Pellsche Gleichung

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Lösungen der Pellsche Gleichung für n=2:
 Als diophantische Gleichung sind nur ganzzahlige Werte (Schnittpunkte von Gitterlinien) Lösungen. Davon sind hier mit (±1, 0) und (±3, ±2) die sechs kleinsten zu sehen.
Es gibt unendlich viele weitere wie (±17, ±12), (±99, ±70), (±577, ±408), (±3363, ±2378), (±19601, ±13860), ...

Als Pellsche Gleichung (nach John Pell, 1611–1685) bezeichnet man eine diophantische Gleichung der Form

x2ny2=1

mit positiv ganzzahligem n{0}.

Ist n=k2 eine Quadratzahl einer natürlichen Zahl k+, so besitzt die Gleichung offensichtlich nur die beiden trivialen Lösungen (±1, 0). Andernfalls gibt es unendlich viele Lösungen, die man mit Hilfe der Kettenbruchentwicklung von n bestimmen kann. Die verwandten Gleichungen x2ny2=1 bezeichnet man oft als negative Pellsche Gleichungen und x2ny2=d mit beliebigem ganzzahligen d{0} als verallgemeinerte Pellsche Gleichungen.

Die Gleichung wird John Pell fälschlicherweise zugeschrieben. Korrekter wäre die Bezeichnung Fermatsche Gleichung.[1][2]

Die Gleichung war in Indien schon Brahmagupta im 7. und Bhaskara II. im 12. Jahrhundert bekannt. In Europa tauchte die Gleichung erst im 17. Jahrhundert auf. Die Lösung dieser Gleichung war als Problem von Pierre de Fermat in einem Brief an Bernard Frénicle de Bessy gestellt worden und 1657 als Problem veröffentlicht. Pell befasste sich nie mit der Lösung der Gleichung. Brouncker fand einige Lösungen (veröffentlicht im Commercium epistolicum of John Wallis 1658). Leonhard Euler stieß auf die Lösung von Brouncker in der lateinischen Ausgabe des Treatise of Algebra von John Wallis und benannte die Gleichung fälschlich nach Pell.[3][4] Euler veröffentlichte zuerst 1732 über die Pell-Gleichung und fand später die Verbindung mit Kettenbrüchen (veröffentlicht 1765), die im Grunde schon hinter der Lösung von Brouncker steckt. Joseph-Louis Lagrange befasste sich nach Euler ausführlich mit der Gleichung und gab als Erster einen Beweis, dass es für jedes n eine Lösung gibt, wobei Fermat möglicherweise auch einen Beweis hatte.[5]

Algebraische Zahlentheorie

Das Auffinden aller Lösungen ist für spezielle n äquivalent dazu, die Einheiten des Ganzheitsrings des reellquadratischen Zahlkörpers (n) zu finden. Nach dem Dirichletschen Einheitensatz hat die Einheitengruppe den Rang 1, d. h., es gibt eine Fundamentaleinheit (oder auch Grundeinheit) ε=x0+y0n, mit der sich alle Lösungen als ±εk,k darstellen lassen.

Beispielsweise ist für n=2 die Einheit 1+12 eine Fundamentaleinheit und man kann die anderen Lösungen

3+22, 7+52, 17+122, , (1+12)k

aus ihr erzeugen.

Lösungen

Wichtige Vorbemerkung

Da  x2=(x)2  und  y2=(y)2 ist, treten Lösungen der Gleichung

x2+ny2=d

immer als symmetrisch zum Koordinatenursprung liegende Lösungsquadrupel (x,y), (x,y), (x,y) und (x,y) auf, die im Falle von x=0 und/oder y=0 auch Mehrfachlösungen sein können.
Siehe dazu die Grafik am Anfang des Artikels:  6 ganzzahlige Lösungen der Pellsche Gleichung für n=2

Dies wird im folgenden Text aus Gründen der Kompaktheit der Darstellung bis auf wenige Ausnahmen nicht weiter erwähnt und es werden nur die Lösungen (x,y) mit x,y0 betrachtet.

Welche Lösungen hat die Gleichung?

Es sind folgende Eigenschaften der Lösungen erkennbar:

  • Für alle n ist existiert immer die triviale Lösung (1, 0).
  • Für n=0 gibt sind alle Paare (1, k) weitere triviale Lösungen.
  • Für n=k2 mit k>0 existieren keine weiteren Lösungen.
  • Für alle weiteren n gibt es neben der trivialen Lösung eine Folge von unendlich vielen (exponentiell wachsende) Lösungen (xi, yi).
    • Das Verhältnis xi/yi konvergiert gegen n.
    • Der Grenzwert des Wachstumskoeffizienten q=limixi+1/xi liegt knapp unter einer ganzen Zahl. Der „Fehler“ liegt auffällig in der Nähe von 1/q.
    • Die Summe q+1/q ergibt eine ganze, gerade Zahl.
    • Diese Eigenschaften und „auffällige“ Nachkommastellen weisen darauf hin, dass sich q in der Form a+bn darstellen lässt.
n Anzahl der
Lösungen
0 ≤ y < 1014
Trivial-
Lösung
 weitere Lösungen (xi, yi) für d = 1 lim xi / yi  
lim xi+1 / xi
= q
q + 1/q a b
0 1014 (1, 0) (1, 1), (1, 2), (1, 3), (1, 4), (1, 5), (1, 6), (1, 7), (1, 8), (1, 9), (1, 10), (1, 11), (1, 12), (1,13), ... 0,000000 Vorlage:01,000000 2 1 0
1 1 (1, 0) keine
2 19 (1, 0) (3, 2), (17, 12), (99, 70), (577, 408), (3363, 2378), (19601, 13860), (114243, 80782), ... 1,414214 Vorlage:05,828427 6 3 2
3 26 (1, 0) (2, 1), (7, 4), (26, 15), (97, 56), (362, 209), (1351, 780), (5042, 2911), (18817, 10864), ... 1,732051 Vorlage:03,732051 4 2 1
4 1 (1, 0) keine
5 12 (1, 0) (9, 4), (161, 72), (2889, 1292), (51841, 23184), (930249, 416020), (16692641, 7465176), ... 2,236068 Vorlage:017,944272 18 9 4
6 15 (1, 0) (5, 2), (49, 20), (485, 198), (4801, 1960), (47525, 19402), (470449, 192060), ... 2,449490 Vorlage:09,898979 10 5 2
7 13 (1, 0) (8, 3), (127, 48), (2024, 765), (32257, 12192), (514088, 194307), (8193151, 3096720), ... 2,645751 Vorlage:015,937254 16 8 3
8 20 (1, 0) (3, 1), (17, 6), (99, 35), (577, 204), (3363, 1189), (19601, 6930), (114243, 40391), ... 2,828427 Vorlage:05,828427 6 3 1
9 1 (1, 0) keine
10 10 (1, 0) (19, 6), (721, 228), (27379, 8658), (1039681, 328776), (39480499, 12484830), ... 3,162278 Vorlage:037,973666 38 19 6
11 12 (1, 0) (10, 3), (199, 60), (3970, 1197), (79201, 23880), (1580050, 476403), (31521799, 9504180), ... 3,316625 Vorlage:019,949874 20 10 3
12 13 (1, 0) (7, 2), (97, 28), (1351, 390), (18817, 5432), (262087, 75658), (3650401, 1053780), ... 3,464102 Vorlage:013,928203 14 7 2
13 5 (1, 0) (649, 180), (842401, 233640), (1093435849, 303264540), (1419278889601, 393637139280) 3,605551 1297,999230 1298 649 180
14 11 (1, 0) (15, 4), (449, 120), (13455, 3596), (403201, 107760), (12082575, 3229204), ... 3,741657 Vorlage:029,966630 30 15 4
15 17 (1, 0) (4, 1), (31, 8), (244, 63), (1921, 496), (15124, 3905), (119071, 30744), (937444, 242047), ... 3,872983 Vorlage:07,872983 8 4 1
16 1 (1, 0) keine
17 9 (1, 0) (33, 8), (2177, 528), (143649, 34840), (9478657, 2298912), (625447713, 151693352), ... 4,123106 Vorlage:065,984845 66 33 8
18 10 (1, 0) (17, 4), (577, 136), (19601, 4620), (665857, 156944), (22619537, 5331476), ... 4,242641 Vorlage:033,970563 34 17 4

