Mersenne-Zahl

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Poststempel mit der 23. Mersenne-Primzahl, die 1963 an der UIUC von Donald B. Gillies gefunden wurde

Eine Mersenne-Zahl ist eine Zahl der Form 2n1. Im Speziellen bezeichnet man mit Mn=2n1 die n-te Mersenne-Zahl. Die ersten sieben Mersenne-Zahlen Mn sind

1,3,7,15,31,63,127 (Vorlage:OEIS).

Die Primzahlen unter den Mersenne-Zahlen werden Mersenne-Primzahlen genannt. Die ersten acht Mersenne-Primzahlen Mp sind

3,7,31,127,8191,131071,524287,2147483647 (Vorlage:OEIS)
für die Exponenten p=2,3,5,7,13,17,19,31 (Vorlage:OEIS).

Bei der Darstellung im Dualsystem zeigen sich Mersennezahlen als Einserkolonnen, d. h. Zahlen, die ausschließlich aus Einsen bestehen. Die n-te Mersennezahl ist im Dualsystem eine Zahl mit n Einsen (Beispiel: M3=7=1112). Mersenne-Zahlen zählen im Binären zu den Zahlenpalindromen, Mersenne-Primzahlen dementsprechend zu den Primzahlpalindromen.

Mersenne-Vermutungstabelle: p ≤ 263
P: Mp ist prim
—: Mp ist eine zusammengesetzte Mersenne-Zahl
Cyan: richtig bei Mersenne
Rosa: hier irrte Mersenne
p 2 3 5 7 11 13 17 19
Mp P P P P P P P
p 23 29 31 37 41 43 47 53
Mp P
p 59 61 67 71 73 79 83 89
Mp P P
p 97 101 103 107 109 113 127 131
Mp P P
p 137 139 149 151 157 163 167 173
Mp
p 179 181 191 193 197 199 211 223
Mp
p 227 229 233 239 241 251 257 263
Mp

Ihren Namen haben diese Primzahlen von dem französischen Mönch und Priester Marin Mersenne (1588–1648), der im Vorwort seiner Cogitata Physico-Mathematica[1] behauptete, dass für p=2,3,5,7,13,17,19,31,67,127 und 257 die Zahl Mp eine Primzahl sei.

Er irrte sich jedoch bei den Zahlen M67 und M257 und übersah die Mersenne-Primzahlen M61, M89 und M107. Dass M67 keine Primzahl ist, hat Édouard Lucas 1876 gezeigt, aber erst im Jahre 1903 konnte der Mathematiker Frank Nelson Cole die Primfaktoren dieser Zahl benennen. Um den Nachweis zu führen, dass M257 keine Primzahl ist, wurde 1932 eine frühe Rechenmaschine verwendet. Bei der Zahl M67 handelt es sich möglicherweise um einen Lesefehler seitens Mersenne aus seiner Korrespondenz mit Bernard Frénicle de Bessy und Pierre de Fermat, wobei er p=61 mit p=67 verwechselte.

Mersenne-Zahlen kommen auch beim Mersenne-Twister vor, einem Pseudozufallszahlengenerator.

Geschichte

Mersenne-Zahlen wurden zuerst in der Antike im Zusammenhang mit vollkommenen Zahlen untersucht. Eine natürliche Zahl wird vollkommen genannt, wenn sie gleich der Summe ihrer echten Teiler ist (Beispiel: 6=1+2+3). Schon Euklid hatte gezeigt, dass die Zahl 2n1(2n1) vollkommen ist, wenn 2n1 eine Primzahl ist (n=2 liefert die Zahl 6). 2000 Jahre später wurde von Euler die Umkehrung für gerade vollkommene Zahlen gezeigt: Jede gerade vollkommene Zahl ist von der Form 2n1(2n1), wobei 2n1 eine Primzahl ist.[2]

Ungerade vollkommene Zahlen sind bisher nicht gefunden worden, allerdings konnte ihre Existenz bis heute weder bewiesen noch widerlegt werden.

Die ersten vier vollkommenen Zahlen 6,28,496 und 8128 waren schon in der Antike bekannt. Die Suche nach weiteren vollkommenen Zahlen motivierte die Suche nach weiteren Mersenne-Primzahlen. Denn die vollkommenen Zahlen sind exakt die Dreieckszahlen aus den Mersenne-Primzahlen. Die wichtigste dabei zu beachtende Eigenschaft ist die folgende:

Ist n eine zusammengesetzte Zahl, so ist auch Mn eine zusammengesetzte Zahl. Dass 2ab1 von 2a1 und von 2b1 ohne Rest geteilt wird, kann mit Hilfe einer Polynomdivision gezeigt werden, falls a und b natürliche Zahlen ohne die Null sind.

Daraus folgt unmittelbar, dass der Exponent p einer Mersenne-Primzahl Mp=2p1 selbst eine Primzahl ist. Durch diese Eigenschaft wird die Suche nach Mersenne-Primzahlen erleichtert, da nur noch Mersenne-Zahlen mit Primzahlexponent betrachtet werden müssen.

Der Umkehrschluss, dass Mp prim ist, wenn p prim ist, ist jedoch falsch, da beispielsweise M11=2047=2389 keine Primzahl ist.

Mersenne-Primzahlen sind selten: Bislang (Stand Oktober 2024) sind erst 52 davon gefunden worden. Da es einen besonders effizienten Primzahltest für sie gibt, sind die größten bekannten Primzahlen Mersenne-Primzahlen.

