Einzigartige Primzahl

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In der Unterhaltungsmathematik ist eine einzigartige Primzahl oder einzigartige periodische Primzahl (vom englischen unique prime oder unique period prime) eine Primzahl p, für welche gilt:

  • Die Dezimalbruchentwicklung von 1p (also des Kehrwertes von p) hat eine einzigartige Periodenlänge n1, das heißt, es gibt keine andere Primzahl q, für die 1q die gleiche Periodenlänge hat. Man sagt „die Primzahl p hat eine Periode der Länge n“.

Einzigartige Primzahlen wurden erstmals im Jahr 1980 von Samuel Yates untersucht.[1]

Beispiele

  • Die Primzahl p=3 hat als Kehrwert den Bruch 13, dessen Dezimalbruchentwicklung 13=0,3333333=0,3 ist. Die Periodenlänge von 13 ist somit 1. Natürlich gibt es auch andere periodische Dezimalbruchentwicklungen mit einer Periodenlänge n=1, zum Beispiel 0,1=0,1111111=19, aber für 19=1k ist k=9∉ keine Primzahl. Auch 0,6=0,666666=23 hat die Periodenlänge n=1, aber dieser Bruch hat nicht die Form 1p, sondern 2p. Es gibt keine andere Bruchzahl der Form 1p, welche die Periodenlänge 1 hat. Somit ist p=3 eine einzigartige Primzahl.
  • Die Primzahl p=11 hat als Kehrwert den Bruch 111, dessen Dezimalbruchentwicklung 111=0,090909=0,09 ist. Die Periodenlänge von 111 ist somit 2. Alle anderen Bruchzahlen mit einer Periodenlänge 2 haben die Form 0,xy=0,xyxyxyxy=xy99, aber diesen Bruch kann man bestenfalls durch 3, durch 9, durch 11, durch 33 oder durch 99 kürzen und erhält die Nenner 33,11,9,3 oder 1. Der einzige prime Nenner ist somit p=11 (denn der Bruch mit p=3 hat die Periodenlänge 1). Es gibt also keine andere Bruchzahl der Form 1p, welche die Periodenlänge n=2 hat. Somit ist p=11 eine einzigartige Primzahl.
  • Die Primzahl p=41 hat als Kehrwert den Bruch 141, dessen Dezimalbruchentwicklung 141=0,0243902439=0,02439 ist. Die Periodenlänge von 141 ist somit n=5. Allerdings hat auch die Primzahl p=271 als Kehrwert den Bruch 1271=0,0036900369=0,00369 mit einer Periodenlänge n=5. Somit ist weder die Primzahl p=41 noch die Primzahl p=271 eine einzigartige Primzahl.
  • Die kleinsten einzigartigen Primzahlen sind die folgenden:
3, 11, 37, 101, 9091, 9901, 333667, 909091, 99990001, 999999000001, 9999999900000001, 909090909090909091, 1111111111111111111, 11111111111111111111111, 900900900900990990990991, 909090909090909090909090909091, … (Vorlage:OEIS)
