Quecksilber(II)-iodid
Quecksilber(II)-iodid ist eine chemische Verbindung und gehört zu den Halogeniden des Schwermetalls Quecksilber. Direkten Kontakt sollte man wegen seiner hohen Toxizität meiden. Quecksilber(II)-iodid ist ein Halbleiter und lichtempfindlich. Mit Kaliumiodid und Quecksilber(II)-chlorid bildet es kristallisierbare Doppelverbindungen.
Vorkommen
Quecksilber(II)-iodid kommt in der Natur nur selten in Form des Minerals Coccinit vor.
Gewinnung und Darstellung
Quecksilber(II)-iodid kann direkt aus den Elementen Quecksilber und Iod dargestellt werden:
Auch bei Zugabe von Quecksilber(II)-chlorid zu einer wässrigen Lösung von Kaliumiodid entsteht es als roter Niederschlag:
Eigenschaften

Quecksilber(II)-iodid ist ein scharlachrotes, schweres, mikrokristallines Pulver, das sich beim Erhitzen bis zum Schmelzpunkt bei 259 °C gelb verfärbt.[1][2] Es ist für die meisten lebenden Organismen giftig und verhält sich ähnlich wie Quecksilber(II)-chlorid. Für salzartige Verbindungen hat Quecksilber(II)-iodid mit 354 °C einen sehr niedrigen Siedepunkt.
Verwendung
Löst man das in Wasser schwerlösliche Quecksilber(II)-iodid in einem Überschuss von Kaliumiodidlösung, so erhält man die Komplexverbindung Kaliumtetraiodomercurat(II), die Verwendung in der Neßler-Reaktion findet.[3] Außerdem wird es in der Tiermedizin als Tinktur oder Salbe (Unguentum Hydrargyri biiodati, Unguentum Hydrargyri praecipitati album) für scharfe Einreibungen verwendet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ H. Hager, F. v. Bruchhausen, P. Surmann, E. Nürnberg: Hagers Handbuch Der Pharmazeutischen Praxis, Springer Verlag, 1999, ISBN 3-540-52641-2, S. 473.
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Vorlage:Holleman-Wiberg
- ↑ Wörterbuch der Veterinärmedizin, 2. Aufl., S. 1263.