Kegelkoordinaten

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Koordinatenflächen der Kegel Koordinaten mit b=1 und c=2. Auf der roten Kugel ist r=2, auf dem blauen Kegel mit senkrechter Achse ist θ=cosh(1) und auf dem gelben Kegel, dessen Achse grün ist, ist λ2 = 2/3. Der schwarze Kreis markiert einen Punkt mit den kartesischen Koordinaten (1.26, -0.78, 1.34).

Kegelkoordinaten sind orthogonale Koordinaten, in denen ein Punkt des dreidimensionalen Raums durch Angabe der Lage auf einer Kugel und zwei elliptischen Kegeln bestimmt wird, siehe Bild.

Kegelkoordinaten (Vorlage:EnS[1]Vorlage:Rp[2]Vorlage:Rp) erlauben immer eine Trennung der Veränderlichen in der Laplace- und Helmholtz-Gleichung,[1]Vorlage:Rp was deren Lösung vereinfacht. Kegelkoordinaten bieten sich zur Lösung von Randwertaufgaben dort an, wo die Ränder des Gebiets kugel- oder kegelförmig sind. Zur Anpassung an diese Ränder dienen zwei Parameter, im Bild b und c, die die Form der #Koordinatenflächen beeinflussen. Kegelkoordinaten wurden auf mehrere verschiedene Arten definiert.[3]

Sie sind nicht zu verwechseln mit den nicht-orthogonalen Polarkoordinaten gleichen Namens.

Koordinatenflächen

Die kartesischen Koordinaten (x,y,z) berechnen sich aus den Kegelkoordinaten r,θ,λ,r,θ>0 bei gegebenem b,c gemäß:[1]Vorlage:Rp

r:=(xyz)=rbcc2b2(θλc2b2c(θ2b2)(b2λ2)b(c2θ2)(c2λ2))

Damit das möglich ist, muss

0λ2<b2<θ2<c2

sein. Die Koordinatenflächen bestehen aus einer Kugel (r=const., rot im Bild oben),

x2+y2+z2=r2

einem elliptischen Kegel um die z-Achse (θ=const., blau im Bild oben),

x2θ2+y2θ2b2z2c2θ2=0

und einem elliptischen Kegel um die x-Achse (λ=const., gelb im Bild oben),

x2λ2y2b2λ2z2c2λ2=0

Aus obigen drei Gleichungen können die Koordinatenquadrate bestimmt werden:

r2=x2+y2+z2θ2=b2(r2y2)+c2(r2z2)+[b2(r2y2)+c2(r2z2)]2(2bcrx)22r2λ2=b2(r2y2)+c2(r2z2)[b2(r2y2)+c2(r2z2)]2(2bcrx)22r2

Alternative Formulierungen

Eine alternative Formulierung[2]Vorlage:Rp benutzt die Koordinaten

ξ1=r,ξ2=b2λ2c=αcn(μ,α),ξ3=θ2b2c=βcn(ν,β)x=ξ1α(α2ξ22)(α2+ξ32)=ξ1sn(μ,α)dn(ν,β)y=ξ1β(β2+ξ22)(β2ξ32)=ξ1dn(μ,α)sn(ν,β)z=ξ1ξ2ξ3αβ=ξ1cn(μ,α)cn(ν,β)

mit den drei grundlegenden Jacobischen Funktionen sinus– sn, cosinus– cn bzw. delta amplitudinis dn, dem elliptischen Modul α=b/c, dem komplementären Parameter β=1α2 und beliebigen Variablen μ,ν∈ℝ.

Die Koordinatenflächen sind hier eine Kugel und elliptische Kegel um die x- und y-Achse:

x2+y2+z2ξ12=1x2α2ξ22y2β2+ξ22z2ξ22=0x2α2+ξ32y2β2ξ32+z2ξ32=0

Hieraus lässt sich für die in diesem Artikel benutzte Formulierung

θ=cdn(ν,β),λ=bsn(μ,α)x=rsn(μ,α)dn(ν,β),y=rcn(μ,α)cn(ν,β),z=rdn(μ,α)sn(ν,β)

ableiten.

Metrische Faktoren, Weg- und Volumenelemente

Vorlage:Siehe auch

Die kovarianten Basisvektoren sind mit r=(x,y,z):

gr:=rr=1r(xyz),gθ:=rθ=(xθyθθ2b2zθc2θ2),gλ:=rλ=(xλyλλ2b2zλc2λ2)

die, wie es sein muss, senkrecht zueinander sind, und deren Beträge die metrischen Faktoren sind:

hr:=|gr|=1,hθ:=|gθ|=rθ2λ2(θ2b2)(c2θ2),hλ:=|gλ|=rθ2λ2(b2λ2)(c2λ2)