Die dazugehörigen Periodenlängen sind die folgenden:
1, 2, 3, 4, 10, 12, 9, 14, 24, 36, 48, 38, 19, 23, 39, 62, … (Vorlage:OEIS)
Beispiel:
Obigen beiden Listen kann man an der 10. Stelle die beiden Zahlen 999999000001 und 36 entnehmen. Somit hat der Bruch 1p=1999999000001 die Periodenlänge 36 und es gibt keinen anderen Bruch der Form 1q mit q, der die Periodenlänge 36 hat.
  • Die 24. einzigartige Primzahl p hat 128 Stellen und der dazugehörige Bruch 1p eine Periodenlänge von 320. Die Primzahl p lautet:
p=9999990000009999990000001
Diese Zahl beginnt mit 32 Neunen, gefolgt von 32 Nullen, danach kommen 32 Neunen und 32 Nullen und sie endet mit einer 1. Man schreibt auch kurz p=(932032)2+1).
  • Zurzeit sind mehr als 50 einzigartige Primzahlen (oder einzigartige PRP-Zahlen, also Zahlen, die sehr wahrscheinlich Primzahlen sind, die aber momentan noch zu groß sind, um sich absolut sicher zu sein) bekannt. Es gibt aber nur 18 einzigartige Primzahlen, welche kleiner als 1050 sind und 23 einzigartige Primzahlen, welche kleiner als 10100 sind.
  • Die momentan größte wahrscheinliche einzigartige Primzahl (Stand: 23. September 2022) ist die folgende:
p=10817720719
Sie hat 8177207 Stellen, ist eine Repunit und wurde im Mai 2021 von Serge Batalov und Ryan Propper entdeckt. Allerdings ist diese Zahl eine PRP-Zahl, das heißt, es noch nicht gesichert, ob sie wirklich prim ist oder nicht, weil sie so groß ist. Sie erfüllt aber viele Voraussetzungen für eine Primzahl.[2][3]
  • Die momentan größte bewiesene einzigartige Primzahl (Stand: 23. September 2022) ist die folgende:
p=R(49081)=104908119=111111
Sie ist eine Repunit, besteht aus 49081 Einsen, wurde schon im September 1999 von Harvey Dubner als PRP-Zahl erkannt[2][4], aber erst 21 Jahre später am 21. März 2022 von Paul Underwood als tatsächliche Primzahl identifiziert.[5][6]
Die zweitgrößte bewiesene einzigartige Primzahl (Stand: 24. Februar 2023) ist die folgende:
p=Φ23178(10000)=1030904+1101545299990001
Sie hat 30897 Stellen und wurde am 15. Oktober 2022 von Serge Batalov entdeckt.[7] Man kann sie auch als p=Φ11589(10000) darstellen. Dabei ist Φn(x) das n-te Kreisteilungspolynom.
  • Es folgt eine Tabelle, der man entnehmen kann, welche Periodenlängen n100 zu welchen Bruchzahlen 1p mit p gehören. Einzigartige Primzahlen werden in gelben Zellen geschrieben:

