Lemniskate

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Weiterleitungshinweis Eine Lemniskate (von Vorlage:GrcS ‚Schleife‘) ist eine schleifenförmige geometrische Kurve in der Form einer liegenden Acht. Meist ist mit „Lemniskate“ die Lemniskate von Bernoulli gemeint.

Lemniskate von Bernoulli

Lemniskate von Bernoulli

Vorlage:Hauptartikel Die Lemniskate von Bernoulli (nach Jakob I Bernoulli) ist eine algebraische Kurve vom Grad 4, sie hat die Gleichung

(x2+y2)2=2a2(x2y2)

mit einem Parameter a, der den Abstand der Punkte F1 und F2 vom Ursprung bezeichnet. Sie stellt die Ortskurve aller Punkte P mit PF1*PF2=a2 dar. Ihre Schnittpunkte mit der x-Achse liegen bei ±2a sowie im Ursprung.

In Polarkoordinaten wird sie durch die Gleichung

r2=2a2cos2ϕ

beschrieben. Sie ist ein Spezialfall der Cassinischen Kurve, die allgemeiner durch PF1*PF2=c2 mit c0+ definiert ist. Die Lemniskate entsteht für c=a.

Lemniskate von Booth

Lemniskate von Booth

Die Lemniskate von Booth (nach James Booth) ist eine algebraische Kurve vom Grad 4, sie hat die Gleichung

(x2+y2)2=cx2+dy2

mit c>0>d.[1]

Für d=c erhält man eine Lemniskate von Bernoulli.

Sie ist ein Sonderfall der Hippopede des Proklos (o. B. d. A. gilt c>0 und c>d):

(x2+y2)2=cx2+dy2

für den Fall d<0. Für d>0 hat man ovalförmige geschlossene Kurven, weshalb sie in diesem Fall Ovale von Booth heißen. Der Name Hippopede kommt aus dem Griechischen und hat seinen Ursprung darin, dass sie an eine Fußfessel für Pferde erinnern. Sie sind Sonderfälle der Spiralen des Perseus, die sich als Parallelschnitte durch einen Torus ergeben, wobei die Ebenen senkrecht auf der Achse in der Ebene des Torus stehen. Die Lemniskate ergibt sich, wenn die Ebene gerade den inneren Ring im Torus berührt.

Lemniskate von Gerono

Lemniskate von Gerono: Lösungsmenge von x4−x2+y2=0[2]

Die nach Camille-Christophe Gerono benannte Lemniskate von Gerono ist eine algebraische Kurve vom Grad 4 und Geschlecht 0, sie hat die Gleichung

x4x2+y2=0.

Als Kurve vom Geschlecht 0 kann sie durch rationale Funktionen parametrisiert werden, beispielsweise durch:

x=t21t2+1
y=2t(t21)(t2+1)2

Eine einfachere Parametrisierung ist die Parametrisierung als Lissajous-Figur:

x=cosφ
y=sinφcosφ=sin(2φ)/2

Lawrence[3] gibt die etwas allgemeinere Gleichung an:

z4=a2(z2w2)

Diese hat die Parameterdarstellung:

z=acos(t)
w=asin(t)cos(t)

mit πtπ.

Sie wird auch als Acht-Knoten (Eight knot) bezeichnet.

Die Kurve war schon Grégoire de Saint-Vincent (Opus geometricum quadraturae circuli et sectionum coni, 1647, als parabolis virtualis), Christiaan Huygens (Brief an Gottfried Wilhelm Leibniz 16. März 1691, mit der Bezeichnung Lemniskate) und Gabriel Cramer (1750, der sie Doppelsack nannte) bekannt.[4] Jules Antoine Lissajous behandelt sie, parametrisiert durch trigonometrische Funktionen, 1857. Nach Gerono benannt wurde die Kurve Ende des 19. Jahrhunderts (zum Beispiel Gabriel-Marie, Exercices de géométrie descriptive, 1900).

Siehe auch

Literatur

  • J. D. Lawrence: A Catalog of Special Plane Curves. Dover 1972. ISBN 0-486-60288-5.

Vorlage:Commonscat Vorlage:Wiktionary

Einzelnachweise

  1. Französische Webseite zur Lemniskate von Booth
  2. Achtkurve.
  3. Lawrence: A catalog of special plane curves. Dover 1972, S. 124.
  4. Diskussion in mathoverflow