Zyklische Zahl

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Eine zyklische Zahl (auch: Phönixzahl[1][2]) ist eine n-stellige natürliche Zahl, deren Produkt bei Multiplikation mit einer natürlichen Zahl von 1 bis n die gleichen Ziffern wie die Ausgangszahl in derselben zyklischen Reihenfolge enthält.

Die zyklische Zahl 142857 multipliziert mit den Zahlen 1 bis 6

Die kleinste nichttriviale zyklische Zahl im Dezimalsystem ist 142857:

1142.857=𝟷𝟺𝟸.𝟾𝟻𝟽.2142.857=𝟸𝟾𝟻.𝟽𝟷𝟺.3142.857=𝟺𝟸𝟾.𝟻𝟽𝟷.4142.857=𝟻𝟽𝟷.𝟺𝟸𝟾.5142.857=𝟽𝟷𝟺.𝟸𝟾𝟻.6142.857=𝟾𝟻𝟽.𝟷𝟺𝟸.7142.857=𝟿𝟿𝟿.𝟿𝟿𝟿.

Generierung

Leonard E. Dickson fand heraus, dass alle zyklischen Zahlen Perioden von periodischen Zahlen sind, die man als Kehrwert bestimmter Primzahlen gewinnen kann. So ist der Kehrwert von 7 gleich 0,142857142857… und enthält genau die erste zyklische Zahl als Periode: 142857. Solche Zahlen, die Perioden einer zyklischen Zahl erzeugen, werden auch Generatorzahlen genannt:

7, 17, 19, 23, 29, 47, 59, 61, 97, 109, 113, 131, 149, 167, 179, 181, 193, 223, 229, 233, 257, 263, 269, 313 … (Vorlage:OEIS)

Generatorzahlen im Dezimalsystem sind genau die Primzahlen p, welche die folgenden Bedingungen erfüllen[3]:

1. Die Zahlenbasis 10 ist kein Vielfaches von p.

2. Für natürliche Zahlen 0<n<p1 ist 10n1 kein Vielfaches von p.

3. p teilt die Zahl 10p11, das heißt 10p11 ist Vielfaches von p bzw. es gilt 10p11(modp).

Die 486-stellige zyklische Zahl, die bei 487 entsteht, ist (bisher) die einzige bekannte, die selber durch ihre Generatorzahl teilbar ist. Damit hat die Periode von 14872 auch nur so viele Stellen wie die von 1487, eben 486 und nicht die sonst zu erwartenden 486 × 487 = 236682. Dementsprechend erscheint auch bei der Primfaktorzerlegung der Zahl mit 486 Neunen bzw. Einsen (Repunitzahl) der Faktor 487 im Quadrat.[4]

Werte

Triviale zyklische Zahlen sind alle einstelligen Zahlen (n=1). Die ersten nicht-trivialen zyklischen Zahlen sind:

  1. 142857   (6-stellig, erzeugt aus 1/7)
  2. 0588235294117647   (16-stellig, erzeugt aus 1/17)
  3. 052631578947368421   (18-stellig, erzeugt aus 1/19)
  4. 0434782608695652173913   (22-stellig, erzeugt aus 1/23)
  5. 0344827586206896551724137931   (28-stellig, erzeugt aus 1/29)

Eigenschaften

  • Jede nicht-triviale zyklische Zahl (im Dezimalsystem) ist durch 9 teilbar, z. B. 142857 / 9 = 15873.
  • Multiplikation mit der Generatorzahl ergibt eine Folge von Neunen, z. B. 142857 × 7 = 999999.
  • Gruppenweises Summieren ergibt eine Folge von Neunen, z. B. 142 + 857 = 999 und 14 + 28 + 57 = 99 (Midy's Theorem).[5] Dafür muss die Gruppenlänge hinreichend groß sein. Ist die Anzahl der Stellen durch eine Zahl beginnend bei 1 nicht teilbar, so sind für Aufteilungen in eine größere Anzahl an Gruppen keine Neunen-Folge mehr zu erwarten.
  • Emil Artin stellte im Jahr 1927 die Vermutung auf, dass der Anteil der Generatorzahlen an der Menge aller Primzahlen gleich der Artin-Konstante C = 0,3739558136192… (Vorlage:OEIS) ist. Diese ist über die Lucas-Zahlen mit der Primzetafunktion verknüpft und bestimmbar.