Eigenschaften

  • Jede prime Repunit Rn (also Primzahlen der Form 111111 mit n Einsern) ist eine einzigartige Primzahl.
Beispiel:
Die folgende Liste gibt die n der momentan bekannten primen Repunits Rn an:
2, 19, 23, 317, 1031, 49081, 86453, 109297, 270343, 5794777, 8177207 (Vorlage:OEIS)
Dabei sind die letzten fünf Repunits R86453,R109297,R270343,R5794777 und R8177207 PRP-Zahlen, es ist also noch nicht gesichert, ob sie wirklich Primzahlen sind.[2]
  • Die folgenden beiden Aussagen sind gleichwertig:[6][8][9]
  • Die Primzahl p ist eine einzigartige Primzahl mit Periode n.
  • pα=Φn(10)ggT(Φn(10),n) ist eine Potenz von p, wobei Φn(x) das n-te Kreisteilungspolynom ist.
Spezialfall:
Ist n eine Primzahl, so gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(x):
Φn(x)=1+x+x2+x3++xn1=i=0n1xi und somit ist Φn(10)=1+10+102+103++10n1=i=0n110i
Somit gilt für oberen Satz:
pα=1+10+102+103++10n1ggT(1+10+102+103++10n1,n)=111111ggT(111111,n)=RnggT(Rn,n), wobei Rn die n-te Repunit ist
Beispiel:
Sei die Periodenlänge n=3. Dann ist pα=111ggT(111,3)=1113=37.
Obiger Liste von einzigartigen Primzahlen kann man entnehmen, dass für p=37 die Periodenlänge tatsächlich 3 ist.
Normalfall:
Ist n∉ keine Primzahl, so gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(x):
Φn(x)=1knggT(k,n)=1(xe2πik/n)
Beispiel 1:
Sei die Periodenlänge n=9∉. Dann ist Φ9(x)=x6+x3+1 und es gilt:
pα=Φ9(10)ggT(Φ9(10),9)=106+103+1ggT(106+103+1,9)=1001001ggT(1001001,9)=10010013=333667.
Obiger Liste von einzigartigen Primzahlen kann man entnehmen, dass für p=333667 die Periodenlänge tatsächlich 9 ist.
Beispiel 2:
Sei die Periodenlänge n=1∉. Dann ist Φ1(x)=x1 und es gilt:
pα=Φ1(10)ggT(Φ1(10),1)=101ggT(101,9)=9ggT(9,1)=91=9=32.
Obiger Liste von einzigartigen Primzahlen kann man entnehmen, dass für p=3 die Periodenlänge tatsächlich 1 ist.
Beispiel 3:
Sei die Periodenlänge n=6∉. Dann ist Φ6(x)=x2x+1 und es gilt:
pα=Φ6(10)ggT(Φ6(10),6)=10210+1ggT(10210+1,6)=91ggT(91,6)=911=91.
Es ist aber 91=713∉P keine Primzahl, somit gibt es auch keine einzigartige Primzahl mit Periodenlänge 6. Stattdessen haben die Dezimalbruchentwicklungen von 17 und 113 die Periodenlänge n=6.

