Bipolarkoordinaten

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Koordinatennetz der ebenen Bipolar­koordinaten[1]Vorlage:Rp

Bipolarkoordinaten sind orthogonale Koordinaten, die auf dem Kreis des Apollonios basieren, siehe Bild.[2]

Sie werden mittels zweier fester Punkte, den Foki, definiert, in denen sich im Bild die roten Kreise schneiden. Die erste Koordinate (blau im Bild) eines Punktes ist der natürliche Logarithmus des Verhältnisses seiner Abstände zu den Foki, und die zweite Koordinate (rot) ist der Winkel in Radiant, unter denen die Foki erscheinen. Durch Extrusion senkrecht zur Bildebene entstehen #Bizylindrische Koordinaten, durch Rotation um die im Bild senkrechte Achse #Toroidale Koordinaten und durch Rotation um die im Bild waagerechte Achse #Bisphärische Koordinaten.

Die Laplace-Gleichung lässt sich im ebenen Fall und in den rotierten Koordinaten durch Trennung der Veränderlichen lösen, was bei der Helmholtz-Gleichung in bipolaren Koordinaten nicht gelingt.

Bipolarkoordinaten werden bisweilen in der Hydrodynamik eingesetzt.[2]

Bipolarkoordinaten in der Ebene

Definition in der Ebene

Zur geometrischen Interpretation der Bipolar­koordinaten

Bipolarkoordinaten η,θ∈ℝ, -∞<η<∞, −π≤θ<π[1]Vorlage:Rp eines Punktes P in der Ebene werden mittels zweier fester Punkte F1 und F2 definiert, die Foki genannt werden; diese sind die Schnittpunkte der roten Kreise im #Bild oben.[2][3] Dann ist eη gleich dem Verhältnis der Abstände von P zu F1 und F2 oder mit dem Natürlichen Logarithmus ln:

η=ln(|PF1||PF2|)=ln(d1d2)

Der geometrische Ort aller Punkte, deren Abstandsverhältnis zu zwei Punkten gleich ist, ist der Kreis des Apollonios, blau im #Bild oben. Die andere Koordinate entspricht dem Winkel

θ=(𝖥𝟣𝖯𝖥𝟤)

der im Bild mit σ bezeichnet ist. Nach dem Umfangswinkelsatz liegen alle Punkte mit gleichem Umfangswinkel θ ebenfalls auf einem Kreis, der durch die beiden Foki führt, rot im #Bild oben. Auf der Geraden durch die beiden Foki ist zwischen den Foki θ=±π und sonst θ=0. Auf der Mittelsenkrechten von 𝖥𝟣𝖥𝟤 ist η=0, im Fokus F1 ist η=−∞ und in F2 ist η=+∞.[2]

Für die analytische Beschreibung wird in der xy-Ebene die x-Achse durch die Foki geführt, der Koordinatenursprung mittig zwischen ihnen platziert und der Abstand der Foki vom Ursprung mit a bezeichnet. Fasst man die Ebene als komplexe Ebene auf mit imaginärer Einheit i2=-1, so gilt[4]Vorlage:Rp[5]

xiy=aeη+iθ+1eη+iθ1=acoth(12(η+iθ))=iacot(i2(η+iθ))

wo cot und coth die Kehrwerte vom Tangens tan bzw. Tangens hyperbolicus tanh darstellen. Weil auf der rechten Seite eine Holomorphe Funktion der komplexen Zahl η+iθ steht, sind die Koordinatenlinien von η und θ zueinander senkrecht, denn holomorphe Funktionen leisten winkeltreue Abbildungen, in diesem Fall auf das orthogonale kartesische Koordinatensystem. Die komplexe Umkehrfunktion ist

ηiθ=ln(x+iy+ax+iya)=2atanh(ax+iy)=i2arctan(iax+iy)

wo arctan und atanh die Umkehrfunktionen zu den tan bzw. tanh Funktionen sind. Mit dem Sinus und Cosinus sin bzw. cos sowie dem Sinus hyperbolicus und Kosinus hyperbolicus sinh bzw. cosh schreibt sich das vektoriell[4]Vorlage:Rp

r:=(xy)=acosh(η)cos(θ)(sinh(η)sin(θ))(ηθ)=(12ln((x+a)2+y2(xa)2+y2)atan2(y,xa)atan2(y,x+a))

Darin ist atan2 ebenfalls eine Umkehrfunktion des Tangens.

