Teilgraph

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff Teilgraph beschreibt in der Graphentheorie eine Beziehung zwischen zwei Graphen. Ein Graph H ist Teilgraph des Graphen G, wenn alle Knoten und Kanten von H auch in G enthalten sind. Anders gesagt: Ein Teilgraph H entsteht aus einem Graphen G, indem einige Knoten und Kanten aus G entfernt werden. Dabei müssen beim Entfernen eines Knotens auch alle inzidenten Kanten mit entfernt werden.

Definitionen

Ein Graph G1=(V1,E1) heißt Teilgraph oder Subgraph von G2=(V2,E2), wenn seine Knotenmenge V1 Teilmenge von V2 und seine Kantenmenge E1 Teilmenge von E2 ist, also V1V2 und E1E2 gilt.

Umgekehrt heißt G2 dann Supergraph oder Obergraph von G1.

Bei einem knotengewichteten bzw. kantengewichteten Graphen G2 wird von einem Teilgraphen G1 zudem verlangt, dass die Gewichtsfunktion g1 von G1 kompatibel zu der Gewichtsfunktion g2 von G2 sein muss, d. h. für jeden Knoten vV1 gilt g1(v)=g2(v) bzw. für jede Kante eE1 gilt g1(e)=g2(e).

Gilt für einen Teilgraphen G1 zusätzlich, dass E1 alle Kanten zwischen den Knoten in V1 enthält, die auch in E2 vorhanden sind, so bezeichnet man G1 als den durch V1 induzierten Teilgraph oder als Untergraph von G2 und notiert diesen auch mit G2[V1]. Ein induzierter Teilgraph ist immer eindeutig durch den Obergraphen und die gewählte Knotenmenge bestimmt. Für eine Knotenmenge WV bezeichnet man mit GW den induzierten Teilgraphen, der aus G=(V,E) durch Weglassen der Knoten aus W und aller mit diesen Knoten inzidenten Kanten entsteht, also GW=G[VW].

Ein Teilgraph G1=(V,E1) von G2=(V,E2), der alle Knoten seines Obergraphen enthält, wird aufspannender Teilgraph oder Faktor genannt.

Diese Bezeichnungen sind in der Literatur nicht einheitlich. Im unten angegebenen Lehrbuch von Klaus Wagner[1] werden die Begriffe Teilgraph und Untergraph so verwendet, wie hier beschrieben. Im Lehrbuch von Claude Berge[2] dagegen bedeutet Teilgraph zusätzlich, dass V1=V2 ist (also ein aufspannender Teilgraph vorliegt), und Untergraph, dass V1V2 und jede Kante aus G2, die zwei Knoten aus G1 verbindet, auch eine Kante in G1 ist (G1 also ein induzierter Teilgraph ist), der allgemeine Fall heißt dann dort Teil-Untergraph. Es empfiehlt sich daher, bei jedem Autor, die verwendete Definition zu prüfen.

Beispiele

In der folgenden Abbildung sind die Graphen G1, G2 und G3 Teilgraphen von G, aber nur G2 und G3 sind induzierte Teilgraphen. G3 entsteht dabei aus G durch Weglassen der Knoten 1,3,7 und ihrer inzidenten Kanten, also ist G3=G{1,3,7}. Gleichzeitig ist G3 auch ein induzierter Teilgraph von G2.

Beispiele für Teilgraphenbeziehungen

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Klaus Wagner: Graphentheorie, BI-Hochschultaschenbücher (1969), Band 248, Kap. I, §3, Definition 4
  2. Claude Berge: Programme, Spiele, Transportnetze, Teubner-Verlag 1969, Zeiter Teil, Kap. I, Absatz 1, Seite 121