Lösung mit Hilfe der Kettenbruchentwicklung

Die Kettenbruchentwicklung einer quadratisch irrationalen Zahl n ist unendlich und periodisch. n hat die Kettenbruchentwicklung n=[b0; b1,,bm] (siehe Periodische Kettenbrüche). Sei

xy=[b0; b1,,bm1]

mit ganzzahligen x, y, dann ist x, y die kleinste Lösung der verallgemeinerten Pellschen Gleichung x2ny2=(1)m. Die anderen Lösungen lassen sich wie erwähnt daraus konstruieren.[6] Auch alle weiteren

xkyk=[b0; b1,,bkm1]

mit k lösen x2ny2=(1)km.

Die negative Pellsche Gleichung x2ny2=1 hat genau dann

  • eine Serie von Lösungen, wenn die Kettenbruchentwicklung von n eine ungerade Periode hat.
    • Das sind keinesfalls Zahlen der Form (k+1)21=k2+2k, deren Kettenbruchentwicklung [k; 1,2k] lautet (offensichtlich Periode 2).
    • Das sind keinesfalls Zahlen der Form k2, deren Kettenbruchentwicklung [k] lautet (offensichtlich keine bzw. Periode 0).
    • Das sind u. A. alle Zahlen der Form k2+1, deren Kettenbruchentwicklung [k; 2k] lautet (offensichtlich Periode 1).
    • Das sind weiterhin die Zahlen 5, 13, 29, 41, 53, 58, 61, 73, 74, 85, 89, 97,
  • genau die eine Lösung (0, 1), wenn n=1 ist, da nur die Differenz der Quadratzahlen 02 und 12 die Differenz 1 ergibt.  ∎ 

Das ist für 1, 2, 5, 10, 13, 17, 26, 29, 37, 41, 50, 53, 58, 61, 65, 73, 74, 82, 85, 89, 97, ... der Fall (siehe Vorlage:OEIS, außer die 1).

Eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung (z. B. 34=52+32 hat keine Lösung) dafür ist, dass n die Summe von zwei Quadratzahlen ist.[7]

Beispiel für die Lösung mittels Kettenbruchentwicklung

Wir wollen die Gleichung

x213y2=+1

lösen, d. h. x2ny2=+1 für n=13.

All erstes benötigen wir die Kettenbruchentwicklung für n. Diese berechnet sich durch rekursives Anwenden folgender Schritte:

  • Berechnung von ak: Dies ist der Wert, den wir zur genauen Darstellung von n durch einen hier abgebrochenen Kettenbruch benötigen würden.
Im ersten Schritt ist a0 der Ausgangsterm n, in den folgenden ist ak der Restterm 1xk1.
Der Nenner der Form rs wird durch Multiplikation mit der konjugierten Wurzel r+s ganzzahlig gemacht, anschließend wird, wenn möglich, gekürzt.
  • Berechnung von bk: Dies ist der ganzzahlige Teil (Vorkommastellen) von ak. Durch Einsetzen von n für n kann man das Abrunden von ak unter Umgehung von irrationalen Zahlen durchführen.
  • Berechnung von xk: Dies ist der Rest (Nachkommastellen) von ak und berechnet sich zu xk=akbk.
Erhalten wir hierbei ein schon mal vorgekommenes xj, können wird die Entwicklung hier abbrechen, die Kettenbruchentwicklung ist ab hier periodisch.
  • Die Kettenbruchentwicklung entsteht aus den Werten für b und lautet [b0; b1,b2,b3,b4,b5,].
  • Die Rechnung verläuft dann so:
a0=n=13==13+01=3,60,b0=a0=3+01=𝟑,x0=a0b0=13+013=1331a1=1x0=1133=13+3(133)(13+3)=13+34=1,65,b1=a1=3+34=𝟏,x1=a1b1=13+341=1314a2=1x1=4131=4(13+1)(131)(13+1)=4(13+1)12=13+13=1,53,b2=a2=3+13=𝟏,x2=a2b2=13+131=1323a3=1x2=3132=3(13+2)(132)(13+2)=3(13+2)9=13+23=1,86,b3=a3=3+23=𝟏,x3=a3b3=13+231=1313a4=1x3=3131=3(13+1)(131)(13+1)=3(13+1)12=13+14=1,15,b4=a4=3+14=𝟏,x4=a4b4=13+141=1334a5=1x4=4133=4(13+3)(133)(13+3)=4(13+3)4=13+31=6,60,b5=a5=3+31=𝟔,x5=a5b5=13+316=1331=x0a6=1x5=1x0=a1b6=a1=𝟏,x6=a6b6=a1b1=x1

Da x5=x0 ist, wiederholen sich ab hier die Werte periodisch und wir können die Entwicklung abbrechen.

Die Kettenbruchentwicklung für 13 ist daher

13=[3; 1,1,1,1,6,1,1,1,1,6,]=[3; 1,1,1,1,6]

und hat die Periode l=5.