Koordinatenlinien in der Ebene

Die Koordinatenlinien, auf denen η konstant ist, bilden die blauen Kreise im #Bild oben mit[3]

(xacosh(η)sinh(η))2+y2=(asinh(η))2

Die Mittelpunkte liegen auf der x-Achse, wo sich auch die beiden Foki befinden. Bei y=0 ist x1,2=acosh(η)±1sinh(η), und mit betraglich kleiner werdendem η dehnen sich die Kreise aus bis auf der y-Achse η=0 wird. Die Koordinaten x und η haben dasselbe Vorzeichen.[1]Vorlage:Rp

Auf den Kreisen mit unveränderlichem θ (rot im #Bild oben) ist

x2+(yatan(θ))2=(asin(θ))2

Deren Mittelpunkte liegen auf der y-Achse, und bei y=0 ist x1,2=±a. In der oberen Halbebene ist θ positiv und in der unteren negativ, sodass y und θ dasselbe Vorzeichen besitzen. Im Spezialfall θVorlage:Bruch wird die Koordinatenlinie zum Kreis mit Radius a zwischen den Foki, bei θ=±π degeneriert die Linie zur Verbindungsstrecke der Foki, und auf dem Rest der x-Achse ist θ=0.

Metrische Faktoren, Weg- und Flächenelemente in der Ebene

Vorlage:Hauptartikel

Die kovarianten Basisvektoren sind

gη:=rη=xatanh(η)(axtanh(η)ytanh(η)),gθ:=rθ=yatan(θ)(xtan(θ)aytan(θ))

die, wie es sein muss, senkrecht zueinander sind. Deren Beträge werden metrische Faktoren genannt und sind hier gleich:

hη:=|gη|=acosh(η)cos(θ),hθ:=|gθ|=hη=:h

Das bipolare Orthonormalsystem wird damit

c^η=ha(1cosh(η)cos(θ)sinh(η)sin(θ)),c^θ=ha(sinh(η)sin(θ)cosh(η)cos(θ)1)

Das Linien- und Flächenelement ergibt sich zu

dr=gηdη+gθdθds2:=|dr|2=h2(dη2+dθ2)da:=|gηgθ|dηdθ=h2dηdθ

wo die senkrechten Striche |(.)| die Determinante ausgeben. In der Reihenfolge θ–η bilden die Basisvektoren ein Rechtssystem.

Operatoren in der Ebene

Vorlage:Hauptartikel

Die üblichen Differentialoperatoren führt die Tabelle auf[4]Vorlage:Rp (h=acosh(η)cos(θ), v=vηc^η+vθc^θ)

Gradient: gradf=1h(c^ηfη+c^θfθ)
Divergenz: divv=1h2((hvη)η+(hvθ)θ)
Rotation: rotv=1h2((hvθ)η(hvη)θ)
Laplace-Operator: Δf=1h2(2fη2+2fθ2)

Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in der Ebene

Die Helmholtz-Gleichung ist in Bipolaren Koordinaten nicht durch Trennung der Veränderlichen lösbar.[4]Vorlage:Rp In der Laplace-Gleichung kann der Vorfaktor 1h2 eliminiert werden, sodass die Gleichung dieselbe Struktur wie in kartesischen Koordinaten bekommt und die Lösung wie dort erfolgt, siehe Laplace-Gleichung#Lösung in Kartesischen Koordinaten[1]Vorlage:Rp:

f(η,θ)=N+Pη+Qθ+n{[Ansin(αnη)+Bncos(αnη)]eαnθ+eαnη[Cnsin(αnθ)+Dncos(αnθ)]}

Die vorkommenden Konstanten N,P,Q,An,Bn,Cn,Dn,αn dienen der Anpassung an die Randbedingungen. Insbesondere ist auch

f(η,θ)=eηcos(θ)