Jahr Ereignis
bis 1536 Man glaubt, dass für alle Primzahlen p gilt, 2p–1 sei prim.
1536 Der deutsche Rechenmeister Ulrich Rieger (lat. Hudalrichus Regius) veröffentlicht in seinem Rechenbuch Utriusque Arithmetices epitome[3] als erster die fünfte vollkommene Zahl 212·(213–1) = 4096 · 8191 = 33.550.336 in gedruckter Form. Nachdem die Zahlen 511 und 2047 in seiner tabellarischen Übersicht nicht vorkommen, darf man annehmen, dass er 211–1 = 2047 = 23 · 89 als zusammengesetzt erkannt hat, obgleich er dies nicht extra erwähnt.
1555 Johann Scheubel veröffentlicht in seiner deutschen Übersetzung der Bücher VII–IX von Euklids Elementen die nächsten beiden vollkommenen Zahlen 216·(217–1) = 65.536 · 131.071 = 8.589.869.056 und 218·(219–1) = 262.144 · 524.287 = 137.438.691.328.[4] Die zweiten Faktoren sind die mersenneschen Primzahlen M17 und M19. Allerdings hat er sowohl 211–1 = 2047 = 23 · 89 als auch 215–1 = 32767 = 7 · 31 · 151 nicht als zusammengesetzt erkannt, dafür aber 221–1 = 2.097.151 = 72 · 127 · 337. (Die Zerlegungen gibt er allerdings an dieser Stelle nicht an.) Er erhält in seinem Werk also fälschlicherweise neun anstatt der korrekten sieben vollkommenen Zahlen.
1603 Pietro Cataldi (1548–1626) zeigt, dass 2p–1 prim ist für p = 17, 19, und vermutet dies korrekt für p = 31. Fälschlicherweise glaubt er es auch für p = 23, 29 und 37.
1640 Fermat widerlegt Cataldi für p = 23 und p = 37: 223–1 = 47 · 178.481 und 237–1 = 223 · 616.318.177 sind keine Primzahlen.
1644 Mersenne behauptet, 2p–1 sei prim für p = 2, 3, 5, 7, 13, 17, 19, 31, 67, 127 und 257, jedoch nicht prim für alle anderen natürlichen Zahlen kleiner als 257 (Vorwort zu seinem Werk Cogitata Physico-Mathematica). Wir wissen heute jedoch, dass diese Behauptung falsch ist, denn 2p–1 ist prim sowohl für p = 61 (Perwuschin, 1883) als auch für p = 89 (Powers, 1911) und p = 107 (Powers und Fauquembergue, 1914), zudem sind 267–1 (Lucas, 1876; Cole 1903) und 2257–1 (Lehmer, 1932) zusammengesetzt.
1738 Euler widerlegt Cataldi für p = 29: 229−1 = 233 · 1103 · 2089.
1750 Euler bestätigt, dass Cataldi für p = 31 richtig lag: 231–1 ist prim.
1870 Édouard Lucas (1842–1891) formuliert die theoretischen Grundlagen für den Lucas-Lehmer-Test.
1876 Lucas bestätigt Mersenne: 2127–1 ist prim, und widerspricht: 267−1 ist nicht prim, Faktoren bleiben unbekannt.
1883 Iwan Michejowitsch Perwuschin (1827–1900), ein russischer Mathematiker und orthodoxer Priester aus Perm/Russland, zeigt, dass 261–1 prim ist (Widerspruch zu Mersenne).
1903 Frank Nelson Cole benennt die Primfaktoren von 267−1 = 193.707.721 · 761.838.257.287.
1911 Ralph Ernest Powers widerspricht Mersenne für p = 89: 2p–1 ist prim.[5]
1914 Powers widerspricht Mersenne auch für p = 107: 2p–1 ist prim. Fast gleichzeitig kommt auch E. Fauquembergue zu dieser Aussage.[6]
1930 Derrick Henry Lehmer (1905–1991) formuliert den Lucas-Lehmer-Test.
1932 Lehmer zeigt: M(149) und M(257) sind nicht prim,[7] er rechnet dazu ein Jahr lang täglich zwei Stunden an einem Tischrechner.[8]
1934 Powers zeigt: M(241) ist nicht prim.[9]
1944 Horace S. Uhler zeigt: M(157) und M(167) sind nicht prim.[10]
1945 Uhler zeigt: M(229) ist nicht prim.[11]
1947 Uhler zeigt: M(199) ist nicht prim.[12]
1947 Der Bereich von 1 bis 257 ist nun vollständig überprüft. Man kennt jetzt die Mersenne-Primzahlen M(p) für p = 2, 3, 5, 7, 13, 17, 19, 31, 61, 89, 107 und 127.[13]
1951 Beginn des Einsatzes von Computern. Die Länge der größten bekannten Primzahl steigt bis 1952 von 39 Stellen auf 687 Stellen.
1963 Donald Gillies entdeckt M(11.213) mit 3.376 Stellen.[14]
1996 Joel Armengaud und George Woltman entdecken mit GIMPS M(1.398.269) mit 420.921 Stellen.
1999 Mit M(6.972.593), die 2.098.960 Stellen hat, kennt man am 1. Juni erstmals eine Primzahl mit mehr als einer Million Stellen.
2004 Am 15. Mai wird nachgewiesen, dass M(24.036.583), eine Zahl mit 7.235.733 Stellen, prim ist.
2005 Am 18. Februar wird vom GIMPS-Projekt die 42. Mersenne-Primzahl entdeckt: M(25.964.951) hat 7.816.230 Stellen.
Ebenfalls vom GIMPS-Projekt wird am 15. Dezember die 43. Mersenne-Primzahl entdeckt: M(30.402.457) hat 9.152.052 Stellen.
2006 Am 4. September vermeldet das GIMPS-Projekt die Entdeckung der 44. Mersenne-Primzahl M(32.582.657) mit 9.808.358 Stellen.
2008 Am 16. September werden vom GIMPS-Projekt die 45. und die 46. bekannte Mersenne-Primzahl veröffentlicht: M(37.156.667) (entdeckt am 6. September) mit 11.185.272 Stellen und M(43.112.609) (entdeckt am 23. August) mit 12.978.189 Stellen.
2009 Die 47. bekannte Mersenne-Primzahl M(42.643.801) wird vom GIMPS-Projekt am 12. April entdeckt und am 12. Juni veröffentlicht.
2013 Die 48. bekannte Mersenne-Primzahl M(57.885.161) wird vom GIMPS-Projekt am 25. Januar entdeckt.
2016 Die 49. bekannte Mersenne-Primzahl M(74.207.281) wird vom GIMPS-Projekt am 7. Januar entdeckt.[15]
2017 Die 50. bekannte Mersenne-Primzahl M(77.232.917) wird vom GIMPS-Projekt am 26. Dezember entdeckt.[16]
2018 Die 51. bekannte Mersenne-Primzahl M(82.589.933) wird vom GIMPS-Projekt am 7. Dezember entdeckt.[17]
2024 Die 52. bekannte Mersenne-Primzahl M(136.279.841) wird vom GIMPS-Projekt am 12. Oktober entdeckt.[18]

