Homogenes Polynom

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Ein (multivariables) Polynom heißt homogen, falls alle Monome, aus denen das Polynom besteht, den gleichen Grad haben. Homogene Polynome werden auch als Formen bezeichnet.

Definition

Sei R ein kommutativer Ring mit Eins und R[X1,,Xn] der Polynomring über R in n Unbestimmten. Ein Monom ist dann ein Polynom pR[X1,,Xn], für das ein αR mit

p=αX1i1Xnin

existiert. Der Grad dieses Monoms ist

deg(p)=i1++in.

Ein Polynom in R[X1,,Xn] wird homogen genannt, wenn es eine Summe von Monomen gleichen Grades ist.

Eigenschaften

  • fR[X1,,Xn] ist genau dann homogen vom Grad k, wenn in R[X1,,Xn][T] gilt:[1]
    f(TX1,,TXn)=Tkf(X1,,Xn)
  • Seien R ein Integritätsring und f,g,hR[X1,,Xn] mit f=gh. Dann gilt die Implikation
    g und h sind homogen f ist homogen.
  • Fordert man zusätzlich g,h0R[X1,,Xn], ist sogar die Äquivalenz erfüllt:
    g und h sind homogen f ist homogen.

Beispiele

  • Jedes Monom ist homogen.
  • Die Menge aller homogenen Polynome in R[X], dem Polynomring in einer Variablen über R, ist gegeben durch
    {aXnaR,n{0}}.
  • Einfache Beispiele für homogene Polynome in [X,Y] (siehe ganze Zahlen):
    • X4Y4 ist homogen wegen deg(X4)=deg(Y4)=4.
    • X7+5X3Y4+XY6 ist homogen wegen deg(X7)=deg(X3Y4)=deg(XY6)=7.
  • Beispiele für nicht-homogene Polynome in [X,Y,Z] (siehe rationale Zahlen):
    • X4Z34YZ2 ist nicht homogen wegen deg(X4Z)=53=deg(YZ2).
    • X3Y3Z23X2Y673Y5 ist nicht homogen wegen deg(X3Y3Z2)=deg(X2Y6)=8 und deg(Y5)=5.

Graduierung

Jedes Polynom lässt sich auf eindeutige Weise als Summe von homogenen Polynomen verschiedenen Grades schreiben, indem man alle Monome gleichen Grades zusammenfasst. Der Polynomring lässt sich also als eine direkte Summe schreiben:

R[X1,,Xn]=d0Ad,

wobei

Ad=e1++en=d, ei0RX1e1Xnen

die Menge der homogenen Polynome vom Grad d zusammen mit dem Nullpolynom ist. Es gilt

AdAdAd+d,

der Polynomring ist also ein graduierter Ring.

Verallgemeinerung

Allgemein heißen in einem graduierten Ring

d0Ad

die Elemente aus Ad homogen vom Grad d.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fischer: Lehrbuch der Algebra. 2013, S. 169, Lemma.

Literatur

  • Gerd Fischer: Lehrbuch der Algebra. 3. Auflage. Springer, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-02220-4, S. 169.