Lösung der Laplace-Gleichung in Bipolar­koordinaten. Diese Funktion ist der Realteil der komplexen Funktion

φ(η+iθ)=eη+iθ=(x+iy+ax+iya)
Lösung eη+iθ der Laplace-Gleichung in Bipolar­koordinaten. Dargestellt ist der Realteil (rot positiv, blau negativ) und die schwarzen Niveaulinien des Imaginärteils. In einer Potentialströmung stellen sie Stromlinien dar.

wo der Strich den konjugiert komplexen Wert anzeigt, siehe Bild. Fasst man φ als komplexes Geschwindigkeitspotential einer Potentialströmung auf, dann ist ihr Realteil das reelle Geschwindigkeitspotential

ϕ(x,y)=x2+y2a2(xa)2+y2

und ihr Imaginärteil die Stromfunktion

ψ(x,y)=(x+a)y(xa)y(xa)2+y2

(nicht zu verwechseln mit den in den rotierten Bipolar­koordinaten vorkommenden Winkeln.) Ihre Niveaulinien sind Stromlinien, die hier Kreise sind:

r2=(xa)2+(yr)2,r=aψ

Bizylindrische Koordinaten

Koordinatenflächen der bizylindrischen Koordinaten

Durch Extrusion der Bipolar­koordinaten senkrecht zur Ebene entstehen bizylindrische Koordinaten (Vorlage:EnS), siehe Bild. Die Helmholtz-Gleichung lässt sich in ihnen durch Trennung der Veränderlichen nicht lösen und die Laplace-Gleichung ist in bizylindrischen Koordinaten nur dann durch Trennung der Veränderlichen lösbar, wenn die gesuchte Funktion nicht von der z-Koordinate abhängt.[4]Vorlage:Rp[1]Vorlage:Rp

Definition der bizylindrischen Koordinaten

Bipolarkoordinaten η,θ,z∈ℝ, -∞<η,z<∞, -π≤θ≤π[1]Vorlage:Rp oder 0≤θ<2π[6] entstehen aus den #Bipolarkoordinaten in der Ebene, indem diese um die z-Koordinate erweitert werden, sodass

r:=(xyz)=(asinh(η)cosh(η)cos(θ)asin(θ)cosh(η)cos(θ)z),(ηθz)=(12ln((x+a)2+y2(xa)2+y2)atan2(y,xa)atan2(y,x+a)z)

Darin ist atan2 ebenfalls eine Umkehrfunktion des Tangens.

Koordinatenflächen in bizylindrischen Koordinaten

Die Koordinatenlinien, auf denen η und θ in der Grundebene konstant sind, werden durch Extrusion zu namensgebenden Zylindern, siehe Bild oben. Die Koordinatenflächen der z-Koordinate sind zur Grundebene parallele Ebenen, blau im Bild.

Metrische Faktoren, Weg- und Flächenelemente in bizylindrischen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die kovarianten Basisvektoren der Ebene bekommen in bizylindrischen Koordinaten eine zusätzliche z-Koordinate:

gη:=rη=xatanh(η)(axtanh(η)ytanh(η)0)gθ:=rθ=yatan(θ)(xtan(θ)aytan(θ)0),gz:=rz=(001)

Die metrischen Faktoren der Vektoren der zur Grundebene parallelen Basisvektoren bleiben unverändert

h=hη=hθ=acosh(η)cos(θ)

und der Vektor in z-Richtung hat den Betrag eins:

hz=1

Das bizylindrische Orthonormalsystem wird damit

c^η=ha(1cosh(η)cos(θ)sinh(η)sin(θ)0),c^θ=ha(sinh(η)sin(θ)cosh(η)cos(θ)10),e^z=(001)

Das Linien-, Flächen- und Volumenelement ergeben sich zu

dr=gηdη+gθdθ+gzdzds2:=|dr|2=h2(dη2+dθ2)+dz2dA=h(c^ηdθ+c^θdη)dz+h2c^zdηdθdv=|gθgηgz|dηdθdz=h2dηdθdz

wo die senkrechten Striche |(.)| die Determinante ausgeben. In der Reihenfolge θ–η–z bilden die Basisvektoren ein Rechtssystem.