Teilbarkeitseigenschaften der Mersenne-Zahlen

Im Lauf ihrer langen Geschichte sind viele Ergebnisse über Mersenne-Zahlen gefunden worden. Außer der schon erwähnten grundlegenden Teilbarkeitseigenschaft (teilt r die Zahl n, so ist Mr Teiler von Mn) gibt es z. B. folgende Ergebnisse:

  • Ist n eine gerade Zahl und n+1 prim, so ist n+1 ein Teiler von Mn, z. B. M10=1023=31131,M12=4095=325713.
  • Ist n eine ungerade Primzahl und q ein Primfaktor von Mn, so gilt q1mod 2n und q±1 mod 8. Beispiel: M11=2047=2389 und 23=211+1, 89=4211+1.
  • Wenn p eine Primzahl mit p3 mod 4 ist, dann gilt die folgende Äquivalenz: 2p+1 teilt die Mersenne-Zahl Mp genau dann, wenn 2p+1 prim ist. Beispiel: 11 ist prim und lässt einen Rest von 3 bei Division durch 4. Da 23 (als Ergebnis von 211+1) prim ist, folgt: 23 teilt die Mersenne-Zahl M11=2047. Diese Aussage wurde von Leonhard Euler formuliert, aber erst später von Joseph-Louis Lagrange bewiesen (siehe auch Sophie-Germain-Primzahl).
  • Ist Mp>3 eine Primzahl, dann ist Mp+2 keine Primzahl (nämlich durch 3 teilbar). Mersenne-Primzahlen eignen sich also nicht als die kleinere Primzahl eines Primzahlzwillings.
  • Ist n=2m mit m>0, so ist Mn das Produkt der Fermat-Zahlen F0 bis Fm1. Beispiel: M16=F0F1F2F3=3517257.

Die Suche nach Mersenne-Primzahlen

Für die Erzielung von Primzahl-Rekorden eignen sich Mersenne-Primzahlen in mehrfacher Hinsicht besonders gut, weil (a) zusammengesetzte Exponenten unberücksichtigt bleiben können, weil diese keine Primzahlen generieren, und deshalb eine Liste der Kandidaten für den Exponent p leicht mit Primzahlgeneratoren erstellt werden kann[19] (b) durch den funktionalen Zusammenhang die Größenordnung der Primzahl exponentiell – nämlich zur Basis zwei – mit dem Argument p anwächst, man also schnell sehr große Zahlen erhält, (c) mit dem nachfolgend beschriebenen Lucas-Lehmer-Test ein einfacher und effektiver Primzahltest zur Verfügung steht.

Seit 1992 ist die größte bekannte Primzahl daher immer eine Mersenne-Primzahl gewesen.

Der Lucas-Lehmer-Test

Vorlage:Hauptartikel

Dieser Test ist ein speziell auf Mersenne-Zahlen zugeschnittener Primzahltest, der auf Arbeiten von Édouard Lucas aus der Zeit 1870–1876 beruht und im Jahr 1930 von Derrick Henry Lehmer ergänzt wurde.

Er funktioniert wie folgt:

Sei p ungerade und prim. Die Folge (Sk)k sei rekursiv definiert durch S1=4 und Sk+1=Sk22.
Dann gilt: Mp=2p1 ist genau dann eine Primzahl, wenn Sp1 durch Mp teilbar ist.

GIMPS: Die große Internet-Mersenne-Primzahl-Suche

Vorlage:Hauptartikel

Im Oktober 2024 waren 52 Mersenne-Primzahlen bekannt. Mit massivem Computereinsatz wird nach weiteren Mersenne-Primzahlen gesucht. Da es sich um sehr große Zahlen handelt, sind die Berechnungen aufwendig: Die 51. Mersenne-Primzahl hat mehr als 24 Millionen Ziffern[20] im Dezimalsystem. Die Berechnung erfolgt durch Langzahlarithmetik.

GIMPS (engl.: Great Internet Mersenne Prime Search) versucht, weltweit möglichst viele Computer an den Berechnungen zu beteiligen. Die dafür nötige Software (Prime95) wurde von George Woltman und Scott Kurowski erstellt und ist für mehrere Computer-Plattformen (Windows, Linux …) verfügbar.