Ungelöste Probleme

  • Es wird vermutet, dass es unendlich viele einzigartige Primzahlen gibt (dies würde aus einer anderen mathematischen Vermutung folgern, nämlich dass es unendlich viele prime Repunits gibt).[10]

Einzigartige Primzahlen im Dualsystem

Einzigartige Primzahlen sind von der Basis abhängig, mit der gezählt wird. In den oberen Abschnitten wurden einzigartige Primzahlen zur Basis b=10, also im Dezimalsystem betrachtet. In diesem Abschnitt werden einzigartige Primzahlen im Dualsystem, also mit Basis b=2, behandelt.

Eine Primzahl p ist eine einzigartige Primzahl zur Basis b=2, genau dann, wenn gilt:

  • Der Bruch 1p hat zur Basis b=2 die Periodenlänge n1. Es existiert keine weitere Primzahl q, für die der Bruch 1q zur Basis b=2 ebenfalls die Periodenlänge n hat.

Beispiele

  • Eine einzigartige Primzahl im Dualsystem ist die Zahl p=5=4+1=1_22+0_21+1_20=1012:
Es ist
15=0,2=02+04+18+116+032+064+1128+1256+=0,125+0,0625+==0_21+0_22+1_23+1_24+0_25+0_26+1_27+1_28+=0,00110011=0,00112
eine im Dualsystem periodische Zahl mit Periodenlänge n=4. Es gibt keine weitere Primzahl p, deren Bruch 1p im Dualsystem eine Periodenlänge von n=4 hat. Somit ist p=5 eine einzigartige Primzahl im Dualsystem.
  • Für die Zahl p=2=1_21+0_20=102 ist 1p=12=0,5=1_21=0,12 eine im Dualsystem nicht periodische Zahl (also mit Periodenlänge n=0). Es gibt zwar keine weitere Primzahl p, deren Bruch 1p im Dualsystem eine Periodenlänge von n=0 hat, trotzdem ist p=2 keine einzigartige Primzahl im Dualsystem, weil n1 sein muss.
  • Die kleinsten einzigartigen Primzahlen im Dualsystem sind die folgenden, jeweils im Dezimalsystem geschrieben:
3, 5, 7, 11, 13, 17, 19, 31, 41, 43, 73, 127, 151, 241, 257, 331, 337, 683, 2731, 5419, 8191, 43691, 61681, 65537, 87211, 131071, 174763, 262657, 524287, 599479, 2796203, 15790321, 18837001, 22366891, 715827883, 2147483647, 4278255361, … (Vorlage:OEIS)
Die dazugehörigen Periodenlängen sind die folgenden:
2, 4, 3, 10, 12, 8, 18, 5, 20, 14, 9, 7, 15, 24, 16, 30, 21, 22, 26, 42, 13, 34, 40, 32, 54, 17, 38, 27, 19, 33, 46, 56, 90, 78, 62, 31, 80, 120, 126, 150, 86, 98, 49, 69, 65, 174, 77, 93, 122, 61, 85, 192, 170, 234, 158, 165, 147, 129, 184, 89, 208, 312, … (Vorlage:OEIS)
Wenn man die einzigartigen Primzahlen im Dualsystem nach ihrer Periodenlänge n geordnet haben will, so erhält man die Vorlage:OEIS. Die sortierte Liste der dazugehörigen Periodenlängen n ist dann die Vorlage:OEIS.
  • Die momentan (Stand: 26. Oktober 2024) größte bekannte einzigartige Primzahl im Dualsystem ist die folgende:[11]
p=21362798411
Sie hat 41.024.320 Stellen und wurde am 21. Oktober 2024 von Luke Durant entdeckt. Sie ist auch gleichzeitig die größte bekannte Primzahl und dadurch auch gleichzeitig die größte bekannte Mersenne-Primzahl. Der dazugehörige Bruch 1p hat, im Dualsystem geschrieben, die Periodenlänge n=136279841 und es gibt keine einzige weitere Primzahl q, dessen Bruch 1q dieselbe Periodenlänge hat.
  • Die momentan (Stand: 26. Oktober 2024) größte bekannte einzigartige (aber noch nicht endgültig bewiesene) Primzahl im Dualsystem, welche nicht gleichzeitig Mersenne-Primzahl ist, ist die folgende:[12]
p=215135397+13
Sie hat 4.556.209 Stellen und wurde im Juni 2021 von Ryan Propper entdeckt. Sie ist allerdings noch zu groß, als dass man sicher sagen kann, dass es sich um eine Primzahl handelt. Sie erfüllt viele Primzahl-Eigenschaften und ist eine PRP-Zahl. Ist ihre Primalität bewiesen, so ist sie eine Wagstaff-Primzahl. Der dazugehörige Bruch 1p hat, im Dualsystem geschrieben, die Periodenlänge n=215135397=30270794 und es gibt keine einzige weitere Primzahl q, dessen Bruch 1q dieselbe Periodenlänge hat.
  • Die momentan (Stand: 25. Oktober 2021) größte bekannte einzigartige (und auch bewiesene) Primzahl im Dualsystem, welche nicht gleichzeitig Mersenne-Primzahl ist, ist die folgende:[13]
p=295369+13
Sie hat 28709 Stellen und wurde am 3. August 2021 von Bill Allombert entdeckt. Sie ist die momentan größte bekannte Wagstaff-Primzahl. Der dazugehörige Bruch 1p hat, im Dualsystem geschrieben, die Periodenlänge n=295369=190738.
  • Die momentan (Stand: 21. Juli 2018) größte bekannte einzigartige Primzahl im Dualsystem, welche weder Mersenne-Primzahl noch Wagstaff-Primzahl (aber leider eine PRP-Zahl) ist, ist die folgende:[14]
p=24101572+117=161025393+117
Sie hat 1.234.695 Stellen und wurde im August 2014 von Paul Bourdelais entdeckt.