Andere Zahlenbasen

Zyklische Zahlen lassen sich in fast allen Zahlensystemen bilden, sofern deren Zahlenbasis keine Quadratzahl ist; im Quaternärsystem (Basis 4 = 2²) oder im Hexadezimalsystem (Basis 16 = 4²) gibt es daher keine zyklischen Zahlen.

Beispiel: Zur Zahlenbasis B=2 ist für p=11 die Zahl

z:=Bp11p=210111=102311=93=00010111012

eine zyklische Zahl. Denn es ist:

193=0001200010111012=𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷2.293=0010200010111012=𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶2.393=0011200010111012=𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷2.493=0100200010111012=𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶2.593=0101200010111012=𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷2.693=0110200010111012=𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶2.793=0111200010111012=𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷𝟷2.893=1000200010111012=𝟷𝟶𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶2.993=1001200010111012=𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶𝟷2.1093=1010200010111012=𝟷𝟷𝟷𝟶𝟷𝟶𝟶𝟶𝟷𝟶2.1193=1011200010111012=𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷𝟷2.

Deshalb wird die Primzahl p=11 eine lange Primzahl im Dualsystem (d. h. zur Basis B=2) genannt.

In vielen Zahlenbasen kann man zyklische Zahlen z nach der Formel z=Bq11q (mit der Zahlenbasis B und dem Teiler q) darstellen, sofern B und q ( 0<q<B ) teilerfremd sind und die Modulzahl (B modulo q) nicht 0, 1 oder größer 3 sind. Schöne zyklische Zahlen enthalten jede Ziffer nur einmal. Hier ist eine Tabelle aus jüngster Zeit:

  1. B=5, q=3: 13
  2. B=7, q=5: 1254
  3. B=8, q=5: 1463
  4. B=10, q=7: 142857
  5. B=12, q=7: 186A35
  6. B=13, q=11: 12495BA837
  7. B=20, q=17: 13ABF5HCIG984E27
  8. B=22, q=19: 13A95H826KIBCG4DJF
  9. B=31, q=29: 248H36CPK9J7ETSQMDROI5ALBNG
  10. B=32, q=29: 139TPC4D7N5GHKUSM26JRIO8QFEB
  11. B=34, q=31: 139TKSHILVRE8QAWUO4D5GFC26JP7N
  12. B=39, q=37: 1248GXSHZWQDRFVO9IbaYUM5AL36CPBN7ETK
  13. B=46, q=43: 139SeThdQYAW4CcNORbKEigaH5G26JBZDfX7MLI8PV
  14. B=50, q=47: 139Sa8PQTdI4CcEiY26J7MH139Sa8PQTdI4CcEiY26J7MH
  15. B=56, q=53: 139STWgEiL7MAVd5FlUZphHrnasqkRQNDfBYmXjOGoe8PK4Cc26J
  16. B=63, q=61: 1248GX36COna9IbBMjRtmY5AKfJdFUzywskTxuocDQriPpeHZ7ESvqgLhNlW

Dabei werden die Buchstaben A, B, C, ... für die Ziffernwerte 10, 11, 12, ... verwendet sowie a, b, c, ... für die Ziffernwerte 36, 37, 38, ...

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Scholtyssek: Hexeneinmaleins, 3. Auflage 1984, Kinderbuchverlag Berlin (DDR)
  • Leonard E. Dickson: History of the Theory of Numbers. Washington 1932 (3 Bde.)

Einzelnachweise

  1. Endre Hódi (Hrsg.): Mathematisches Mosaik, Urania, Leipzig 1977
  2. Manfred Scholtyssek: Hexeneinmaleins, 3. Auflage 1984, Kinderbuchverlag Berlin (DDR)
  3. Vorlage:MathWorld
  4. Vorlage:Webarchiv
  5. Vorlage:MathWorld