Reperbündel

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Mathematik im Teilgebiet der Differentialgeometrie ist das Reperbündel[1] beziehungsweise das Rahmenbündel[2] ein Hauptfaserbündel, das einem Vektorbündel zugeordnet ist. Anschaulich erklärt entspricht das Reperbündel der Menge aller Basen des zugeordneten Vektorbündels. Die Elemente eines Reperbündels werden als Reper[3] bzw. Rahmen[4] bezeichnet. Von besonderem Interesse ist das Reperbündel, das dem Tangentialbündel einer glatten Mannigfaltigkeit zugeordnet wird.[5]

Präziser ausgedrückt ist die Faser eines Reperbündels die Menge aller geordneten Basen. Somit operiert die allgemeine lineare Gruppe auf einem Reperbündel mittels Basiswechsel, wodurch das Reperbündel die Struktur eines GL(n)-Hauptfaserbündels erhält.

Auf einem Prähilbertraum, also einem Vektorraum mit Skalarprodukt, ist der Begriff der Orthonormalbasis definiert. Entsprechend kann man einem Vektorbündel mit einer Fasermetrik ein orthonormales Reperbündel (bzw. Rahmenbündel) zuordnen, die Elemente des Raums heißen dann orthonormale Reper.[6]

Definition

Es sei π:B ein Vektorbündel des Ranges n über dem topologischen Raum B. Mit πGL():GL()B wird im Folgenden das Vektorbündel bezeichnet, dessen Faser über dem Punkt xB dem Raum aller invertierbaren linearen Abbildungen von n nach x entspricht. Das Vektorbündel GL() ist ein Hauptfaserbündel bezüglich der allgemeinen linearen Gruppe GL(n) und der Gruppenaktion (pg)(v):=p(gv) mit p:nx, gGL(n) und vn. Außerdem ist natürlich isomorph zu dem zu GL() bezüglich der Gruppe GL(n) assoziierten Bündel. Das heißt also GL()×GL(n)n.

Das konstruierte Hauptfaserbündel πGL():GL()B mit den zuvor genannten Eigenschaften wird Reperbündel genannt. Die Elemente eines Reperbündels werden als Reper bezeichnet.[7][8][9]

Orthogonales Reperbündel

Sei nun π:B ein Vektorbündel mit einer Metrik, so dass die Fasern des Bündels ein Prähilbertraum sind. Dann können auch orthonormale Basen auf den Prähilberträumen betrachtet werden.

Ein orthonormales Reperbündel von ist dann die Menge aller orthonormalen Vektorraumbasen über jedem Punkt x des Basisraums B. Das orthonormale Reperbündel kann auch analog zu dem gewöhnlichen Reperbündel als zu dem zu O() bezüglich der orthogonalen Gruppe O(n) assoziierten Bündel definiert werden. Es gilt also O()×O(n)n, wobei O() also das Vektorbündel ist, dessen Fasern die Menge alle geordneten orthonormalen Basen ist.[10]

Somit ist auch das orthonormale Reperbündel ein Hauptfaserbündel mit der orthogonalen Gruppe O(n) als Strukturgruppe.[11][8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Literatur
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Literatur
  4. Vorlage:Literatur
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:Literatur
  7. Nicole Berline, Ezra Getzler, Michèle Vergne: Heat kernels and Dirac operators (= Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 298). Berlin u. a. Springer 1992, ISBN 0-387-53340-0, S. 14–15.
  8. 8,0 8,1 Vorlage:Literatur
  9. Vorlage:Literatur
  10. Nicole Berline, Ezra Getzler, Michèle Vergne: Heat kernels and Dirac operators (= Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 298). Berlin u. a. Springer 1992, ISBN 0-387-53340-0, S. 30.
  11. Vorlage:Literatur