Die Näherungsbrüche der Kettenbruchentwicklung erhalten wir durch Einsetzen der Kettenbruchentwicklung in die Bildungsvorschrift. Die Näherungsbrüche bei Abbruch nach k Stellen lauten:

13𝟑, 𝟑+1𝟏, 𝟑+1𝟏+1𝟏, 𝟑+1𝟏+1𝟏+1𝟏, 𝟑+1𝟏+1𝟏+1𝟏+1𝟏, 𝟑+1𝟏+1𝟏+1𝟏+1𝟏+1𝟔, 

Nach Umwandlung in gewöhnliche Brüche interessieren jetzt die Werte nach Abbruch nach einem ganzzahligen Vielfachen von l:

130,k=031, 41, 72, 113, 185,k=5=l 11933, 13738, 25671, 393109, 649180,k=10=2l 42871189, 49361369, 92232558, 141593927, 233826485k=15=2l, 15445142837, 17783349322, 

und findet an den Stellen k=0, k=5, k=10 und k=15

x0 = 1, y0 = 0 die Triviallösung von x213y2=+1
x1,(1) = 18, y1,(1) = 5 die erste Lösung der negierten Pellschen Gleichung x213y2=1
x1 = 649, y0 = 180 die erste (nicht triviale) Lösung von x213y2=+1
x2,(1) = 23382, y2,(1) = 6485 die zweite Lösung der negierten Pellschen Gleichung von x213y2=1

Weiter stellt man fest, dass für n=13 jedes Element der abgebrochenen Kettenbruchentwicklung der Länge k=5l, l eine Lösung einer Pellschen Gleichung mit rechter Seite d=±1 ist.

Die Näherungsbrüche dazwischen stellen einige (aber nicht alle!) Lösungen der verallgemeinerte Pellsche Gleichung mit rechter Seite d=±3 und ±4 dar.

k 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Bruch
bzw. (x, y)
31 41 72 113 185 11933 13738 25671 393109 649180 42871189 49361369 92232558 141593927 233826485 15445142837 17783349322
Lösung
für d =
(x₀, y₀)
−4
(x₀, y₀)
+3
(x₀, y₀)
−3
(x₀, y₀)
+4
(x₀, y₀)
−1
(x₁, y₁)
+4
(x₁, y₁)
−3
(x₁, y₁)
+3
(x₂, y₂)
−4
(x₀, y₀)
+1
(x₃, y₃)
−4
(x₂, y₂)
+3
(x₃, y₃)
−3
(x₄, y₄)
+4
(x₁, y₁)
−1
(x₅, y₅)
+4
(x₄, y₄)
−3

Generieren weiterer Lösungen

Ist die kleinste nichttriviale Lösung (x0, y0) bekannt, so lassen sich daraus alle weiteren nichttrivialen Lösungen bestimmen.[8]

Die dahinterliegende Bildungsvorschrift (zum Beweis) lautet:

ck=xk+ykn = (x0+y0n)k.

Zum einen besteht, da die rechte Seite eine Potenz ist, die Möglichkeit einer rekursiven Bildungsvorschrift über zk+1=zkz1, was

xk+1+yk+1n=(xk+ykn)(x0+y0n)xk+1+yk+1n=(x0xk+nny0yk) + (y0xk+x0yk)n=(x0xk+ny0yk) + (y0xk+x0yk)n

ergibt und sich durch Koeffizientenvergleich in die zwei Gleichungen aufspalten lässt:

xk+1=x0xk + ny0ykyk+1=y0xk + x0 yk

auch darstellbar als Matrizenmultiplikation

(xk+1yk+1)=(x0ny0y0x0)(xkyk).

Die Lösungen können auch explizit mit folgenden Formeln berechnet werden:[9]

xk=12((x0+y0n)k + (x0y0n)k)yk=12n((x0+y0n)k  (x0y0n)k)

Hierbei wird für die Separation der Fundamentaleinheit ε=x+yn  folgendes ausgenutzt:

  • Der erste Term in der großen Klammer sammelt alle ganzzahligen Koeffizienten zweimal auf, die Vielfachen von n kürzen sich raus,
der zweite Term in der großen Klammer sammelt alle Vielfachen von n zweimal auf, die ganzzahligen kürzen sich raus.
  • xk+ykn ergibt wieder ck=(x0+y0n)k:

Vorlage:Absatz

Beispiele

Die Pellsche Gleichung für n=3 hat die kleinste nichttriviale Lösung (x0=2, y0=1). Die sich ergebende Transformationsmatrix lautet

M=(x0ny0y0x0)=(2312).

Die nächsten fünf Lösungen berechnen sich dann wie folgt:

(x1y1)=M(x0y0)=(2312)(  2    1  )=(  7    4  )
(x2y2)=M(x1y1)=(2312)(  7    4  )=( 26  15 )
(x3y3)=M(x2y2)=(2312)( 26  15 )=( 97  56 )
(x4y4)=M(x3y3)=(2312)( 97  56 )=(362209)
(x5y5)=M(x4y4)=(2312)(362209)=(1351780)

Man erhält die Folge aller nichttrivialen Lösungen.

Startet man fälschlicherweise mit der (allgemeiner: einer) trivialen Lösung (x=1, y=0), ist die Transformationsmatrix die Einheitsmatrix

M=(xnyyx)=(1001)=𝐈

und liefert keine neuen Lösungen.

Startet man hingegen fälschlicherweise mit der zweiten nichttrivialen Lösung, die hier mal mit (x0*=7, y0*=4) bezeichnet wird, erhält man als Matrix:

M=(x0*ny0*y0*x0*)=(7124 7)

Die nächsten zwei Lösungen berechnen sich dann wie folgt:

(x1*y1*)=M(x0*y0*)=(7124 7)( 7  4 )=( 97  56 )
(x2*y2*)=M(x1*y1*)=(7124 7)(9756)=(1351780)

Startet man mit der zweiten Lösung (x1,y1), erhält man nur jede zweite Lösung (x3,y3,) (x5,y5), 

Das Berechnen weiterer Lösungen als Grafik dargestellt:

Startwert Matrix (x,y)
(1, 0)
(x0,y0)
(2, 1)
(x1,y1)
(7, 4)
(x2,y2)
(26, 15)
(x3,y3)
(97, 56)
(x4,y4)
(362, 209)
(x5,y5)
(1351, 780)
(x6,y6)
(5042, 2911)
(x7,y7)
(18817, 10864)
(x8,y8)
(70226, 40545)
(x,y)
(1, 0)
(1001) (x, y)
(x0,y0)
(2, 1)
(2312) (x1, y1) (x2, y2) (x3, y3) (x4, y4) (x5, y5) (x6, y6) (x7, y7) (x8, y8) (x9, y9)
(x1,y1)
(7, 4)
(71247) (x3, y3) (x5, y5) (x7, y7) (x9, y9)
(x2,y2)
(26, 15)
(15782615) (x5, y5) (x8, y8) (x11,y11)
(x3,y3)
(97, 56)
(971685697) (x7, y7) (x11, y11)

Spezialfälle

Für spezielle n lässt sich die kleinste Lösung von x2ny2=1 auf einfache Weise explizit bestimmen. Im Folgenden sei a eine ganze Zahl mit a2.

n=a22(a21, a)n=a21(a, 1)n=a2+1(2a2+1, 2a)n=a2+2(a2+1, a)n=a2+a(2a+1, 2)

Außerdem ergeben sich für folgende n die kleinsten Lösungen

n=(ab)22b(  a2b1, a)n=(ab)2b(2a2b1, 2a)mitb2n=(ab)2+b(2a2b+1, 2a)n=(ab)2+2b(  a2b+1, a)

Für b=1 erhält man (bis auf den zweiten Fall) die oberen Formeln.

