Superintegrables hamiltonsches System

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Vorlage:Belege fehlen Vorlage:QS-Mathematik Ein superintegrables Hamiltonsches System ist in der klassischen Mechanik ein hamiltonsches System, welches ein integrables System im Sinne von Liouville ist und zusätzlich mehr Erhaltungsgrößen als Freiheitsgrade hat, weshalb man von Superintegrierbarkeit spricht.

Definition

Ein hamiltonsches System auf einer 2n-dimensionalen symplektischen Mannigfaltigkeit (M,ω) ist superintegrierbar, wenn folgenden Bedingungen gelten:

  1. Es existieren k>n unabhängige Erhaltungsgrößen F1,,Fk und ihre gemeinsamen Niveauflächen, welche invariante Untermannigfaltigkeiten sind, sind die Fasern einer gefaserten Mannigfaltigkeit F:MN=F(M) über einer zusammenhängenden, offenen Teilmenge Nk.
  2. Es existieren glatte reelle Funktionen sij:N, sodass die Poisson-Klammer der Erhaltungsgrößen gegeben ist durch {Fi,Fj}=sijF.
  3. Die Matrix S=(sij) hat auf N einen konstanten Defekt m=2nk.

Wenn k=2n1 ist, dann ist das System maximal superintegrierbar. Im Fall k=n hat man keine Superintegrierbarkeit und man erhält ein vollständig-integrables hamiltonsches System.

Aussagen

Der Satz von Mischtschenko-Fomenko für superintegrable Hamiltonsche Systeme verallgemeinert den Satz von Arnold-Liouville über Wirkungs-Winkelkoordinaten für vollständig integrable Hamiltonsche Systeme wie folgt:

Seien die invarianten Untermannigfaltigkeiten eines superintegrablen Hamiltonschen Systems zusammenhängend, kompakt und paarweise diffeomorph. Dann ist die Faserung F:MN ein Faserbündel, dessen Fasern Tori Tm sind. Es existiert zu jeder Faser eine offene Umgebung U, die ein triviales Faserbündel ist, ausgestattet mit den Faserbündelkoordinaten (verallgemeinerte Wirkungs-Winkelkoordinaten) (IA,pi,qi,ϕA), wobei A=1,,m, i=1,,nm. Dabei sind (ϕA) Koordinaten auf Tm. Diese Koordinaten sind die Darboux-Koordinaten auf einer symplektischen Mannigfaltigkeit U. Eine Hamilton-Funktion eines superintegrablen Systems hängt nur von den Wirkungsvariablen IA ab, welche die Casimir-Funktionen der ko-induzierten Poisson-Struktur auf F(U) sind.

Der Satz von Liouville-Arnold für vollständig integrable Systeme und der Satz von Mischtschenko-Fomenko für superintegrable Systeme werden auf den Fall nicht-kompakter invarianter Untermannigfaltigkeiten verallgemeinert. Diese sind diffeomorph zu einem toroidalen Zylinder Tmr×r.

Quellen

  • Mishchenko, A., Fomenko, A., Generalized Liouville method of integration of Hamiltonian systems, Funct. Anal. Appl. 12 (1978) 113. doi:10.1007/BF01076254
  • Bolsinov, A., Jovanovic, B., Noncommutative integrability, moment map and geodesic flows, Ann. Global Anal. Geom. 23 (2003) 305; Vorlage:ArXiv.
  • Fasso, F., Superintegrable Hamiltonian systems: geometry and perturbations, Acta Appl. Math. 87(2005) 93. doi:10.1007/s10440-005-1139-8
  • Fiorani, E., Sardanashvily, G., Global action-angle coordinates for completely integrable systems with non-compact invariant manifolds, J. Math. Phys. 48 (2007) 032901; Vorlage:ArXiv.
  • Miller, W., Jr, Post, S., Winternitz P., Classical and quantum superintegrability with applications, J. Phys. A 46 (2013), no. 42, 423001, doi:10.1088/1751-8113/46/42/423001 Vorlage:ArXiv
  • Giachetta, G., Mangiarotti, L., Sardanashvily, G., Geometric Methods in Classical and Quantum Mechanics (World Scientific, Singapore, 2010) ISBN 978-981-4313-72-8; Vorlage:ArXiv.