Margulis-Normalteiler-Theorem

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In der Mathematik besagt das Margulis-Normalteiler-Theorem[1] (engl.: Margulis' normal subgroup theorem), dass Normalteiler in Gittern höheren Rangs entweder endlich oder von endlichem Index sind.

Aussage

Sei G eine zusammenhängende halbeinfache Lie-Gruppe mit rk(G)2 und endlichem Zentrum. Sei ΓG ein irreduzibles Gitter.

Wenn NΓ ein Normalteiler ist, dann ist entweder NZ(G) (und insbesondere N endlich) oder Γ/N ist endlich.

Beweis

Der wesentliche Schritt des Beweises besteht darin, dass für einen Normalteiler von unendlichem Index die Faktorgruppe Γ/N mittelbar sein muss. (Das wird durch Konstruktion einer Gruppenwirkung auf einem geeigneten Wahrscheinlichkeitsraum mit invariantem Wahrscheinlichkeitsmaß bewiesen.) Andererseits haben Gitter höheren Rangs und damit auch ihre Faktorgruppen die Eigenschaft T und mittelbare Gruppen mit Eigenschaft T müssen endlich sein.

Der Beweis lässt sich auf Gitter in „Lie-Gruppen über lokalen Körpern“ verallgemeinern.

Literatur

  • G. A. Margulis: Quotient groups of discrete subgroups and measure theory, Func. Anal. Appl. 12 (1978), no. 4, 295–305 (1979)
  • Kapitel 4.4 in: G. A. Margulis: Discrete Subgroups of Semisimple Lie Groups. Springer, Berlin Heidelberg New York, 1991.
  • Kapitel 8 in: Robert J. Zimmer: Ergodic Theory and Semisimple Groups. Birkhäuser, Basel, 1984.

Einzelnachweise

  1. Quelle für deutsche Bezeichnung: Laudatio zum Abel-Preis 2020 [1]