Kupfer(I)-chlorid
Kupfer(I)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus Kupfer und Chlor mit der Formel CuCl. Sie ist eine Lewis-Säure. Kupfer(I)-chlorid kristallisiert in der Sphalerit-Struktur.
Vorkommen
Kupfer(I)-chlorid kommt natürlich als Mineral Nantokit vor.[1]
Gewinnung und Darstellung

Kupfer(I)-chlorid kann durch Reduktion von Kupfer(II)-sulfat mit Natriumdisulfit in halbkonzentrierter Salzsäure hergestellt werden. Weitere Möglichkeiten zur Herstellung sind die Reduktion von Kupfer(II)-chlorid mit Elektrolytkupfer in siedender Salzsäure oder durch Zink, Hypophosphorsäure, Hydrazin oder Natriumsulfit[2]
sowie durch Ausfällen aus kochsalzhaltiger Kupfersulfat-Lösung mittels durchgeleitetem Schwefeldioxid.
Alternativ bildet sich Kupfer(I)-chlorid beim Erhitzen von Kupfer(II)-chlorid mit metallischem Kupfer in konzentrierter Salzsäure als komplexe Säure H[CuCl2]. Beim Verdünnen der Lösung zerfällt sie unter Abspaltung von Salzsäure und Bildung eines weißen, schwerlöslichen Niederschlags von CuCl.[3]
Großtechnisch wird es durch Reaktion von Kupfer mit Chlor bei Temperaturen zwischen 450 und 900 °C gewonnen.[2]
Eigenschaften
Reines Kupfer(I)-chlorid ist schneeweiß, jedoch durch Oxidation zu basischem Kupfer(II)-chlorid Cu(OH)Cl oft grünlich gefärbt.
Eine Lösung von Kupfer(I)-chlorid in Ammoniak ist in der Lage, Kohlenstoffmonoxid unter Bildung der Komplexverbindung [CuCl(CO)(H2O)2] zu absorbieren. Ebenso bilden außer Ammoniak Acetylen und Olefine entsprechende Komplexverbindungen.[4] Es besitzt eine Kristallstruktur vom Zinkblende-Typ mit der Vorlage:Raumgruppe (a = 541,6 pm). Bei 407 °C erfolgt der Übergang in eine Hochtemperaturmodifikation vom Wurtzit-Typ mit der Raumgruppe Vorlage:Raumgruppe (a = 391, c = 642 pm). Die Bildungsenthalpie beträgt −138,1 kJ/mol.[3]
Verwendung
Kupfer(I)-chlorid wird verwendet:
- als Katalysator für viele organische Reaktionen (MCS-Synthese)
- zur phosgenfreien Polycarbonat-Herstellung
- bei der Sandmeyer-Reaktion
- bei der Olefin-Oxidation
- bei der Ammonoxidation zu Acrylnitril
- zur Herstellung von Phthalocyanin-Blau-Pigmenten
- zur Absorption von Kohlenstoffmonoxid in einer Gasbürette
Weblinks
Einzelnachweise
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<ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namensbrauerwurde kein Text angegeben. - ↑ Cotton/Wilkinson: Anorganische Chemie, Verlag Chemie Weinheim 1967, S. 837.