Satz von Poincaré-Bohl

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Der Satz von Poincaré-Bohl, Vorlage:EnS, ist ein Lehrsatz aus dem mathematischen Teilgebiet der Topologie, welcher den beiden Mathematikern Henri Poincaré und Piers Bohl zugerechnet wird. Der Satz stellt eine grundlegende Eigenschaft des brouwerschen Abbildungsgrades für stetige Vektorfelder im reellen Koordinatenraum dar. Diese Eigenschaft wird auch als lineare Homotopie bezeichnet und ergibt sich direkt aus der Homotopieinvarianz des Abbildungsgrades.[1][2][3][4]

Formulierung des Satzes

Gemäß der Darstellung bei Alexandroff-Hopf sowie Ortega-Rheinboldt lässt sich der Satz angeben wie folgt:[1][2]

Gegeben seien eine offene und beschränkte Menge Ωn(n) und dazu zwei stetige Abbildungen
F,G:Ωn  .[5]
Hierzu sei
γ=Ω
die zugehörige Menge der Randpunkte sowie
U:=xγ[F(x),G(x)]
die Menge aller Punkte, welche auf den Verbindungsstrecken zwischen den F- und G-Bildpunkten der jeweiligen Randpunkte liegen.
Dann gilt:
Für jeden außerhalb liegenden Punkt, also für jeden Punkt ynU, stimmen die brouwerschen Abbildungsgrade von F und G überein:
d(F,Ω,y)=d(G,Ω,y)  .

Literatur

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. 1,0 1,1 P. Alexandroff, H. Hopf: Topologie I. 1965, S. 459
  2. 2,0 2,1 J. M. Ortega, W. C. Rheinboldt: Iterative Solution of Nonlinear Equations in Several Variables 2000, S. 157
  3. Eberhard Zeidler: Nonlinear Functional Analysis and its Applications I. 1986, S. 570 ff
  4. Aus der Darstellung in der Einführung in die Kombinatorische Topologie von Egbert Harzheim ist zu entnehmen, dass aus dem Satz von Poincaré-Bohl durch elementare Schlüsse sogar direkt der berühmte Satz von Poincaré-Brouwer gefolgert werden kann (b:Beweisarchiv: Topologie: Der Satz von Poincaré-Bohl impliziert den Satz von Poincaré-Brouwer.).
  5. Ω ist die abgeschlossene Hülle von Ω  .