Tabelle der Fundamentaleinheiten

Hier eine Tabelle der kleinsten Lösungen (Fundamentaleinheiten) von x2ny2=1 mit 1n160. Ist n ein Quadrat gibt es nur die trivialen Lösungen x=±1, y=0 (da 12n02=10=1).

Die Werte von x und y bilden die Folgen A002350[10] und A002349[11] in OEIS.

Legende
keine Lösung Es gibt keinerlei Lösungen, auch keine trivialen.
keine Pellsche Gleichung  0  0 Für d = 0, ist x = 0, y = 0 immer eine Lösung (neben weiteren Lösungen für n = Quadratzahl)
Triviallösung mit y = 0  1  0 Triviallösungen für x² = d unabhängig von n. d muss dazu eine Quadratzahl (0, 1, 4, ...) sein.
Für d = 0 erhält man den Fall in der Zeile darüber.
Triviallösung mit y = 1  3  1 Triviallösungen für y² = d + n, Lösungen bilden Diagonalen im Lösungsdiagramm der verallgemeinerten Pellsche Gleichung.
Beispiel: 3² − 8 · 1² = 3² − 8 = 1
Triviallösung mit x = 0  0  3 Triviallösungen für y² = −d / n, −d / n muss dazu eine Quadratzahl sein.
Beispiel: 0² − 1 · 3² = −9
nicht-triviale Lösung 38 12 komplexere Lösung, die die oberen Fälle nicht abdeckt.
x und y können hierbei insbesondere für d = Quadratzahl sehr große Werte annehmen.
n x y
1 1 0
2 3 2
3 2 1
4 1 0
5 9 4
6 5 2
7 8 3
8 3 1
9 1 0
10 19 6
11 10 3
12 7 2
13 649 180
14 15 4
15 4 1
16 1 0
17 33 8
18 17 4
19 170 39
20 9 2
21 55 12
22 197 42
23 24 5
24 5 1
25 1 0
26 51 10
27 26 5
28 127 24
29 9801 1820
30 11 2
31 1520 273
32 17 3
n x y
33 23 4
34 35 6
35 6 1
36 1 0
37 73 12
38 37 6
39 25 4
40 19 3
41 2049 320
42 13 2
43 3482 531
44 199 30
45 161 24
46 24335 3588
47 48 7
48 7 1
49 1 0
50 99 14
51 50 7
52 649 90
53 66249 9100
54 485 66
55 89 12
56 15 2
57 151 20
58 19603 2574
59 530 69
60 31 4
61 1766319049 226153980
62 63 8
63 8 1
64 1 0
n x y
65 129 16
66 65 8
67 48842 5967
68 33 4
69 7775 936
70 251 30
71 3480 413
72 17 2
73 2281249 267000
74 3699 430
75 26 3
76 57799 6630
77 351 40
78 53 6
79 80 9
80 9 1
81 1 0
82 163 18
83 82 9
84 55 6
85 285769 30996
86 10405 1122
87 28 3
88 197 21
89 500001 53000
90 19 2
91 1574 165
92 1151 120
93 12151 1260
94 2143295 221064
95 39 4
96 49 5
n x y
97 62809633 6377352
98 99 10
99 10 1
100 1 0
101 201 20
102 101 10
103 227528 22419
104 51 5
105 41 4
106 32080051 3115890
107 962 93
108 1351 130
109 158070671986249 15140424455100
110 21 2
111 295 28
112 127 12
113 1204353 113296
114 1025 96
115 1126 105
116 9801 910
117 649 60
118 306917 28254
119 120 11
120 11 1
121 1 0
122 243 22
123 122 11
124 4620799 414960
125 930249 83204
126 449 40
127 4730624 419775
128 577 51
n x y
129 16855 1484
130 6499 570
131 10610 927
132 23 2
133 2588599 224460
134 145925 12606
135 244 21
136 35 3
137 6083073 519712
138 47 4
139 77563250 6578829
140 71 6
141 95 8
142 143 12
143 12 1
144 1 0
145 289 24
146 145 12
147 97 8
148 73 6
149 25801741449 2113761020
150 49 4
151 1728148040 140634693
152 37 3
153 2177 176
154 21295 1716
155 249 20
156 25 2
157 46698728731849 3726964292220
158 7743 616
159 1324 105
160 721 57

Negative Pellsche Gleichung

Eine negative Pellsche Gleichung ist eine diophantische Gleichung der Form

x2ny2=1

und diese wurde ebenfalls eingehend untersucht. Sie kann mit der gleichen Methode der Kettenbrüche gelöst werden und hat nur dann eine Lösung, wenn die Periode des Kettenbruchs eine ungerade Länge hat.

Die Bedingungen für eine Lösung sind:

  • n ist nicht durch 4 teilbar.
  • n ist nicht durch eine Primzahl der Form 4k+3 mit k0 teilbar. Daher existieren z. B. keine Lösungen für n=3 und für n=7 und für n=27=14 und für n=311=33.
  • n ist keine Quadratzahl. Daher existieren z. B. keine Lösungen für n=52=25 und für n=132=169.
    • Ausnahme: Für die Quadratzahl 1 existiert genau eine triviale Lösung (0, 1).
  • n ist nicht in der heuristischen Vorlage:OEIS enthalten. Daher existieren z. B. keine Lösungen für n=34 und für n=146.