Liste aller bekannten Mersenne-Primzahlen

Graph der Anzahl von Ziffern bei den größten bekannten Mersenne-Primzahlen im Verhältnis zum Jahr, ab 1950, der jüngsten Ära elektronischer Rechenmaschinen. Beachte: Die vertikale Skala ist eine zweifach logarithmische Skala des Wertes der Mersenne-Primzahl.
Nr. p Anzahl
der Ziffern
von M(p)
Jahr[21] Entdecker[21]
1 2 1
2 3 1
3 5 2
4 7 3
5 13 4 1456
6 17 6 1555 Pietro Cataldi
7 19 6 1555 Pietro Cataldi
8 31 10 1772 Leonhard Euler
9 61 19 1883 Iwan Perwuschin
10 89 27 1911 Ralph E. Powers
11 107 33 1914 Powers
12 127 39 1876 Édouard Lucas
13 521 157 1952 Raphael M. Robinson
14 607 183 1952 Robinson
15 1279 386 1952 Robinson
16 2203 664 1952 Robinson
17 2281 687 1952 Robinson
18 3217 969 1957 Hans Riesel
19 4253 1281 1961 Alexander Hurwitz
20 4423 1332 1961 Hurwitz
21 9689 2917 1963 Donald B. Gillies
22 9941 2993 1963 Gillies
23 11.213 3376 1963 Gillies
24 19.937 6002 1971 Bryant Tuckerman
25 21.701 6533 1978 Landon Curt Noll, Laura Nickel
26 23.209 6987 1979 Noll
27 44.497 13.395 1979 David Slowinski, Harry L. Nelson
28 86.243 25.962 1982 Slowinski
29 110.503 33.265 1988 Walter Colquitt, Luther Welsh Jr.
30 132.049 39.751 1983 Slowinski
31 216.091 65.050 1985 Slowinski
32 756.839 227.832 1992 Slowinski, Paul Gage
33 859.433 258.716 1994 Slowinski, Paul Gage
34 1.257.787 378.632 1996 Slowinski, Paul Gage
35 1.398.269 420.921 1996 GIMPS / Joel Armengaud
36 2.976.221 895.932 1997 GIMPS / Gordon Spence
37 3.021.377 909.526 1998 GIMPS / Roland Clarkson
38 6.972.593 2.098.960 1999 GIMPS / Nayan Hajratwala
39 13.466.917 4.053.946 2001 GIMPS / Michael Cameron
40 20.996.011 6.320.430 2003 GIMPS / Michael Shafer
41 24.036.583 7.235.733 2004 GIMPS / Josh Findley
42 25.964.951 7.816.230 2005 GIMPS / Martin Nowak
43 30.402.457 9.152.052 2005 GIMPS / Curtis Cooper, Steven Boone
44 32.582.657 9.808.358 2006 GIMPS / Curtis Cooper, Steven Boone
45 37.156.667 11.185.272 2008 GIMPS / Hans-Michael Elvenich
46 42.643.801 12.837.064 2009 GIMPS / Odd M. Strindmo
47 43.112.609 12.978.189 2008 GIMPS / Edson Smith
48 57.885.161 17.425.170 2013 GIMPS / Curtis Cooper
49? 74.207.281 22.338.618 2016 GIMPS / Curtis Cooper[15]
50? 77.232.917 23.249.425 2017 GIMPS / Jonathan Pace[16]
51? 82.589.933 24.862.048 2018 GIMPS / Patrick Laroche[17]
52? 136.279.841 41.024.320 2024 GIMPS / Luke Durant[18]

Mit Stand 21. Oktober 2024 ist nicht ausgeschlossen, dass es zwischen p = 57.885.161 und p = 136.279.841 noch weitere, bisher unentdeckte Mersenne-Primzahlen gibt; deshalb ist die Nummerierung ab Nr. 49 noch ungewiss (und mit einem „?“ versehen).

Offene Fragen

Wie so oft in der Zahlentheorie gibt es auch zu Mersenne-Zahlen ungelöste Probleme, die sehr einfach zu formulieren sind:

  • Gibt es unendlich viele Mersenne-Primzahlen? Man vermutet aufgrund plausibler Heuristiken, dass es etwa cln(x) viele Mersenne-Primzahlen Mp gibt mit p<x (für eine positive Konstante c). Sollte das zutreffen, so gäbe es tatsächlich unendlich viele Mersenne-Primzahlen.
  • Genauer: Ist die Vermutung, die H. W. Lenstra und C. Pomerance unabhängig voneinander aufstellten, richtig, dass es asymptotisch eγlog2(log2(x))+O(1) viele Mersenne-Primzahlen gibt, die kleiner oder gleich x sind?[22]
  • Umgekehrt: Gibt es unendlich viele Mersenne-Zahlen Mp mit p prim, die keine Primzahlen sind? Auch hier vermutet man als Antwort ja. Dies würde zum Beispiel aus der Vermutung folgen, dass es unendlich viele Sophie-Germain-Primzahlen gibt, die kongruent 3 modulo 4 sind.
  • Sind alle Mersenne-Zahlen Mp mit p prim quadratfrei, d. h., kommt in der Primfaktorzerlegung der Zahl jeder Primfaktor genau einmal vor? Man konnte bisher noch nicht einmal beweisen, dass dies für unendlich viele Mersenne-Zahlen gilt.
  • Gilt die „neue Mersenne-Vermutung“? Die Folge von Mersenne-Primzahlen, die Mersenne angab, lässt vermuten, dass er meinte, dass eine Mersenne-Zahl Mp mit p prim genau dann prim ist, wenn p=2k±1 oder p=4k±3. Da diese Aussage nicht gilt, stellten P. Bateman, J. Selfridge und S. Wagstaff die neue Mersenne-Vermutung auf.
    Diese besagt, dass aus zwei der folgenden drei Aussagen bereits die dritte folgt:
    1. n=2k±1 oder n=4k±3,
    2. 2n1 ist eine (Mersenne-)Primzahl,
    3. (2n+1)/3 ist eine Primzahl (man nennt sie Wagstaff-Primzahl).
  • Sind alle Glieder der Folge C(0)=2, C(k+1)=2C(k)1 Primzahlen? Die stärkere Vermutung, dass alle Zahlen MMp Primzahlen sind, für die Mp eine Primzahl ist, konnte 1957 durch Raphael Robinson widerlegt werden. (Z. B. ist MM13=M8191 nicht prim.) Diese letzteren Zahlen nennt man doppelte Mersenne-Zahlen (OEIS, A077585). Bisher sind doppelte Mersenne-Primzahlen nur für p=2,3,5,7 bekannt (OEIS, A077586); für p=13,17,19 und 31 wurden kleine Faktoren gefunden.[23] Ob es weitere oder sogar unendlich viele doppelte Mersenne-Primzahlen gibt, bleibt unbekannt.

Mersenne–Fermat-Primzahlen

Eine Mersenne–Fermat-Zahl hat die Form MF(p,r)=2pr12pr11, wobei p eine Primzahl und r eine natürliche Zahl ist. Ist die Mersenne–Fermat-Zahl eine Primzahl, so nennt man sie Mersenne–Fermat-Primzahl.

Beispiele

  • Sei r=1.
    Dann erhält man Mersenne–Fermat-Zahlen der Form MF(p,1)=2p112p111=2p12p01=2p1211=2p11=2p1. Diese Zahlen sind die Mersenne-Zahlen Mp.
  • Sei p=2.
    Dann erhält man Mersenne–Fermat-Zahlen der Form MF(2,r)=22r122r11=(22r11)(22r1+1)22r11=22r1+1. Diese Zahlen sind die Fermat-Zahlen Fr1.
  • Die einzigen momentan bekannten Mersenne–Fermat-Primzahlen mit r>1 sind die folgenden acht:[24]
    MF(2,2)=22212211=241221=153=5MF(2,3)=22312221=281241=25515=17MF(2,4)=22412231=2161281=65535255=257MF(2,5)=22512241=23212161=429496729565535=65537MF(3,2)=23212311=291231=5117=73MF(3,3)=23312321=2271291=134217727511=262657MF(7,2)=27212711=2491271=562949953421311127=4432676798593MF(59,2)=2592125911=2348112591
    Die momentan größte bekannte Mersenne–Fermat-Primzahl MF(59,2)=2348112591 hat 1031 Stellen.

