Satz von Kunugui

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Satz von Kunugui besagt, dass sich jeder metrische Raum isometrisch in einen Banachraum einbetten lässt.

Formulierung

Sei (X,d) ein metrischer Raum. Falls X= leer ist, so lässt sich X trivial einbetten, andernfalls sei sX ein fest gewählter Punkt. Für jedes xX sei nun durch fx(y):=d(x,y)d(y,s) eine reelle Funktion auf X erklärt. Dann ist die Abbildung xfx eine Isometrie von (X,d) in den Banachraum B(X)={f:Xf beschränkt} der beschränkten Funktionen.

Anmerkungen

Die obige Aussage besteht aus zwei Teilen, zum einen muss gezeigt werden, dass die fx alle (bzgl. der Supremumsnorm) beschränkt sind und, dass die Zuordnung xfx tatsächlich eine Isometrie ist. Beides folgt aus der umgekehrten Dreiecksungleichung. Es gilt per Definition

fx=supyX|fx(y)|=supyX|d(x,y)d(y,s)|.

Nach der Dreiecksungleichung ist der letzte Ausdruck höchstens d(x,s) und da sX fest gewählt ist, ist fx beschränkt. Außerdem gilt für zwei Punkte x,xX, dass

fxfx=supyX|(d(x,y)d(y,s))(d(x,y)d(y,s))|=supyX|d(x,y)d(x,y)|.

Der letzte Term ist höchsten d(x,x) und wenn man für y z. B. den Punkt x einsetzt, sieht man, dass sogar die Gleichheit fxfx=d(x,x) gilt.

Das Bemerkenswerte am Satz von Kunugui ist die einfache Idee, von dem intuitiv einleuchtenden Abstand d(x,y) den Term d(y,s) abzuziehen, und somit die Beschränktheit der Abbildung fx:X zu erreichen.

Aus der Tatsache, dass sich ein metrischer Raum isometrisch in einen vollständigen Raum einbetten lässt, folgt nicht, dass er selbst vollständig ist. Beispielsweise ist der Raum {0} mit der euklidischen Metrik unvollständig – unter anderem konvergiert die Cauchy-Folge (1/n)n1 nicht – aber er lässt sich dennoch durch die Inklusion isometrisch in den vollständigen Raum einbetten.

Literatur

  • Kinjirô Kunugui: Applications des espaces à une infinité de dimensions à la théorie des ensembles. In: Proceedings of the Imperial Academy. 11, 9, 1935, Vorlage:ISSN, S. 351–353.