Wesentlich einfacher ist es, die Kettenbruchentwicklung (notfalls mit Papier und Bleistift) auszurechnen:

Die ersten Zahlen n, für die eine Lösung für x2ny2=1 existiert, sind:

1, 2, 5, 10, 13, 17, 26, 29, 37, 41, 50, 53, 58, 61, 65, 73, 74, 82, 85, 89, 97, ... (siehe Vorlage:OEIS).
n Anzahl der
Lösungen
0 ≤ y < 1014
 Lösungen (xi, yi) für d = −1 lim xi / yi  
lim xi+1 / xi
= q
q + 1/q a b
1 1 (0, 1)         trivale Lösung
2 19 (1, 1), (7, 5), (41, 29), (239, 169), (1393, 985), (8119, 5741), (47321, 33461), (275807, 195025), (1607521,1136689), ... 1,414214 Vorlage:05,828427 6 3 2
5 12 (2, 1), (38, 17), (682, 305), (12238, 5473), (219602, 98209), (3940598, 1762289), (70711162, 31622993), ... 2,236068 Vorlage:017,944272 18 9 4
10 9 (3, 1), (117, 37), (4443, 1405), (168717, 53353), (6406803, 2026009), (243289797, 76934989), ... 3,162278 Vorlage:037,973666 38 19 6
13 5 (18, 5), (23382, 6485), (30349818, 8417525), (39394040382, 10925940965), (51133434066018,14181862955045), ... 3,605551 1297,999229 1298 649 180
17 8 (4, 1), (268, 65), (17684, 4289), (1166876, 283009), (76996132, 18674305), (5080577836,1232221121), ... 4,123106 Vorlage:065,984845 66 33 8

Tabelle der Fundamentaleinheiten

Die Lösungen für die negative Pellsche Gleichung für 1n409, die eine Lösung haben, lauten:

n x y
1 0 1
2 1 1
5 2 1
10 3 1
13 18 5
17 4 1
26 5 1
29 70 13
37 6 1
41 32 5
50 7 1
53 182 25
58 99 13
61 29718 3805
65 8 1
73 1068 125
74 43 5
82 9 1
n x y
85 378 41
89 500 53
97 5604 569
101 10 1
106 4005 389
109 8890182 851525
113 776 73
122 11 1
125 682 61
130 57 5
137 1744 149
145 12 1
149 113582 9305
157 4832118 385645
170 13 1
173 1118 85
181 1111225770 82596761
185 68 5
n x y
193 1764132 126985
197 14 1
202 3141 221
218 251 17
226 15 1
229 1710 113
233 23156 1517
241 71011068 4574225
250 4443 281
257 16 1
265 6072 373
269 82 5
274 1407 85
277 8920484118 535979945
281 1063532 63445
290 17 1
293 2482 145
298 409557 23725
n x y
313 126862368 7170685
314 443 25
317 352618 19805
325 18 1
337 1015827336 55335641
338 239 13
346 93 5
349 9210 493
353 71264 3793
362 19 1
365 3458 181
370 327 17
373 5118 265
389 1282 65
394 395023035 19900973
397 20478302982 1027776565
401 20 1
409 111921796968 5534176685

Verallgemeinerte Pellsche Gleichung

Anzahl der Lösungen der Pellschen Gleichung (zoom to view) für (0 ≤ y ≤ 5  1013d = −101 ... +101  und  n = −101 ... +226):
oben links   (n ≤ 0, d < 0):  keine Lösungen (auch keine trivialen)  
oben rechts (n ≤ 0, d ≥ 0):  endlich viele triviale Lösungen
unten     (n > 0):    komplexeres Lösungsverhalten
   n = 0, d = m2: unendlich viele triviale Lösungen (0, mk) für k  
   n = 0, dm2: keine Lösungen
   n = m2, d = 0: unendlich viele triviale Lösungen (k, mk) für k
   n ≠ m2, d = 0: eine triviale Lösung (0, 0)
   n = m2, d ≠ 0: keine oder endlich viele triviale Lösungen
   n ≠ m2, d ≠ 0: keine oder unendlich viele Lösungen
   n = −d ≠ m2:   unendlich viele Lösungen
   ansonsten:  keine oder unendlich viele Lösungen

Eine verallgemeinerte Pellsche Gleichung ist eine diophantische Gleichung der Form

x2ny2=d

wobei n eine positive ganze Zahl, aber keine Quadratzahl und d eine ganze Zahl ungleich 0 ist. Um diese Gleichung vollständig zu lösen, muss als vorbereitender Schritt eine Lösung (x0, y0) dieser Gleichung und außerdem die kleinste nichttriviale Lösung (p0, q0) der entsprechenden (normierten) Pellschen Gleichung x2ny2=+1 bekannt sein. Dann kann man unendlich viele weitere Lösungen (xk, yk) von x2ny2=d darstellen als

xk+ykn=(x0+y0n)(p0+q0n)k

Es gelten also die rekursiven Gleichungen

xk+1=p0xk+nq0yk
yk+1=q0xk+p0 yk

auch darstellbar als Matrixmultiplikation

(xk+1yk+1)=(p0nq0q0p0)(xkyk).

Im Gegensatz zum schon betrachteten Fall mit d=+1 existieren für Nichtquadratzahlen d{+k2:k+} nur für einen Teil der n Lösungen. Dies lässt sich oft mithilfe der Division mit Rest beweisen.

Um alle Lösungen der verallgemeinerten Pellsche Gleichung zu bestimmen, reicht es, endlich viele Lösungen (x,y) in einem bestimmten Bereich zu finden und daraus mithilfe der rekursiven Gleichungen alle weiteren Lösungen zu berechnen. Für diese endlich viele Lösungen (x,y) gilt

|x|12|d|(u+1u)
|y|12n|d|(u+1u)

mit u:=p0+q0n.[12]

Lösungen

Triviale Lösungen

Ausschließlich triviale Lösungen (oder gar keine Lösungen) gibt es, falls eine der Bedingungen zutrifft:

d=0 oder n{}{m2m}.  (Spalte mit d=0 und die Zeilen mit n=100, 1, 4, 9, 16, 25)

Beides stellt keine Pellschen Gleichungen dar.

  • gar keine Lösungen gibt es immer, falls d<0 und n0 zutrifft.  (linker, oberer Quadrant)
  • jeweils eine triviale Lösung lässt sich konstruieren aus:
    • d{m2m}, dann ist (m, 0) immer eine Lösung.  (grüne Spalten)
    • d+n{m2m}, dann ist (m, 1) immer eine Lösung.  (rote Diagonalen)
  • unendlich viele triviale Lösung im Abstand von 1 lassen sich konstruieren aus:
    • d{m2m} und n=0, dann sind alle Paare (m , k) mit k Lösungen.  (siehe Zeile mit n=0)
    • d=0 und n{m2m}, dann sind alle Paare (mk, k) mit k Lösungen.  (siehe Spalte mit d=0)
  • Triviale Lösungen treten (meist) auch für d, n auf, für die es nichttriviale Lösungen gibt.

Nichttriviale Lösungen

Nichttrivale Lösungen haben u. a. die Eigenschaft, dass sie eine Folge mit exponentiellem Wachstum bilden, während triviale Lösungen entweder als einzelne Lösungen aus „kleinen“ Zahlen (3, 2) oder eine Folge mit linearem Wachstum bilden (2k, k).

Nichttrivale Lösungen kann es (muss es aber nicht) nur unter folgenden Bedingungen geben:

d0 und n{m2m}.

Diese Bedingungen werden in diesem Absatz im Folgenden vorausgesetzt.