Eigenschaften von Mersenne–Fermat-Primzahlen

  • Es gelten folgende Eigenschaften:[24]
    • MF(p,r)=Φpr(2), wobei Φpr das pr-te Kreisteilungspolynom ist.
    • Je zwei verschiedene Mersenne–Fermat-Primzahlen sind paarweise zueinander prim. Das heißt
      ggT(MF(p,r),MF(p,s))=1 für r=s
      ggT(MF(p,r),MF(q,s))=1 für p=q

Verallgemeinerung von Mersenne-Zahlen

Sei f(x):=xn+an1xn1++a1x+a0 ein Polynom, bei dem der höchste Exponent n niedrig sein soll (der sogenannte Grad des Polynoms). Auch die ganzzahligen Koeffizienten a0,a1,a2,,an1 sollen nicht allzu hoch sein. Dann ist f(2m) eine verallgemeinerte Mersenne-Zahl. Ist sie prim, so heißt sie verallgemeinerte Mersenne-Primzahl.[25]

Mit anderen Worten: Eine verallgemeinerte Mersenne-Zahl hat die Form[26]

2k+an12k1++a121+a0.

Beispiele

  • Seien f(x)=x1 ein Polynom 1. Grades und m=5.
    Dann ist f(2m)=2m1 und somit gilt:
    f(25)=251=321=31
    Diese Zahl f(25)=251=31 ist eine Primzahl und somit eine verallgemeinerte Mersenne-Primzahl. Mit diesem Polynom f(x)=x1 erhält man alle Mersenne-Primzahlen.
  • Seien f(x)=x+1 ein Polynom 1. Grades und m=3.
    Dann ist f(2m)=2m+1 und somit gilt:
    f(23)=23+1=8+1=9
    Diese Zahl f(23)=9=33 ist keine Primzahl und somit zwar eine verallgemeinerte Mersenne-Zahl, aber keine verallgemeinerte Mersenne-Primzahl. Mit diesem Polynom f(x)=x+1 erhält man unter anderem alle Fermat-Zahlen.
  • Seien f(x)=x2+5x+1 ein Polynom 2. Grades und m=3.
    Dann ist f(2m)=(2m)2+52m+1 und somit gilt:
    f(23)=(23)2+523+1=26+523+1=64+40+1=105
    Diese Zahl f(23)=105 ist keine Primzahl und somit keine verallgemeinerte Mersenne-Primzahl, sondern nur eine verallgemeinerte Mersenne-Zahl.
  • Seien f(x)=x2x+1 ein Polynom 2. Grades und m=32.
    Dann ist f(2m)=(2m)22m+1 und somit gilt:
    f(232)=(232)2232+1=264232+1=18446744069414584321
    Diese Zahl f(232) ist eine Primzahl und somit eine verallgemeinerte Mersenne-Primzahl.
  • Seien f(x)=x3x1 ein Polynom 3. Grades und m=64.
    Dann ist f(2m)=(2m)32m1 und somit gilt:[26]
    f(264)=(264)32641=21922641=6277101735386680763835789423207666416083908700390324961279
    Diese Zahl f(264) ist ebenfalls eine Primzahl und somit eine verallgemeinerte Mersenne-Primzahl.

Eine weitere Verallgemeinerung von Mersenne-Zahlen

Mersenne-Zahlen haben die Form Mn=2n1. Man kann sie verallgemeinern, indem man Zahlen der Form bn1 mit ganzzahligen b betrachtet. Allerdings sind Zahlen der Form bn1 immer durch b1 teilbar (siehe Faktorisierungen von Potenzsummen) und somit erhält man nie Primzahlen der Form bn1 mit b=2 und n>1.

Wenn man aber die Zahl bn1 durch b1 dividiert, so erhält man die Zahl bn1b1. Diese Zahl kann sowohl prim als auch nicht prim sein. Interessant ist der Fall, wann bn1b1 prim ist.