Eigenschaften

  • Jede Fermatsche Primzahl Fn=22n+1 ist eine einzigartige Primzahl im Dualsystem. Ihre Periodenlänge ist eine Zweierpotenz 2n mit n,n>0.
  • Jede Mersenne-Primzahl Mn=2n1 ist eine einzigartige Primzahl im Dualsystem. Ihre Periodenlänge ist eine Primzahl n.
  • Jede Wagstaff-Primzahl p=2q+13 ist eine einzigartige Primzahl im Dualsystem. Ihre Periodenlänge ist das Doppelte einer ungeraden Primzahl n=2q mit q,q3.
  • Sei n=1 und n=6 eine natürliche Zahl. Dann gilt:
Es existiert mindestens eine Primzahl p, welche im Dualsystem die Periodenlänge n hat.
Beweis: Diese Aussage gilt wegen des Satzes von Zsigmondy
  • Sei n>20 eine natürliche Zahl mit n4(mod8) (n habe also die Form n=8k+4 mit k). Dann gilt:
Es existieren mindestens zwei Primzahlen p1,p2, welche im Dualsystem die Periodenlänge n haben.
Somit ist n4(mod8) niemals eine einzigartige Primzahl zur Basis b=2.
Beweis: Diese Aussage gilt wegen der Faktorisierung von Aurifeuille
  • Die folgenden beiden Aussagen sind gleichwertig:
  • Die Primzahl p ist eine einzigartige Primzahl im Dualsystem mit Periode n.
  • pα=Φn(2)ggT(Φn(2),n) ist eine Potenz von p mit α, wobei Φn(x) das n-te Kreisteilungspolynom ist.
Beispiel:
Die einzigen bekannten n, für welche obiger Zähler Φn(2) zusammengesetzt, aber obiger Gesamtausdruck Φn(2)ggT(Φn(2),n) prim ist, sind die folgenden:
18, 20, 21, 54, 147, 342, 602, 889
In diesen Fällen hat Φn(2) offenbar einen Teiler, welcher auch Teiler von n ist.
Alle anderen bekannten einzigartigen Primzahlen zur Basis b=2 haben die Form Φn(2).
Es ist noch keine Primzahl p bekannt, für die in obiger Formel α>1 ist. Für alle bekannten einzigartigen Primzahlen p im Dualsystem gilt α=1.

Ungelöste Probleme

  • Es wird vermutet, dass es unendlich viele einzigartige Primzahlen zur Basis b=2 gibt (dies würde aus einer anderen mathematischen Vermutung folgern, nämlich dass es unendlich viele Mersenne-Primzahlen gibt).
  • Es wird vermutet, dass es keine Wieferich-Primzahlen gibt, die gleichzeitig einzigartige Primzahlen im Dualsystem sind.

Einzigartige Primzahlen in anderen Zahlsystemen

Eine Primzahl p ist eine einzigartige Primzahl zur Basis b, genau dann, wenn gilt:

  • Der Bruch 1p hat zur Basis b die Periodenlänge n1. Es existiert keine weitere Primzahl q, für die der Bruch 1q zur Basis b ebenfalls die Periodenlänge n hat.

Eigenschaften

  • Die folgenden drei Aussagen sind gleichwertig:
  • p ist eine einzigartige Primzahl zur Basis b (der Bruch 1p hat zur Basis b die Periodenlänge n).
  • p ist der einzige Primteiler des n-ten Kreisteilungspolynoms Φn(b), welche nicht die Periodenlänge n teilt.
  • Fall 1: b ist gerade:
Rn(b)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=pα ist eine Potenz von p mit α
Fall 2: b ist ungerade:
Rn(b)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=2βpα ist eine Zweierpotenz mal einer Potenz von p mit α,β,α>0,β0
Einzigartige Primzahlen im Dezimalsystem bzw. im Dualsystem fallen somit in den Fall 1.
  • Sei die Primzahl p ein Teiler der Basis b. Dann gilt:
  • Die Primzahl p ist keine einzigartige Primzahl zur Basis b.
  • Der Bruch 1p hat zur Basis b die Periodenlänge n=0, hat also keine Periode.
Beweis der 1. Behauptung:
Wenn p Teiler der Basis b ist, ist p auch Teiler von bn und somit nicht Teiler der um 1 größeren Zahl bn+1. Also ist p zu bn1 teilerfremd. Das Kreisteilungspolynom Φn(b) ist aber so definiert, dass es bn1 teilen muss. Somit ist auch p und Φn(b) teilerfremd und es ist p somit auch kein Teiler von Φn(b)ggT(Φn(b),n). Also kann p keine einzigartige Primzahl zur Basis b sein.
  • Sei n. Dann gilt:
Es existiert mindestens eine Primzahl p, für die 1p zur Basis b die Periodenlänge n hat, mit Ausnahme der folgenden Fälle:
  • b=2 und n=1 oder n=6
  • n=2 und b=2k1 mit k,k>0
Beweis: Diese Aussage gilt wegen des Satzes von Zsigmondy

