Reeb-Blätterung

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Mathematik ist die Reeb-Blätterung eine spezielle Blätterung des Volltorus, benannt nach Georges Reeb.

Konstruktion

Querschnitt durch eine Reeb-Blätterung.

Definiere eine Submersion

f:D2×

durch

f(x,t):=(|x|21)et,

wobei D2 die 2-dimensionalen Kreisscheibe ist. Die Niveaumengen dieser Submersion bilden eine Blätterung von D2×. Diese ist invariant unter der durch

(x,t)(x,t+n) für (x,t)D2×,n

gegebenen -Wirkung, weil f(x,t+n)=cnf(x,t) mit der von x,t unabhängigen Konstanten cn=en ist. Die induzierte Blätterung des Volltorus D2×S1(D2×)/ heißt Reeb-Blätterung. Der berandende Torus

T2(D2×S1)

ist ein Blatt dieser Blätterung (die Niveaumenge f=0).

Reeb-Komponenten

Man sagt, eine Blätterung einer 3-Mannigfaltigkeit M habe eine Reeb-Komponente, wenn es einen eingebetteten Volltorus

D2×S1M

gibt, so dass die Einschränkung von auf D2×S1 homöomorph zur Reeb-Blätterung ist.

Beispiel: Reeb-Blätterung der 3-Sphäre

Die 3-dimensionale Sphäre erhält man durch Verkleben zweier Volltori, siehe Standard-Heegaard-Zerlegung der 3-Sphäre. Die Reeb-Blätterung der 3-Sphäre erhält man durch die Reeb-Blätterungen der beiden Volltori.

Existenz von Blätterungen auf 3-Mannigfaltigkeiten

Nach einem Satz von Lickorish erhält man jede geschlossene, orientierbare 3-Mannigfaltigkeit durch Dehn-Chirurgie an einer Verschlingung in der 3-Sphäre. Man kann diesen Satz benutzen, um auf jeder geschlossenen, orientierbaren 3-Mannigfaltigkeit Blätterungen mit Reeb-Komponenten zu konstruieren.

Dagegen besitzen nicht alle geschlossenen, orientierbaren 3-Mannigfaltigkeiten Blätterungen ohne Reeb-Komponenten.

Sogenannte straffe Blätterungen (engl.: taut foliations) besitzen keine Reeb-Komponenten.

Eigenschaften

Die Reeb-Blätterung ist C, aber nicht analytisch.

Ihr Blattraum ist nicht Hausdorffsch.

Literatur