Gleichung von Euler-Fuß

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Eines der vielen Resultate von Leonhard Euler in der elementaren Vierecksgeometrie steht im Zusammenhang mit dem Problem, wann in der euklidischen Ebene zu zwei gegebenen ineinanderliegenden Kreisen ein konvexes Viereck existiert, welches sowohl Sehnenviereck des größeren Kreises als auch Tangentenviereck des kleineren Kreises ist. Euler hat dazu eine Gleichung gefunden, welche eng verwandt ist mit der in seinem Satz über den Abstand von Um- und Inkreismittelpunkt eines ebenen Dreiecks. Die erste veröffentlichte Darstellung und Herleitung der Gleichung hat Eulers Sekretär Nikolaus Fuß im Jahre 1798 geliefert.[1][2][3]

Darstellung der Gleichung

Gleichung von Euler-Fuß liefert konvexes Viereck

Zu der Euler-Fuß'schen Gleichung gilt der folgende Lehrsatz, welcher den zugehörigen Satz von Fuss und dessen Umkehrung in sich vereinigt:[4]

Gegeben seien zwei positive Zahlen r und R sowie zwei Kreise 𝒦r und 𝒦R der euklidischen Ebene 2, wobei 𝒦R den Radius R und 𝒦r den Radius r habe.
Dabei liege die Kreisscheibe conv(𝒦r) von 𝒦r innerhalb der Kreisscheibe conv(𝒦R) von 𝒦R und es sei r<R .
Der Abstand der beiden Kreismittelpunkte sei d.
Dann gilt:
Dann und nur dann existiert in der euklidischen Ebene ein konvexes Viereck mit 𝒦r als Inkreis und 𝒦R als Umkreis, wenn die Gleichung
1(R+d)2+1(Rd)2=1r2
erfüllt ist.

Anmerkungen

  • In Heinrich Dörries Mathematischen Miniaturen wird die Euler-Fuß'sche Gleichung auch unter dem Stichwort Fuß' Vierecksformel genannt. Dörrie gibt dort – unter Verwendung anderer Parameter – die folgende gleichwertige Gleichung an:[3][5]
2r2(R2+d2)=(R2d2)2
  • Ein konvexes Viereck, welches sowohl einen Umkreis als auch einen Inkreis besitzt, nennt man Heinrich Dörrie zufolge auch ein bizentrisches Viereck.[5]
  • Heinrich Dörrie verweist in seinem Triumph der Mathematik darauf, dass Nikolaus Fuß ebenso die entsprechenden Formeln für das bizentrische Fünfeck, Sechseck, Siebeneck und Achteck gefunden hat.[6]

Quellen und Literatur

Einzelnachweise

  1. Julian Lowell Coolidge: A Treatise on the Circle and the Sphere. 1916 (Nachdruck 1971, 2004), S. 44 ff
  2. Max Simon: Über die Entwicklung der Elementar-Geometrie im XIX. Jahrhundert. 1906, S. 108
  3. 3,0 3,1 Heinrich Dörrie: Mathematische Miniaturen. 1979, S. 71–72, 115
  4. Julian Lowell Coolidge: op. cit. S. 46 ff, 117–118
  5. 5,0 5,1 Dörrie, op. cit., S. 522
  6. Heinrich Dörrie: Triumph der Mathematik. 1958, S. 196