Beispiele

Es folgt eine Auflistung von Primzahlen p, für die der Bruch 1p bei gegebener Basis b24 die Periodenlänge n24 besitzt. Einzigartige Primzahlen werden in gelben Zellen geschrieben:

Es folgt eine Auflistung der Periodenlängen n von Bruchzahlen der Form 1p mit den ersten 34 Primzahlen p139 zu verschiedensten Basen b24. Wenn die Primzahl p ein Teiler der Basis b ist, endet die Dezimalbruchentwicklung, die Periodenlänge beträgt somit 0. Ist die Primzahl p eine einzigartige Primzahl zur Basis b, so wird die Periodenlänge n in einer gelben Zelle geschrieben:

Nun folgt eine Tabelle, der man die kleinsten Periodenlängen n (bis inklusive n=600) entnehmen kann, für die der Bruch 1p mit p eine einzigartige Länge hat. Es gibt somit keine andere Primzahl q zur gegebenen Basis b24 mit der gleichen Periodenlänge. Außerdem wird jeweils auch die dazugehörige einzigartige Primzahl p angegeben, deren Bruch 1p diese Periodenlänge n hat.

Bi-Einzigartige Primzahlen

Die beiden Primzahlen p1 und p2 nennt man bi-einzigartige Primzahlen (vom englischen bi-unique prime), wenn gilt:

  • Die beiden Bruchzahlen 1p1 und 1p2 haben die gleiche Periodenlänge n
  • Es gibt keine andere Primzahl q, sodass 1q diese Periodenlänge n besitzt

Beispiele

  • Sei die Basis b=10 und die Periodenlänge n=6. Dann gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(b) und für Rn(b):
Φn(b)=Φ6(10)=10210+1=91
Rn(b)=R6(10)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=91ggT(91,6)=911=91=713
Somit haben p1=7 und p2=13 die gleiche Periodenlänge n=6 (im Speziellen ist 17=0,142857 und 113=0,076923). Die beiden Primzahlen p1=7 und p2=13 sind also bi-einzigartige Primzahlen zur Basis b=10.
  • Sei die Basis b=2 und die Periodenlänge n=11. Dann gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(b) und für Rn(b):
Φn(b)=Φ11(2)=210+29+28+27+26+25+24+23+22+21+1=2047
Rn(b)=R11(2)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=2047ggT(2047,11)=20471=2047=2389
Somit haben p1=23 und p2=89 die gleiche Periodenlänge n=11 (im Speziellen ist 123=0,000010110012 und 189=0,000000101112). Die beiden Primzahlen p1=23 und p2=89 sind also bi-einzigartige Primzahlen zur Basis b=2.
  • Es gibt 1228 ungerade Primzahlen unter 10000, aber nur 21 von ihnen sind im Binärsystem einzigartig und 76 von ihnen sind bi-einzigartig.
  • Die beiden Primfaktoren p1 (143 Stellen) und p2 (177 Stellen) der Mersenne-Zahl M1061=210611 sind bi-einzigartige Primzahlen zur Basis b=2 mit einer Periodenlänge n=1061. Die beiden Primzahlen lauten:
p1=46817226351072265620777670675006972301618979214252832875068976303839400413682313921168154465151768472420980044715745858522803980473207943564433
p2=527739642811233917558838216073534609312522896254707972010583175760467054896492872702786549764052643493511382273226052631979775533936351462037464331880467187717179256707148303247
  • Die momentan (Stand: 18. August 2018) größte bekannte bi-einzigartige Primzahl ist momentan noch eine PRP-Zahl (also wegen ihrer Größe nur sehr wahrscheinlich eine Primzahl) und lautet:
p1=25240707175392810903
Sie wurde im Juli 2016 von Tony Prest entdeckt und hat 1577600 Stellen.[15] Die Periodenlänge ist n=5240707, die dazugehörige Primzahl p2=75392810903.
  • Die folgenden beiden Listen geben die kleinsten bi-einzigartigen Primzahlen p1 und p2 zu den Basen b=2 bzw. b=10 an, für die sowohl 1p1 als auch 1p2 die gleiche Periodenlänge n besitzt:

Tri-Einzigartige Primzahlen

Analog zu den bi-einzigartigen Primzahlen kann man auch tri-einzigartige Primzahlen definieren:

Die drei Primzahlen p1,p2,p3 nennt man tri-einzigartige Primzahlen (vom englischen tri-unique prime), wenn gilt:

  • Die drei Bruchzahlen 1p1,1p2 und 1p3 haben die gleiche Periodenlänge n
  • Es gibt keine andere Primzahl q, sodass 1q diese Periodenlänge n besitzt

Beispiele

  • Sei die Basis b=10 und die Periodenlänge n=13. Dann gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(b) und für Rn(b):
Φn(b)=Φ13(10)=i=01210i=1.111.111.111.111
Rn(b)=R13(10)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=Φ13(10)ggT(Φ13(10),13)=Φ13(10)1=1.111.111.111.111=5379265371653
Somit haben p1=53, p2=79 und p3=265371653 die gleiche Periodenlänge n=13. Die drei Primzahlen p1=53, p2=79 und p3=265371653 sind also tri-einzigartige Primzahlen zur Basis b=10.
  • Sei die Basis b=2 und die Periodenlänge n=29. Dann gilt für das Kreisteilungspolynom Φn(b) und für Rn(b):
Φn(b)=Φ29(2)=i=0282i=536870911
Rn(b)=R29(2)=Φn(b)ggT(Φn(b),n)=536870911ggT(536870911,29)=5368709111=536870911=23311032089
Somit haben p1=233, p2=1103 und p3=2089 die gleiche Periodenlänge n=29. Die drei Primzahlen p1=233, p2=1103 und p3=2089 sind also tri-einzigartige Primzahlen zur Basis b=2.
  • Die folgenden beiden Listen geben die kleinsten tri-einzigartigen Primzahlen p1,p2 und p3 zur Basis b=2 bis p<1000 bzw. zur Basis b=10 bis n200 an, für die sowohl 1p1,1p2 als auch 1p3 die gleiche Periodenlänge n besitzt:

Verallgemeinerung: n-Einzigartige Primzahlen

Die n Primzahlen p1,p2,pn nennt man n-einzigartige Primzahlen (vom englischen n-unique prime), wenn gilt:

  • Die n Bruchzahlen 1p1,1p2,,1pn haben die gleiche Periodenlänge n.
  • Es gibt keine andere Primzahl q, sodass 1q diese Periodenlänge n besitzt.

Beispiele

  • Die folgenden Primzahlen sind die kleinsten n-einzigartigen Primzahlen zur Basis b=2 mit aufsteigendem n=1,2,3,:
3, 23, 53, 149, 269, 461, 619, 389, …
Beispiel:
An der 6. Stelle obiger Liste steht die Zahl p=461. Das bedeutet, dass p1=461 die kleinste Primzahl ist, die zu einem 6-einzigartigen Primzahlentupel (p1,p2,p3,p4,p5,p6) zur Basis b=2 gehört.
  • Die folgenden Primzahlen sind die kleinsten n-einzigartigen Primzahlen zur Basis b=10 mit aufsteigendem n=1,2,3,:
3, 7, 23, 47, 163, 149, …
Beispiel:
An der 5. Stelle obiger Liste steht die Zahl p=163. Das bedeutet, dass p1=163 die kleinste Primzahl ist, die zu einem 5-einzigartigen Primzahlentupel (p1,p2,p3,p4,p5) zur Basis b=10 gehört.

Einzelnachweise

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