Operatoren in bizylindrischen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die üblichen Differentialoperatoren führt die Tabelle auf[4]Vorlage:Rp (h=acosh(η)cos(θ), v=vηc^η+vθc^θ+vzc^z)

Gradient: gradf=1h(c^ηfη+c^θfθ)+c^zfz
Divergenz: divv=1h2((hvη)η+(hvθ)θ)+vzz
Rotation: rotv=(1hvzθvθz)c^η+(vηz1hvzη)c^θ+((hvθ)η(hvη)θ)c^zh2
Laplace-Operator: Δf=1h2(2fη2+2fθ2)+2fz2

Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in bizylindrischen Koordinaten

Im Allgemeinen sind die Helmholtz- und Laplace-Gleichung in bizylindrischen Koordinaten nicht durch Trennung der Veränderlichen lösbar. Nur wenn die gesuchte Funktion nicht von z abhängt, gelingt die Trennung in der Laplace-Gleichung wie bei der #Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in der Ebene gezeigt.[4]Vorlage:Rp

Toroidale Koordinaten

Koordinatenflächen der Toroidalen Koordinaten

Toroidale Koordinaten (Vorlage:EnS)[7]Vorlage:Rp[4]Vorlage:Rp entstehen durch Rotation der Apollonios-Kreise um die Mittelsenkrechte der Verbindungsstrecke der beiden Foki. Ein mögliches Koordinatensystem benutzt die ebenen Koordinaten η, θ und den Drehwinkel ψ um die Rotationsachse[4]Vorlage:Rp, was in den folgenden Abschnitten dargestellt wird. Eine andere Formulierung benutzt deren Funktionswerte cosh(η), cos(θ) und cos(ψ), was unter #Alternative Formulierung toroidaler Koordinaten skizziert wird.[7]Vorlage:Rp

Definition der toroidalen Koordinaten

Die Rotation der Apollonios-Kreise erfolgt um die z-Achse, die im Bild wie üblich die Senkrechte einnimmt. Daher liefert jeder Schnitt der Koordinatenflächen mit einer Ebene, die die z-Achse enthält, ein dem #Bild oben vergleichbares Szenario. Die Wertebereiche der Koordinaten sind hier 0≤η<∞, -π<θ≤π, 0≤ψ<2π.[4]Vorlage:Rp[1]Vorlage:Rp Die Foki liegen auf einem Kreis um die z-Achse, und wenn ψ den Winkel der Schnittebene um die z-Achse angibt, dann liegen in ihr die Foki an den Stellen

F1=a(cosψsinψ0),F2=F1

In der Schnittebene gilt für jeden Punkt P mit kartesischen Koordinaten (x,y,z):

η=ln(|PF1||PF2|),θ=(F2,P,F1),ψ=atan2(y,x)

Weil ψ eine volle Umdrehung beschreiben kann, kann man sich auf Punkte beschränken, die in der Schnittebene näher an F2 als an F1 liegen, sodass der Wertebereich 0≤η<∞ ausreicht. Indem in den #Koordinatenlinien in der Ebene die y-Koordinate durch die z-Koordinate und die x-Koordinate dort durch die Kombination ρ=x2+y2 hier ersetzt wird, entstehen die Koordinatenlinien in der Schnittfläche.

Koordinatenflächen in toroidalen Koordinaten

Die Koordinatenflächen, auf denen η konstant ist, sind Tori (blau im Bild oben) mit

(ρacosh(η)sinh(η))2+z2=(asinh(η))2,ρ=x2+y2=asinh(η)cosh(η)cos(θ)

Der Durchmesser der „Torusröhre“ ist r=a/sinh(η) und der Rotationsradius R=a/tanh(η)=r·cosh(η).

Auf den roten Kugelflächen ist θ unveränderlich und

ρ2+(zacos(θ)sin(θ))2=(asin(θ))2

Deren Mittelpunkte liegen auf der z-Achse, und bei z=0 ist x2+y22=a2.