Beispiele

  • Sei b=10. Dann ist bn1b1=10n1101=10n19 prim für folgende n:
    2, 19, 23, 317, 1031, 49081, 86453, 109297, 270343, … (Vorlage:OEIS)
Damit erhält man die folgenden Primzahlen:
11, 1111111111111111111, 11111111111111111111111, … (Vorlage:OEIS)
Diese Zahlen nennt man Repunits.
  • Sei b=12. Dann ist bn1b1=(12)n1121=(12)n113 prim für folgende n:
    (2), 5, 11, 109, 193, 1483, 11353, 21419, 21911, 24071, 106859, 139739, 495953, … (Vorlage:OEIS)
Damit erhält man die folgenden Primzahlen, wobei man den ersten Wert dazuzählen kann oder auch nicht:
(-11), 19141, 57154490053, …
Die drei Zahlen, die man aus n{106859,139739,495953} erhält, sind momentan noch nicht eindeutig als Primzahlen interpretiert worden. Sie sind sogenannte PRP-Zahlen (probable prime).[27]
  • Die kleinsten n, sodass bn1b1 eine Primzahl ist, sind die folgenden (mit aufsteigendem b=2,3,4,; es wird 0 angegeben, falls es kein n gibt):
    2, 3, 2, 3, 2, 5, 3, 0, 2, 17, 2, 5, 3, 3, 2, 3, 2, 19, 3, 3, 2, 5, 3, 0, 7, 3, 2, 5, 2, 7, 0, 3, 13, 313, 2, 13, 3, 349, 2, 3, 2, 5, 5, 19, 2, 127, 19, 0, 3, 4229, 2, 11, 3, 17, 7, 3, 2, 3, 2, 7, 3, 5, 0, 19, 2, 19, 5, 3, 2, 3, 2, … (Vorlage:OEIS)
Beispiel:
In der obigen Liste steht an der 12. Stelle der Wert 5. Weil man mit 2 zu zählen beginnen muss, ist es der zu b=13 gehörende Wert. Somit ist bn1b1=1351131=371293112=30941 die kleinste Primzahl, die man mit 13n112 erhalten kann.
  • Die kleinsten n, sodass bn1b1 eine Primzahl ist, sind die folgenden (mit absteigendem b=2,3,4,; es wird 0 angegeben, falls es kein n gibt):
    3, 2, 2, 5, 2, 3, 2, 3, 5, 5, 2, 3, 2, 3, 3, 7, 2, 17, 2, 3, 3, 11, 2, 3, 11, 0, 3, 7, 2, 109, 2, 5, 3, 11, 31, 5, 2, 3, 53, 17, 2, 5, 2, 103, 7, 5, 2, 7, 1153, 3, 7, 21943, 2, 3, 37, 53, 3, 17, 2, 7, 2, 3, 0, 19, 7, 3, 2, 11, 3, 5, 2, …
In der OEIS-Liste ist der Wert n=2 nicht erlaubt, weil man damit nur negative Primzahlen erhält. Deswegen unterscheidet sich diese obige Liste von der OEIS-Liste. Die exakte OEIS-Liste lautet wie folgt:
3, 3, 3, 5, 3, 3, 0, 3, 5, 5, 5, 3, 7, 3, 3, 7, 3, 17, 5, 3, 3, 11, 7, 3, 11, 0, 3, 7, 139, 109, 0, 5, 3, 11, 31, 5, 5, 3, 53, 17, 3, 5, 7, 103, 7, 5, 5, 7, 1153, 3, 7, 21943, 7, 3, 37, 53, 3, 17, 3, 7, 11, 3, 0, 19, 7, 3, 757, 11, 3, 5, 3, … (Vorlage:OEIS)
Beispiele:
  • In der obigen ersten Liste steht an der 12. Stelle der Wert 3. Weil man mit −2 zu zählen beginnen muss, ist es der zu b=13 gehörende Wert. Somit ist bn1b1=(13)31131=2197114=157 die kleinste Primzahl, die man mit (13)n114 erhalten kann.
  • In der obigen ersten Liste steht an der 5. Stelle der Wert 2. Weil man mit −2 zu zählen beginnen muss, ist es der zu b=6 gehörende Wert. Somit ist bn1b1=(6)2161=3617=5 die kleinste Primzahl, die man mit (6)n17 erhalten kann. Da dieser Wert negativ ist, steht bei der OEIS-Liste an der 5. Stelle (der zu b=6 gehörende Wert) der Wert 3. Dann erhält man bn1b1=(6)3161=21617=31 die kleinste positive Primzahl, die man mit (6)n17 erhalten kann.
  • In der obigen ersten Liste steht an der 31. Stelle der Wert 2. Weil man mit −2 zu zählen beginnen muss, ist es der zu b=32 gehörende Wert. Somit ist bn1b1=(32)21321=1024133=31 die kleinste Primzahl, die man mit (32)n133 erhalten kann. Da dieser Wert negativ ist, steht bei der OEIS-Liste an der 31. Stelle (der zu b=32 gehörende Wert) der Wert 0. Dies bedeutet, dass man mit bn1b1=(32)n133 keine positive Primzahl erhalten kann.
  • Sei Prim(n) die n-te Primzahl. Die kleinsten b, sodass bPrim(n)1b1 eine Primzahl ist, sind die folgenden (mit aufsteigendem n=1,2,3,):
    2, 2, 2, 2, 5, 2, 2, 2, 10, 6, 2, 61, 14, 15, 5, 24, 19, 2, 46, 3, 11, 22, 41, 2, 12, 22, 3, 2, 12, 86, 2, 7, 13, 11, 5, 29, 56, 30, 44, 60, 304, 5, 74, 118, 33, 156, 46, 183, 72, 606, 602, 223, 115, 37, 52, 104, 41, 6, 338, 217, … (Vorlage:OEIS)
Beispiel:
In der obigen Liste steht an der 5. Stelle der Wert b=5. Die 5. Primzahl ist p=11. Somit ist bPrim(n)1b1=511151=4882812514=12207031 die kleinste Primzahl, die man mit b111b1 erhalten kann.
  • Sei Prim(n) die n-te Primzahl. Die betragsmäßig kleinsten negativen b, sodass bPrim(n)1b1 eine Primzahl ist, sind die folgenden (mit aufsteigendem n=1,2,3,):
    3, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 7, 2, 16, 61, 2, 6, 10, 6, 2, 5, 46, 18, 2, 49, 16, 70, 2, 5, 6, 12, 92, 2, 48, 89, 30, 16, 147, 19, 19, 2, 16, 11, 289, 2, 12, 52, 2, 66, 9, 22, 5, 489, 69, 137, 16, 36, 96, 76, 117, 26, 3, … (Vorlage:OEIS)
Beispiel:
In der obigen Liste steht an der 5. Stelle der Wert b=2. Die 5. Primzahl ist p=11. Somit ist bPrim(n)1b1=(2)11121=204813=683 die kleinste Primzahl, die man mit b111b1, b erhalten kann.

Vermutung

Es wird vermutet, dass für jedes b, welches keine Potenz einer natürlichen Zahl ist, unendlich viele n existieren, sodass bn1b1 eine Primzahl ist.

(Ist b eine Potenz einer natürlichen Zahl, so kann gezeigt werden, dass es höchstens ein n gibt, sodass bn1b1 eine Primzahl ist.)

Noch eine Verallgemeinerung von Mersenne-Zahlen

Man kann Mersenne-Zahlen auch insofern verallgemeinern, als dass man Zahlen der Form anbnab betrachtet, wobei a,b teilerfremd, a>1 und a<b<a sein muss. Die Division durch die Zahl ab ist notwendig, weil diese Zahl immer Teiler von anbn ist und man nur nach dieser Division Primzahlen erhalten kann.

Verallgemeinerte Mersenne-Zahlen der Form anbnab sind gleichzeitig die Zahlen der allgemeinen Lucas-Folge Un(a+b,ab), wobei a und b die Nullstellen der quadratischen Gleichung x2(ab)x+ab=0 sind (siehe explizite Formeln).

