Satz von Mantel

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Der Satz von Mantel , Vorlage:EnS, ist einer der klassischen Lehrsätze des mathematischen Teilgebiets der extremalen Graphentheorie. Der Satz geht auf eine Arbeit von W. Mantel aus dem Jahre 1907 zurück und behandelt eine Bedingung, unter der ein Graph Dreiecke enthält.[1][2][A 1]

Formulierung des Satzes

Der Satz lässt sich zusammengefasst angeben wie folgt:[1]

Gegeben sei ein endlicher schlichter Graph G=(V,E) der Knotenzahl n=n(G) und der Kantenzahl m=m(G).
Dabei soll die Ungleichung
m>n24
erfüllt sein.
Dann enthält G einen Kreisgraphen vom Typ C3.
Anders gesagt:
Ist ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl n dreiecksfrei, so besitzt er höchstens n24 Kanten.[A 2]

Verwandter Satz

Vorlage:Hauptartikel

Von István Reiman (1927–2012) wurde im Jahre 1958 ein dem Mantel'schen verwandter Satz vorgelegt, welcher die entsprechende Fragestellung für den Kreisgraphen vom Typ C4 behandelt. Dieser Satz lässt sich angeben wie folgt:[3][4]

Sei G ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl n und der Kantenzahl m und sei weiter vorausgesetzt, dass G keinen Kreisgraphen des Typs C4 enthalte.
Dann ist die Ungleichung
mn4(1+4n3)[A 3]
erfüllt.

Hintergrund

Zum Beweis des Mantel’schen Satzes werden in der Monographie Extremal Combinatorics von Stasys Jukna sowohl die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung als auch (nicht zuletzt) zwei elementare Formeln zu Mengensystemen auf endlichen Mengen herangezogen.[A 4] Letztere lassen sich angeben wie folgt:[5]

Gegeben sei eine endliche Menge X sowie ein Teilmengensystem 𝒫(X) und dazu der Hypergraph H=(X,).
Dabei sei d:X0,xd(x):=|{FxF}|(xX) die zugehörige H-Gradfunktion.
Dann gelten folgende Formeln:
(i) xYd(x)=F|YF|(YX) .[A 5]
(ii) xXd(x)2=FxFd(x)=F1F2|F1F2| .

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 56 ff., S. 63.
  2. László Lovász: Combinatorial Problems and Exercises. 1979, S. 68, S. 395.
  3. Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 25–26.
  4. Martin Aigner, Günter M. Ziegler: Das BUCH der Beweise . 2018, S. 224–225.
  5. Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 9.

Anmerkungen

  1. Wie Stasys Jukna hervorhebt, ist der Mantel’sche Satz ein schönes Resultat (beautiful result), für den (mindestens) vier verschiedene Beweise existieren.
  2. Nimmt man für geradzahliges n den vollständig bipartiten Graph Kn2,n2 , so zeigt sich, dass diese Ungleichung scharf ist.
  3. ist die Ganzzahl-Funktion.
  4. Auf ähnlichen Formeln beruht auch der Beweis zum Lemma von Corrádi. Die in beiden Fällen wesentlich herangezogene Beweismethode ist die Methode der doppelten Abzählung (Vorlage:EnS).
  5. Diese Formel lässt sich als eine Verallgemeinerung des Handschlaglemmas auffassen.