  • Nichttrivale Lösungen gibt es immer für d{m2m}.
  • Nichttrivale Lösungen gibt es immer für d+n{m2m}.
  • Nichttrivale Lösungen tauchen weiterhin sporadisch auf, z. B. für d=8, n=7 und d=7, n=14

Lösungstabelle

Die verallgemeinerte Pellsche Gleichung x2ny2=d hat für 10d10 und 10n25 zeigt folgendes Lösungsverhalten.

n d n
-10 -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
-10
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(3,0)
(0,1)
-10
-9
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(3,0)
(0,1)
(1,1)
-9
-8
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(0,1)
(3,0)
(1,1)
-8
-7
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(0,1)
(1,1)
(3,0)
-7
-6
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(0,1)
(1,1)
(3,0)
(2,1)
-6
-5
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(0,1)
(1,1)
(3,0)
(2,1)
-5
-4
(0,0)
(1,0)
(2,0)
(0,1)
(1,1)
(2,1)
(3,0)
-4
-3
(0,0)
(1,0)
(0,1)
(2,0)
(1,1)
(2,1)
(3,0)
-3
-2
(0,0)
(1,0)
(0,1)
(1,1)
(2,0)
(2,1)
(0,2)
(3,0)
(1,2)
-2
-1
(0,0)
(1,0)
(0,1)
(1,1)
(2,0)
(0,2)
(2,1)
(1,2)
(2,2)
(3,0)
(0,3)
(3,1)
(1,3)
-1
0 (0,k) (1,k) (2,k) (3,k) 0
1
(0,3)
(4,5)
(1,3)
(3,4)
(2,3)
(0,2)
(1,2)
(0,1)
(k,k)
(1,0)
(2,1)
(2,0)
(3,2)
(4,3)
(3,1)
(3,0)
(5,4)
1
2 14 15 29 15 15 15
(0,0)
15 15 15 29 14 15 2
3 19 20 20
(0,0)
21 20 19 20 3
4
(3,2)
(0,1)
(1,1)
(2k,k)
(1,0)
(2,0)
(3,1)
(3,0)
(5,2)
4
5 9 10 27 9
(0,0)
10 28 9 9 5
6 11 12 23 12
(0,0)
12 12 12 12 22 6
7 10 19 19
(0,0)
10 10 10 9 29 7
8 15 30 15
(0,0)
16 15 15 15 8
9
(0,1)
(1,1)
(2,1)
(3k,k)
(1,0)
(2,0)
(4,1)
(3,0)
9
10 8 22 15 7 7
(0,0)
8 8 14 22 7 10
11 17 9 18 9
(0,0)
10 9 18 9 11
12 20 10
(0,0)
11 21 10 12
13 11 11 8 4
(0,0)
4 7 12 12 13
14 15 8 16
(0,0)
9 8 8 8 8 14
15 13
(0,0)
14 13 13 13 15
16
(3,1)
(4k,k)
(1,0)
(2,0)
(3,0)
(5,1)
16
17 6 13 6 7
(0,0)
7 7 13 7 17
18 15 7 8
(0,0)
8 8 15 15 18
19 9 5 9 5
(0,0)
5 5 9 9 14 19
20 9
(0,0)
10 10 9 10 20
21 11 6
(0,0)
6 18 6 6 21
22 4 9 9 5
(0,0)
5 9 5 14 22
23 14
(0,0)
8 7 7 7 7 23
24 12
(0,0)
13 12 12 24
25
(4,1)
(5k,k)
(1,0)
(2,0)
(3,0)
25
n -10 -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 n
d
Legende
leer keine Lösungen, auch keine trivialen 
Paar mit Variable k triviale Lösungen habe das gleiche Bildungsschema (xk, yk) mit k ∈ 
ein bzw. zwei Paare explizite Angabe der einen bzw. beider trivialer Lösungen
fette Zahl Angabe der Anzahl der Lösungen für 0 ≤ y < 1011, Mauszeiger über die Zahl zeigt die Lösungen (xi, yi) an
Der erste Eintrag dieser Liste ist immer sehr klein und folgt Bildungsvorschriften wie (0, k), (1, k), (k, 0), (k, 1), (k, k), (mk, k), (k²+1, k) und zählt damit meist zu den trivialen Lösungen.

Beispiel

Gesucht sind die Lösungen der Gleichung

x27y2=3

Dafür wird die kleinste Lösung der Gleichung x27y2=1 bestimmt. Diese lautet (p0=8, q0=3). Also ist n=7,  d=3,  u=8+37.

Es müssen zunächst die Lösungen mit

|x|  12|3|( 8+37+18+37) < 4

bestimmt werden. Das sind:

(x0=2, y0=1), (x0=2, y0=1), (x0=2, y0=1) und (x0=2, y0=1).

Daraus ergeben sich mithilfe der Rekursion alle Lösungen.

Aus (x0=2, y0=1) und (x0=2, y0=1) erhält man

(x0=2, y0=1), (x1=5, y1=2), (x2=82, y2=31), (x3=1307, y3=494), (x4=20830, y4=7873),  
(x0=2, y0=1), (x1=37, y1=14), (x2=590, y2=223), (x3=9403, y3=3554), (x4=149858, y4=56641),  

Aus (x0=2, y0=1) und (x0=2, y0=1) erhält man die gleichen Lösungen mit umgekehrtem Vorzeichen.

Vorlage:Anker

Vorlage:Absatz

Beispiel für n = 5, d = 44

Für n=5 und d=44 erhält man sechs ineinanderverschachtelte Serien an Lösungen.

Zuerst berechnen wir die Transformationsmatrix M:

n=5,(p0q0)=(94)M=(p0nq0q0p0)=(95449)=(9204 9)

Die Serien starten dann mit

M(x0y0)=M(71)=(8337)=(x6y6)
M(x1y1)=M(82)=(11250)=(x7y7)
M(x2y2)=M(135)=(2179)=(x8y8)
M(x3y3)=M(177)=(293131)=(x9y9)
M(x4y4)=M(3214)=(568254)=(x10y10)
M(x5y5)=M(4319)=(767343)=(x11y11)

und gehen mit

M(x6y6)=(x12y12),  M(x7y7)=(x13y13), , M(xkyk)=(xk+6yk+6),

weiter bis in alle Unendlichkeit.

