Hyperexponentialverteilung

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Beispiel für die Wahrscheinlichkeitsdichte einer Hyperexponentialverteilung
Die durchgezogene, blaue Linie zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichte einer Hyperexponentialverteilung am Beispiel p1=0.9, p2=0.1, λ1=1 und λ2=20.

Die Hyperexponentialverteilung ist eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung. Anschaulich gesprochen ist sie eine Überlagerung mehrerer Exponentialverteilungen.

Definition

Seien Yi (mit i=1,,N) unabhängige, exponentialverteilte Zufallsvariablen mit Raten λi und seien pi Wahrscheinlichkeiten, deren Summe 1 ergibt. Dann heißt die Zufallsvariable X hyperexponentialverteilt, wenn sie folgende Wahrscheinlichkeitsdichte besitzt:[1]

fX(x)=i=1NpifYi(x)={i=1Npiλieλixx0,0x<0.

Einordnung und Bemerkungen

Bei einer Exponentialverteilung ist der Variationskoeffizient (Standardabweichung geteilt durch Erwartungswert) gleich 1. Die Bezeichnung „hyper“-exponential rührt daher, dass der Variationskoeffizient hier größer als 1 ist (sofern verschiedene λi auftreten). Im Unterschied dazu ist er bei der Hypoexponentialverteilung kleiner als 1. Während die Exponentialverteilung das stetige Analogon zur geometrischen Verteilung ist, ist die Hyperexponentialverteilung kein Analogon zur hypergeometrischen Verteilung. Die Hyperexponentialverteilung ist ein Beispiel für eine Mischverteilung.

Als Anwendungsbeispiel kann die Auslastung eines Internetanschlusses dienen, über welchen entweder (mit Wahrscheinlichkeit p und Rate λ1) Internettelefonie oder (mit Wahrscheinlichkeit q und Rate λ2) Dateiübertragungen laufen, wobei p+q=1. Die Gesamtauslastung ist dann hyperexponentialverteilt.

Eine gegebene Wahrscheinlichkeitsverteilung, inklusive endlastiger Verteilungen, kann durch eine Hyperexponentialverteilung angenähert werden, indem rekursiv verschiedene Zeitskalen (λi) mittels der sogenannten Prony-Methode angefittet werden.[2]

Eigenschaften

Aus der Linearität des Integrals ergibt sich:

E[X]=xf(x)dx=i=1Npi0xλieλixdx=i=1Npiλi

und

E[X2]=x2f(x)dx=i=1Npi0x2λieλixdx=i=1N2λi2pi.

Mit Hilfe des Verschiebungssatzes ergibt sich daraus die Varianz:[3]

Var[X]=E[X2]E[X]2=i=1N2λi2pi[i=1Npiλi]2=[i=1Npiλi]2+i=1Nj=1Npipj(1λi1λj)2.

Sofern nicht alle λi gleich groß sind, ist die Standardabweichung größer als der Erwartungswert.

Die momenterzeugende Funktion ist

E[etX]=etxf(x)dx=i=1Npi0etxλieλixdx=i=1Nλiλitpi.

Siehe auch

Fußnoten und Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Wahrscheinlichkeitsverteilungen