Virasoro-Algebra

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Virasoro-Algebra ist eine unendlichdimensionale Lie-Algebra und gehört damit in den Bereich der Mathematik. Sie findet Verwendung in der mathematischen Physik, insbesondere in der Stringtheorie und in der konformen Feldtheorie. Dort wird sie als Algebra über den komplexen Zahlen behandelt, anstelle der komplexen Zahlen sind aber auch beliebige Körper der Charakteristik 0 verwendbar. Sie wurde 1970 von Miguel Virasoro im Rahmen der Stringtheorie eingeführt. In der Mathematik spielt sie eine wichtige Rolle bei der Konstruktion der Monstergruppe.

Konstruktion

Ausgangspunkt ist die Witt-Algebra W über einem Körper K der Charakteristik 0 (zum Beispiel ), die von Elementen ln,n mit den Kommutatorrelationen [lm,ln]=(mn)lm+n erzeugt werde. Eine Virasoro-Algebra V ist definiert als zentrale Erweiterung dieser Witt-Algebra. Das heißt, es gibt eine kurze exakte Sequenz von Lie-Algebren

0KcVW0.

Hierbei ist Kc ein eindimensionaler Vektorraum, den man sich in V enthalten denken kann. Dabei soll c im Zentrum von V liegen, man bezeichnet c manchmal auch als „zentrale Ladung“ der Virasoro-Algebra. Die Virasoro-Algebra V wird dann von c und Elementen Ln, die Urbilder der ln sind, erzeugt. Für die Kommutatorrelationen hat man gewisse Wahlmöglichkeiten. Eine zweckmäßige Wahl ist

[Lm,Ln]=(mn)Lm+n+c12(m3m)δm+n,0 für alle m,n.

Dabei steht δ für das Kronecker-Delta, und da c im Zentrum von V ist, gilt [v,c]=0 für alle vV. Man nennt c12(m3m)δm+n,0 den zentralen Anteil der Kommutatorrelation; diesen Anteil kann man im allgemeinsten Fall als αm3+βm mit α,βK wählen. Die vorliegende Wahl wird dadurch motiviert, dass m3m für m=1,0,1 verschwindet und daher KL1+KL0+KL1V in obiger Sequenz isomorph auf Kl1+Kl0+Kl1W abgebildet wird, wobei letzteres eine zur sl(2,K) isomorphe Lie-Algebra ist. Der Faktor 112 ist lediglich eine bequeme Konvention.

Äquivalenzen

Zwei zentrale Erweiterungen der Witt-Algebra 0Kci1V1p1W0 und 0Kci2V2p2W0 heißen äquivalent, wenn es einen Lie-Algebren-Isomorphismus ϕ:V1V2 gibt mit i2=ϕi1 und p1=p2ϕ gibt.

Man kann zeigen, dass es bis auf Äquivalenz nur eine zentrale Erweiterung 0KcVW0 gibt, die nicht äquivalent zu einer semidirekten Summe KcW ist, nämlich die oben eingeführte Virasoro-Algebra.

Quellen

Vorlage:Normdaten