Richard Maunder

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Charles Richard Francis Maunder (* 23. November 1937 in Southsea, Hampshire; † 5. Juni 2018 in Cambridge[1]) – in seinen mathematischen Veröffentlichungen C. R. F. Maunder – war ein britischer Mathematiker und Musikwissenschaftler.

Werdegang

Maunder promovierte 1962 in Mathematik an der University of Cambridge bei J. F. Adams mit einer Dissertation über Kohomologieoperationen.[2] Nach einem Aufenthalt an der University of Southampton[3] wurde er 1964 Fellow an der Christ’s College, Cambridge.[4]

Leistungen

Mathematik

Maunders Arbeitsgebiet war die Algebraische Topologie. Er benutzte Postnikow-Systeme, um eine Alternativkonstruktion der Atiyah-Hirzebruch-Spektralsequenz zu geben. Bei dieser Konstruktion lassen sich die Differentiale besser beschreiben.[5][6] Die von ihm konstruierte Familie von höheren Kohomologieoperationen auf Mod-2-Kohomologie wurde von mehreren Autoren diskutiert.[7][8][9] 1981 gab er einen kurzen Beweis des Satzes von Kan–Thurston[10], wonach es zu jedem wegzusammenhängenden topologischen Raum X eine diskrete Gruppe π gibt derart, dass es einen Homologie-Isomorphismus vom Eilenberg-MacLane-Raum K(π,1) nach X gibt. Sein Lehrbuch Algebraic Topology (1970) ist in der Dover-Ausgabe von 1996 weiterhin verbreitet.

Musikwissenschaft

Maunder erstellte eine Neufassung von Mozarts Requiem. Er legte damit im Anschluss an andere Musikwissenschaftler wie Ernst Hess, Franz Beyer und Robert D. Levin eine grundlegende Überarbeitung von Mozarts letztem Werk vor, bei der er, wie seine Vorgänger, Süßmayrs Ergänzungen soweit möglich entfernen und durch Mozarts eigene Ideen ersetzen wollte. Diese Neufassung wurde 1983 von Christopher Hogwood mit der Academy of Ancient Music eingespielt und erschien 1988 im Partiturdruck.[11] 1992 wurde sie von Rupert Gottfried Frieberger eingespielt.[12]

Hierbei verwarf Maunder Süßmayrs Sanctus und Benedictus vollständig und nahm sie aus dem Werk heraus, nur das Agnus Dei erachtete er aufgrund seiner Vergleiche mit anderen kirchenmusikalischen Werken Mozarts als authentisch. Weiterhin komponierte Maunder für den Abschluss des Lacrimosa eine Amen-Fuge, für die er Mozarts Skizzenblatt sowie eine Fuge für Orgelwalze von Mozart (KV 608) als Ausgangspunkt nahm. Weiterhin überarbeitete er Süßmayrs Instrumentierung im gesamten Requiem grundlegend.[13]

Diese Fassung wurde im deutschsprachigen Raum mehrmals aufgeführt,[14] u. a. in der Choreographie Requiem! von Birgit Scherzer.[15]

1990 erschien Maunders Ausgabe von Mozarts c-Moll-Messe.[16] Diese wurde 2005 von Paul McCreesh eingespielt.[17]

Werke

Mathematik

Musikwissenschaft

Einzelnachweise

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