Lithiumhexafluorophosphat

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Lithiumhexafluorophosphat ist eine anorganische Verbindung bestehend aus Lithium, genauer dem Kation Li+, und dem Hexafluorophosphat-Anion PF6, so dass die Summenformel LiPF6 resultiert. LiPF6 ist das Lithiumsalz der unbeständigen Hexafluorophosphorsäure. Das farblose, kristalline Pulver wird hauptsächlich in Elektrolyten in Lithiumbatterien und Lithiumakkumulatoren verwendet.[1] Für diese Anwendung ist LiPF6 aufgrund seiner Eigenschaften insgesamt besser geeignet als eventuelle Alternativen, so dass es in fast allen Li-Zellen genutzt wird.[2]

LiPF6 dient außerdem als Katalysator bei der Umsetzung von tertiären Alkoholen in Tetrahydropyran.[3]

Eigenschaften des Salzes und der Elektrolyte

Reines, festes Lithiumhexafluorophosphat ist beim Erhitzen bis 107 °C stabil.[4] Oberhalb dieser Temperatur beginnt es sich zu zersetzen.[4] Dabei entsteht festes Lithiumfluorid LiF und gasförmiges Phosphorpentafluorid PF5:

LiPFA6LiF+PFA5,

Die Zersetzungsreaktion ist erst oberhalb von 160 °C so ausgeprägt, dass ein deutlicher Druckanstieg durch die Gasentwicklung auftritt, und erst oberhalb des Schmelzpunktes von 200 °C verläuft sie schnell.[5]

Bei Anwesenheit von Wasser, z. B. Luftfeuchtigkeit, ist das Produkt beim Erhitzen von LiPF6 nicht PF5, sondern Fluorwasserstoff HF und das Phosphoroxidfluorid POF3:[4][6]

LiPFA6+HA2OLiF+2HF+POFA3,

wobei die Zersetzungsreaktion bei niedrigerer Temperatur beginnt als in Abwesenheit von Wasser.[4]

Die ionische Leitfähigkeit der Lösungen von LiPF6 in aprotischen Lösungsmitteln ist – im Vergleich zu anderen Lithiumsalzen – außerordentlich hoch.[2] In Kohlensäureestergemischen (Lösungsmittel aus organischen Carbonaten) wie dem batterierelevanten Gemisch EC/DMC erhält man eine höhere Leitfähigkeit als in gleich konzentrierten Lösungen von Lithiumperchlorat oder Lithiumtetrafluorborat, z. B. 11,2 mS cm−1 für eine einmolare Lösung von LiPF6 in EC/DMC (50:50).[2] LiPF6 ist nicht so giftig wie Lithiumhexafluoroarsenat(V) LiAsF6. Außerdem bildet es in Lithiumionenakkumulatoren an Aluminiumfolien, die als Stromableiter benötigt werden, eine passivierende, AlF3-haltige Schicht aus, so dass dort die Korrosion minimiert wird. Aufgrund der Kombination dieser Eigenschaften wird LiPF6 in fast allen Lithiumionenakkumulatoren und Lithiumbatterien als Elektrolyt verwendet.[2] Die Konzentration der Elektrolytlösung ist dabei oft ungefähr ein mol/l, da bei einer weiteren Erhöhung der Konzentration die Leitfähigkeit wieder abnimmt.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. John B. Goodenough, Youngsik Kim: Challenges for Rechargeable Li Batteries. In: Chem. Mater., 2010, Band 22, S. 587–603. Vorlage:DOI.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Cite journal
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Vorlage:Literatur
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:Literatur