Vierzehneck

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Regelmäßiges Vierzehneck
Regelmäßiges Vierzehneck

Ein Vierzehneck oder Tetradekagon ist ein Polygon mit 14 Seiten und 14 Ecken. Oft ist dabei ein ebenes, regelmäßiges Vierzehneck gemeint, bei dem alle Seiten gleich lang sind und alle Eckpunkte auf einem gemeinsamen Umkreis liegen.

Regelmäßiges Vierzehneck

Das regelmäßige Vierzehneck ist nach Carl Friedrich Gauß und Pierre-Laurent Wantzel kein konstruierbares Polygon, denn seine Seitenanzahl n=14 ist kein Produkt einer Zweierpotenz mit paarweise voneinander verschiedenen Fermatschen Primzahlen.

Größen

Größen eines regelmäßigen Vierzehnecks
Innenwinkel α=n2n180=1214180α=154,285714

Größen des Vierzehnecks

Zentriwinkel

(Mittelpunktswinkel)

μ=36014μ=25,714285
Seitenlänge a=R2sin(18014)a=R[1232tan[13arctan(39)]]a0,4450418R
Umkreisradius R=a2sin(18014)Ra0,4450418
Inkreisradius r=Rcos(18014)r0,9749279R
Höhe h=2rh1,9498558R
Flächeninhalt mit Seitenlänge a

A=72a2cotπ14=76a2(7+47cos(23arctan39))A15,3345a2

mit Umkreisradius R

A=14R2sin(18014)cos(18014)A3,03718617R2

Mathematische Zusammenhänge

Innenwinkel

Der Innenwinkel α wird von zwei benachbarten Seitenlängen a eingeschlossen.

α=n2n180=14214180=1214180=154414.

Zentriwinkel

Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkel μ wird von zwei benachbarten Umkreisradien R eingeschlossen.

μ=360n=36014=251014.

Seitenlänge

Die Seitenlänge a errechnet sich

a=R2sin(18014).

Umkreisradius

Der Radius R des Umkreises ergibt sich durch Umformen der Formel für die Seitenlänge a.

R=a2csc(18014).

Inkreisradius

Der Inkreisradius r ist die Höhe eines gleichschenkligen Teildreiecks mit den beiden Schenkeln gleich dem Umkreisradius R und der Grundlinie gleich der Seitenlänge a.

r=Rcos(μ2)=Rcos(18014).

Höhe

Die Höhe h eines regelmäßigen Vierzehneckes ergibt sich aus der Summe von zwei Inkreisradien r

h=2r.

Flächeninhalt

Mithilfe der Seitenlänge a

Die Fläche eines regelmäßigen Vierzehnecks mit Seitenlänge a wird durch die Formel gegeben

A=72a2cotπ14=76a2(7+47cos(23arctan39)).

Mithilfe des Umkreisradius R

Der Flächeninhalt eines Dreiecks berechnet sich allgemein AΔ=12aha. Für die Berechnung des Vierzehnecks werden die Ergebnisse der Seitenlänge a und des Inkreisradius r herangezogen, worin r für die Höhe ha eingesetzt wird.

a=R2sin(18014)
ha=r=Rcos(18014) daraus folgt für die Fläche eines Teildreiecks
AΔ=12R2sin(18014)Rcos(18014) zusammengefasst ergibt sich
AΔ=R2sin(18014)cos(18014)

und für die Fläche des gesamten Vierzehnecks

A=14AΔ=14R2sin(18014)cos(18014).

Geometrische Konstruktionen

Ein regelmäßiges Vierzehneck kann nicht allein als Konstruktion mit Zirkel und Lineal dargestellt werden; es ist kein konstruierbares Polygon. Nimmt man jedoch zu diesen klassischen (euklidischen) Werkzeugen noch ein zusätzliches Hilfsmittel, wie z. B. einen Tomahawk zur Dreiteilung des Winkels oder ein Lineal mit einer bestimmten Markierung, ist eine exakte Konstruktion möglich. Grundsätzlich kann aus der Konstruktion eines Siebenecks, z. B. durch zusätzliche Halbierung des Zentriwinkel, ein regelmäßiges Vierzehneck gewonnen werden.