Tabellen der Fundamentaleinheiten für die verallgemeinerte Pellsche Gleichung

Die verallgemeinerte Pellsche Gleichung x2ny2=d hat für 10d10 und 1n25 folgende kleinste Lösungen (Fundamentaleinheiten):

n d n
−10 −9 −8 −7 −6 −5 −4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y
1 0 3 1 3 3 4 2 3 0 2 1 2 0 1 1 1 1 0 2 1 2 0 3 2 4 3 3 1 5 4 1
2 3 3 0 2 1 2 2 2 0 1 1 1 0 0 3 2 2 1 6 4 3 1 4 2 9 6 2
3 2 2 0 1 1 1 0 0 2 1 4 2 3 1 6 3 3
4 3 2 0 1 1 1 2 1 1 0 2 0 3 1 5 2 4
5 6 3 0 1 1 1 2 1 0 0 9 4 3 1 5 2 27 12 5
6 4 2 0 1 1 1 2 1 0 0 5 2 3 1 10 4 15 6 4 1 6
7 0 1 1 1 2 1 0 0 8 3 3 1 16 6 6 2 4 1 7
8 0 1 1 1 2 1 0 0 3 1 6 2 4 1 9 3 8
9 0 1 1 1 2 1 3 1 1 0 2 0 4 1 3 0 9
10 0 1 1 1 2 1 6 2 3 1 0 0 19 6 38 12 4 1 7 2 10 3 10
11 1 1 6 2 2 1 3 1 0 0 10 3 20 6 4 1 30 9 11
12 2 1 3 1 0 0 7 2 4 1 21 6 12
13 2 1 3 1 7 2 18 5 0 0 649 180 4 1 11 3 29 8 13
14 2 1 7 2 3 1 0 0 15 4 4 1 30 8 8 2 45 12 14
15 3 1 0 0 4 1 8 2 12 3 5 1 15
16 3 1 4 1 1 0 2 0 5 1 16
17 12 3 3 1 8 2 4 1 0 0 33 8 66 16 5 1 99 24 17
18 3 1 8 2 4 1 0 0 17 4 34 8 5 1 9 2 18
19 3 1 26 6 4 1 13 3 0 0 170 39 340 78 9 2 5 1 22 5 19
20 4 1 0 0 9 2 18 4 5 1 27 6 20
21 4 1 9 2 0 0 55 12 5 1 14 3 165 36 21
22 28 6 9 2 4 1 14 3 0 0 197 42 5 1 394 84 19 4 22
23 4 1 0 0 24 5 5 1 48 10 10 2 72 15 23
24 4 1 0 0 5 1 10 2 15 3 24
25 4 1 5 1 1 0 2 0 3 0 25
n x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y x y n
−10 −9 −8 −7 −6 −5 −4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
d

Anwendungsbeispiele

Quadratzahlen und Dreieckszahlen

16 Münzen als Quadrat gelegt
10 Münzen als Dreieck gelegt

Eine bestimmte Anzahl Münzen kann sowohl in Form eines Quadrats als auch in Form eines Dreiecks angeordnet werden. Die Bilder rechts veranschaulichen das. Für welche Anzahl von Münzen ist das möglich?

Die gesuchte Anzahl muss sowohl eine Dreieckszahl als auch eine Quadratzahl sein. Daraus erhält man die äquivalenten Gleichungen

n(n+1)2=m218((2n+1)21)=m2(2n+1)22(2m)2=1

Die Substitutionen x:=2n+1 und y:=2m ergeben die Pellsche Gleichung

x22y2=1

Die kleinste Lösung ist (x0=3, y0=2). Aus den rekursiven Gleichungen

xi+1=x0xi+2y0yi
yi+1=y0xi+x0yi

erhält man die weiteren Lösungen. Die ersten vier Lösungen mit der entsprechenden Anzahl von Münzen zeigt die folgende Tabelle.[13]

i xi yi n m Anzahl der
Münzen
0 3 2 1 1 1
2 17 12 8 6 36
4 99 70 49 35 1225
6 577 408 288 204 41616

Hausnummern

An einer Straße befinden sich n Häuser mit den ungeraden Hausnummern 1,3,5,,2n1. Die Häuser sind von links nach rechts durchnummeriert. Eines dieser Häuser ist weiß. Die Summe der Hausnummern links vom weißen Haus ist gleich der Summe der Hausnummern rechts vom weißen Haus. Für welche Anzahl n von Häusern ist das möglich? Welche Hausnummer hat dann das weiße Haus?

Hat das weiße Haus die Hausnummer 2m1, dann ist die Summe der Häuser links davon gleich der Summe der Häuser rechts davon:

1+3+5++(2m3)=(2m+1)+(2m+3)++(2n1)1+3+5++(2m3)=(1+3+5++(2n1))(1+3+5++(2m1))

Jede Quadratzahl n2 ist die Summe der ersten n ungeraden natürlichen Zahlen. Also ist diese Gleichung äquivalent zu

(m1)2=n2m22m22m+1=n24m24m+2=2n2(2m1)22n2=1

Die Substitutionen x:=2m1 und y:=n ergeben die negative Pellsche Gleichung

x22y2=1

Die kleinste Lösung ist (x1=1, y1=1). Aus den rekursiven Gleichungen

xi+1=x0xi+2y0yi
yi+1=y0xi+x0yi

erhält man die weiteren Lösungen. Die ersten vier Lösungen mit der Anzahl von Häusern, der größten Hausnummer und der Hausnummer des weiße Hauses zeigt die folgende Tabelle.

Hausnummer
weißes Haus
Anzahl
der Häuser
größte Haus-
nummer
i xi = 2 · m − 1 yi = n 2 · n − 1
0 1 1 1
2 7 5 9
4 41 29 57
6 239 169 337

Das Rinderproblem des Archimedes

Bei der Lösung des Rinderproblems des Archimedes stößt man (wenn man geschickt rechnet) auf die Pellsche Gleichung x2ny2=1 zum Parameter n=4729494, die als Minimallösung

x=1099319867328297349798662328214335439010880491,0991044
y=505494852343150330744778197355404089863405,0551040

hat. Für das Rinderproblem braucht man allerdings nicht die Minimallösung, sondern die kleinste Lösung, bei der y ein Vielfaches von 24657 ist.

Alternativ dazu kann man für die Pellsche Gleichung mit Parameter n=410286423278424=(24657)24729494 die Minimallösung (jetzt ohne Nebenbedingung) suchen, die von folgender Größenordnung ist:

x3,765310103272
y1,858910103265

Nicht zufällig ist 23,765310103272(21,09931991044)2329, wodurch numerisch der Zusammenhang zwischen den Minimallösungen der beiden Pellschen Gleichungen hergestellt ist.

Für das Rinderproblem selbst ist als Zwischenergebnis die Zahl 4657957y21,540110206537 von Belang. Das Endergebnis ist das 50389082-Fache davon, also ca. 7,76010206544.[1]

Rechtwinklige Dreiecke und pythagoreische Tripel

Gesucht sind die rechtwinkligen Dreiecke mit ganzzahligen Seitenlängen, wo die Kathetenlängen eine bestimmte Differenz haben. Diese Seitenlängen sind sogenannte pythagoreische Tripel mit besonderen Eigenschaften.

Ist k die Differenz der Kathetenlängen, dann sind die ganzzahligen Seitenlängen der rechtwinkligen Dreiecke die pythagoreischen Tripel der Form (a,a+k,c). Nach dem Satz des Pythagoras gilt dann

a2+(a+k)2=c22a2+2ak+k2=c24a2+4ak+2k2=2c2(2a+k)22c2=k2

Die Substitutionen x:=2a+k und y:=c ergeben die verallgemeinerte Pellsche Gleichung

x22y2=k2

Die kleinste Lösung der Gleichung x22y2=1 ist  (p=3, q=2).

