Tschebyschow-Funktion

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Die Tschebyschow-Funktion, etwa im Englischen auch Chebyshev-Funktion oder ähnlich bezeichnet, ist eine von zwei zahlentheoretischen Funktionen, die nach dem russischen Mathematiker Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow benannt sind. Sie erhalten durch ihren Zusammenhang mit der Primzahlzählfunktion und dem Primzahlsatz und damit der Riemannschen Zeta-Funktion an Bedeutung.

Die erste Tschebyschow-Funktion, üblicherweise mit θ oder ϑ bezeichnet, ist die Summe der Logarithmen der Primzahlen bis x:

ϑ(x)=pxp primlog(p)

Die zweite Tschebyschow-Funktion ψ(x) ist die summierte Funktion der Mangoldt-Funktion:

ψ(x)=n=1xΛ(n)=pkxlog(p)

wobei die Mangoldt-Funktion Λ definiert ist als

Λ(n)={log(p)falls n sich als n=pk darstellen lässt, wobei p prim, k+0sonst

Grundlegende Eigenschaften

Erstere Tschebyschow-Funktion lässt sich auch darstellen als

ϑ(x)=log(x#),

wobei x# die Primfakultät bezeichnet.

Die zweite lässt sich auch schreiben als der Logarithmus des kleinsten gemeinsamen Vielfachen von 1 bis n:

ψ(x)=log(kgV(1,2,3,,x))

Nach Erhard Schmidt gibt es für jedes positive reelle k Werte für x, sodass

ψ(x)x<kx

und

ψ(x)x>kx

unendlich oft.

Asymptotik

Es gilt

limxxϑ(x)=1,

d. h.

ϑ(n)n.

Ebenso gilt

ψ(n)n.

Pierre Dusart fand eine Reihe von Schranken für die beiden Funktionen:[1]

ϑ(pk)k(lnk+lnlnk1+lnlnk2,0553lnk),kexp(22)
ϑ(pk)k(lnk+lnlnk1+lnlnk2lnk),k198
ψ(pk)k(lnk+lnlnk1+lnlnk2lnk)+1,43x,k198
|ϑ(x)x|0,006788xlnx,x10.544.111
|ψ(x)x|0,006409xlnx,xexp(22)
ψ(x)ϑ(x)<0,0000132xlnx,xexp(30).

Verwandtschaft der beiden Funktionen

Es gilt

ψ(x)=pxklogp

wobei k ganz und dann durch pkx und pk+1x eindeutig bestimmt ist.

Ein direkterer Zusammenhang entsteht durch

ψ(x)=n=1ϑ(x1n)=n=1log2(x)ϑ(x1n).

Man bemerke, dass ϑ(x1n)=0 für nlog2(x).

Die „exakte Formel“

1895 bewies Hans Karl Friedrich von Mangoldt folgende Formel, die im Englischen auch als „explicit formula“ bezeichnet wird:[2]

ψ(x)=xρxρρln(2π)12ln(1x2)

Dabei ist x>1 und nicht prim oder eine Primzahlpotenz und die Summe läuft über alle nichttrivialen Nullstellen ρ der Riemannschen Zeta-Funktion ζ.

Referenzen

  1. Pierre Dusart: Sharper bounds for ψ, θ, π, pk. In: Rapport de recherche n° 1998-06, Université de Limoges. PDF
  2. Vorlage:MathWorld

Vorlage:Wikiversity