Multinomialtheorem

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In der Mathematik stellt das Multinomialtheorem (auch Multinomialformel oder Multinomialsatz) oder Polynomialtheorem eine Verallgemeinerung des binomischen Lehrsatzes auf die Summe beliebig vieler Glieder dar, indem es die Binomialkoeffizienten als Multinomialkoeffizienten verallgemeinert.

Formel

Das Multinomialtheorem besagt, dass

(x1+x2++xn)k=k1++kn=kk1,,kn0(kk1,,kn)x1k1x2k2xnkn.

Die Koeffizienten dieses Polynomausdrucks sind die Multinomialkoeffizienten

(kk1,,kn)=k!k1!kn!,

die ihren Namen aufgrund ihres Auftretens im Multinomialtheorem erhalten haben.

Eine kürzere Formulierung erlaubt die Multiindexnotation mit Multiindex α:

(x1+x2++xn)k=|α|=k(kα)xα.

Dabei identifiziert man x mit dem Vektor (x1,,xn)n.

Beispiel

(x+y+z)3=(33,0,0)x3+(32,1,0)x2y+(32,0,1)x2z+(31,2,0)xy2+(31,1,1)xyz+(31,0,2)xz2+(30,3,0)y3+(30,2,1)y2z+(30,1,2)yz2+(30,0,3)z3

Nach Auswerten der Multinomialkoeffizienten erhält man

(x+y+z)3=x3+3x2y+3x2z+3xy2+6xyz+3xz2+y3+3y2z+3yz2+z3.

Anwendung

Als Korollar aus dem Multinomialtheorem gewinnt man beispielsweise für Multiindizes die Abschätzung

nk=(1++1)k=|β|=k|β|!β!|α|!α! für alle α mit |α|=k,

also

|α|!n|α|α!.

Herleitung

Das Multinomialtheorem lässt sich durch folgende Überlegung herleiten: Schreibt man das Produkt (x1++xn)k aus, so liest es sich als

(x1++xn)(x1++xn)(x1++xn).

Beim Ausmultiplizieren der n gleichen Klammerausdrücke fließt in jedes Produkt aus jeder Summe (x1++xn) genau ein Glied ein. Somit entstehen Produkte der Form x1k1x2k2xnkn mit k1+k2+kn=k. Diese Produkte werden additiv verknüpft, und es bleibt nur noch zu klären, welche Produkte wie oft entstehen. Ein Produkt x1k1x2k2xnkn entsteht dadurch, dass aus n Klammerausdrücken k1-mal die Zahl x1ausgewählt wurde, k2-mal die Zahl x2ausgewählt wurde usw. Für diese Auswahl gibt es aber gerade (kk1,,kn) Möglichkeiten.

Formelle Beweise

Das Multinomialtheorem lässt sich beispielsweise mit Hilfe einer mehrdimensionalen Taylorentwicklung erster Ordnung oder durch vollständige Induktion über n unter Zuhilfenahme des binomischen Lehrsatzes beweisen.

Siehe auch

Literatur

  • Vorlage:EoM
  • Jaroslav Nesetril, Jiri Matousek: Diskrete Mathematik: Eine Entdeckungsreise. Springer 2007, ISBN 978-3-540-30150-9, S. 79 (Vorlage:Google Buch)
  • Dominique Foata, Aimé Fuchs: Wahrscheinlichkeitsrechnung. Birkhäuser 1999, ISBN 3-7643-6169-7, S. 41–42 (Vorlage:Google Buch)