Eigenschaften

  • Sei anbnab eine Primzahl. Dann gilt:
    • n ist eine Primzahl oder n=4
    • n=4 genau dann, wenn a+b=1 und a2+b2 ist eine Primzahl
Beweis der zweiten Behauptung:
Sei a4b4ab eine Primzahl (sei also n=4). Weil a4b4ab=a3+a2b+ab2+b3=(a+b)(a2+b2) eine Primzahl ist, muss einer der beiden Faktoren 1 sein, somit ist (a,b)=(k+1,k) und a2+b2=(k+1)2+k2 muss eine Primzahl sein. Die kleinsten k dieser Form lauten:
1, 2, 4, 5, 7, 9, 12, 14, 17, 19, 22, 24, 25, 29, 30, 32, 34, 35, 39, 42, 47, 50, 60, 65, 69, 70, 72, 79, 82, 84, 85, 87, 90, 97, 99, 100, … (Vorlage:OEIS)

Beispiele

Die folgende Tabelle gibt die kleinsten n an, für welche anbnab bei gegebenem a und b prim ist.[28][29][30][31][32][33][34]

Bei besonders großen Zahlen ist es noch nicht gesichert, ob es sich um wirkliche Primzahlen handelt oder ob es nur sehr wahrscheinliche Primzahlen, so genannte PRP-Zahlen (probably primes) sind. Diese Zahlen werden in Klammern gesetzt.[35][36]

Reihenentwicklungen

Produktreihen

Wenn die Mersenne-Zahlen durch ihre nachfolgenden Zweierpotenzen geteilt werden und diese so entstehenden Brüche bis in den unendlichen Index miteinander multipliziert werden, dann entsteht ein fester Wert, welcher sich mit Hilfe elliptischer Funktionen ausdrücken lässt. Bei diesem Produkt liegt Konvergenz vor:

n=1Mn2n=n=12n12n=21/8ϑ01(12)2/3ϑ00(12)1/6ϑ10(12)1/6=
=21/8ϑ01(12)2/3ϑ00(12)1/6[ϑ00(12)4ϑ01(12)4]1/24=
=0,288788221165707410183325547539553991864476

Denn es gilt gründsätzlich für alle Werte x die folgende[37][38][39] elliptische Beziehungsgleichung:

(x;x)=n=1(1xn)=1+n=1[xFn(2n1)xKr(2n1)+xFn(2n)+xKr(2n)]==[k=0P(k)xk]1=ϑ00(x)1/6ϑ01(x)2/3[ϑ00(x)4ϑ01(x)416x]1/24

Das Produkt am linken Rand dieser Gleichungskette wird Pochhammer-Produkt genannt.

Die zuerst gezeigte Summe in dieser Gleichungskette zeigt den Pentagonalzahlensatz mit den Fünfeckszahlen und den Kartenhauszahlen in den Exponenten[40] der x-Potenzen. Diese Fünfeckszahlen und Kartenhauszahlen haben bezüglich des Index z genau diese Beziehungen:

Fn(z)=12z(3z1)
Kr(z)=12z(3z+1)

Die Zahlenfolge P(k) ist die reguläre Partitionszahlenfolge. Diese Folge gibt die Anzahl der Partitionen insgesamt bei gegebenen Summen k an, also die Anzahl der Weisen, wie man eine Zahl k in Summanden ungeachtet der Reihenfolge der Summanden aufspalten kann.

Mit dem Kürzel ϑ wird die Gruppe der Jacobischen Thetafunktionen zum Ausdruck gebracht.

Die sogenannten Theta-Nullwert-Funktionen sind wie folgt definiert:

ϑ00(x)=k=xk2=n=1(1x2n)(1+x2n1)2
ϑ01(x)=k=(1)kxk2=n=1(1x2n)(1x2n1)2
ϑ10(x)=k=x(k+12)2=2x1/4n=1(1x2n)(1+x2n)2

Die hier dargestellten Summendefinitionen stimmen mit den ebenso hier dargestellten Produktdefinitionen überein.

Diese drei Funktionen stellen die Zusammenhänge zwischen dem elliptischen Nomen[41] und dem vollständigen elliptischen Integral erster Art her:

ϑ00[q(ε)]=2π1K(ε)
ϑ01[q(ε)]=1ε242π1K(ε)
ϑ10[q(ε)]=|ε|2π1K(ε)
q(ε)=exp[πK(1ε2)÷K(ε)]

Eine weitere Produktreihe über die Mersenne-Zahlen lässt sich auf folgende Weise formulieren:

n=1M2n2nMn=n=12n+12n=21/24ϑ01(14)2/3ϑ00(14)1/6ϑ10(14)1/6ϑ01(12)2/3ϑ00(12)1/6ϑ10(12)1/6=
=2,3842310290313717241498992886783972387716195165

Hierbei wurde der Quotient (14;14)÷(12;12) gebildet.

Summenreihen

Die unendliche Summe der Kehrwerte der Mersenne-Zahlen wird Erdős-Borwein-Konstante genannt.

Sie hat zu der Lambertschen L-Funktion folgende Beziehung:

E=n=11Mn=n=112n1=n=12n+12n2(2n1)=L(12)

Und die Lambertsche L-Funktion hat diese Definition:

L(x)=n=1xn1xn

Literatur

  • Paulo Ribenboim: The new book of prime number records. 3rd edition. Springer, New York NY u. a. 1996, ISBN 0-387-94457-5 (Deutsch: Die Welt der Primzahlen. Geheimnisse und Rekorde. Auf den neuesten Stand gebracht von Wilfrid Keller. 2. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-642-18078-1 (Springer-Lehrbuch)).
  • Wie eine neue Mersenne-Primzahl entdeckt wurde. In: taz, 11. März 2005; dpa-Hintergrundbericht