Vektoriell schreibt sich das:[1]Vorlage:Rp

r:=(xyz)=ρ(cos(ψ)sin(ψ)sin(θ)sinh(η)),(ηθψ)=(12ln((ρ+a)2+z2(ρa)2+z2)atan2(z,ρa)atan2(z,ρ+a)atan2(y,x))

Metrische Faktoren, Weg- und Flächenelemente in toroidalen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die kovarianten Basisvektoren sind mit ρ=x2+y2=asinh(η)cosh(η)cos(θ)

gη:=rη=ρ2asinh(η)2([1cosh(η)cos(θ)]cos(ψ)[1cosh(η)cos(θ)]sin(ψ)sinh(η)sin(θ))gθ:=rθ=zatan(θ)(xtan(θ)ytan(θ)aztan(θ))gψ:=rψ=ρ(sin(ψ)cos(ψ)0)

die, wie es sein muss, senkrecht zueinander sind. Deren Beträge werden metrische Faktoren genannt und die ersten beiden sind wie in der Ebene identisch:

h=|gη|=|gθ|=acosh(η)cos(θ)=ρsinh(η),hψ:=|gψ|=ρ=hsinh(η)

Das toroidale Orthonormalsystem wird damit

c^η=ha([1cosh(η)cos(θ)]cos(ψ)[1cosh(η)cos(θ)]sin(ψ)sinh(η)sin(θ)),c^θ=zahtan(θ)(xtan(θ)ytan(θ)aztan(θ))c^ψ=(sin(ψ)cos(ψ)0)

Das Linien- und Volumenelement ergibt sich zu

dr=gηdη+gθdθ+gψdψds2:=|dr|2=h2[dη2+dθ2]+ρ2dψ2dv:=|gηgθgψ|dηdθdψ=ρh2dηdθdψ

wo die senkrechten Striche |(.)| die Determinante ausgeben. In der Reihenfolge η–θ–ψ bilden die Basisvektoren ein Rechtssystem.

Operatoren in toroidalen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die üblichen Differentialoperatoren führt die Tabelle auf[4]Vorlage:Rp (h=acosh(η)cos(θ), ρ=hsinh(η), v=vηc^η+vθc^θ+vψc^ψ)

Gradient: gradf=1h(c^ηfη+c^θfθ)+c^ψfψ
Divergenz: divv=1ρh2[(ρhvη)η+(ρhvθ)θ]+1ρvψψ
 
Rotation:
rotv=1ρ[(1h(ρvψ)θvθψ)c^η+(vηψ1h(ρvψ)η)c^θ]+1h2[(hvθ)η(hvη)θ]c^ψ
Laplace-Operator: Δf=1ρh2[η(ρfη)+θ(ρfθ)]+1ρ22fψ2

Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in toroidalen Koordinaten

Die Laplace-Gleichung ist mit dem allgemeinen Ansatz

ϕ(η,θ,ψ)=ahH(η)Θ(θ)Ψ(ψ),h=acosh(η)cos(θ)

separabel.[1]Vorlage:Rp Die Faktoren ergeben sich aus den drei entkoppelten gewöhnlichen Differenzialgleichungen

2Hη2+1tanh(η)Hη+(14α2α3sinh(η)2)H=02Θθ2+α2Θ=0,2Ψψ2+α3Ψ=0

Für die erste Gleichung findet Maxima bei α2=Vorlage:Bruch und α3=0 Lösungen der Form H=Acosh(η). Die letzten beiden Gleichungen lösen sich wie bei Laplace-Gleichung#Lösung in Kartesischen Koordinaten angegeben.

Denn mit dem Ansatz ergibt sich aus der Laplace-Gleichung Δϕ=0:

h5asinh(η)2HΘΨΔϕ=[14+1H(2Hη2+1tanh(η)Hη)+1Θ2Θθ2]sinh(η)2+2Ψψ2Ψ=0

Weil nur der letzte Term auf der linken Seite von ψ abhängt und die linke Seite im gesamten betrachteten Gebiet in Summe verschwindet, muss der letzte Term auf der linken Seite konstant sein:

2Ψψ2Ψ=α3

Das liefert umgestellt:

14+1H(2Hη2+1tanh(η)Hη)α3sinh(η)2=1Θ2Θθ2

Weil die linke Seite nur von η abhängt und die rechte nur von θ müssen beide Seiten konstant (=α2) sein, woraus die Differenzialgleichungen zur Bestimmung der Faktoren aus dem Ansatz resultieren.