Tomahawk als zusätzliches Hilfsmittel

Andrew M. Gleason veröffentlichte 1988 in der mathematische Zeitschrift The American Mathematical Monthly zwei elegante Konstruktionen zu den regulären Polygonen Siebeneck und Dreizehneck, die zur Lösung eine Dreiteilung des Winkels benötigen. Das Prinzip der Dreiteilung ist in keinem der beiden Konstruktionen festgelegt.[1] Vorlage:Doppeltes Bild

Bei gegebenem Umkreis (siehe Bild 1)

Der folgende Konstruktionsplan für das Vierzehneck, ist nahezu gleich dem Original des Siebenecks von Andrew M. Gleason:

Es beginnt im Koordinatenursprung eines kartesischen Koordinatensystems im Punkt O mit einem Kreis mit Radius 6. Es folgt die Festlegung der Punkte A(6,0),P(1,0),Q(3,0) und R(3,0). Anschließend werden die Punkte K(0,27) und L(0,27) bestimmt, sie sind Eckpunkte zweier gleichseitiger Dreiecke mit Basis QR. Nach dem Verbinden der Punkte K und L mit P (in der Original-Zeichnung aus der Zeitschrift The American Mathematical Monthly, siehe Einzelnachweise, ist dieser Punkt zwischen P und O), wird um P ein Kreisbogen von K bis L gezogen. Nun drittelt man den Winkel LPK mit einer freiwählbaren Methode (z. B. Kurven, Tomahawk etc.), dabei ergeben sich die Punkte S und T. Eine Gerade durch S und T ergibt B und G, die zusammen mit G Eckpunkte eines regelmäßigen Siebenecks sind.

Nun bedarf es noch einer Halbierung des Zentriwinkels AOB des Siebenecks und man erhält so den zweiten Eckpunkt E2 des gesuchten Vierzehnecks. Die übrigen Eckpunkte können durch Verwendung des Kreisbogens OAE2 nacheinander gefunden werden.

Markiertes Lineal als zusätzliches Hilfsmittel

Bild 2: Regelmäßiges Vierzehneck, Weiterführung der Neusis-Konstruktion nach David Johnson Leisk (Crockett Johnson), für das Siebeneck Animation siehe

David Johnson Leisk, meist bekannt als Crockett Johnson, veröffentlichte 1975 eine sogenannte Neusis-Konstruktion eines Siebenecks (Heptagon), bei dem die Seitenlänge gegeben ist.[2] Hierfür verwendete er einen Zirkel und ein spezielles Lineal, auf dem eine Markierung angebracht war.

Bei gegebener Seitenlänge (siehe Bild 2)

  • Errichte senkrecht zur Seitenlänge E1E2 im Punkt E1 die Strecke E1I, sie ist gleich lang wie die Seitenlänge E1E2.
  • Verbinde den Punkt E2 mit I, z. B. bei einer Seitenlänge E1E2=1 hat die Diagonale den Wert 2.
  • Halbiere die Seitenlänge E1E2, es ergibt sich der Punkt H.
  • Errichte eine Senkrechte auf die Seitenlänge E1E2 im Punkt H.
  • Ziehe den Kreisbogen a mit dem Radius E2I um den Punkt E2 und durch den Punkt I.
  • Setze das mit dem Punkt J markierte Lineal (Abstand Ecke Lineal bis Punkt J entspricht E1E2) auf die Zeichnung. Drehe und schiebe das Lineal bis dessen Ecke auf der Mittelsenkrechten anliegt, die Markierung Punkt J auf dem Kreisbogen a aufliegt und die Kante des Lineals durch den Punkt E1 verläuft, es ergibt sich der Punkt O.
  • Verbinde den Punkt E1 mit dem Punkt O, der dadurch entstandene Winkel E1OH, mit θ (Theta) bezeichnet, entspricht einem Viertel des Zentriwinkels eines Siebenecks, aufgrund des 2. Strahlensatzes entspricht er auch einer Hälfte des gesuchten Zentriwinkels des Vierzehnecks.
  • Ziehe um den Punkt O einen Kreis durch E1, es ist der Umkreis des entstehenden Vierzehnecks.
  • Bestimme mit der Seitenlänge E1E2 die restlichen zwölf Eckpunkte des Siebenecks und verbinde abschließend die benachbarten Eckpunkte miteinander. Somit entsteht das regelmäßige Vierzehneck E1E14.

