Offenes Buch

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In der Mathematik sind Offene Bücher (engl.: open book decompositions) gewisse Zerlegungen von Mannigfaltigkeiten, die bei der Klassifikation von Kontaktstrukturen und bei der Konstruktion von Blätterungen nützlich sind.

Definition

Sei M eine geschlossene orientierte n-Mannigfaltigkeit. Ein offenes Buch auf M ist ein Paar (B,π) mit:

  1. B ist eine orientierte (n2)-dimensionale Untermannigfaltigkeit, die Bindung des offenen Buches.
  2. π:MBS1 ist ein Faserbündel, so dass π1(θ) das Innere einer kompakten (n1)-dimensionalen Mannigfaltigkeit Σθ – der Seite des offenen Buches – und Σθ=B für alle θS1 ist.

Existenz

Satz von Alexander (1920): Jede geschlossene orientierte 3-Mannigfaltigkeit lässt sich als offenes Buch darstellen.

Satz von Winkelnkemper (1973): Eine einfach zusammenhängende geschlossene Mannigfaltigkeit der Dimension n6 lässt sich als offenes Buch darstellen genau dann, wenn ihre Signatur verschwindet. (Letzteres trifft insbesondere immer zu, falls n nicht durch 4 teilbar ist.)  

Blätterungen

Sei (B,π) ein offenes Buch auf einer 3-Mannigfaltigkeit M. Dann hat MB eine Blätterung durch Fasern von π und auf einer Umgebung der Bindung U(B)=B×D2 kann man die Reeb-Blätterung definieren, diese hat insbesondere B×D2 als ein kompaktes Blatt. Durch Turbulisierung kann man die Blätterung auf MU(B) tangential zu diesem kompakten Blatt machen, erhält also eine Blätterung auf ganz M.

Kontaktstrukturen

Sei (B,π) ein offenes Buch auf einer 3-Mannigfaltigkeit M. Eine Kontaktstruktur ξ=ker(α) wird von (B,π) getragen, wenn

  1. dα eine positive Volumenform auf jeder Seite Σθ ist und
  2. α>0 auf der Bindung B.

Satz von Thurston-Winkelnkemper (1975): Jedes offene Buch trägt eine Kontaktstruktur.

Satz von Giroux (2000): Jede orientierte Kontaktstruktur wird von einem offenen Buch getragen. Zwei vom selben offenen Buch getragene Kontaktstrukturen sind isotop.

Literatur