Satz von Baily und Borel

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Der Satz von Baily und Borel ist ein Lehrsatz der Mathematik, der insbesondere für die Konstruktion von Shimura-Varietäten von Bedeutung ist.

Sei D ein hermitescher symmetrischer Raum und Γ eine torsionsfreie arithmetische Untergruppe von Hol+(D), der Zusammenhangskomponente der Eins der Gruppe holomorpher Automorphismen von D. Dann besagt der Satz von Bailey und Borel, dass D(Γ):=ΓD als Zariski-offene Teilmenge einer projektiven Varietät D(Γ)* realisiert werden kann und also eine algebraische Varietät ist.

Die Idee des Beweises ist, dass man D(Γ)* durch Adjunktion gewisser „rationaler“ Randpunkte zu D(Γ) gewinnt (Satake-Kompaktifizierung) und dass durch die automorphen Formen von hinreichend großem Gewicht dann D(Γ)* als abgeschlossener Unterraum in einen projektiven Raum eingebettet werden kann. Beispielsweise kann man für D=2 (die hyperbolische Ebene) D(Γ)*=Γ(2P1) wählen, also die endlich vielen Spitzen von Γ hinzunehmen.

Literatur

  • W. Baily, A. Borel: Compactification of arithmetic quotients of bounded symmetric domains. Ann. of Math. (2) 84, 442–528, 1966.