Satz von Baily und Borel

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Satz von Baily und Borel ist ein Lehrsatz der Mathematik, der insbesondere für die Konstruktion von Shimura-Varietäten von Bedeutung ist.

Sei D ein hermitescher symmetrischer Raum und Γ eine torsionsfreie arithmetische Untergruppe von Hol+(D), der Zusammenhangskomponente der Eins der Gruppe holomorpher Automorphismen von D. Dann besagt der Satz von Bailey und Borel, dass D(Γ):=ΓD als Zariski-offene Teilmenge einer projektiven Varietät D(Γ)* realisiert werden kann und also eine algebraische Varietät ist.

Die Idee des Beweises ist, dass man D(Γ)* durch Adjunktion gewisser „rationaler“ Randpunkte zu D(Γ) gewinnt (Satake-Kompaktifizierung) und dass durch die automorphen Formen von hinreichend großem Gewicht dann D(Γ)* als abgeschlossener Unterraum in einen projektiven Raum eingebettet werden kann. Beispielsweise kann man für D=2 (die hyperbolische Ebene) D(Γ)*=Γ(2P1) wählen, also die endlich vielen Spitzen von Γ hinzunehmen.

Literatur

  • W. Baily, A. Borel: Compactification of arithmetic quotients of bounded symmetric domains. Ann. of Math. (2) 84, 442–528, 1966.