Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II)

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der ternären diamantartigen Verbindungen.[1]

Geschichte

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) wurde zuerst 1931 von J. A. A. Ketclaar synthetisiert und eingehend hinsichtlich seiner Struktur untersucht.[2]

Gewinnung und Darstellung

Für die Herstellung von Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) gibt es verschiedene Methoden. Es kann zum Beispiel chemisch aus Lösungen durch Reaktion zwischen Kaliumtetraiodomercurat(II) und Kupfer(I)-sulfat oder Kupfer(I)-chlorid hergestellt werden.[3][4] Die Verbindung wird dabei durch Reduktion einer wässrigen Lösung von Kaliumtetraiodomercurat(II) und Kupfersulfat mit Schwefeldioxid hergestellt.[2]

2CuA2SOA4+KA2[HgIA4]+SOA2CuA2[HgIA4]+KA2SOA4+2HA2SOA4

Eigenschaften

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) Probe

Die Verbindung kommt in mehreren Modifikationen vor.[5] Die Hochtemperaturform (α-Form) besitzt eine Kristallstruktur ähnlich der Zinkblendestruktur. Bei niedrigen Temperaturen wird die β-Modifikation stabil, die eine tetragonale Struktur mit einer geordneteren Verteilung der Atome besitzt. Beobachtungen zufolge, die sich auf die Farbveränderungen stützen, ist der α/β-Übergang wahrscheinlich kontinuierlich. Dies bedeutet, wenn die Temperatur erhöht wird, findet eine allmähliche Umordnung der Atome statt, und jede dieser beiden Modifikationen enthält beide Arten von Strukturen.[3] Diese Eigenschaft wird als thermochromes Verhalten bezeichnet, das auch beim verwandten Silbertetraiodomercurat(II) auftritt, wobei die Übergangstemperatur bei etwa 70 °C liegt. Bis zu dieser Temperatur liegt die Verbindung als rote β-Form vor und wandelt sich darüber in die schwarze α-Form um.[1] Die Phasenübergänge erfolgen innerhalb weniger Sekunden in beide Richtungen. Beide Phasen können mit einer Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe beschrieben werden.[2] Oberhalb von 220 °C beginnt die Verbindung, sich in Quecksilber(II)-iodid und Kupferiodid zu zersetzen.[6]

Die ebenfalls existente Hochdruckform besitzt eine hexagonale Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe.[7]

Verwendung

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) wird zur Detektion von Überhitzungen an Maschinen verwendet.[4] Die Verbindung kann auch zur Aufzeichnung von Infrarot-Hologrammen eingesetzt werden.[8]

Einzelnachweise