Für den Fall k=1 ist (x0=1, y0=1) die einzige positive Basislösung der verallgemeinerten Pellschen Gleichung mit d=2, n=1, u=3+22. Die weiteren Lösungen mit den entsprechenden Seitenlängen der rechtwinkligen Dreiecke sind

i xi = 2 · a + 1 yi = c a a + 1
0 1 1 0 1
1 7 5 3 4
2 41 29 20 21
3 239 169 119 120

Für (x0=1, y0=1) ist a=0. Daher gehört diese Lösung zu keinem Dreieck. Die Seitenlängen der gesuchten rechtwinkligen Dreiecke sind (3, 4, 5), (20, 21, 29), (119, 120, 169), ... Das sind die rechtwinkligen Dreiecke, wo die Kathetenlängen die Differenz k=1 haben. Für k=2, 3, 4, 5, 6 sind die Lösungen der verallgemeinerten Pellsche Gleichung die entsprechenden Vielfachen. Für die Differenz k=6 zum Beispiel ergeben sich die rechtwinkligen Dreiecke mit den Seitenlängen (18, 24, 30), (120, 126, 174), (714, 720, 1014), ...

Für k=7 hat die verallgemeinerte Pellsche Gleichung mehrere Basislösungen, darunter (x0=1, y0=5), (x0=1, y0=5) und (x0=7, y0=7). Daraus ergeben sich alle weiteren positiven Lösungen und, wenn alle positiv, die entsprechenden Seitenlängen der rechtwinkligen Dreiecke:

i xi = 2 · a + 7 yi = c a a + 7 i xi = 2 · a + 7 yi = c a a + 7 i xi = 2 · a + 7 yi = c a a + 7
0 −1 5 −4 3 0 1 5 −3 4 0 7 7 0 7
1 17 13 5 12 1 23 17 8 15 1 49 35 21 28
2 103 73 48 55 2 137 97 65 72 2 287 203 140 147
3 601 425 297 304 3 799 565 396 403 3 1673 1183 833 840

Zerlegungen gleichseitiger Dreiecke

Das gleichseitige Dreieck mit der Seitenlänge a wird in zwei Dreiecke mit den ganzzahligen Seiten­längen s, t, a und as, a, t zerlegt. Das Dreieck mit den Seitenlängen h, k, t ist rechtwinklig.

Gesucht sind gleichseitige Dreiecke, die in zwei Teildreiecke mit ganzzahligen Seitenlängen zerlegt werden können.

Ist a die Seitenlänge und h die Höhe des gleichseitigen Dreiecks, ist t die Länge der Strecke, die das gleichseitige Dreieck teilt, und sind s und as die Längen der geteilten Seite, dann bildet die Höhe zusammen mit der Teilungsstrecke und einer Strecke der Länge k:=a2s ein rechtwinkliges Dreieck, wobei t die Hypotenusenlänge ist. Die Abbildung rechts zeigt das.

Nach dem Satz des Pythagoras und wegen h2=34a2 gilt dann

h2+k2=t234a2+k2=t2t23(a2)2=k2

Die Substitutionen x:=t und y:=a2 ergeben die verallgemeinerte Pellsche Gleichung

x23y2=k2

Die kleinste Lösung der Gleichung x23y2=1 ist (p=2,q=1).

Für den Fall k=1 ist (x0=2,y0=1) die einzige positive Basislösung der verallgemeinerten Pellschen Gleichung mit d=3, n=1, u=2+3. Die weiteren Lösungen mit die entsprechenden Seitenlänge a des gleichseitigen Dreiecks und die Seitenlängen s,t,a und as,a,t der zwei Teildreiecke sind

i xi = t yi = a/2 a s = a/2 − 1 a − s
0 2 1 2 0 2
1 7 4 8 3 5
2 26 15 30 14 16
3 97 56 112 55 57

Für k=2,3,4,5,6,7,8,9,10 sind die Lösungen der verallgemeinerten Pellsche Gleichung die entsprechenden Vielfachen.

Für den Fall k=11 hat die verallgemeinerte Pellsche Gleichung mehrere Basislösungen, darunter (x0=11,y0=0), (x0=13,y0=4) und (x0=14,y0=5). Daraus ergeben sich alle weiteren positiven Lösungen und, wenn alle positiv, die entsprechenden Seitenlängen des gleichseitigen Dreiecks und der zwei Teildreiecke:

i xi = t yi = a/2 a s = a/2 − 11 a − s i xi = t yi = a/2 a s = a/2 − 11 a − s i xi = t yi = a/2 a s = a/2 − 11 a − s
0 11 0 0 −11 11 0 13 4 8 −7 15 0 14 5 10 −6 16
1 22 11 22 0 22 1 38 21 42 10 32 1 43 24 48 13 35
2 77 44 88 33 55 2 139 80 160 69 91 2 158 91 182 80 102
3 286 165 330 154 176 3 518 299 598 288 310 3 589 340 680 329 351

Literatur

  • H. W. Lenstra Jr.: Solving the Pell Equation, Notices of the American Mathematical Society, Band 49, Heft 2, 2002, S. 182–192, online (PDF; 237 kB).
  • M. J. Jacobson Jr., H. C. Williams: Solving the Pell Equation, CMS Books in Mathematics, Springer 2009, ISBN 978-0-387-84922-5
  • Leonard Dickson: History of the theory of numbers, Washington D.C.: Carnegie Institution, 1920, Kapitel 12 (zur Geschichte der Pellschen Gleichung)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Siehe Artikel von H. W. Lenstra Jr.
  2. So auch Dickson, History of the theory of numbers, Band 2, S. 341 (Kapitel 12 zur Geschichte der Pellschen Gleichung)
  3. Noel Malcolm, Jacqueline Steadall: John Pell in his correspondence with Sir Charles Cavendish, Oxford UP, 2005, S. 320
  4. André Weil, Number theory - An approach through history from Hammurapi to Legendre, Birkhäuser 1984, S. 174
  5. Dickson, History of the theory of numbers, Band 2, Carnegie Institution 1920, S. 353. Er benutzte seine Methode des unendlichen Abstiegs
  6. Vorlage:Internetquelle
  7. Erick Knight, Stanley Yao Xiao, University of Toronto: The Negative Pell Equation
  8. Keith Conrad, University of Connecticut: Pell’s Equation
  9. Wolfram MathWorld: Pell Equation
  10. A002350, auf oeis.org
  11. A002349, auf oeis.org
  12. Keith Conrad, University of Connecticut: Pell’s Equation
  13. Wolfram MathWorld: Square Triangular Number