Alternative Formulierung toroidaler Koordinaten

Eine alternative Formulierung toroidaler Koordinaten[7]Vorlage:Rp benutzt die Funktionswerte statt der Variablen der vorangegangenen Abschnitte:

(ξ1ξ2ξ3)=(cosh(η)cos(θ)cos(ψ)),(xyz)=aξ1ξ2(ξ3ξ121(ξ121)(1ξ32)1ξ22)

Hier lauten die Metrischen Faktoren

h1=a(ξ1ξ2)ξ121,h2=a(ξ1ξ2)1ξ22,h3=aξ1ξ2ξ1211ξ32

und die normierte Basis

c^1=1aξ121((1ξ1ξ2)x(1ξ1ξ2)y(ξ121)z),c^2=1ξ22a(xyzaξ21ξ22),c^3=(1ξ32ξ30)

Eine Lösung der Laplace-Gleichung gelingt mit Trennung der Variablen und dem Ansatz

ϕ=ξ1ξ2aΞ1(ξ1)Ξ2(ξ2)Ξ3(ξ3).

Die Faktoren ergeben sich aus den drei entkoppelten gewöhnlichen Differenzialgleichungen

0=(ξ121)2Ξ1ξ12+2ξ1Ξ1ξ1+(α2+14+α3ξ121)Ξ10=(1ξ22)2Ξ2ξ22ξ2Ξ2ξ2α2Ξ20=(1ξ32)2Ξ3ξ32ξ3Ξ3ξ3α3Ξ3

Für die letzten beiden Gleichungen findet Maxima Lösungen der Form

f(x)={α0:Asin(αacosh(x))+Bcos(αacosh(x))α=0:Aacosh(x)+B

Die erste Gleichung wird bei α2=-Vorlage:Bruch und α3=0 von Ξ1=Aξ1 erfüllt.

Bisphärische Koordinaten

Koordinatenflächen der Bisphärischen Koordinaten bestehen aus Spindeltori (rot), Kugeln (blau) und Halbebenen (gelb).

Bisphärische Koordinaten (Vorlage:EnS)[7]Vorlage:Rp[4]Vorlage:Rp[1]Vorlage:Rp entstehen durch Rotation der Kreise im #Bild oben um die Verbindungsstrecke der beiden Foki, die in die z-Koordinatenlinie gelegt werden; diese ist im Bild wie üblich senkrecht orientiert. Ein mögliches Koordinatensystem benutzt die ebenen Koordinaten η, θ und den Drehwinkel ψ um die Rotationsachse,[1]Vorlage:Rp[4]Vorlage:Rp was in den folgenden Abschnitten ausführlich dargestellt wird. Eine andere Möglichkeit benutzt deren Funktionswerte cosh(η), cos(θ) und cos(ψ), was unter #Alternative Formulierung bisphärischer Koordinaten skizziert wird.[7]Vorlage:Rp

Definition der bisphärischen Koordinaten

Die Rotationsachse repräsentiert die z-Koordinate, die im Bild wie üblich die Senkrechte einnimmt. Daher liefert jeder Schnitt der Koordinatenflächen mit einer Ebene, die die z-Achse enthält, ein dem #Bild oben vergleichbares Szenario. Die Wertebereiche der Koordinaten sind hier -∞<η<∞, 0≤θ<π, 0≤ψ<2π.[4]Vorlage:Rp[1]Vorlage:Rp Die Foki liegen auf der z-Achse an den Stellen

F1=(00a),F2=F1

Für jeden Punkt P mit kartesischen Koordinaten (x,y,z) gilt genauso wie bei der #Definition in der Ebene:

η=ln(|PF1||PF2|),θ=(F1PF2)