Vorlage:Absatz

Näherungskonstruktion

Bild 3: Vierzehneck, Näherungskonstruktion mit einer universellen Methode

Bild 3 zeigt ein Vierzehneck in seinem Umkreis, erstellt mit einer universellen Methode.[3][4]

Zuerst wird die Strecke AB, später der Durchmesser des gesuchten Vierzehnecks, in 14 gleich lange Teile mithilfe des Strahlensatzes geteilt (in der Zeichnung nicht dargestellt) oder mittels Aneinanderreihen von 14 gleich langen Abständen bestimmt. Es werden entweder die geraden oder die ungeraden Zahlen (Teilungspunkte) auf AB markiert. In diesem Beispiel sind die ungeraden Zahlen 1,3,5,7,9,11 und 13 eingetragen, dadurch liegen z. B. die späteren Eckpunkte E5 und E6 nicht in der Nähe des Punktes B. Der Teilungspunkt 7 entspricht dem Mittelpunkt O des Durchmesser AB. Nun wird um den Mittelpunkt O und durch A der Umkreis gezogen. Die zwei darauffolgenden Kreisbögen um A bzw. B mit dem Radius AB schneiden sich in den Punkten C und D. Nach deren Verbindung erhält man die Mittelachse CD und als Schnittpunkte die Eckpunkte E2 und E9 des entstehenden Vierzehnecks.

Es geht weiter mit dem Festlegen der Eckpunkte auf dem Umkreis. Das Lineal wird an den Punkt C und an die ungerade Zahl 5 gelegt. Danach am Lineal entlang eine Linie bis zur gegenüberliegenden Hälfte der Umkreislinie gezogen, ergibt den Eckpunkt E1. Diese Vorgehensweise wiederholt sich beim Bestimmen des Eckpunktes E3 sowie ausgehend vom Punkt D beim Festlegen der Eckpunkte E8 und E10. Es folgt das Verbinden des Eckpunktes E1 mit E2. Somit ist die Strecke E1E2 die erste annähernd konstruierte Seitenlänge a des gesuchten Vierzehnecks.

Zunächst sind auf der unteren Hälfte des Umkreises die noch fehlenden Eckpunkte in der Reihenfolge E4, E5, E14 und E13 durch mehrmaliges Abtragen der Seitenlänge a festzulegen sowie danach die noch fehlenden Eckpunkte in der Reihenfolge E7, E6, E11 und E12 auf der oberen Hälfte des Umkreises. Abschließend werden die benachbarten Eckpunkte miteinander verbunden.

Zwei der Seiten dieses Vierzehnecks haben zwar die gleiche Länge, aber eine von den anderen unterschiedliche; es sind dies die Seiten E5E6 und E12E13. Die übrigen zwölf Seitenlängen sind gleich lang.

Größter und kleinster absoluter Fehler der Seitenlängen bei einem Umkreisradius mit R=1m:

E5E6 und E12E132,7mm

Die übrigen zwölf Seitenlängen 0,5mm Vorlage:Absatz

Regelmäßige überschlagene Vierzehnecke

Ein regelmäßiges überschlagenes Vierzehneck ergibt sich, wenn beim Verbinden der vierzehn Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßigen Sterne mit Schläfli-Symbolen {n/k}, wobei n die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder k-te Punkt verbunden wird.

Es gibt nur zwei regelmäßige Vierzehnstrahlsterne.

Die Sterne mit den Symbolen {14/2} und {14/12} sind regelmäßige Siebenecke, {14/4} und {14/10} sowie {14/6} und {14/8} sind regelmäßige Heptagramme.

Literatur

Vorlage:Commonscat

Einzelnachweise