Quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit

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In der Mathematik sind quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeiten ein Forschungsgebiet der Differentialgeometrie.

Definition

Eine zusammenhängende, orientierbare Riemannsche Mannigfaltigkeit der Dimension 4n ist eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit, wenn ihre Holonomiegruppe in Sp(n)Sp(1) enthalten ist. Im Fall n=1 verlangt man zusätzlich noch, dass es sich um eine selbstduale Einstein-Mannigfaltigkeit handelt.

Hierbei bezeichnet Sp(n) die (kompakte) symplektische Gruppe und Sp(n)Sp(1) wirkt auf n=4n durch Linksmultiplikation von Sp(n) und Rechtsmultiplikation (als Diagonalmatrizen) von Sp(1), wodurch Sp(n)Sp(1) als Untergruppe von GL(4n,) aufgefasst wird.

Eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit heißt positiv bzw. negativ, wenn die Riemannsche Metrik vollständig ist und positive bzw. negative Skalarkrümmung hat.

Eigenschaften

  • Eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit ist genau dann hyperkähler, wenn ihre Skalarkrümmung verschwindet.

Alle bekannten Beispiele positiver quaternionischer Kähler-Mannigfaltigkeiten sind Wolf-Räume; Die LeBrun-Salamon-Vermutung besagt, dass alle positiven quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeiten symmetrische Räume und damit (nach der Klassifikation symmetrischer Räume) insbesondere Wolf-Räume sind. (Für n=1 wurde die Vermutung von Hitchin und für n=2 von Poon-Salamon bewiesen.)

Twistorraum

Zu jeder quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeit assoziiert man einen sogenannten „Twistorraum“ wie folgt. Sp(n)Sp(1) wird von Sp(n)×Sp(1) zweifach überlagert und lokal lässt sich das Sp(n)Sp(1)-Bündel zu einem Sp(n)×Sp(1)-Bündel heben. Die Sp(1)-Wirkung auf 1=2 kann man dann benutzen, um lokal ein assoziiertes quaternionisches Linienbündel H zu definieren. Auch wenn dieses nicht global definiert sein muss, ist jedenfalls seine komplexe Projektivisierung global definiert und man erhält ein Bündel

P1P(H)M.

Der Raum Z:=P(H) wird als Twistorraum der quaternionischen Kählermannigfaltigkeit M bezeichnet.

Beispiel: Der Twistorraum des quaternionischen projektiven Raumes Pn ist der komplexe projektive Raum P2n+1 und das Bündel

P1P2n+1Pn

ist die kanonische Projektionsabbildung.

Satz (LeBrun-Salamon): Der Twistorraum einer positiven quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeit ist eine Fano-Kontaktmannigfaltigkeit, außerdem kompakt, einfach zusammenhängend, Kählersch und Einsteinsch.

Weiterhin ist eine positive quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit genau dann ein symmetrischer Raum, wenn ihr Twistorraum ein (unter biholomorphen Abbildungen) homogener Raum ist.

Literatur

  • Salamon, Simon: Quaternionic Kähler manifolds. Invent. Math. 67 (1982), no. 1, 143–171.
  • Poon, Y. S.; Salamon, S. M.: Quaternionic Kähler 8-manifolds with positive scalar curvature. J. Differential Geom. 33 (1991), no. 2, 363–378.
  • LeBrun, Claude; Salamon, Simon: Strong rigidity of positive quaternion-Kähler manifolds. Invent. Math. 118 (1994), no. 1, 109–132.
  • Salamon, Simon: Quaternionic Kähler Geometry. Proceedings of the University of Cambridge VI, 1999, 83–121.