Fejér-Polynome

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In der Mathematik ist für eine 2π-periodische, stetige Funktion f, das heißt fC2π, das n-te Fejér-Polynom σn(f) definiert durch

σn(f)(x):=k=nn(1|k|n+1)f^(k)eikx,

wobei

f^(k):=12πππf(t)eiktdt

der k-te Fourier-Koeffizient ist. Mit Hilfe dieser trigonometrischen Polynome lieferte Fejér einen konstruktiven Beweis für den Satz von Weierstraß, der aussagt, dass jede 2π-periodische, stetige Funktion durch trigonometrische Polynome gleichmäßig approximiert werden kann. Diese Aussage wird auch als Satz von Fejér bezeichnet.

Konvergenzaussagen – Satz von Fejér

Vorlage:Hauptartikel

Fejér führte den Beweis über das (erste) arithmetische Mittel der Partialsummen der Fourierreihe

σn(f)(x)=1n+1k=0nSk(f)(x),

wobei

Sk(f)(x):=j=kkf^(j)eijx

die k-te Partialsumme ist, indem er zeigte:

Für jede 2π-periodische, stetige Funktion f konvergiert die Folge der Fejér-Polynome σn(f) gleichmäßig gegen f, d. h.

fC2πlim\limits nσn(f)fC2π=lim\limits n(max\limits x[π,π]|σn(f)(x)f(x)|)=0.

Fejér-Kern

Der n-te Fejér-Kern σn(x) ist definiert durch

σn(x):=k=nn(1|k|n+1)eikx.

Faltung

Die Fejér-Polynome lassen sich als Faltung mit dem Fejér-Kern darstellen. Es gilt

σn(f)(x)=(σn*f)(x):=12πππf(t)σn(xt)dt

Arithmetisches Mittel des Dirichlet-Kerns

Aus der Interpretation der Fejér-Polynome als (erstes) arithmetisches Mittel der Partialsummen folgt die Darstellung des Fejér-Kerns als arithmetisches Mittel des Dirichlet-Kerns

σn(x)=1n+1k=0nDk(x)

wobei der Dirichlet-Kern definiert ist über

Dn(x):=k=nneikx

Positiver reeller Kern

Neben der Summenschreibweise über komplexe Funktionen lässt sich der Fejér-Kern auch in einer geschlossenen Form darstellen. Hierzu wird verwendet, dass der Dirichlet-Kern die Darstellung

Dk(x)=1+2j=1kcos(jx)=sin(2k+12x)sin(x/2)

besitzt. Mit Hilfe des obigen Zusammenhangs des Fejér-Kerns mit den Dirichlet-Kernen und der Regel

k=0nsin(2k+12x)=sin2(n+12x)sin(x/2)

ergibt sich die folgende geschlossene Darstellung des Fejér-Kerns:

σn(x)={1n+1(sin(n+12x)sin(x2))2,x2π,n+1,x2π.

Aufgrund der daraus ersichtlichen Positivität des Fejér-Kern kann für den Nachweis der gleichmäßigen Konvergenz der Fejér-Polynome der Satz von Bohman-Korowkin angewendet werden, der besagt, dass aus der gleichmäßigen Konvergenz der Testfunktionen sin und cos die gleichmäßige Konvergenz für alle Funktionen fC2π folgt.

Konvergenz in anderen Funktionenräumen

Auch für nichtstetige Funktionen anderer Funktionenräume, z. B. der Lebesgue-integrierbaren Funktionen, lassen sich Aussagen zur Approximierbarkeit angeben.

Quantitative Aussagen

Für Hölder-stetige Funktionen f lassen sich direkte Abschätzungen zum Konvergenzverhalten der Fejér-Polynome angeben.

Gehört f für ein 0<α1 zur Klasse der Hölder-stetigen Funktionen Cα, d. h.

f(+h)f()C2π=𝒪(|h|α) für h0,

so gelten die folgenden quantitativen Approximationsaussagen:

σn(f)fC2π={𝒪(nα),0<α<1,𝒪(log(n)n),α=1, für n.

Literatur

  • N. I. Achieser: Vorlesungen über Approximationstheorie. Akademie-Verlag, Berlin 1953.
  • P. L. Butzer, R. J. Nessel: Fourier Analysis And Approximation, Vol. 1: One-Dimensional Theory. Birkhäuser, Basel 1971.
  • Leopold Fejér: Über trigonometrische Polynome. In: J. Reine Angew. Math. Band 146, 1916, Seiten 53–82.
  • Leopold Fejér: Gestaltliches über die Partialsummen und ihre Mittelwerte bei der Fourierreihe und der Potenzreihe. In: Z. Angew. Math. Mech. Band 13, 1933, Seiten 80–88.
  • Antoni Zygmund: Trigonometric Series. Cambridge University Press, Cambridge 1968, 2nd Edition.