. 69–83; oder Werke, Band II, S. 49–66.
  6. G. Voronoï: Sur un problème du calcul des fonctions asymptotiques. In: J. Reine Angew. Math. 126 (1903) S. 241–282.
  7. J. G. van der Corput: Verschärfung der Abschätzung beim Teilerproblem. In: Math. Ann. 87 (1922) 39–65. Berichtigungen 89 (1923) S. 160.
  8. Vorlage:Literatur
  9. G. H. Hardy: On Dirichlet’s divisor problem. In: Lond. M. S. Proc. (2) 15 (1915) 1–25.
    Vgl. G. H. Hardy, E. M. Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 4. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1975. ISBN 0-19-853310-1, S. 272.
  10. Vorlage:MathWorld