Mangoldt-Funktion

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Mathematik ist die Mangoldt-Funktion (auch Von Mangoldt-Funktion), benannt nach dem deutschen Mathematiker Hans von Mangoldt, eine zahlentheoretische Funktion, die üblicherweise mit Λ bezeichnet wird.

Die Mangoldt-Funktion besitzt die Eigenschaft, dass zusammengesetzte Zahlen rausgefiltert werden und nur die Primzahlen und Primzahlpotenzen übrig bleiben. Der Wert der Mangoldt-Funktion ist dann der Logarithmus der Primzahl.

Definitionen und grundlegende Eigenschaften

Die Mangoldtsche Funktion ist definiert als

Λ(n)={log(p)falls n sich als n=pk darstellen la¨sst, wobei p prim und k+0sonst

Erläuterungen

Für zusammengesetzte Zahlen n also

Λ(n)=0n=p1r1,,pnrn,n2

wobei p1r1,,pnrn ihre Primfaktorzerlegung bezeichnet.

Das heißt, die Mangoldt-Funktion filtert in einem ersten Schritt sozusagen die Primzahlen und Primzahlpotenzen raus, in dem die zusammengesetzten Zahlen mit 0 identifiziert werden. In einem zweiten Schritt werden die Primzahlpotenzen und die Primzahlen mit dem Logarithmus der zugrundeliegenden Primzahl identifiziert.

Die ersten Werte von Λ(n) sind

0,log2,log3,log2,log5,0,log7,log2,log3,0,log11,0,log13,0,0,log2,log17,0,log19,0,0,0

Die Mangoldt-Funktion ist weder eine additive Funktion noch multiplikative Funktion.

exp(Λ(n))

exp(Λ(n)) lässt sich explizit angeben als

eΛ(n)=kgV(1,2,3,,n)kgV(1,2,3,,n1)

wobei kgV das kleinste gemeinsame Vielfache bezeichnet.

Die ersten Werte der Folge exp(Λ(n)) sind

1,2,3,2,5,1,7,2,3,1,11,1,13,1,1,2,17,1,19,1,1,1, (Vorlage:OEIS)

Summierte Mangoldt-Funktion

Die summierte Mangoldt-Funktion,

ψ(n)=i=1nΛ(i),

wird auch als Tschebyschow-Funktion bezeichnet. Sie spielt beim Beweis des Primzahlsatzes eine Rolle.

Teilersummen

Bezeichne mit μ(n) die Möbius-Funktion. Alle in diesem Abschnitt folgenden Formeln gelten für n. Es gilt

dnΛ(d)=logn

Weiter gilt

Λ(n)=dnμ(d)log(nd)(1)
Λ(n)=dnμ(d)logd(2)
Λ(n)=dnμ(nd)logd
dnμ(nd)Λ(d)=μ(n)logn

Durch Anwendung der Mobius-Inversionsformel kann (1) gezeigt werden, (2) folgt daraus.

Hierbei bedeutet dn, dass d ein positiver Teiler von n ist, d. h. die Summen laufen über alle positiven Teiler von n.

Folgerungen

Sei p eine Primzahl, Beziehung (2) kann man zum Beispiel nützen, wenn man Primzahlzwillinge (p,p+2) untersucht

pxΛ(p+2)=pxdp+2μ(d)logd.

Dirichlet-Reihen

Die Mangoldt-Funktion spielt eine wichtige Rolle in der Theorie der Dirichletreihen.

Es gilt

logζ(s)=n=21nsΛ(n)lognfu¨rRe(s)>1.

Die logarithmische Ableitung davon liefert einen Zusammenhang zwischen der Riemannschen ζ-Funktion und der Mangoldt-Funktion:

ζ(s)ζ(s)=n=1Λ(n)nsfu¨rRe(s)>1.

Allgemeiner gilt sogar: Ist f multiplikativ und ihre Dirichletreihe F

F(s)=n=1f(n)ns

konvergiert für gewisse s, dann gilt

F(s)F(s)=n=1f(n)Λ(n)ns.

Verallgemeinerte Mangoldt-Funktion

Die verallgemeinerte Mangoldt-Funktion ist definiert als

Λk(n)=dnμ(d)logk(n/d)

wobei μ die Möbius-Funktion bezeichnet und k+.

Als Dirichlet-Faltung geschrieben

Λk(n)=(μlogk)(n).

Im Fall k=1 erhält man die gewöhnliche Mangoldt-Funktion Λ1=Λ.[1]

Eigenschaften

  • Für k1 gilt folgende Rekursion[2]
Λk+1(n)=Λk(n)log(n)+(ΛkΛ)(n)
  • Es folgt aus der Rekursion, dass wenn ω(n)>k dann ist Λk(n)=0.

Abschätzen der Mangoldt-Funktion

Das Abschätzen der Mangoldt-Funktion ist ein zentrales Problem der analytischen Zahlentheorie. Es gibt hierzu verschiedene Methoden wie Winogradows Methode, der Null-Dichte-Methoden (englisch zero density methods) und Vaughans Identität.

Referenzen

Einzelnachweise