Normale Konvergenz

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In der Mathematik dient der Begriff der normalen Konvergenz der Charakterisierung unendlicher Funktionenreihen. Eingeführt wurde der Begriff vom französischen Mathematiker René Louis Baire.

Definition

Sei X ein beliebiger topologischer Raum. Für Funktionen f:X und eine beliebige Teilmenge A von X sei

fA:=supxA|f(x)|

die Supremumsnorm. Eine Reihe n=0fn von Funktionen fn:X heißt normal konvergent, wenn es zu jedem xX eine Umgebung U von x gibt, sodass gilt:

n=0fnU<

Beispiel

Betrachte die Funktionenfolge fn(x):=xn auf dem kompakten Intervall I:=[q,q] mit 0<q<1. Dann ist fnI=qn und die Reihe

n=0fnI=n=0qn

konvergiert (als geometrische Reihe wegen |q|<1). Die Funktionenreihe ist also normal konvergent und ihre Grenzfunktion x11x ist stetig auf I.

Eigenschaften

Der Begriff der normalen Konvergenz ist ein relativ starker Konvergenzbegriff, denn für jede in X normal konvergente Reihe ist diese dort auch lokal gleichmäßig konvergent, das heißt, zu jedem Punkt x0X gibt es eine Umgebung U(x0), in der die Reihe gleichmäßig konvergiert. Damit ist jede normal konvergente Reihe auch kompakt konvergent, da dies aus der lokal gleichmäßigen Konvergenz folgt.

Wichtig sind noch folgende Tatsachen:

  • Linearkombinationen und das Produkt normal konvergenter Reihen sind wieder normal konvergent.
  • Sind alle fn stetig, so ist auch die Grenzfunktion n=0fn stetig, wenn n=0fn normal konvergiert.
  • Konvergiert eine Reihe normal, so konvergieren alle Umordnungen dieser Reihe normal, und zwar gegen dieselbe Grenzfunktion.

Literatur

  • R. Remmert: Funktionentheorie I. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1989, ISBN 3-540-51238-1.
  • Konrad Königsberger: Analysis 1. Springer Verlag, 3. Auflage, 1995.