Die Koordinaten des Ortsvektors schreiben sich mit

ρ=x2+y2=asin(θ)cosh(η)cos(θ)

ähnlich wie in der Ebene:[1]Vorlage:Rp

r:=(xyz)=acosh(η)cos(θ)(sin(θ)cos(ψ)sin(θ)sin(ψ)sinh(η))(ηθψ)=(12ln(ρ2+(z+a)2ρ2+(za))atan2(ρ,za)atan2(ρ,z+a)atan2(y,x))

Koordinatenflächen in bisphärischen Koordinaten

Die Koordinatenflächen, auf denen η konstant ist, sind Kugeln (blau im Bild oben) mit

ρ2+(zatanh(η))2=(asinh(η))2,ρ=x2+y2=asin(θ)cosh(η)cos(θ)

Bei η>0 liegen die Kugeln über der xy-Ebene, bei η<0 darunter, und bei η=0 entarten sie zur xy-Ebene. Für η→±∞ geht ρ→0 und z→±a. Die Schnittpunkte mit der z-Achse liegen bei z=acosh(η)±1sinh(η).

Auf dem roten Spindeltorus ist θ unveränderlich und

(ρatan(θ))2+z2=(asin(θ))2

Der Durchmesser der „Torusröhre“ ist r=a/sin(θ) und der Rotationsradius R=a/tan(θ)=r·cos(θ). Weil sich die roten Kreise im #Bild oben schneiden, durchdringen sich die roten Tori selbst. Bei θ<Vorlage:Bruch sind die Flächen apfelförmig und bei θ>Vorlage:Bruch ist die Fläche spindelförmig. Im Spezialfall θ=Vorlage:Bruch wird die Koordinatenfläche zur Kugel mit Radius a zwischen den Foki. Bei θ=π degeneriert die Fläche zur Verbindungsstrecke der Foki und bei θ=0 zum Rest der z-Achse, denn in diesen Fällen ist ρ=0.[1]Vorlage:Rp

Auf jeder Ebene, die die z-Achse enthält, ist die dritte Koordinate ψ konstant und

ψ=atan2(y,x)=const.

Metrische Faktoren, Weg- und Flächenelemente in bisphärischen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die kovarianten Basisvektoren sind mit ρ=x2+y2=asin(θ)cosh(η)cos(θ)

gη:=rη=ρsinh(η)asin(θ)(xyacoth(η)z)gθ:=rθ=ρasin(θ)2([cosh(η)cos(θ)1]x[cosh(η)cos(θ)1]ysin(θ)2z)gψ:=rψ=ρ(sin(ψ)cos(ψ)0)

die, wie es sein muss, senkrecht zueinander sind. Deren Beträge werden metrische Faktoren genannt und die ersten beiden sind wie in der Ebene identisch:

h=|gη|=|gθ|=acosh(η)cos(θ)=ρsin(θ),hψ:=|gψ|=ρ=hsin(θ)

Das bisphärische Orthonormalsystem wird damit

c^η:=sinh(η)a(xyacoth(η)z)c^θ:=1asin(θ)([cosh(η)cos(θ)1]x[cosh(η)cos(θ)1]ysin(θ)2z)c^ψ:=(sin(ψ)cos(ψ)0)

Das Linien- und Volumenelement ergibt sich zu

dr=gηdη+gθdθ+gψdψds2:=|dr|2=h2[dη2+dθ2]+ρ2dψ2dv:=|gηgθgψ|dηdθdψ=ρh2dηdθdψ

wo die senkrechten Striche |(.)| die Determinante ausgeben. In der Reihenfolge η–θ–ψ bilden die Basisvektoren kein Rechtssystem.

Operatoren in bisphärischen Koordinaten

Vorlage:Hauptartikel

Die Operatoren in bisphärischen Koordinaten ergeben sich durch Einsetzen der hiesigen Werte

h=acosh(η)cos(θ)=ρsin(θ),ρ=hsin(θ)

in die unter #Operatoren in toroidalen Koordinaten angegebenen Formeln.

Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in bisphärischen Koordinaten

Die Laplace-Gleichung ist mittels Trennung der Veränderlichen und dem Ansatz

ϕ=cosh(η)cos(θ)H(η)Θ(θ)Ψ(ψ)

lösbar. Die Faktoren ergeben sich aus den drei entkoppelten gewöhnlichen Differenzialgleichungen[1]Vorlage:Rp

2Hη2+(14α2)H=0,2Ψψ2+α3Ψ=02Θθ2+cot(θ)Θθ+[α2α3sin(θ)2]Θ=0

Denn Einsetzen von h=acosh(η)cos(θ),ρ=hsin(θ) und dieses Ansatzes in die bei #Operatoren in toroidalen Koordinaten angegebene Laplace-Gleichung führt auf

Δϕ=ahρ4(ΘΨ2Hη2sin(θ)2+HΨ[sin(θ)2Θθ2+cos(θ)Θθ]sin(θ)+HΘ2Ψψ2sin(θ)24HΘΨ)=0

Division durch den Vorfaktor und H·Θ·Ψ liefert:

2Hη2Hsin(θ)2+1Θ[sin(θ)2Θθ2+cos(θ)Θθ]sin(θ)sin(θ)24+2Ψψ2Ψ=0

Weil nur der letzte Term auf der linken Seite von ψ abhängt, kann die Gleichung im gesamten betrachteten Gebiet nur dann zutreffen, wenn dieser Term eine Konstante (−α3) darstellt:

2Ψψ2Ψ=α3

Dies eingesetzt und Division durch sin(θ)2 zeigt:

2Hη2H+1Θ[2Θθ2+cot(θ)Θθ]14α3sin(θ)2=0

Hier kommt η nur im ersten Term vor, sodass dieser ebenfalls eine Konstante sein muss

2Hη2H14=α2

was auf die drei genannten Differenzialgleichungen führt. Die ergeben sich auch aus[1]Vorlage:Rp

𝐒=(110011sin(θ)2001),f1=1,Q=h2f2=1,R=haf3=asin(θ),h=acosh(η)cos(θ)

mit der in Laplace-Gleichung#Allgemeines Vorgehen in drei Dimensionen beschriebenen Methode.

Alternative Formulierung bisphärischer Koordinaten

Auch für bisphärische Koordinaten gibt es eine alternative Formulierung[7]Vorlage:Rp, die die Funktionswerte statt der Variablen der vorangegangenen Abschnitte benutzt:

(ξ1ξ2ξ3)=(cosh(η)cos(θ)cos(ψ)),(xyz)=aξ1ξ2(ξ31ξ22(1ξ22)(1ξ32)ξ121)

Hier lauten die metrischen Faktoren

h1=ρ(ξ121)(1ξ22),h2=ρ1ξ22,h3=ρ1ξ32

und die normierte Basis

c^1=1aξ121((ξ121)x(ξ121)y(1ξ1ξ2)z),c^2=1ρ(ξ1ξ2)((1ξ1ξ2)x(1ξ1ξ2)y(1ξ22)z),c^3=1ρ(yx0)

Eine Lösung der Laplace-Gleichung gelingt mit Trennung der Variablen und dem Ansatz

ϕ=ξ1ξ2aΞ1(ξ1)Ξ2(ξ2)Ξ3(ξ3).

Die Faktoren ergeben sich aus den drei entkoppelten gewöhnlichen Differenzialgleichungen

(ξ121)2Ξ1ξ12+ξ1Ξ1ξ1α1Ξ1=0(1ξ22)2Ξ2ξ222ξ2Ξ2ξ2+[α114+α31ξ22]Ξ2=0(1ξ32)2Ξ3ξ32ξ3Ξ3ξ3α3Ξ3=0

Das ergibt sich mit

𝐒=(1ξ1211ξ1210011ξ221(1ξ22)20011ξ32),f1=ξ121,Q=a2(ξ1ξ2)2f2=1ξ22,R=aξ1ξ2f3=1ξ32

aus der in Laplace-Gleichung#Allgemeines Vorgehen in drei Dimensionen beschriebenen Methode.

Literatur