Das Orthonormalsystem ist dann

c^1=1bcc2b2(θλc2b2c(θ2b2)(b2λ2)b(c2θ2)(c2λ2))/()c^2=1bc(c2b2)(θ2λ2)(λc2b2(θ2b2)(c2θ2)θc(c2θ2)(b2λ2)θb(θ2b2)(c2λ2))c^3=1bc(c2b2)(θ2λ2)(θc2b2(c2λ2)(b2λ2)λc(θ2b2)(c2λ2)λb(c2θ2)(b2λ2))

Das Linien- und Volumenelement lauten[1]Vorlage:Rp

dr=grdr+gθdθ+gλdλds2:=|dr|2=dr2+r2(θ2λ2)(θ2b2)(c2θ2)dθ2+r2(θ2λ2)(c2λ2)(b2λ2)dλ2dV=r4(θ2λ2)(c2b2)bcyzdrdθdλ

Die Basisvektoren bilden demnach ein Rechtssystem, wo das Produkt bcyz im Nenner des Volumenelements negativ ist.

Operatoren in Kegelkoordinaten

Vorlage:Hauptartikel Wegen der länglichen Ausdrücke für die metrischen Faktoren, wird auf die allgemeine Darstellung der Operatoren Gradient, Divergenz und Rotation eines Vektorfeldes im Hauptartikel verwiesen.

Der Laplace-Operator ist:[1]Vorlage:Rp

Δf=2fr2+2rfr++1r2(θ2λ2){(θ2b2)(c2θ2)2fθ2θ(2θ2b2c2)fθ++(b2λ2)(c2λ2)2fλ2+λ(2λ2b2c2)fλ}

Lösung der Laplace- und Helmholtz-Gleichung in Kegelkoordinaten

Vorlage:Hauptartikel Kegelkoordinaten bieten sich bei der Lösung von Randwertaufgaben an, in denen die Ränder kugel- oder kegelförmig sind.[1]Vorlage:Rp Die Lösung wird erleichtert, wenn eine Trennung der Variablen gelingt, was in Kegelkoordinaten immer möglich ist[1]Vorlage:Rp[2]Vorlage:Rp Dazu wird der Separationsansatz[1]Vorlage:Rp

ϕ(r,θ,λ)=R(r)Θ(θ)Λ(λ)

in die Helmholtz-Gleichung Δϕ+κ2ϕ=0 eingesetzt. Die Faktoren bestimmen sich dann aus den drei gewöhnlichen Differenzialgleichungen[1]Vorlage:Rp

2Rr2+2rRr+(κ2α2r2)R=0(θ2b2)(c2θ2)2Θθ2θ(2θ2b2c2)Θθ+(α2θ2α3)Θ=0(b2λ2)(c2λ2)2Λλ2+λ(2λ2b2c2)Λλ(α2λ2α3)Λ=0

Denn die Helmholtz-Gleichung lautet mit dem Ansatz:

Δϕ=2Rr2ΘΛ+2rRrΘΛ++1r2(θ2λ2){(θ2b2)(c2θ2)R2Θθ2Λθ(2θ2b2c2)RΘθΛ++(b2λ2)(c2λ2)RΘ2Λλ2+λ(2λ2b2c2)RΘΛλ}++κ2RΘΛ=0

Multiplikation mit r2RΘΛ liefert umgestellt:

r2R2Rr2+2rRRr+κ2r2++1θ2λ2{(θ2b2)(c2θ2)2Θθ2Θθ(2θ2b2c2)ΘθΘ++(b2λ2)(c2λ2)2Λλ2Λ+λ(2λ2b2c2)ΛλΛ}=0

Weil nur die Terme in der ersten Zeile vom Radius r abhängen, ergänzen sie sich in Summe zu einer Konstanten α2:

r2R2Rr2+2rRRr+κ2r2=α2

Diese eingesetzt erlaubt auch θ und λ zu trennen:

(θ2b2)(c2θ2)2Θθ2Θθ(2θ2b2c2)ΘθΘ+α2θ2==(b2λ2)(c2λ2)2Λλ2Λ+λ(2λ2b2c2)ΛλΛα2λ2

Weil die Summe auf der linken Seite nur von θ und die auf der rechten nur von λ abhängt, ergeben beide eine Konstante α3, was auf die drei oben angegebenen gewöhnlichen Differenzialgleichungen zur Bestimmung der Faktoren R,Θ und Λ führt.

Die im Hauptartikel angegebene Methode zur Separation der Helmholtz-Gleichung führt mit der Stäckel-Matrix[1]Vorlage:Rp

𝐒=(11r200ϑ2(c2ϑ2)(ϑ2b2)1(c2ϑ2)(ϑ2b2)0λ2(b2λ2)(c2λ2)1(b2λ2)(c2λ2))

und den Funktionen

f1=r2,f2=(θ2b2)(c2θ2),f3=(b2λ2)(c2λ2)

auf ein vergleichbares Ergebnis.

Einzelnachweise