Einzelnachweise

  1. Marin Mersenne: Cogitata Physico-Mathematica. In quibus tam naturae quàm artis effectus admirandi certissimis demonstrationibus explicantur. Paris: Bertier, 1644, Praefatio generalis, Nr. XIX.
  2. Vorlage:Literatur
  3. Hudalrichus Regius: Vtrivsque Arithmetices epitome ex uarijs authoribus concinnata. Straßburg: Bartholomäus Grüninger, 1536, S. VIIIv-IXv, Kap. 6 (De perfecto [Über die vollkommenen Zahlen]).
  4. Johann Scheubel: Das sibend, acht vnd neunt buch, des hochberümbten Mathematici Euclidis Megarensis, in welchen der operationen vnnd regulen aller gemainer rechnung, vrsach grund vnd fundament, angezaigt wirt, zu gefallen allen den, so die kunst der Rechnung liebhaben […] auß dem latein ins teütsch gebracht, vnnd mit gemainen exemplen also illustrirt vnnd an tag geben, das sy ein yeder gemainer Rechner leichtlich verstehn, vnnd ime nutz machen kan. Valentin Ottmar, Augsburg 1555, S. CCXXXI–CXXXIIII (Euklid IX, 36), hier S. CCXXXIII.
  5. Ralph Ernest Powers: The Tenth Perfect Number. In: American Mathematical Monthly, 18, 1911, Nr. 11, S. 195–197.
  6. Ralph Ernest Powers: A Mersenne prime. (PDF; 89 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 20, 1914, S. 531. Ralph Ernest Powers: Certain composite Mersenne’s numbers. In: Proceedings of the London Mathematical Society, 15, 1916, Nr. 2, S. xxii; E. Fauquembergue: Nombres de Mersenne. In: Sphinx-Œdipe, 9, 1914, S. 103–105; 15, 1920, S. 17–18. Chris K. Caldwell: M107: Fauquembergue or Powers?
  7. Derrick Henry Lehmer: Note on Mersenne Numbers. (PDF; 145 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 38, 1932, S. 383–384.
  8. Vorlage:Webarchiv (PDF)
  9. Ralph Ernest Powers: Note on a Mersenne Number. (PDF; 69 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 40, 1934, S. 883.
  10. Horace S. Uhler: A New Result Concerning a Mersenne Number. In: Mathematical Tables and other Aids to Computation 1 (1944), S. 333, 404. Vgl. Charles B. Barker: Proof that the Mersenne Number M167 is Composite. (PDF; 70 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 51, 1945, S. 389. H. S. Uhler: Note on the Mersenne Numbers M157 and M167. (PDF; 107 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 52, 1946, S. 178.
  11. Horace S. Uhler: A New Result Concerning a Mersenne Number. In: Mathematical Tables and other Aids to Computation 2 (1945), S. 94.
  12. Horace S. Uhler: On Mersenne’s Number M199 and Lucas’s Sequences. (PDF; 212 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 53, 1947, S. 163–164.
  13. Horace S. Uhler: On All of Mersenne’s Numbers Particularly M193. (PDF; 200 kB) In: Proceedings of the National Academy of Sciences, 34, 1948, S. 102–103. Horace S. Uhler: On Mersenne’s Number M227 and Cognate Data. (PDF; 320 kB) In: Bulletin of the American Mathematical Society, 54, 1948, Nr. 4, S. 378–380. Raymond Clare Archibald: Mersenne Numbers. In: Mathematical Tables and other Aids to Computation, 3, 1949, S. 398.
  14. Donald B. Gillies: Three New Mersenne Primes and a Statistical Theory. In: Mathematics of Computation, 18, 1964, S. 93–97. Bryant Tuckerman: Corrections. In: Mathematics of Computation, 31, 1977, S. 1051.
  15. 15,0 15,1 Vorlage:Internetquelle
  16. 16,0 16,1 Vorlage:Internetquelle
  17. 17,0 17,1 Vorlage:Internetquelle
  18. 18,0 18,1 Vorlage:Internetquelle
  19. Aus dieser Liste lassen sich die Sophie-Germain-Primzahlen mit p3mod4 weglassen, weil für diese wie oben beschrieben 2p+1 ein Teiler von M_p ist (wie z. B. p = 11 → Teiler 23); diese machen aber für große p nur einen Bruchteil aller Primzahlen aus, vergleiche Sophie-Germain-Primzahl#Häufigkeit von Sophie-Germain-Primzahlen.
  20. 23,2 Millionen Stellen: Elektroingenieur entdeckt Rekordprimzahl
  21. 21,0 21,1 Vorlage:Internetquelle
  22. C. Pomerance: Recent developments in primality testing. In: Math. Intelligencer, 3:3, 1980/81, S. 97–105.
  23. Eric W. Weisstein: Double Mersenne Number. MathWorld (englisch)
  24. 24,0 24,1 Vorlage:Internetquelle
  25. Vorlage:Internetquelle
  26. 26,0 26,1 Vorlage:Internetquelle
  27. Extensions zu OEIS A057178
  28. Mersenne and Fermat primes field
  29. Allgemeine Repunit-Primzahlen (B^N-1)/(B-1)
  30. Allgemeine Repunitpaar-Primzahlen (B^N+1)/(B+1)
  31. Primzahlen aus Differenzen zwischen benachbarten Basen B konstanter Potenzen (B+1)^N-B^N
  32. Primzahlen aus Summen zwischen benachbarten Basen B konstanter Potenzen (B+1)^N+B^N und ((B+1)^N+B^N)/(2*B+1)
  33. Primzahlen aus Differenzen/Summen zwischen benachbarten ungeraden Basen B konstanter Potenzen ((B+2)^N-+B^N)/2
  34. Primes of the Form(bn+1)/(b+1)
  35. PRP Top Records, Search for : (a^n-b^n)/c
  36. PRP Top Records, Search for : (a^n+b^n)/c
  37. Vorlage:MathWorld
  38. Vorlage:MathWorld
  39. Vorlage:MathWorld
  40. https://vdoc.pub/download/a-brief-introduction-to-theta-functions-6v41da306900
  41. https://www.researchgate.net/profile/Toshio-Fukushima/publication/226331661_Fast_computation_of_complete_elliptic_integrals_and_Jacobian_elliptic_functions/links/0fcfd50b44bb3e76b9000000/Fast-computation-of-complete-elliptic-integrals-and-Jacobian-elliptic-functions.pdf?origin=publication_detail

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