Kernsatz von Schwartz

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Der Kernsatz von Schwartz (oder Satz vom Kern) ist eine wichtige mathematische Aussage im Bereich der Distributionentheorie, welche ein Teilgebiet der Funktionalanalysis ist. Sie wurde von dem Mathematiker Laurent Schwartz im Jahr 1952 bewiesen. Diese Aussage wird jedoch nicht auf Grund ihrer Wichtigkeit Kernsatz genannt, sondern weil es sich um eine Aussage über Integralkerne handelt. Diese hier behandelten Integralkerne werden Schwartz-Kerne genannt.

Einleitung

Mit jeder Funktion KC(X1×X2) kann man einen Integraloperator A:Cc(X2)C(X1) durch

A(ϕ)(x1)=X2K(x1,x2)ϕ(x2)dx2

definieren. Das Symbol Cc bezeichnet die stetigen Funktionen mit kompaktem Träger. Außerdem gilt die Identität

A(ϕ),ψ=K(ψϕ)

für alle ψCc(X1) und ϕCc(X2), wobei K(ψϕ) hier als L2-Skalarprodukt zu verstehen und das Tensorprodukt zweier Funktionen durch

(ψϕ)(x1,x2):=ψ(x1)ϕ(x2).

definiert ist. Im Folgenden soll diese Idee auf die Distributionentheorie erweitert werden. Sei dazu also K𝒟(X1×X2) und ϕCc(X2). Außerdem darf A(ϕ) wieder eine Distribution sein.

Kernsatz von Schwartz

Jede Distribution K𝒟(X1×X2) definiert eine lineare Abbildung A:Cc(X2)𝒟(X1), welche der Identität

A(ϕ),ψ=K(ψϕ)

genügt und bezüglich der schwach-*-Topologie stetig ist. Das heißt, falls ϕj0 ein Nullfolge ist, so ist auch A(ϕj)0 eine Nullfolge in 𝒟(X1).

Umgekehrt gibt es zu jeder linearen Abbildung A:Cc(X2)𝒟(X1) genau eine Distribution K, so dass A(ϕ),ψ=K(ψϕ) gilt.

Diese Distribution K heißt Schwartz-Kern.

Beispiele

Literatur

  • Lars Hörmander: The Analysis of Linear Partial Differential Operators. Band 1: Distribution Theory and Fourier Analysis. Second Edition. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-540-52345-6 (Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 256).